Empfehlung von Experten gesucht

[Trennschleifer45983]

Hallo MotorTalk-Forum,

 

ich suche derzeit ein Auto, habe aber leider sehr wenig Ahnung von PKWs und tue mich schwer unabhängige Informationen zu diversen Modellen zu bekommen. Ich habe versucht mich ordentlich zu informieren, jedoch würde ich mich viel sicherer fühlen, wenn mich ein paar Experten beraten würden bevor ich mir ein Auto kaufe und diese Entscheidung bereue

 

 

Das Auto soll folgende Eigenschaften aufweisen:

 

 

Die Preisspanne beträgt in etwa 12.000 - 18.000€

 

Das Auto wird oft nur in der Stadt verwendet, daher oft kalt gefahren. Daher wünsche ich mir einen Benziner mit Automatikgetriebe oder einen Hybrid. Ich habe leider keine Möglichkeit ein Elektroauto zu kaufen, da man hier keine geeigneten Ladestationen hat.

Bezahlbarer Unterhalt: Bitte keine Werkstattmagneten, jedes Auto hat Verschleiß und ab und zu mal eine Macke, ganz klar. Aber dann gibt es Autos, die besonders viel "Aufmerksamkeit" brauchen und der Kunde zusätzlich genötigt wird in teuere Fachwerkstätten zu gehen, da "Spezialwerkzeug" für die Reparatur benötigt wird. Autos mit "Sandwichbauweise" wie die alte A-Klasse sind auch tabu, ich bin sicher Ihr versteht was ich meine.

 

Es sollte möglichst etwas höher liegen, da hier vor Ort oft auf relativ hohen Bordsteinen geparkt wird und man leichter in hohe Autos rein- und rauskommt. Mein Bruder ist nämlich etwas kräftiger und knapp 2m lang . Es muss kein Geländewagen sein, ein "städtischer" SUV oder eine hoch liegende Limousine sind völlig ok. (z.B. im Passat sitzt man auch ein wenig höher bzw. kommt gut rein und der haut auch vorne mit der Nase nicht auf den Bordstein). Der Opel Mocca ist trotz seiner Größe, innen total klein und ein leichtes rein / raus ist auch nicht möglich, total versagt beim Raumkonzept. Der Kofferraum muss nicht groß sein. Minivans die nicht so tiefe Nasen haben wären auch geeignet. Marke und Aussehen sind egal, dass Auto soll funktional sein, nicht hübsch.

Ich bin unschlüssig wegen der Motorisierung: 1,5t mit 100PS sind zwar in der Stadt super da der Verbrauch gering ist, allerdings fahren wir 3-4 im Jahr etwas längere Strecken auf der Autobahn und haben schlechte Erfahrungen mit etwas größeren Autos mit wenig PS gemacht. Die bieten viel Auffangfläche für Wind und der Motor ist konstant überfordert, da schluckt der Motor wie blöd. Hatten uns schon fast überlegt ob fliegen nicht günstiger wäre Aber das lässt sich vielleicht einfach nicht ändern, es gibt nun mal keine eierlegende Wollmilchsau... Besser 360 Tage im Jahr vom geringen Verbrauch profitieren als 5 Tage im Jahr ausreichend motorisiert zu sein

Lieber einen jungen gebrauchten kaufen? Oder ein ehemals teueres Auto mit relativ viel auf dem Tacho / bzw älteres Baujahr? Da bin ich total ratlos, kommt wahrscheinlich auf das Modell an.

Was haltet Ihr vom Renault Captur / Kia Sportage / Suzuki SX4 Cross / Nissan QASHQAI / Mazda CX5?

Tiguan ist etwas zu teuer und VW hat wohl Probleme mit dem DSG Automatikgetriebe. Da scheidet leider der Golf Plus auch aus.

Will demnächst noch zum Toyota / Lexus Händler, die haben viele Hybrids und ich hab das Gefühl dass die Japaner gute und günstige Autos bauen, die nicht all zu viele Macken haben.

 

Ich bin kompromissbereit und hoffe dass meine Anforderungen halbwegs erfüllbar sind. Ich danke Euch im Voraus für Beratung. Ganz großes Lob an die Leute die hier freiwillig ihre Erfahrungen mitteilen.

 

MfG

Laurenz

[CivicTourer]

Für Dein Budget gibt's den auslaufenden Honda Civic 9 als Tageszulassung mit dem 1.8 Benziner und 141 PS sowie zwar altmodischer aber zuverlässiger und comfortabler 5-Gang-Automatik. Für 18000€ ist da dann auch eine nette Ausstattung drin.

[keksemann]

Citroen C4 Cactus, gut ausgestattete Jungwagen oder Tageszulassungen innerhalb des gesetzten Budget.

[Railey]

Erste Kia Niro Hybrid SUV gibt es unter 20k€. Der hat ein DKG. Leistungsmässig kein Reisser, aber für 360 Tage im Jahr sicher ausreichend. Wenn's nicht eilt mit dem Kauf, wird über kurz oder lang einer ins Budget passen. Ansonsten ist's etwas mau mit höher gestellten Hybriden. Höchstens der neue Suzuki Ignis wüsste ich noch, ist aber ein Kleinwagen für sparbewusste Käufer.

Grundsätzlich würde ich eher junge Fzge suchen für das Budget. Da hast Du erstmal Garantie und nachher klassenübliche Wartungskosten. Ältere ehemals teure Fzge sind näher an den ersten Reparaturen, die wie die Wartung auch eher teurer ausfallen können. Kommt aber sicher drauf an, wovon letztlich die Rede ist (etwas teurer, 50tkm ist jetzt eher nicht gemeint).

Den Peugeot 2008 würde ich noch zu Deiner Aufzählung hinzufügen, da gibt es einen 6-Stufen Automat, weiss aber nicht ob Wandler. Evtl. auch den Fiat 500X resp. dessen Plattformverwandter Jeep Renegade. Letzterer ist aber in unserem Haushalt definitiv nicht sonderlich sparsam, so gegen 9l hat sich der Verbrauch über den Winter bei meist städt. Fahrten eingependelt . Ist allerdings auch der kräftigste Benziner, der wohl als Jeep nicht allzu neu in Dein Budget kommt, beim Fiat sehe ich immerhin ein Angebot mit der ZF 9-Gang Automatik, die schwächere Version mit dem ASG würde ich mir hingegen nicht antun.

[azrazr]

Es gibt Marken, hinter denen steht ein Mann und seine Ehre. Dazu gehören Toyota und Mazda. Besonders Toyota ruft alles zurück, was in Verdacht steht, nicht perfekt zu sein (aber sie schaffen es trotzdem manchmal, an der Perfektion vorbei zu komstruieren). Nicht umsonst sind die meisten Langläufer tatsächlich Toyotas.

Neben hoher Zuverlässigkeit ist ein dichtes, und günstiges Händlernetz wichtig/sinnvoll. Bei Lexus hast Du eine geographisch stark schwankende Versorgung. Im Urlaub einen Lexus-Partner zu finden wird teilweise ein Abenteuer werden (Toyota darf an Lexus nicht ran!)

Im Moment habe ich das Gefühl, dass alle Autos auf optimale Werkstattkosten ausgerichtet sind (optimal für den Hersteller).

Du hast also die Wahl zwischen drei Philosophien:

- selten in die Werkstatt, dann aber teuer (BMW, Mercedes...)

- häufig in die Werkstatt, aber möglichst billig (Fiat)

- häufig in die Werkstatt, dort teuer, dafür Dumping beim Kaufpreis (PSA-Autos)

Der unterm Strich biligste Wagen ist derzeit Renault Megane (ct/km), aber es muss öfter etwas getan werden.

Für Stadtverkehr mit Motor bleibt kalt, ist kein modernes Fahrzeug auf Dauer geeignet. Abgasrückführung und kalt ergibt Problem. Ein Piaggio Calessino wäre aber immerhin nach einige Hundert Meter warm. Unser 1999er SLK 230K ist nach 2 km auf Betriebstemperatur (das Wasser). Der SLK ist ein Abklatsch der damaligen C-Klasse. Also eine 20 Jahre alte C-Klasse wäre alles andere als völlig problemlos, aber wohl schnell warm. Der Auspuff mag Kurzstrecken trotzdem nicht, und rostet davon weg.

Du hast es auf jeden Fall richtig erkannt: Stadt, Kurzstrecke und Sparsamkeit verträgt sich nicht mit dem Anspruch auf Kraft und Langstrecke.

Wenn Dir die jeweilige Zuladung reicht, prüfe also am sinnvollsten Renault Megane, Toyota und Mazda, ob etwas für Dich dabei ist. Mazda sollte aber nur in Frage kommen, wenn das Auto mit ca. 10 Jahren nicht mehr UNBEDINGT durch die HU muss, weil ohne Pflege und Schonung hält Mazda-Blech kaum länger (die sind zu klein, können sich die guten Bleche beim Einkaufen nicht leisten).

Ansonsten hast Du eigentlich den Skoda Yeti beschrieben, aber VW-Kram kann ich derzeit kaum empfehlen, vom Motor her schon gar nicht. Ford B-Max vielleicht noch... Wenns häslich sein darf... Oder BMW 2er, wenn Du mit einem Mini klarkommst, auf den eine Mini-Van Karosse gestülpt wurde... Honda Civic Kombi ist auch ein angenehmes Auto. Der Kompaktwagen-Civic ist etwas merkwürdig...

[CivicTourer]

Du hast also die Wahl zwischen drei Philosophien:

- selten in die Werkstatt, dann aber teuer (BMW, Mercedes...)

- häufig in die Werkstatt, aber möglichst billig (Fiat)

- häufig in die Werkstatt, dort teuer, dafür Dumping beim Kaufpreis (PSA-Autos)

 

Das kann ich so nicht bestätigen:

- Mercedes = häufig in der Werkstatt für sehr viel Geld mit wenig bis keiner Kulanz vom Hersteller. Und wenn Mazda sich angeblich kein gutes Blech leisten kann und rostet - dann konnte sich das MB oft auch nicht leisten ...

- Fiat = entgegen dem Volksmund kein Rost (mehr), und in unserem Betrieb wenig auffällig mit technischen Problemen. Aber teuer in der Werkstatt.

- PSA = sehr sehr oft in der Werkstatt, für gutes Geld. Haben die das in den letzten 10 Jahren verbessert?

- Renault = Sauger sind erstaunlich robust, TCe kränkeln gerne. Werkstatt ist teuer, unter 400€ kommt unser Megane nicht von der Inspektion.

[ricco68]

Selten zu bekommen ist der Honda Jazz Hybrid - der ist aber geräumig und zuverlässig

https://www.autoscout24.de/.../...7a47-aef9-f029-e053-e350040a43d1?...

Den Hyundai IX20 bekommt man schon als Neuwagen mit 5-Jahren-Garantie und ordentlich PS zu diesem Preis - besonders sparsam ist er aber nicht

https://www.autoscout24.de/.../...6f76-3cba-4cc8-9df3-3443adda49d8?...

Besonders empfehlensewert finde ich den Peugeot 2008 mit 110 PS und 6-Gang-Automatik, sparsam, sehr flott und in meinen Augen der praktischste der kleinen SUV (niedrige Ladekante, guter Kofferraum, leicht umzuklappen, unlackierte Heckstosstange etc). Peugeot bietet gegen kleines Geld Garantien bis 5 jahren inklusive Wartung und Verschleissteilen an (ausser Reifen). Der 2008 ist der meistverkaufte SUV in Europa.

Problem ist nur, dass es diese Kombination noch nicht lange gibt - mit 15000 Euro wird es sehr knapp. Gebrauchte gibt es fast nicht.

Hier ein Neuwagen:

https://www.autoscout24.de/.../...6829-9b5a-4fe1-8915-2793a40de525?...

[keksemann]

Zitat:

@CivicTourer schrieb am 1. April 2017 um 20:50:01 Uhr:

...

- PSA = sehr sehr oft in der Werkstatt, für gutes Geld. Haben die das in den letzten 10 Jahren verbessert?

...

Ja, das haben "die" verbessert. Wobei ich das von früher nicht kenne und nicht bestätigen kann. Oft liegt der schlechte Ruf der Franzosen an den Haltern, die die Fahrzeuge in zweiter und dritter Hand teilweise gar sehr verwahrlosen lassen. PSA ist sicherlich nicht schlechter in der Qualität als ein VW in der Gesamtansicht. Wenn ich die neueren Baujahre anschaue, bin ich mit einem Peugeot oder Citroen wesentlich besser bedient, als mit einem jungen VW/Audi... da hat der Konzern in den jüngeren Zeiträumen ja richtig gemurkst: Steuerketten, Getriebe, Abgas... fertig. Jeder Konzern hat in der Vergangenheit oder in der Gegenwart gute und schlechte Jahre oder Jahrzehnte. Opel, Mazda, Ford... da findet man überall dunkle Flecken.

[CivicTourer]

Dann kann ich Dir sagen - nix mit 2. oder 3. Hand. 206CC, Neukauf, im ersten Jahr auf ca 24000km über 20x in der Werkstatt. Entnervt abgegeben - schlimmer kann es nicht kommen. Denkste, von der Firma ein 807 aufgeschwatzt bekommen, Neukauf, im ersten Jahr auf ca 30000km über 30x in der Werkstatt. Nachdem im selben Zeitraum 2 307 aus der Fa auf der BAB abgebrannt (ebenfalls neu erworbene GW) sind war es das bei uns mit Peugeot.

Nie mehr wieder PSA!

[keksemann]

Ok. Ich storniere sofort meinen neuen 308...

[CivicTourer]

Dazu muss ich sagen, dass ich vor dem 206CC drei Peugeot Fahrzeuge hatte, die durchaus überzeugten: 205 1.1, 205 GTI, 306 C. Die waren zuverlässig und gut, der GTI hat nur gesoffen. Auch in der Fa die 309, 306 und 405/406 waren iO, der 607 auch. Dann kamen der CC und die 307 ...

Mir gefallen die aktuellen Modelle optisch gut. Aber der Kopf sagt: nie mehr! Und in 2-5 Jahren kann man dann auch Opel vergessen.

[keksemann]

Warum? PSA bauen gute Fahrzeuge, die Motoren sind sparsam und problemfrei. Ich bekomme hier in einem Golf-Klasse-Fahrzeug mit 120PS-Diesel eine echte haltbare Wandlerautomatik... da können andere Hersteller nicht mithalten. LED, funktionierendes Navi, aufgeräumtes Cockpit, gute Sitze, was brauchst Du mehr?

[CivicTourer]

Ja nun - die letzten Erfahrungen waren eben exakt das Gegenteil. Ich brauche ein Auto das jederzeit problemlos läuft, ich will (und kann) nicht 3-4x im Monat in der Werkstatt aufschlagen - das kostet mich Zeit = Geld.

Mag sein, dass die besser geworden sind. Aber es ist eben schwerer, einen wegen Unzufriedenheit verlorenen wieder zu holen als einen neuen (unbelasteten) zu überzeugen.

Deshalb fahre ich jetzt Honda - aus einem "Test" wurde hohe Zufriedenheit

[camper0711]

OT

Zitat:

@azrazr schrieb am 1. April 2017 um 20:29:58 Uhr:

Es gibt Marken, hinter denen steht ein Mann und seine Ehre. Dazu gehören Toyota und Mazda.

...

war hinter VW nicht auch mal ein Mann gestanden - laut wikipedia auch genannt "der Würger von Wolfsburg" - bei dessen Ehre kein Euro zuviel an Zulieferer überwiesen werden durfte!

Ergebnis:

Der "Lopez-Effekt ist nach Jahren immer noch bekannt, ... als Synonym für billige und oft mangelhafte Bauteile. Vereinfachte Montageleistungen in der Produktion der Fahrzeuge musste der Kunde später durch umfangreichere Reparaturen teuer bezahlen".

[ricco68]

Heute ist der Lopez-Effekt natürlich nicht mehr aktuell. Man muss vom Francisco-Garcia-Sanz-Effekt sprechen.

Sanz kam mit Lopez von Opel zu VW und leitet heute noch den Einkauf bei VW.

https://de.wikipedia.org/wiki/Francisco_Javier_Garcia_Sanz

So steht VW auch heute noch für einen "besonders kostenorientierten" Umgang mit Zulieferern, und natürlich für die entsprechenden Auswirkungen auf die Langzeitqualität der Teile.....

Zur Zeit glänzt Sanz auch als brutaler Aufklärer des VW-Abgasskandals....

http://www.spiegel.de/.../...-bock-zum-gaertner-gemacht-a-1067048.html