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Elektroumbau Hilfestellung gesucht

Themenstarteram 12. September 2017 um 18:52

Moin,

ich stelle mich einmal vor: Ich 21 Jahre alt komme aus der Region Bremen, mache eine Ausbildung zum Mechatroniker (in der Automatisierungstechnik, nicht KFZ) und plane ein Auto, wahrscheinlich einen Golf II auf Elektroantrieb umzurüsten.

Hierzu habe ich folgende Fragen, die in verschiede Gebiete abzielen:

akzeptieren TÜV-Prüfer, dass ich keinen Facharbeiterbrief im KFZ-Bereich aufweise?

Ich plane eine Adapterplatte für die Montage des neuen Motors auf dem Getriebe zu fertigen. Werden in KFZ die Motoren hier verstiftet? Ich gehe mal davon aus, dass man die Momente die sich in Scherkräften auf die Fügetechnik ausüben nicht über Schrauben abfangen will. Ich frage weil es für den Fertigungsaufwand relevant ist.

Welche Vorschriften/Gepflogenheiten sind bei der Kabelführung im KFZ-Bereich gültig? Welche Schellentypen könnt ihr mir empfehlen?

Welche Ansprüche gelten in KFZ-Bereich an Leitungen wie z.B. die Leitungen der Akkupacks? Stichwort Farbkennzeichung (Orange für auch im ausgeschalteten Zustand unter Spannung) und Flexibilität

Welche EMV-Zertifikate verlangt der TÜV für die Bauteile, ist es das E1? (Ich liebäugele mit HPEVS Motoren mit Curtis Controllern.)

Ich hoffe über einen Bekannten an Tesla Model S Akkupacks zu kommen, hat hier jemand Erfahrung bei der Verwendung dieser Akkus? Muss ich diese großartig manipulieren/hacken?

Schöne Grüße und vielen Dank im Vorraus!

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9 Antworten

Moin,

Getriebe und E-Mobil? Das waren dieselben "Fehler" aus den Anfängen der E-Mobilität. Tesla baut beispielsweise die Motoren direkt auf die Antriebsachse. Ich nehme an, dass die anderen Hersteller da auch schon "durch" sind.

Akkupack - kannst Dir auch selbst zusammenschrauben. Macht Tesla auch nicht anders. Die Kunst ist, die richtige Kühlung und Ladeleistung ist hier eher das Thema. Hängt dann von Deinen Vorstellungen ab, wie das Gefährt am Ende dann fahren soll. (-> ggf. Leistungsbegrenzung bedenken...)

Wegen TÜV: Solange alles keine Gefahr darstellt ist der TÜV mit einer Einzelabnahme meist einfach zu beruhigen. Allerdings will er üblicherweise die Nachweise bzw. Berechnungsgrundlangen haben. Das sollte schon auf einem vernünftigen Niveau sein. Ggf. helfen die Jungs auch, was zu erfüllen ist - gegen Einwurf von "Münzen"...

Das Meiste ist einfache E-Technik gepaart mit Maschinenbau...

Stabilität sollte bei einer vorhandenen Karosse weniger das Problem sein. Eher wohl die Auflager der Motoren und Lagerung / Sicherheit der Batterien und der Querschitte / Absicherung der Kabel.

Das mal vorher genau kalkulieren....

Wünsche viel Erfolg...

So einfach ist denn dann ndoch nicht.

Allein das Gutachten EMV wird dich eine Stange Geld kosten. Ist zwar völlig überflüssig, da die einzige EM-Emission durch den Kontroller und evl den Laderegler/BMS kommen, die auch ihrerseits eigene Zertifikate mitbringen bzw. real besorgbar erscheinen lassen, dennoch musst du zur Zulassung ein gesamt-EMV abliefern (}2000€).

Der Motor darf nicht starr am Antrieb hängen (Erschütterungen) genauso wie er auch einen Karosseriedämpfer braucht - hier reichen aber schon die Silentblöcke aus der normalen Motoraufhängung völlig aus.

Beim Umbau wäre m.E. der originale Radanrieb schon sinnvoll, (Vorderrad) Diu kanns den Motor entweder dort am Getriebe anflanschen oder (aufwändiger) den zwischen die Halbachsen setzen, naja irgendwie ist dann wieder eine Untersetzung erforderlich.

Akkus: optimal verteilt im Karosserieboden (da sind die Sandwich-Konstruktionen z.B. beim A2, DB-A-Klasse sicher eine gute Startposition. Im Kofferraumboden wird der Hobel zu hecklastig. Der Platz über der Hinterachse allein ist auch zu knapp. Curtis, Ladeelektronik, Steuerteil unter der Motorhaube.

Aber ganz ehrlich: Als "Gesellenstück" wäre der Motoreneinbau schon ein heftiges Stück Arbeit.

Akkus aus nem kaputten TESLA? Naja, wenns klappt? Gut sind die Dinger auf jeden Fall, du mußt aber auch einen sinnvollen Stack zusammenbekommen, dass es von der Spannung her paßt. Dann solltest du aich die Akkukühlung irgendwie in Betrieb nehmen, jede Zelle ist in einer einzelnen Stahlhülse verbaut und angeschlossen, also immenser Aufwand. Die Chinesen bauen Ihre Autos (BYD & co) oft mit leichter verfügbaren LiFePO4 Akkus, die können wesentlich mehr ab, ausdauernder, leider auch schläfriger (geringere Leistungs- und Energiedichte).

Du bekommst also aus einem LiFePo eigentlich kein Auto für über 150km/h heraus, es sei denn der Akku wird > 70kWh

Schätze, du wirst noch etwas konzeptionelle Vorarbeit benötigen. Welches Auto willst du denn überhaupt umbauen?

Themenstarteram 14. September 2017 um 18:42

Danke Für eure hilfreichen Beitrage,

@Audi-gibt-Omega Ich tendiere zum Golf 2. Ich bin auf den Hinweis gestoßen, dass der Tüv-Prüfer die EMV-Gutachten bei Autos mit einer Erstzulassung vor 2003 nicht verlangen muss.

Ich werde noch klären wie ich die Tesla Batterien in Betrieb nehme, da habe ich noch keine Vorstellungen.

Was meinst du mit Karosseriedämpfer? Der Hinweis zu der Aufhängung ist wichtig, ich habe mir vorgestellt eine Adabpterplatte zu fertigen und den Motor direkt am Getriebe zu montieren. Ich werde dieses Wochenende in den Golf 2 einer Freundin schauen um zu sehen wie der Motor hier montiert ist.

Den Oktober habe ich frei (die guten Überstunden von Montageeinsätzen) dann möchte ich den größten Teil des Umabaus erschlagen.

Wenn es so weit ist, wäre das ein tolles Blog-Thema! Einen eigenen Blog kannst du jederzeit über die Profil-Einstellungen deines Accounts erstellen. :)

Zitat:

@Facharbeiter3000 schrieb am 14. September 2017 um 20:42:48 Uhr:

Was meinst du mit Karosseriedämpfer? Der Hinweis zu der Aufhängung ist wichtig, ich habe mir vorgestellt eine Adabpterplatte zu fertigen und den Motor direkt am Getriebe zu montieren. Ich werde dieses Wochenende in den Golf 2 einer Freundin schauen um zu sehen wie der Motor hier montiert ist.

Hi, dir scheint es wohl wirklich ernst zu sein. - o.k.

Ich meine dass, wenn du einen Motor ohne Getriebe einbaust, brauchst du sehr wohl eine gedämpfte Aufhängung. Wenn der E-Motor an den Getriebeflansch kommt, könntest du sogar drauf verzichten, allerdings ändern sich dann die ganzen Kräfteverteilungen. Besser wäre es natürlich, du verwendest die originale Motoraufhängung, wenn es irgendwie passt oder passen zu machen geht.

Leider hast du bei dieser Konstruktion eine Menge Ballast weiterhin im Auto - das Getriebe!

Die Aufhängung selber muss wesentlich geringere Schwingungsbelastung aushalten, die Frequenzen sind viel höher und die Schwingungsamplituden deutlich geringer. Der Killer allerdings ist das Anfahrdrehmoment. Das ist, als ob du einen Porschemotor in ein Bobbycar hängst. Deswegen wird beim E-Antrieb eine Drehmomentbegrenzung erforderlich. Gängige Motorcontroller können das elekrtisch händeln, damit wärst du das Thema auch los. Welchen Motor willst du denn verbauen? Gibts da schon was?

Mach Dir mal einen konkreten Plan bevor Du anfängst. Auch wieviel Zeit Du für welche Arbeiten Dir vorstellst zu brauchen und wie Du das Ganze machen willst. Wirst feststellen, dass Du an viele Kleinteile nicht gedacht hast.

Je nach Motorleistung brauchst unterschiedliche Querschnitte für die Verkabelung. Je nach Drehzahl des E-Motors brauchst auch unterschiedliche Umsetzgetriebe bzw. Anpassungen an der Leistungselektronik zum Steuern des Motors.

Wie willst die Akkus dann auch laden? Hierzu brauchst ein passendes Ladegerät, dass das auch flott geht.

Je nachdem musst auch mit Lieferzeiten rechnen, da nicht alles von heute auf Morgen da ist. Ich nehme auch an, dass der TÜV sich am Ende für die Abnahme auch für diese Infos interessiert - zumindest hinterlässt es einen besseren Eindruck.

Themenstarteram 15. September 2017 um 7:14

Ich denke an einen Hpevs ac50 o.Ä. gepart mit einem Curtis Controller. Der ac50 dreht bis 5000 u/min mit einem linearen Leistungs und Stromaufnahmeanstieg. Ich finde die Lösung ohne Getriebe natürlich schöner, ich werde morgen, wenn ich in den Golf schaue gucken wie das machbar wäre.

nimms mir nicht übel, aber das klingt alles sehr naiv.

Du, der erste BMW 3er touring klang auch naiv. :-) Den hat ein Mitarbeiter in der Garage "geschnitzt". Klar, das war nur Karosserie und nicht Antrieb.

Mein Tipp an den Facharbeiter: schau nach fertigen Kits (E-Motor), die sich schon paar Mal bewährt haben anstatt das Zeug selbst zusammenzustückeln. Auch sowas wie Adapterplatten muss man nicht mehr selbst fräsen, für die gängigen Motoren haben Leute schon CAD-Daten erstellt, und und von den Anbietern gibt's die fertig auf Bestellung.

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