Ein Trike samt skurrilem Besitzer....
... kam gerade im ZDF auf Wiso.
Tenor: Ein Ingenieur vom Typ "Ökofreak" fährt jeden Tag etwa 75km Darmstadt - Frankfurt - Darmstadt und das mit wilden 70 km/h auf der Autobahn. Aber nur 6 kWh je 100km verbrauchend, "voll der Öko".
Der Typ ist letztes Jahr offenbar auch A63/A60 nach Mainz gefahren und mir dadurch morgens übern Weg gelaufen. Auf einmal zieht ein LKW nach links, ich musste voll in die Eisen und ins ABS weil so ein Scheissteil auf der rechten Spur quasi parkte und ein LKW natürlich zügig dran vorbeiwollte. Was hab ich mich aufgeregt, das Ding hat auf der Autobahn echt nix zu suchen.
Und das beste: 120 Euro im Jahr für Strom [1] stehen alle 4 Jahre etwa 4000(!) Euro für ein neues Akkupack gegenüber. Auf 10.000 km braucht mein Pampersbomber mit lockeren 140 km/h Marschgeschwinduigkeit etwa 650 Euro im Jahr bzw. 2600 Euro in 4 Jahren. Was ist das Dingn sparsam. Der Typ soll mit seinem Hobby bitte nicht dem Rest auf die Nerven gehen.
Ich reg mich echt über den Vollpfosten auf, der soll mit seiner verf**** 70 km/h Ökokarre mit 17.000 Euro Neupreis gefälligst von der Autobahn bleiben!!1elf Oder sich einen alten 27PS Motorradmotor einbauen um nicht allen im Weg zu stehen. Von mir aus mit selbstgebranntem Alkohol betankt. Wenn er mit dem Teil Stadtverkehr fährt ist das ok. Landstrasse mag auch ok sein. Aber BITTE keine Autobahn.
/Gary
PS: Bei hohen Spritpreisen kam natürlich wieder Werbung für Spritsparseminare. Von Autogas keine Rede...
[1] 120 Euro / 20 Cent/kWh sind 600 kWh, bei angeblichen 6 kWh/100km sind das 10.000 km. Da stimmt was nicht, denn 220 Arbeitstage * 75 km sind 16.000 km und keine 10.000.
53 Antworten
Kann das bitte mal jemand Wissender mit Quellen belegen, warum der Twike-Fahrer als Verkehrshindernis eingestuft und damit bestraft wird? Bzw. Fälle nennen, in denen es zu Verurteilungen nach dem "Verkehrsbehinderungsparagrafen" gekommen ist?
Danke!
§1 Absatz 2: http://www.verkehrsportal.de/stvo/stvo_01.php
§3 Absatz 2: http://www.verkehrsportal.de/stvo/stvo_03.php
Ordnungswidrigkeiten: http://www.verkehrsportal.de/stvo/stvo_49.php da kommen §1 und §3 selbstverständlich vor.
Daraus leiten sich erstmal 20€ ab. Wenn nun jemand gefährdet wurde, sind 40€ und ein Punkt fällig (finds grad nicht, goole doch mal selbst).
Genauso trifft es Mittelspurschleicher, die ohne ersichtliche Grund den recht aller Fahrstreifen benutzen. Muss einer scharf bremsen und das Provida Fahrzeug hats gesehen, gibts 40 Scheine und ein Pünktchen. Sollte meienr Meinung nach verdoppelt werden, damit mans endlich lernt.
G
simmu
"Das AG Gemünden (Beschluss vom 3.2.1997, Az.: OWI 372 Js 59889/96) schöpfte die StVO in anderer Richtung aus und bestätigte ein Bußgeld wegen Behinderung durch Langsamfahren. Der bußgeldbelegte Fahrer war außerorts ohne triftigen Grund 3 km lang 40 - 50 km/h gefahren, obwohl 100 km/h zulässig waren. Aufgrund der unübersichtlichen Strecke bildete sich hinter dem Langsamfahrer eine längere Fahrzeugschlange."
Mehr hab ich zu dem Thema nicht gefunden. Wenn jemand mit einem Fahrzeug das V-Max 85 km/h mit 70 km/h auf der Autobahn fährt, dann halte ich das für in Ordnung. Es werden zwar Fahrzeuge zum Überholen gezwungen, jedoch wird ihnen das entsprechend ermöglicht (+10 km/h die nötig sind). Der Trike-Fahrer fährt auch eben aus genau diesem Grund entsprechend 70 km/h.
Oder anders: Momentan seh ich auch beim kleinkarierten Paragrafenreiten noch immer keinen Grund diesem Mann den Lappen zu entziehen.
Und zum Thema "Alter der Mindesgeschwindigkeitsverordnung": Im Zukunft wird das Verkehrsaufkommen höher, die Straßen aber nicht entsprechend besser oder vor allem besser ausgebaut. Oder anders gesagt: Über kurz oder lang wird der Verkehrsfluss insgesamt in der Durchschnittsgeschwindigkeit eher abnehmen als zulegen. Soweit zumindest meine Prognose.
Tipp: Fahrt doch einfach mal etwas gelassener...
Zitat:
Original geschrieben von sign-m
Fahrt doch einfach mal etwas gelassener...
Genauso sehe ich das auch. Fehlende Toleranz im Straßenverkehr ist ein Problem, mit dem wir in Deutschland im Vergleich zu unseren Nachbarländern immer noch negativ auffallen...🙁
Hallo von einem Neuling im Forum.
Ich hatte mal vor Jahren ein Twike für eine Woche ausgeliehen und ich kann nur sagen, ich bin niemals schneller als 70 bis 75 gefahren. Nicht um Strom zu sparen, sondern aus reiner Angst! Man bedenke, man hat kein Lenkrad, sondern einen Joystick in der Mitte zum Lenken und fährt mit einem ummantelten Fahrrad auf der Autobahn :-)
Also ich würde mit dem Twike auch immer die Autobahn nach Möglichkeit vermeiden, manchmal hat man aber wohl keine gute Alternative.
Wie schon gesagt, ist der Wiederverkaufswert von einem Twike extrem hoch. Man bekommt auch noch nach vielen Jahren fast den Neupreis für das Twike selbst, von den Batterien natürlich abgesehen.
Noch ein anderer Aspekt _für_ das Twike: Es ist das einzige Auto das ich kenne, bei dem man unterwegs Fahrrad fahren kann. Wenn man also immer vom Arzt Fahrrad fahren empfohlen bekommt z.B. wegen eines Hüftleidens, kann man so wunderbar jeden Tag bei der Fahrt Sport machen und hat keine Ausrede, warum man wieder einmal keine Zeit zum Fahrrad fahren hatte. Und das noch bei jedem Wetter :-)
- Einer, der sich vielleicht auch bald ein Twike zulegt und damit aber nach Möglichkeit nur auf der Landstrasse fahren will. -
Gruss,
soluvision
PS: In unserer Gegend wird sowieso so viel gezuckelt, da fällt man mit einem Twike noch als Schnellfahrer auf :-)
Moin,
wenn es um Schäden an Leib und Leben geht, hört bei mir die Toleranz gänzlich auf. Ich hab ne Menge übrig für allerlei Ökoterrosisten und Neudenker. Wenn es aber zum Nutzen eines Einzelnen um die Mehrbelastung aller geht, ist bei mir Schluss mit lustig.
Man kann so gelassen fahren, wie man will. 100% konzentriert ist auf einer langen Strecke niemand von euch. Nun die Situation: Ein Trucker bläst am Vmax Begrenzer über die rechte Spur, hat schon 9,5h hinter sich und ist auch n bissl müde. In etwas Abstand der Mittelspur fährt der gelassene Fahrer mit 120km/h vor sich hin. Der Kollege vor unserem Truck zieht plötzlich raus und unser Trucker erblickt unmittelbar vor sich das Ökotwike. Zum Bremsen viel zu spät, ab auf die Mittelspur. Der gelassene Fahrer erkennt die Situation zu spät und knallt voll in den LKW. Folgen seine dahin gestellt.
Wer hat jetzt was falsch gemacht? Der Trucker, der das Twike zu spät gesehen hat, oder es nicht sehen konnte? Der gelassene Fahrer, der geschlafen hat und den plötzlich ausscherenden LKW hätte sehen müssen?
Nur mal so zum Nachdenken!
G
simmu
So, wenn einer also mit 62km/h auf der Autobahn fährt nur weils der kürzeste Weg ist dann ist das okay, ist das nicht auch egoistisch, alle aufzuhalten um selber ein paar Kilometer zu sparen?
Wenn einer aber mit 70km/h über die Autobahn fährt um Energie zu sparen dann ist das nicht okay, weil da ist es ja offensichtlich das es egoistisch ist.
Ich verstehe den Unterschied nicht und auch nicht warum Ihr Euch aufregt, es gibt Gesetze und fertig.
Wenn Ihr mit 200km/h über die Autobahn ballert könnte ich mich auch aufregen, wer kann es so eilig haben und kann man nicht früher losfahren? Aber es ist genausowenig verboten wie 70km/h zu fahren.
Es ist schon schwierig etwas gemeinschaftlich zu nutzen und Rücksicht ist die größte Schwierigkeit auf deutschen Strassen, denn das ist ja noch einer der wenigen Räume, wo man sich beweisen kann.
In den USA läuft´s mit 60miles alles viel entspannter, würde ich hier auch gut finden.
Mahlzeit,
hast du alle Posts aufmerksam gelesen? Wenn er bauartbedingt nur 62km/h fahren kann und darf, ist es erlaubt, so über die Bahn zu fahren. Die Fahrzeuge sind speziell mit einem 62km-Schild gekennzeichnet. Wenn aber einer meint, er müsse sich nicht den gefahrenen Geschwindigkeiten anpassen, weil er einfach keinen Bock oder was auch imemr dazu hat, dann ist es verkehrswidrig (§1 Abs. 2). Es gibt eben diese Verordnung und die ist auch einzuhalten!
Wenn du während der Führerscheinprüfung solch ein Verhalten an den Tag legst, fällst du gnadenlos durch.
Was hat das ganze denn mit Raserei zu tun? Wenn die Verkehrslage entsprechend ist und ich kann mehr als 130km/h fahren, ohne jemanden zu behindern oder zu nötigen, warum soll man dies dann nicht tun?
G
simmu
@simmu:
Man könnte deine Aussage so verstehen, das es keine Baustellen mehr mit 70er Begrenzung oder darunter auf der Bahn geben darf. Der schläfrige Brummifahrer würde ansonsten dort sofort nen Unfall bauen. Oder wieso zieht der beim Twike urplötzlich raus, aber den restlichen Verkehrsfluss unterhalb von 80 hat immer er voll im Blick oder wie soll das gemeint sein?
Wenn ich auf der Landstraße 100 fahr und plötzlich ist da ein 25er Traktor... Automatisch Unfall? Man kann es sich immer schön hin argumentieren. Fahren auf öffentlichen Straßen ist immer ein Risiko und grundsätzlich ist langsamer (man beachte mal worüber wier diskutieren: 80 ist ok, aber 70 ein zu großes Riskiko) mal sicherer. Wer nen zügigen Verkehrsfluss will, der soll doch auf die Rennstrecke gehen, dort kann er sich ausleben.
Und weil hier immer auf dieser Verordnung rumgeritten wird: Jeder darf so langsam fahren wie er will solang der Verkehrsfluss nicht behindert wird. Ein einzelner Verkehrsteilnehmer ist kein Verkehrsfluss. Oder anders gesagt, wenn sich ne Fahrzeugschlange bildet dann hat der langsam-Fahrer die anderen vorbei zu lassen (und ggf. auch dafür anzuhalten). Hier liegt weder eine deutlich zu langsame Geschwindigkeit vor noch bilden sich Fahrzeugschlangen weil die Bahn mehrspurig ist und der Twike-Fahrer die Brummis sogar vorbei lässt (bzw. so langsam fährt, dass die 10 km/h mindest-überhol-Geschwindigkeitsdifferentz eingehalten werden kann).
Lasst doch die Leute fahren wie sie wollen. Wer übrigends mit 200 km/h nen unverschuldeten Unfall hat, der ist grundsätzlich mit Schuld. Die andere Richtung ist also die böse 🙂
Mal ab vom Gesetz, entsteht hier der Eindruck als sei der Trecker die kleinere oder gar keine Gefahr. Ich meinte nur das doch wenn beide eine Gefahr oder beide eben keine sind.
Mit einer Schwalbe darf man übrigens auch auf die Autobahn und solange es nur Einzelfälle sind ist das doch auch okay.
Ein Grundsatz: Nimm Dir Zeit und nicht das Leben!
Gruß aus der Umwelt,
Lotti
Zitat:
Original geschrieben von sign-m
@simmu:Man könnte deine Aussage so verstehen, das es keine Baustellen mehr mit 70er Begrenzung oder darunter auf der Bahn geben darf. Der schläfrige Brummifahrer würde ansonsten dort sofort nen Unfall bauen. Oder wieso zieht der beim Twike urplötzlich raus, aber den restlichen Verkehrsfluss unterhalb von 80 hat immer er voll im Blick oder wie soll das gemeint sein?
Nein, so wars nicht gemeint. Im Regelfall wird rechts zw. 85-89km/h gefahren. Wenn jetzt der Kollege vor einem rauszieht, dan meist um einen zu überholen, der (leider) nur unwesentlich langsamer ist (Elefantenrennen). Wenn dieses zu überholende sehr klein und fast 20km/h langsamer ist, ist ein höheres Unfallrisiko gegeben.
Zitat:
Wenn ich auf der Landstraße 100 fahr und plötzlich ist da ein 25er Traktor... Automatisch Unfall? Man kann es sich immer schön hin argumentieren. Fahren auf öffentlichen Straßen ist immer ein Risiko und grundsätzlich ist langsamer (man beachte mal worüber wier diskutieren: 80 ist ok, aber 70 ein zu großes Riskiko) mal sicherer. Wer nen zügigen Verkehrsfluss will, der soll doch auf die Rennstrecke gehen, dort kann er sich ausleben.
Wie oft liest du denn von Unfällen mit Landmaschinen? In letzter Zeit recht häufig? Worans wohl liegt ...?
85 km/h sind deshaln OK, weil er dann einfach im Verkehrfluss mitschimmen würde. Alle würden gleichmäßig fahren. Die auf der rechten Spur fahrenden LKWs müßten nicht ausscheren, wodurch der Verkehr auf der Mittelspur verlangsamt wird. Kennst du das Computermodell, in dem 10 Autos im Kreis fahren und plötzlich fährt eins ungleich langsamer? Nach einer gewissen Zeit stehen alle Autos im Stau!
Zitat:
Original geschrieben von sign-m
Und weil hier immer auf dieser Verordnung rumgeritten wird: Jeder darf so langsam fahren wie er will solang der Verkehrsfluss nicht behindert wird. Ein einzelner Verkehrsteilnehmer ist kein Verkehrsfluss.
..stimmt, er behindert diesen aber.
Zitat:
Oder anders gesagt, wenn sich ne Fahrzeugschlange bildet dann hat der langsam-Fahrer die anderen vorbei zu lassen (und ggf. auch dafür anzuhalten). Hier liegt weder eine deutlich zu langsame Geschwindigkeit vor noch bilden sich Fahrzeugschlangen weil die Bahn mehrspurig ist und der Twike-Fahrer die Brummis sogar vorbei lässt (bzw. so langsam fährt, dass die 10 km/h mindest-überhol-Geschwindigkeitsdifferentz eingehalten werden kann).
Was ist denn, wenn alle Spuren voll sind? Müssen dann alle LKW mit 70 hinter ihm herfahren? Die 10km/h sind übrigends 10%.
Zitat:
Lasst doch die Leute fahren wie sie wollen. Wer übrigends mit 200 km/h nen unverschuldeten Unfall hat, der ist grundsätzlich mit Schuld. Die andere Richtung ist also die böse 🙂
Auch nicht richtig. Wenn der Unfall auch bei 130km/h nicht vermeidbar gewesen wäre bekommt man keine Schuld zugesprochen.
http://www.unfreiwillig120.de/outcome.htm
G
simmu
@simmu:
Ok, ich geb dir auf jeden Fall recht, dass ein langsames Fahrzeug auf der Bahn wie auch auf der Landstraße grundsätzlich mal gefährlich sein und es bei unachtsamen Fahrten auch zu Vollbremsungen etc. kommen kann.
Genauso kann man eben auch anders argumentieren und sich die Vorteile des langsameren Fahrens raussuchen, ist ja alles bereits erwähnt. Entscheiden muss letztendlich jeder selber wie er dann fährt und inwieweit er andere anhält sich seiner Fahrweise anzupassen. Schließlich ist ja jeder der anders fährt als man selbst ein Risiko.
Wollt hier nur deutlich machen, dass der Twike-Fahrer sich gestzlich aus meiner Sicht im zulässigen Rahmen bewegt (hab auch kein Urteil oder ähnliches gefunden was dem widerspricht) und ich seine Fahrweise (ökologisch wie auch geschwindigkeitstechnisch) gut finde bzw. damit leben kann.
Das letzte Wort gehört natürlich dir!
Schön, dass wir doch noch einen Nenner finden. Ich hab prinzipiell nix gegen Langsamfahrerei und das dies zudem Vorteile bietet, steht außer Diskussion.
Der TE hat am Anfang berichtet, dass er aufgrund des langsam fahrenden Trikes in eine ziemlich brenzlige Situation kam. Wenn so etwas vorliegt, ist es meiner Meinung nach nicht mehr in Ordnung. Wenn alles frei ist und jeder gefahrlos überholen kann, dann ist aus meiner Sicht nichts gegen solch eine Fahrwiese einzuwenden. Wenn aber die Verkehrsdichte so hoch ist, dass es zu gefährlichen Situationen kommt (wie geschildert), dann sollte man seine Geschwindigkeit anpassen, vevor jemand zu Schaden kommen.
G
simmu