E320 kaufen und auf LPG umrüsten?

Mercedes E-Klasse W210

Guten Morgen Community,

ich stelle meine Frage hier nochmal bei den 210er Experten.

Meine Eltern fahren einen 210er E320 T-Modell von 2001 mit Avantgarde Austattung, Automatic und 130tkm auf der Uhr. Sie wollen einen neuen Kaufen und der Händler würde noch 2100€ für den Wagen bieten.

Ich überlege jetzt evtl den Wagen zu kaufen und auf LPG umzurüsten.
Eigentlich langt mir mein Fiesta Mk6 von 2002 noch, bzw wollte Ende/Anfang 15/16 einen Kompakten Beziner (ohne LPG) bis max. 10.000€ kaufen.
Der 210er ist mir eigentlich zu groß und ich bin auch kein Fan der Automatik.

Allerdings wäre das Angebot halt 'günstig'.
Der Abtriebsstrang wurde nie gequält, dieses Jahr wurde die große Inspektion gemacht, inkl Bremsen, Zundkerzen und Olwechsel am Getriebe.

Haken ist, dass er auch nicht rostfrei ist:
Oberer Scheibenrahmen, Heckklappe (wurde schonmal komplett gemacht) und Dach am Schiebedachrahmen ist leicht befallen. Ausserdem gibt es einen Streifschaden am rechten Kniestück, der gemacht werden muss.

Wie würdet ihr das einschätzen?
Sinnvoll oder lieber für 10 Mille was neueres kaufen?

Dankeschön!

Beste Antwort im Thema

Hallo bfr123,

ich denke, daß Du in so ziemlich allen Punkten falsch liegst.

Die Spritkosten spielen, wie wir alle wissen, bei den Gesamtkosten, die unsere Schätzchen machen, fast keine Rolle. Wer sich einen W210 leisten kann im Unterhalt, der kann sich auch das Benzin leisten. Mit so einer Argumentation lenkt man die Diskussion schnell in ein unsachliche Richtung, nämlich die der Neiddebatte nach dem Motto "dicken Benz, V8, etc. fahren aber sich den Sprit nicht leisten können", und muß sich so nicht mit sachlichen Argumenten, Fakten oder gar Erfahrungen auseinandersetzen.

Klar kauft man sich keine E-Klasse um Sprit zu sparen, aber andererseits muß man doch auch mit einem alten Auto Umwelt und Geldbeutel nicht mehr belasten als nötig.
Verstehe den Zusammenhang hier auch nicht. Wobei mein V8 erfreulich sparsam ist und sich da wahrlich nicht verstecken braucht. Egal, ich habe wohl an 30.000 Euro in dieses alte Auto gesteckt inzwischen, so daß es also nicht an den paar Euro für den Sprit scheitert. Im Gegenteil ist die Gasanlage noch die vernünftigste und dankbarste Investition von allen. Sie bezahlt de fakto den ganzen Spaß.

Eine Gasanlage erfordert erstmal eine ordentliche Investition, die sich dann erst nach und nach bezahlt macht. Es braucht also Liquidität und Weitsicht. Allein das müsste Dir schon zeigen, daß es nicht die Pleitegeier sind, die aus Geldnot auf Gas fahren...

Das Argument der Originalität kann ich noch am ehesten unterschreiben. Ich sehe das für meinen Teil so, daß MB ein wichtiges Feature vergessen hat, das ich mir eben nachgerüstet habe. ;-) Es macht für mich keinen Sinn, das Auto mit Benzin zu fahren, die Technik und die Umwelt unnötig zu belasten, und einen riesen Haufen Geld zu verschenken. Fahre deshalb seit 10 Jahren alle meine Autos mit Gas, und sie haben es mir alle gedankt. Das kann jeder halten, wie er möchte - ich sehe die Gasanlage als Verbesserung des Autos. Selbstverständlich ist sie nicht irgendwie reingepfuscht sondern unsichtbar und auf Herstellerniveau verbaut. Insofern für mich kein Problem mit der Originalität.

Thema Gasfestigkeit - es gibt wohl kaum einen gasfesteren Motor als die Benziner vom W210. Das Thema wird allgemein überbewertet, imo, aber diese Motoren sind nun wirklich perfekt geeignet, absolut vollgasfest, usw. Zusätzliche Wartungen oder Kosten in nennenswertem Umfang gibt es auch nicht. Ich zahle alle zwei Jahre beim TÜV 20 Euro mehr, und nach 100.000km wird der Gasfilter gewechselt, obwohl meist nicht nötig. Das sind niedrigste Eurobeträge, die angesichts der enormen Einsparungen überhaupt nicht ins Gewicht fallen.

Nach meiner Erfahrung rechnet sich so ein Umbau fast immer und sehr schnell. (Das gute Gefühl und das breite Grinsen beim Tanken sind eh unbezahlbar.) Ich gehe aber davon aus, daß jeder MB-Fahrer die Grundrechenarten soweit beherrscht, das für seinen Fall vorab zu überprüfen. Insofern gibt es da nichts pauschal abzuraten, lediglich Erfahrungen auszutauschen (wenn man welche hat). Entscheiden muß das eh jeder selbst, und niemand wird gezwungen.

Grüße Dirk

P.S.: Merkwürdig, daß immer nur bei den sinnvollen oder umweltfreundlichen Dingen so supergenau nach Amortisation geschaut wird. Wann rechnen sich denn teure Alufelgen, ne dicke Musikanlage und sonstiger Quatsch? ;-)

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Nur kurz aus dem Urlaub:
Fahre meine Autos seit inzwischen 10 Jahren mit Benzin, LPG, Ethanol und habe diesbezüglich eine Menge gelernt.

- Für 3.000 Euro bekommt man sogar nen Achtzylinder umgerüstet, und zwar in Erstausrüsterqualität (unsichtbar und sehr sauber) und von einem der wenigen Top-Umrüster.

- Von Billigumrüstungen, egal ob in Polen oder hier, sollte man unbedingt die Finger lassen.

- Der Mehrverbrauch muß nicht 20% betragen, aber viel weniger als 15% ist dann doch verdächtig... Es kommt dabei sehr auf den Motor an, und rein mit dem Energiegehalt zu argumentieren, ist zu kurz gesprungen aber immerhin ein guter Startpunkt.

- Bei Ethanol ist es ganz ähnlich. 20% Mehrverbrauch hat man auch da je nach Mischung, Motor, Last, usw.

- Man kann experimentelle Ethanolbeimischung imo NICHT mit einer sauberen Gasumrüstung vergleichen! Ich fahre begeistert Ethanol im Jeep, just for fun, aber das ist verglichen mit einer soliden Gasumrüstung eben alles etwas vage.

- Mich wundert sehr, daß bei den genannten Ethanolbeimischungen keine Fehlermeldung kommt ohne Zusatzsteuergerät oder größere Einspritzdüsen. Seid vorsichtig. Ein neuer Achtender ist teurer als die mögliche Einsparung, gerade beim Ethanol. ;-)

Grüße Dirk

Ich schließe mich meinem Vorredner an!
Zudem finde ich nicht, dass es negativer Punkt ist, dass man schätzungsweise 40000 km bis zur Armotisation braucht.

Ich finde schon alleine das Tanken von Gas hat, zumindest für mich, einen unfassbar großen Nutzen schon an sich.
Man ist völlig unabhängig vom Rohölpreis. Soll heißen egal wo man tankt, eine Schwankung im Preis pro Liter ist eher sehr gering. Natürlich kann es von Stadt zu Stadt schon größere Unterschiede geben. Aber meiner Erfahrung nach halten die sich auch unter 8-10 Cent pro Liter.
Dazu nun das tanken auf der Autobahn.
Natürlich hat ein Diesel den enormen Vorteil der Reichweite, die bei Lpg nur mit einem sehr großen Tank kompensiert werden kann. Für mich war das aber nie ein richtiges Argument, denn wenn ich lange Touren von 600+ km fahre, dann fahre ich diese eh nicht am Stück. Somit sollte es also kein Problem sein auch mal nachzutanken. Dies muss ich bspw nach ca 600 km Autobahn erst machen.
Achja. Und auch auf Autobahnen ist man vom Rohölpreis unabhängig. Erfahrungsgemäß tanke ich auch hier nicht viel teurer als in der Stadt.

Ein weiterer Vorteil, der zumindest für mich die Amortisationsrechnung an Priorität verlieren lässt ist der Spaß beim tanken. Für 55 Cent zu tanken ist schon genial!
Hinzukommend fährt man hierdurch auch ganz anders. Dadurch, dass ich für den "Sprit" fast "nichts" bezahle drücke ich auch gerne mal mehr aufs Gas - natürlich nur im Rahmen eines 136 ps Bombers 😉 -

Für mich muss in die Amortisatiomsrechnung auch das berücksichtigt werden. Egal wann und meistens auch wo ich tanke, es kostet immer den selben Preis pro Liter.
Ich zahle nur die Steuern für einen Benziner, habe in allen Umweltzonen freie Fahrt und muss den DPF nicht reinigen oder ersetzen lassen.

Habt ihr's gut!😎
Aber-Spaß beim Tanken?! Was ist das denn?😰 Ich find's eher spaßig, an möglichst vielen Tankstellen vorbei fahren zu können . Gelingt mir bloß leider nicht immer!😎

Zitat:

@dickschiffsdiesel schrieb am 16. Juli 2015 um 14:17:54 Uhr:


Habt ihr's gut!😎
Aber-Spaß beim Tanken?! Was ist das denn?😰 Ich find's eher spaßig, an möglichst vielen Tankstellen vorbei fahren zu können . Gelingt mir bloß leider nicht immer!😎

Spaß den Umständen entsprechend 😉

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Durch Gastanken zumindest etwas besser dazustehen als all die anderen armen noch mehr Gemolkenen, das treibt einem schon ein Grinsen aufs Gesicht. Das vergeht auch nach Jahren nicht. So ist der Mensch. ;-)

Noch besser ist allerdings "gar nicht mehr Tanken, Auto immer voll". Den Leaf tanken vom eigenen Dach, während er eh rumsteht - DAS ist Spaß beim Tanken. :-) Danach kotzt einen JEDER Halt an der Tanke nur noch an, auch der fürs Gas. Kann ich Euch sagen.

Grüße Dirk

Btw, es ist so gut wie beschlossen, daß LPG bis 2025 vergünstigt bleibt. Wie aber schon vorgerechnet wurde, ist die Steuer dafür eh fast belanglos. 12 Cent mehr oder weniger, naja, nimmt man gerne noch mit, aber entscheidend ist das nicht. Meine Gasanlagen sind seit Jahren amortisiert. Ich freu mich. ;-)

Nach 2025 plane ich spätestens den Jeep mit zwei Leaf-Motoren zu elektrifizieren, vielleicht auch schon eher. Leider sind die Umrüster für sowas noch viel rarer als die für LPG. Beim Benz wird das die Substanz dann wohl leider nicht mehr hergeben...

Also Jungs jetzt macht mich hier nicht heiß mit dem Umbau. Mein E320 hat auch wenig Rost und "erst" 200 tkm runter. Aber meint Ihr nicht dass es sich in Erwartung eines kapitalen Schadens bzw Reparatur innerhalb der nächsten Zeit wie lang auch immer noch lohnt einen Umbau im Wert der KFZs zu machen?! Ihr sagt doch selbst dass man mit dem Schlimmsten rechnen muss... Ich halte davon nichts!

Das "Schlimme" kommt mit Sicherheit, aber nicht unbedingt das "Schlimmste"!😎

Und erwartet man immer nur das schlimme, ja dann lohnt sich keinerlei Investitionen mehr. Dann sollte man noch nicht mal mehr einen neuen Zündkerzen kaufen.
Auto kann ja Schrott gehen.
Aber aber, die Zündkerzen kann man mit ins neue Auto nehmen?! Bingo! Die Gasanlage auch 😉

Da mir besonders im Kollegenkreis dringend zu dem Fahrzeug - vorallem zu dem Preis - geraten wird, werde ich mich vermutlich erstmal "zum Testen" darauf einlassen.

Allerdings werde ich mich zunächst nur um das Kniestück kümmern, Gasanlage werde ich erstmal außen vorlassen und den Wagen ein Jahr fahren. Falls ich danach restlos überzeugt sein sollte, würde es sich lohnen, weitere Investionen zu tätigen. Falls nicht, könnte ich den Wagen mit vernachlässigbaren Verlust wieder veräußern.

Gasanlage umziehen in ein anderes Auto - zumal wenn es sich nicht um ein baugleiches Modell handelt lohnt normalerweise nicht. Der Ausbau der alten Komponenten und Ersatz der Teile die sich nicht wiederverwenden lassen lässt den Preisvorteil zu einer Neuanlage gegen Null gehen. Das liegt hauptsächlich daran, daß 70% des Gesamtpreises zu Lasten der Arbeitszeit gehen und nur 30% in die Hardware.

ghm

Helge210, ich habe vor Jahren sogar einen damals 8 Jahre alten Nissan Micra mit 165.000km noch umrüsten lassen und das nie bereut. Kannst Dir vorstellen, wie die Empfehlungen damals waren... Die Anlage hat sich locker amortisiert, wir sind 100.000km günstig und sauber gefahren, und bei 265.000km ging er nach Litauen an einen Fan der Baureihe, wo er wohl noch heute fährt.

Einen 210 würde ich immer und nahezu blind umrüsten, denn die Voraussetzungen sind sogar ungleich besser. Ein Auto, dem ich keine knapp 40.000km mehr zutraue, würde ich nicht kaufen. Und wenn es also zumindest diese Kilometer noch schafft, würde ich ihn umrüsten - gar keine Frage. Wichtig ist ein SEHR guter Umrüster. Man kann das nicht oft genug betonen.

Stimme GHM zu, daß sich der Umzug von einem Auto ins andere kaum lohnt, nichtmal bei baugleichen. Die Materialkosten sind nicht der Rede wert. Allerdings schmeisse ich auch keine heile Gasanlage mit dem Auto weg. Insofern haben wir in der Familie auch schon eine Anlage von einem Hyundai Getz in den nächsten verpflanzen lassen. Man braucht dann einen willigen Umrüster

Grüße Dirk

@human91...Ich habe einen umgerüsteten 320er, der verbraucht ca. 13 Liter Gas welches ich hier für 0,528 Euro bekomme. Verbrauchen tut der Motor ca. 13 Liter Gas und nicht 14 wie du schreibst.Welchen Motor fährst du eigentlich? Der Diesel aus deinem Profil wird wohl kaum E85 vertragen. Sollte es ebenfalls ein 320er Benziner sein stimmt deine Rechnung allerdings nicht weil auch bei E85 ein Mehrverbrauch durch geringere Leistung desselbigen eintritt. Dieser Mehrverbrauch kann bis zu 30% betragen also ist ein Verbrauch von 11,5 Liter wohl reines Wunschdenken Ausserdem frage ich mich ob dein Motor für E85 umgerüstet wurde da das Kaltstartverhalten sonst sehr schlecht ist. Dies Umrüstung kostet ja auch ein wenig.
Reperaturen wie du schreibst können bei jedem Auto anfallen. ob umgerüstet oder nicht die jetzt in eine Berechnung einzubeziehen ist etwas albern.

*** unmittelbare Antwort, daher Zitat entfernt***Mod**

Wir haben einen 320 CDI und einen 320 T 7-Sitzer als Familienwagen und der war auch gemeint. Mit dem LPG Verbrauch habe ich keine Erfahrung, 14l war meine Vermutung aber wenn du sagst 13 dann ist es so. Und mit dem E85 hast du wohl auch Recht, mit dem originalen Steuergerät hatte ich den Verbrauch auch bei 13-13,5l und die Kontrolllampe war immer an, nach Anpassung des Kennfeldes ging der Verbrauch auf 11.5 (Super war im Schnitt 11) also mehr als Super aber weniger als LPG. Fehler hatte ich löschen lassen.
Ich rechne ja auch keine extra Kosten mit für andere Reparaturen die anfallen können, aber in 2 Jahren bis zur Amortisation der LPG-Anlage kommt bestimmt irgendwas. Beim E85, selbst wenn du gar nichts machst und 13l Verbrauch hast, hast du immer hin Null Investitionen, sprich du sparst im Vergleich weniger aber gleich und ohne Ausgaben.
Im Winter ist Kaltstart nicht optimal, das stimmt, aber wenn man 50/50 tankt dann geht das trotzdem.
Ich finde es einfach grundsätzlich nicht richtig große Investitionen in einen alten Wagen zu machen (meiner ist z.B. Bj. 1998) wo man nicht voraussagen kann welche u.A. dringende Reparaturen da noch nötig werden oder nicht.

Wie sind denn die Preise bei einem sehr guten Umrüster für einen E320T 2001? Gibt es da was gutes in Norddeutschland? Prins soll ja sehr gut sein von der Anlage her wobei für "größere" Motoren habe ich hier auch mal von einem anderen Hersteller gelesen.

PS: Jetzt bin ich heiß :/ Huch habe gerade gelesen ca. 3000€

3000 ist schon sehr viel. Denke eher weniger.
Wo genau in Norddeutschland lebst du denn ?

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