E10 - europäisch oder nicht?
Zitat:
Die Richtlinie 2009/30/EG des Europäischen Parlaments verpflichtet alle Mitgliedstaaten, Ottokraftstoff mit maximal zehn Volumenprozent Kraftstoffethanol (Bioethanol) unter dem Branchenkürzel E10 (von Ethanol 10 %) auf den Markt zu bringen. Hierdurch soll die Abhängigkeit von den Ölförderstaaten verringert werden. Für Fahrzeuge, die diese Sorte E10 nicht vertragen, muss laut EU-Richtlinie mindestens bis 2013 das bisherige Benzin als sogenannte Bestandsschutzsorte weiterhin angeboten werden. Danach wird ggf. nur noch die Benzinsorte Super Plus für die Fahrzeuge zur Verfügung stehen, die den Kraftstoff mit 10 % Ethanol nicht vertragen. Dieselfahrzeuge sind von der Änderung nicht betroffen.
So steht's in Wikipedia. Nun lese ich aber in der lokalen Presse, dass Automobilhersteller anderer europäischer Länder ihre Fahrzeuge gar nicht auf E10 ausrichten, sogar davor warnen, bei Besuchen in Deutschland diesen Kraftstoff zu tanken.
Weiß jemand Genaueres hierüber? Ist E10 mal wieder ein deutscher (Rohrkrepierer-)Vorstoß, ähnlich den Abgasplaketten, deren Wirksamkeit heute nachgewiesenermaßen gegen Null tendiert?
Viele Grüße,
Markus.
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Die Richtlinie 2009/30/EG des Europäischen Parlaments verpflichtet alle Mitgliedstaaten, Ottokraftstoff mit maximal zehn Volumenprozent Kraftstoffethanol (Bioethanol) unter dem Branchenkürzel E10 (von Ethanol 10 %) auf den Markt zu bringen. Hierdurch soll die Abhängigkeit von den Ölförderstaaten verringert werden. Für Fahrzeuge, die diese Sorte E10 nicht vertragen, muss laut EU-Richtlinie mindestens bis 2013 das bisherige Benzin als sogenannte Bestandsschutzsorte weiterhin angeboten werden. Danach wird ggf. nur noch die Benzinsorte Super Plus für die Fahrzeuge zur Verfügung stehen, die den Kraftstoff mit 10 % Ethanol nicht vertragen. Dieselfahrzeuge sind von der Änderung nicht betroffen.
So steht's in Wikipedia. Nun lese ich aber in der lokalen Presse, dass Automobilhersteller anderer europäischer Länder ihre Fahrzeuge gar nicht auf E10 ausrichten, sogar davor warnen, bei Besuchen in Deutschland diesen Kraftstoff zu tanken.
Weiß jemand Genaueres hierüber? Ist E10 mal wieder ein deutscher (Rohrkrepierer-)Vorstoß, ähnlich den Abgasplaketten, deren Wirksamkeit heute nachgewiesenermaßen gegen Null tendiert?
Viele Grüße,
Markus.
22 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von WHornung
In Frankreuch ist das sicher nur nicht explizit angeschrieben weil das keine Sau interessiert...
Warum auch?
In Frankreich hat das Auto ja auch nicht den Status eines goldenen Kalbs.
Zumindest müsste man nach 2 Jahren Verkauf in Frankreich doch etwas Erfahrung haben ob es überhaupt Schäden gab - im Schnitt würde ich einschätzen haben die ja etwas ältere Autos als in D - zumindest sieht man ja öfters Modelle wo man denkt ui wann hab ich denn den in D zum letzten Mal gesehen....
Na ja, die fahren sehr viel mehr französische Fabrikate und sind es gewohnt, dass der Wagen mehrmals im Jahr in der Werkstatt steht 😁
Zur ursprünglichen Frage:
Die EU-Regelung gibt vor, dass E10 an Tankstellen angeboten werden muss. Das wäre auch nur ein geringes Übel, aber die deutsche Bundesregierung muss sich wieder als Vorreiter bei der Rettung unseres Planeten profilieren und hat kräftig nachgewürzt.
Das heißt im Klartext, folgende Regelungen sind deutsch:
- Ein bestimmter Anteil (ich glaube 90% ???) des verkauften Super-Benzins muss E10 sein, sonst drohen den Tankstellenketten Millionenstrafen. Da das verständlicherweise verhindert werden soll wird Super E5 deutlich teurer angeboten.
-Tankstellen dürfen nur noch an einer Zapfsäule Super E5 anbieten. Da werden also Autofahrer, welche sich nicht vom Preisunterschied abschrecken lassen, mit dem Suchen der richtigen Säule und längerer Wartezeit gedemütigt. Ich habe schon an Tankstellen unbelegte Zapfpistolen gesehen, also kein Platzmangel sondern der typisch deutsche Gesetzeswahnsinn.
Übrigens, wer erinnert sich noch an folgendes? Im Jahr 2008 war der gleiche Irrsinn auch schon geplant und wurde wegen mangeldem Nutzen und fragwürdiger Ökobilanz gestoppt.
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Zitat:
Original geschrieben von fruchtzwerg
Na ja, die fahren sehr viel mehr französische Fabrikate und sind es gewohnt, dass der Wagen mehrmals im Jahr in der Werkstatt steht 😁
Ich hätte jetzt das genaue Gegenteil behauptet - soviele Dellen wie die Autos dort oft haben...
notting
Zur Zeit herscht ja wohl Panik. Die notleidenden Mineralölfrimen werden die Brühe wohl nicht los bevor das Verfallsdatum erreicht ist. Wären wir in einer Marktwirtschaft, müßten da ja wohl die Preise sinken- Überangebot. Mal guggen, was passiert... ( Wetten, sie sinken nicht? 😁 ).
Zitat:
Original geschrieben von R 129 Fan
Zur Zeit herscht ja wohl Panik. Die notleidenden Mineralölfrimen werden die Brühe wohl nicht los bevor das Verfallsdatum erreicht ist. Wären wir in einer Marktwirtschaft, müßten da ja wohl die Preise sinken- Überangebot. Mal guggen, was passiert... ( Wetten, sie sinken nicht? 😁 ).
Theoretisch dürfte die Nachfrage nach Otto-Kraftstoffen akut nicht sinken, deswegen werden sie "das Zeug" nicht unter Herstellungskosten verkaufen.
Die Boykotthaltung wird allenfalls zu einer Preisschere zwischen E10 und SuperPlus führen und es den E10-Befürworten in absehbarer seit ermöglichen, wieder zu günstigen Preisen tanken zu können.