E-Fuels als Baustein der Antriebswende.

Hallo zusammen,

im Zuge der Klimaschutzdiskussion hört man medial gefühlt nur von batteriebetriebenen Elektroautos als alleinigen Weg, um PKW klimaneutral zu betreiben. E-Fuels hingegen werden aufgrund des schlechteren Wirkungsgrades nur geringe Chancen zugeschrieben. Ich möchte dennoch hiermit auf die Thematik aufmerksam machen.
Kurze Erläuterung: E-Fuels sind Kraftstoffe, welche aus Kohlendioxid aus der Luft und Wasser synthetisiert werden. Da der Atmosphäre bei der Herstellung genau so viel CO2 entzogen wird wie bei der Verbrennung ausgestoßen wird, sind E-Fuels klimaneutral, solange die für die Herstellung benötigte Energie regenerativ erzeugt wurde.
Zwar ist der Wirkungsgrad letztendlich schlechter als bei vollelektrisch betriebenen Fahrzeugen, was jedoch egal wäre, wenn die Kraftstoffe bsp. in Wüstenregionen mit Energie aus Photovoltaikanlagen hergestellt werden. Laut dem VDA könnten bei einer Produktion im industriellen Maßstab die Selbstkosten auf 1€ pro Liter sinken. [1] Die Erhebung einer Öko- und CO2-Steuer auf E-Fuels ist logischerweise nicht gerechtfertigt, sodass der letztendliche Verkaufspreis etwa auf dem Niveau von fossilem Diesel und Benzin liegen könnte.
Außerdem könnten durch chemische Modifikationen Kraftstoffe so verändert werden, dass bei der Verbrennung weniger Schadstoffe entstehen oder die Energiedichte steigt. Das könnte die Reichweite von Verbrennern erhöhen und auch beispielsweise zur Lösung der Stickoxidproblematik in den Innenstädten beitragen (bei gleichzeitiger Optimierung des Motorkennfeldes).

Die Antriebswende wird in Deutschland durch massive Subventionen nur für BEV und (noch) PHEV quasi planwirtschaftlich angegangen. Über E-Fuels hingegen wird von unserer Bundesregierung gerne geredet, irgendeine Art von Förderung ist jedoch nicht in Sicht. [2] Deswegen haben E-Fuels in Deutschland derzeit kaum Chancen auf eine Zukunft, obwohl an deutschen Universitäten (z. B. The Fuel Science Center, RWTH Aachen) massiv an E-Fuels geforscht wird. Das Know-How dazu wäre in Deutschland also definitiv vorhanden.

Meiner Meinung nach sollten Konsumenten in Zukunft frei entscheiden können, welche Antriebsform sie wählen, solange der Betrieb letztendlich klimaneutral geschieht. Daher sollte technologieoffen gefördert werden. Auch ein Verkaufsverbot von Autos mit Verbrennungsmotoren lehne ich aus diesem Grund absolut ab. Wer Verbrenner fahren will, sollte die Möglichkeit haben, dies mit E-Fuels zu tun.

Auch die Formel 1 wird ab 2021 E-Fuels beimischen, mit einer jährlichen Steigerung der Beimischquoten. [3]

Der Grund meines Beitrages ist eine Petition, auf die ich vor kurzem aufmerksam geworden bin, welche verschiedene, meines Erachtens sinnvolle Maßnahmen zur Förderung von E-Fuels fordert.
Edit: Link entfernt

[1] https://www.vda.de/.../...-einen-klimaneutralen-verkehr-in-der-eu.html
[2] https://www.elektroauto-news.net/.../
[3] https://www.auto-motor-und-sport.de/.../

Viele Grüße, gianluca-fc

Beste Antwort im Thema

"Antriebswende" ist genau das falsche Titelwort für E-Fuels.

Es gibt bei derzeitigem Stand nur einen Grund warum E-Fuels in der Presse so populär sind: Ändern sollen sich bitte nur die anderen, ich will weiter Auto mit brumm-brumm fahren und irgendwas an der Tanke in mein Auto schütten. Bloß nichts ändern, jede Änderung ist böse.

Bis wir erneuerbare Energien so im Überfluss haben dass wir uns sowohl ökologisch wie ökonomisch E-Fuels leisten können ist der Verbrenner eh tot und Autos fliegen mit Flux-Kompensatoren.

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Zitat:

@HighspeedRS schrieb am 22. Februar 2020 um 15:35:25 Uhr:



Klar ist das nicht besonders effizient, aber welche Infrastruktur soll man da aufbauen ?

Zur Herstellung. Um sich zu rechnen werden das Anlagen in der Größenordnung heutiger Raffinerien sein. Mit dem entsprechenden Energiebedarf, den man sinnvollerweise regenerativ dort erzeugt, wo heute schon ein Großteil unseres Öls herkommt. Um dann wieder mit Großtankern (und aller damit verbundenen Probleme und Gefahren) hierher geschafft zu werden.

Da gefällt mir der dezentrale Ansatz (eine Photovoltaik auf jedes Dach, der Überschussstrom fließt in den Akku des Autos) deutlich besser.

Ja bei Eigenheimen kein Problem.
Ich hatte auch mal die Idee auf unseren Haus, Eigentümergemeinschaft Solarenergie zu nutzen angebraucht.
1. als Eigentümer Gemeinschaft gesamtheitlich(damals gabs noch paar Cent mehr ) jetzt wird schwieriger da der Eigengebrauch jetzt nicht so einfach wird.
2. Vermietung der Dachflächen zur solarnutzung.
Bis die sich alle einig werden ist die Sonne erloschen.

Zitat:

@HighspeedRS schrieb am 22. Februar 2020 um 15:19:39 Uhr:


Wir sind doch so für Vielfalt in der Politik, dann sollten wir die Vielfalt auch bei den Kraftstoffen nutzen.

Ich glaube, das wird sich -nach Anwendungszweck- von selbst ergeben, da sich reiner Akkubetrieb nicht für alles eignet.

Zitat:

@Hannes1971 schrieb am 22. Februar 2020 um 15:24:16 Uhr:


Wie gesagt. Die E-Fuels (in der Variante der Umwandlung von CO2 und H2O in langkettige Kohlenwasserstoffe) sind die ineffizienteste Methode Strom zu speichern, um diesen dann auf die ineffizienteste Methode im Verbrennungsmotor wieder in Bewegungsenergie zu verwandeln.

Mir fällt kein Grund ein, hierfür eine Infrastruktur aufzubauen, wofür auch wieder Jahrzehnte aufgewendet werden müssen. Außer für das gute Gefühl einiger Ewiggestriger, die sich nicht von ihrem geliebten Verbrennungsmotor lösen können...

Und weil e-fuel unsinnig ist, würde man es als

solar-fuel

umsetzen, soweit politisch erlaubt:

https://ethz.ch/.../pr-solar-mini-refinery.html

Solange es keine tragfähigen Konzepte gibt, wie wir in D, zur Abschaltung von Kohle-, Kern- und Gaskraftwerken PV und Windkraft grundlastfähig bekommen, ist die Diskussion müßig. Es geht nicht um die Frage ob und wie wir eAutos betreiben, sondern um eine Energiewende insgesamt.

Wie planlos hier in Deutschland mal wieder alles abläuft ist schon ziemlich erschreckend.

Was rauskommt, wenn man den grünen Ökoaposteln das Ruder bei der Energiewende überlässt, kann man ja gerade wunderbar in Brandenburg sehen.

Jeder Deutsche soll so schnell wie möglich ein Elektroauto fahren. Aber wenn Tesla für ihr neues Werk ein paar Bäume fällen muss, rennen dieselben Ökos die vorher laut nach Elektromobilität gerufen haben, jetzt zum nächsten Richter um das Werk möglichst zu verhindern. 😁 😁 😁

DAS ist die Energiewende in Deutschland. Glückwunsch.

Zitat:

@zille1976 schrieb am 22. Februar 2020 um 18:51:06 Uhr:


Jeder Deutsche soll so schnell wie möglich ein Elektroauto fahren. Aber wenn Tesla für ihr neues Werk ein paar Bäume fällen muss, rennen dieselben Ökos die vorher laut nach Elektromobilität gerufen haben, jetzt zum nächsten Richter um das Werk möglichst zu verhindern. 😁 😁 😁

DAS ist die Energiewende in Deutschland. Glückwunsch.

Das nennt sich Rechtsstaat. Genau so, wie jeder VT seinen Bussgeldbescheid gerichtlich überprüfen lassen darf, geht das auch mit Rohdungsgenehmigungen.

Zitat:

@zille1976 schrieb am 22. Februar 2020 um 18:51:06 Uhr:


Wie planlos hier in Deutschland mal wieder alles abläuft ist schon ziemlich erschreckend.

Was rauskommt, wenn man den grünen Ökoaposteln das Ruder bei der Energiewende überlässt, kann man ja gerade wunderbar in Brandenburg sehen.

Jeder Deutsche soll so schnell wie möglich ein Elektroauto fahren. Aber wenn Tesla für ihr neues Werk ein paar Bäume fällen muss, rennen dieselben Ökos die vorher laut nach Elektromobilität gerufen haben, jetzt zum nächsten Richter um das Werk möglichst zu verhindern. 😁 😁 😁

DAS ist die Energiewende in Deutschland. Glückwunsch.

Wie man sieht, bist du gut Informiert.
Ich helfe dir aber gerne, deine Wissenslücen zu schliessen.

Tesla hat nur eine vorläufige Genehmigung erhalten. Das Abroden durften sie auf eigene Gefahr starten. Im Wissen, dass das Genehmigungsverfahren noch nicht abgeschlossen ist, wurde mit dem Abholzen angefangen.

Im übrigen sind die Verfahren und Verordnungen keine Idee der " grünen Ökoapostel".

Und sie dienen jedem deutschen Bürger. Ihn vor Willkür kleiner und großer Bauträger zu schützen.

Tja, dann brauchen wir halt weniger Rechtsstaat.

Wurde das Gelände nicht schon mal zur Bebauung freigegeben für eine andere Firma die dann doch nicht gebaut hat?

Genau. Da sollte ein BMW Werk hin damals.

Zitat:

@HighspeedRS schrieb am 22. Februar 2020 um 19:09:24 Uhr:


Wurde das Gelände nicht schon mal zur Bebauung freigegeben für eine andere Firma die dann doch nicht gebaut hat?

Es ist in den 90er zum Gewerbegebiet erklärt worden.
Die Fichten wurden gepflanzt nachdem sich dort kein Gewerbe angesiedelt hat.
Das Holz dort ist minderwertiges Nutzholz.
Es ist ein Plantagenwald.

Zitat:

@zille1976 schrieb am 22. Februar 2020 um 19:06:48 Uhr:


Tja, dann brauchen wir halt weniger Rechtsstaat.

Dich möchte ich sehen, wenn in deiner Nachbarschafft ein Multikonzern nach gut dünken bauen dürfte.

Bauvorschriften haben ihre Berechtigung.

Zitat:

@zille1976 schrieb am 22. Februar 2020 um 18:51:06 Uhr:


Wie planlos hier in Deutschland mal wieder alles abläuft ist schon ziemlich erschreckend.
Was rauskommt, wenn man den grünen Ökoaposteln das Ruder bei der Energiewende überlässt, kann man ja gerade wunderbar in Brandenburg sehen.
Jeder Deutsche soll so schnell wie möglich ein Elektroauto fahren. Aber wenn Tesla für ihr neues Werk ein paar Bäume fällen muss, rennen dieselben Ökos die vorher laut nach Elektromobilität gerufen haben, jetzt zum nächsten Richter um das Werk möglichst zu verhindern. 😁 😁 😁
DAS ist die Energiewende in Deutschland. Glückwunsch.

Das Werk wurde aus Kreisen der Partei "Die Grünen" eindeutig und wiederholt begrüsst.

Du bist offensichtlich überfordert, sobald unterschiedliche Organisationen das Wort "grün" im Namen tragen. Offenbar müssten das somit in deiner kleinen Welt automatisch etwas wie "alles dieselben Ökos" sein, anders passt es dir nicht ins Bild. Ist aber falsch und eher auf geringe Information und Sachkunde zurückzuführen.

Ich bin jetzt nicht ganz im Thema drin. Das was ich so mit bekommen habe war.

Es sollte da schon mal was hin was genehmigt wurde. Ist dann doch nichts geworden. Jetzt soll wieder was hin aber in der Zeit sind da ein paar Bäume gewachsen und es haben sich auch noch Fledermäuse in einem Baum angesiedelt. Also wird jetzt für die Fledermäuse geklagt.....hmmm

Zitat:

@HighspeedRS schrieb am 22. Februar 2020 um 19:23:16 Uhr:


Es sollte da schon mal was hin was genehmigt wurde. Ist dann doch nichts geworden. Jetzt soll wieder was hin aber in der Zeit sind da ein paar Bäume gewachsen und es haben sich auch noch Fledermäuse in einem Baum angesiedelt. Also wird jetzt für die Fledermäuse geklagt.....hmmm

Naja.... man muss aufpassen mit "gewachsen", denn genau darauf kommt es an: Sie wurden wohl als eine Art "Zwischennutzung" gepflanzt. Eigentlich ist immer klar gewesen, dass aus den Bäumen irgendwann wieder Pappe gemacht wird. Ein natürlich gewachsenes, ökologisch interessantes Biotop ist dort in der Zeit nicht entstanden. Trotzdem gibts natürlich Tiere, für die Maßnahmen ergriffen wurden.