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Dynamisches Lastmanagement für Tiefgarage

Themenstarteram 7. März 2020 um 13:47

Moin zusammen,

seit mehreren Jahren bereite ich mich vor, unsere Tiefgarage eines Mehrfamilienhauses mit einer Ladelösung zu versehen. Allerdings gestaltet sich der Markt noch immer recht unübersichtlich. Daher würde ich gerne hören, ob ihr Erfahrungen oder Ideen habt, die ich noch nicht in Betracht gezogen habe.

Hier die Fakten:

13 Wohneinheiten (Eigentumswohnungen) mit je 1 Tiefgaragenstellplatz ( = 13 Tiefgaragenstellplätze)

Hausanschlussleistung 78 kW (125A/Phase), Erhöhung der HA-Leistung wurde vom Netzbetreiber zunächst abgelehnt

Installiert werden sollen zunächst 3-5 Wallboxen für Miteigentümer mit Ladebedarf auf dem jeweils eigenen Stellplatz. Das System soll aber skalierbar/erweiterbar sein auf bis zu 13 Wallboxen, damit auf lange Sicht keiner benachteiligt wird.

Die jeweilige Wallbox soll durch den Lieferanten des jeweiligen Wohnungseigentümers versorgt werden - also Anschluss hinter dem Haushaltszähler. Separat die Energiemengen unter uns aufteilen wollen wir eigentlich nicht.

Um die Hausanschlussleistung bestmöglich auszureizen, benötigen wir also dynamisches Lastmanagement, welches die zur Verfügung stehende Leistung des Hausanschlusses optimal auf die Wallboxen verteilt. Wenn also ein Mitbewohner seine Sauna anschmeißt, dann müssen die Wallboxen entsprechend Ladeleistung reduzieren.

Ich habe eine kleine Skizze im Anhang angefertigt, um das Anschlussvorhaben zu verdeutlichen.

Was ich bisher herausgefunden habe:

Innogy: Kein Angebot für Privatkunden.

BS Energy: Vertrieb von Mennekes-Produkten, derzeit noch keine Lösung im Portolio. Bisher nur statisches Lastmanagement.

Charge.ON: Nur Statisches Lastmanagement.

ChargeIT: Hat u.a. das Dörnberg in Regensburg ausgestattet, Ladelösung für 400+ Stellplätze. Ist tauglich, aber mit Kanonen auf Spatzen und dementsprechend sehr teuer.

The Mobility House: Dynamisches Lastmanagement als Kauflösung ohne Folgekosten, jedoch müssen alle Wallboxen (Alfen Eve Single) über eine separat gemessene Unterverteilung angeschlossen werden. Macht einen Beschluss zu einem gemeinsamen E-Mobility-Energielieferanten sowie eine separate Energiemengenabrechnung erforderlich.

Keba: Kombination aus P30x (Master) und P30c (Slave) beherrscht nur statisches Lastmanagement bzw. dynamisches Lastmanagement der Wallboxen bei statischer Vorgabe der Gesamtladeleistung.

Webasto: Wallbox als Master- und Slave-Kombination ermöglicht genau das, was wir benötigen. Energiebezug über den Haushaltsstromlieferanten, dynamisches Lastmanagement unter Einbeziehung des Gebäudebezugs, dynamische Verteilung der Leistung an die Wallboxen.

 

Bisher sind also nur Webasto und ChargeIT in der Lage, unseren Bedarf zu bedienen. Dabei ist Webasto deutlich günstiger, da das Lastmanagement offline in der Wallbox stattfindet und nicht wie ChargeIT ein Online-Backend nebst zentraler Infrastruktur erfordert.

Daher würde ich mich freuen, wenn ihr vielleicht weitere Tips oder Erfahrungen habt, die ich im Vorfeld unserer kommenden Eigentümerversammlung im April aufnehmen kann.

Beste Grüße

Martin

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 15. April 2020 um 22:00

Ich danke euch für die kontroverse Diskussion, die mir auch einige Denkansätze bieten. Ich kann nicht auf jedes Argument detailliert eingehen. Aber in Summe:

Wenn nach Holgors Ansatz jeder sein eigenes Ladesüppchen kocht, dann wird die billige 400 EUR-Wallbox gekauft oder ein CEE16-Anschluss gelegt zum Stellplatz. Das machen 4 Leute und dann ist die Anschlussleistung erschöpft. Das ist Wildwuchs pur, das muss vermieden werden.

Die Idee, später ein Lastmanagement zu kaufen, funktioniert nur, wenn die Wallboxen von vornherein kompatibel dazu sind, sonst wird das Lastmanagement zu teuer. Und ja, das Lastmanagement soll auf die mitmachenden Nutzer umgelegt werden, später hinzukommende Miteigentümer können sich dann in die Lösung einkaufen. Daher gefällt mir die Webasto-Lösung so gut, da gibt es keine zentralen Komponenten (von ein bisschen Netzwerktechnik und einem MBUS-Zähler mal abgesehen).

Den Vergleich mit der Küche und dem Küchenbauer verstehe ich nicht. Eine Küche hat recht standardisierte Verbraucher (Ofen, Kochfeld, Mikrowelle) und die Hausanschlussleistung ist von vornherein auf 13 Wohneinheiten MIT Küche konzipiert. Und ein Kochfeld muss auch nicht heruntergeregelt werden, da es in der Regel nicht 3-8 Stunden mit Volllast läuft. Da ist die Wahrscheinlichkeit einer hohen Gleichzeitigkeit sehr gering und statistisch gesehen gibt die Hausanschlussleistung das locker her.

Bei 3-4 unter Volllast ziehenden Autos (11kW) ist jedoch ein großer Block der Hausanschlussleistung dauerhaft blockiert. Das geht nicht. Es darf keiner am Kochen gehindert werden, weil andere ihre Autos laden. So ist zumindest mein Empfinden von Fairness. Daher müssen die Autos bei Engpässen immer zurückstecken.

Gewollt ist, dass jeder seinen Stromlieferanten nutzen kann und keine separate Abrechnung stattfindet. Gewollt ist eine Lastmanagementlösung, die die Wohnungen priorisiert und die restliche Leistung den Autos zur Verfügung stellt, alles andere wird nicht mehrheitsfähig. Und gewollt ist auch, dass die Verdrahtung hinter dem Wohnungszähler stattfindet, ein späterer Stellplatzwechsel ist nahezu absolut ausgeschlossen, da die Stellplätze alle im jeweiligen Eigentum des Wohnungseigentümers sind. Dies ist kaufvertraglich und notariell fixiert, ein späterer Wechsel ist so gut wie ausgeschlossen und wenn dann nur in Absprache einzelner Eigentümer untereinander leihweise möglich. Und selbst wenn jemand tauschen will (Wahrscheinlichkeit nahe 0 %), dann ist das deren Sache das neu zu verdrahten. Sind dann halt ein paar Kabel im Hausanschlussraum.

Was das Template angeht: Wenn ich die Idee richtig verstanden habe, dann mache ich genau das jetzt gerade. Das System wird so konzipiert, dass insgesamt 13 teilnehmen können. Und wenn's zu Anfang nur n=2 sind, dann tragen die alle anfallenden Kosten (zentrale Kosten geteilt durch n, jeder trägt seine eigenen Wallbox-Kosten). Da ist das Lastmanagement zwar etwas unterfordert, aber problemlos skalierbar, wenn's dann mal 4 oder 13 werden. Erneut: Webasto hat kaum zentrale Kosten und ist auf 13 skalierbar.

Wenn die Eigentümergemeinschaft einen Beschluss fasst, dann ist der bindend. Wenn später jemand seine eigene ungeregelte Wallbox an die Wand baut, darf die Eigentümergemeinschaft die Entfernung verlangen. Wenn also jemand eine Wallbox will, dann muss er halt das beschlossene System verwenden und sich an den zentralen Kosten beteiligen. Das ist in meinen Augen Fairness. Niemand wird bevorteilt oder verschafft anderen einen Nachteil. Ebenso ist es in meinen Augen Fairness, dass eine Sauna (die's immer noch nicht gibt bei uns), ein Elektrogrill oder ein Kochfeld technisch bevorzugt wird und den Autos Ladeleistung nimmt, weil die letztgenannten Verbraucher nur kurzzeitig laufen. Sind die wieder aus, bekommt das Auto die Ladeleistung zurück. Das wird immer noch reichen, dass das Auto am nächsten Tag voll sein dürfte.

Oder liege ich mit der Beurteilung völlig falsch?

Der Vorschlag einer GbR ist begründet, wäre im Falle einer PV auf dem Dach ja auch zu überlegen. Aber ich glaube, in unserem Fall ist das nicht unbedingt notwendig, solange das Wallbox-System von jemandem koordiniert wird (und das bin in diesem Fall ich - sollte ich mal ausziehen: nach mir die Sintflut :D ).

VG

Martin

PS: Hab's noch nicht geschafft, dem Elli-VW-System hinterherzutelefonieren.

PS2: ups, sorry, sehr langer Beitrag...

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Themenstarteram 17. April 2020 um 21:34

Zu 1: Ich gehe davon aus, dass es ein geschlossenes System sein könnte. Andere Hersteller sprechen vielleicht andere Dialekte oder gar andere Sprachen. Aber ich fänd's nicht schlimm. Dafür soll's ja den Beschluss der Eigentümerversammlung geben, damit wir uns auf ein einheitliches System einigen.

Zu 2: 13 Wallboxen deckt das System problemlos ab, das war eine meiner ersten Fragen.

Zu 3: Valides Argument. Da das Produkt brandneu ist, wird mir Webasto sicherlich keine Auskunft über EOL (End of Life) geben können/wollen. Trotzdem kann eine Nachfrage vor dem Kauf nicht schaden.

Zu 4: Ich erinnere mich, dass wir das Thema im Gespräch angekratzt haben, aber ich habe es nicht im Kopf abgespeichert. Ist eine weitere Frage, die ich bei konkreterem Bedarf noch einmal stellen werde. Ich meine mich zu erinnern, dass einzelne Wallboxen priorisiert werden können, diese bekommen also immer volle Leistung und wenn das Fahrzeug fertig ist, wird diese Leistung den anderen zugesprochen. Aber dies ist optional.

Ich fänd's nicht schlimm mit einem proprietären System, solange es funktioniert und supportet wird. Es ist ja vergleichsweise günstig und ich gehe nicht von massiven Preissteigerungen aus. Doof ist nur, wenn Webasto Produktion und Vertrieb einstellt und in 3 Jahren keine weiteren TG-Parkplätze mehr ausgestattet werden können. Das sollten wir uns garantieren lassen, dass zumindest Zukauf für einige Jahre gesichert ist.

Danke für die Impulse!

VG

Martin

Um welche Webasto Wallbox geht es und wo ist das mit dem Lastmanagement beschrieben? Habe das nicht direkt finden können.

Ich kann mir eigentlich nur zwei Szenarien vorstellen:

1. Jeder erhält eine Zuleitung, die hinter den eigenen Zähler angeschlossen wird

- Ein Kabel pro Wohneinheit

- Kosten trägt der Eigentümer/Mieter der Wohneinheit

- Lastmanagement individuell innerhalb der Wohneinheit (mehrere Stellplätze/Wohnung)

- eigener Tarif

- eigene Wallbox

2. zentrale Zuleitung und Verwaltung

- nur ein Kabel in die TG

- zentrales Lastmanagement

- gemeinsamer Tarif

- Betrieb durch die Hausverwaltung

- standardisierte Wallboxen mit Ladekarte

- Abrechnung durch Hausverwaltung

Ich hätte für unser Büro gerne die zweite Lösung genommen. Aber so weit war die Hausverwaltung noch nicht. Die erste Variante war machbar und wurde realisiert. das war aber nicht gerade günstig.

 

 

Hast Du mehr Details zur Realisierung der Lösung 1? Welches Lastmanagement wurde verbaut? Um wieviele Wallboxen/Eigentümer geht es? Wieviel Leistung bekommt jeder maximal?

Genau das ist das Problem. Ich habe insgesamt 64A zur Verfügung. Das teilt sich auf das Büro selbst und 10 Stellplätze auf. Momentan sind das statisch 32A Büro/32A TG mit derzeit 5 Mennekes Wallboxen und LM (der Hauselektriker kennt nichts anderes). Eigentlich hätte ich mir dafür das LM sparen könne, aber anfangs meint man ja immer, dass man möglichst schnell laden muss.

Themenstarteram 20. April 2020 um 20:23

Zitat:

@DaimlerDriver schrieb am 20. April 2020 um 17:21:03 Uhr:

Ich kann mir eigentlich nur zwei Szenarien vorstellen:

1. Jeder erhält eine Zuleitung, die hinter den eigenen Zähler angeschlossen wird

- Ein Kabel pro Wohneinheit

- Kosten trägt der Eigentümer/Mieter der Wohneinheit

- Lastmanagement individuell innerhalb der Wohneinheit (mehrere Stellplätze/Wohnung)

- eigener Tarif

- eigene Wallbox

2. zentrale Zuleitung und Verwaltung

- nur ein Kabel in die TG

- zentrales Lastmanagement

- gemeinsamer Tarif

- Betrieb durch die Hausverwaltung

- standardisierte Wallboxen mit Ladekarte

- Abrechnung durch Hausverwaltung

Bei uns soll es ein Mischszenario werden:

1. Jeder erhält eine Zuleitung, die hinter den eigenen Zähler angeschlossen wird

- Ein Kabel pro Wohneinheit

- Kosten trägt der Eigentümer/Mieter der Wohneinheit

- zentrales Lastmanagement über alle Stellplätze, dessen Kosten auf alle teilnehmenden Wohneinheiten aufgeteilt wird

- eigener Tarif

- eigene Wallbox (nach Vorgabe der Eigentümergemeinschaft)

Zitat:

@Autofahrer2015 schrieb am 20. April 2020 um 15:35:34 Uhr:

Um welche Webasto Wallbox geht es und wo ist das mit dem Lastmanagement beschrieben? Habe das nicht direkt finden können.

Es geht um die Webasto Live.

Ich habe per Email und telefonisch mit Webasto die Detailfragen geklärt. Hier sind die Infos aus der Email (Auszug aus meinen Vorgaben/Wünschen, Auszug aus Webastos Antwort):

- Dynamisches Lastmanagement ist notwendig bzw. gewünscht

- Benötigt wird eine Lösung, die innerhalb der bestehenden Hausanschlussleistung dynamisches Laden ermöglicht: Haushalt dient als Master und nicht benötigte Leistung wird an Wallboxen als Slaves aufgeteilt

-> Das dynamische Lastmanagement (DLM) steht selbstverständlich zur Verfügung für bis zu 250 Ladestationen. Hier sind für Sie also keine Grenzen gesetzt. Die notwendige Kommunikation zwischen den Ladestationen kann dann sowohl über WLAN, als auch über eine sternförmige LAN-Verbindung zwischen den Stationen vorgenommen werden. Da sich die Anlage aber in der Tiefgarage befindet, würde ich Ihnen die Verbindung durch eine sternförmige LAN-Verkabelung empfehlen. Der Sternpunkt bildet dann den Access-Point, welcher ebenfalls durch eine Fritz-Box übernommen werden kann. Um das DLM dann aktiv betreiben zu können muss eine Ladestation als Master definiert werden, welcher dann die restlichen Stationen führt und dynamisch die zur Verfügung stehende Leistung verteilt. Für die Leistungsabfrage wird letztlich der definierte Master via Modbus an den Zähler des EVU angebunden. Falls der vorhandene Zähler des EVU jedoch über keine notwendige Schnittstelle verfügen sollte, sollte ein separater Zähler mit Modbus-Schnittstelle zusätzlich gesetzt werden.

- Bevorzugt wird ein System ohne laufende Kosten durch eine Backendanbindung, bei dem die Leistungsverteilung "offline" vor Ort erfolgt, andere Lösungen sind jedoch auch akzeptabel.

-> Das DLM ist bereits in jeder einzelnen Ladestation Live fest integriert und bedarf keiner zusätzlichen Backend-Anbindung und beinhaltet keine laufenden Kosten.

Viele Grüße

Martin

Die Webasto Live funktioniert also auch ohne "Live" Anbindung? Klingt gut.

Zitat:

@DaimlerDriver schrieb am 20. April 2020 um 17:42:28 Uhr:

Genau das ist das Problem. Ich habe insgesamt 64A zur Verfügung. Das teilt sich auf das Büro selbst und 10 Stellplätze auf. Momentan sind das statisch 32A Büro/32A TG mit derzeit 5 Mennekes Wallboxen und LM (der Hauselektriker kennt nichts anderes). Eigentlich hätte ich mir dafür das LM sparen könne, aber anfangs meint man ja immer, dass man möglichst schnell laden muss.

Gerade hier brauchst du doch das Lastmanagement.

Ohne Lastmanagement würde hier jeder von 5 nur 3p,32A/5=3p,6A bekommen. Also ca. 4,4 kW. Damit dann alle 5 zusammen bei maximal 22kW rauskommen.

Aber mit Lastmanagement kann jeder einzelne in einer glücklichen Situation (wenn gerade kein anderer was braucht) bis zu 3p,32A=22 kW ziehen.

Dein Satz ergäbe nur dann Sinn, wenn ihr nur Autos mit bis 3,7 kW hättet. Aber selbst dann: Können diese Lastmanagements eigentlich auch die einzelnen Phasen richtig verwalten? Muss ja so sein.

Denn am Ende hat man ja 1-Phasen-Lader, 2-Phasen-Lader und 3-Phasen-Lader von den Autos her. 3-Phasen-Lader als Auto sind unproblematisch. Aber es wäre problematisch wenn zu viele 1-Phasen-Lader auf der gleichen Phase rauskommen würden. Oder die 2-Phasen-Lader (VW/Seat/Mii, Audi, Mercedes haben da einiges) schlecht verteilt wären.

Mal angenommen man hätte nun 5 Autos mit je 1p,16. Diese müssen ja jetzt auch brauchbar auf die Phasen verteilt werden.

Problematisch wäre es als:

L1 - 5x1p, 16A = 1p, 80A => pling, die 32A Sicherung auf L1 würde kommen.

L2 - leer

L3 - leer

Denn dann wäre ein Anschluss mit 3p,32A auch überlastet.

Also muss das Lastmanagement dafür sorgen, dass die 3-phasig-verkabelten Wallboxen das so verteilen:

L1 - 2x1p, 16A = 1p,32A

L2 - 2x1p, 16A = 1p,32A

L3 - 1x1p, 16A = 1p,32A

Natürlich könnte man ohne Lastmanagement dann einfach die (1-phasigen, 16A) Wallboxen gleich anders hart verdrahten:

L1 - Wallbox 1 und 2

L2 - Wallbox 3 und 4

L3 - Wallbox 5

Aber man sieht, dass das dann auch nur bis 6 Wallboxen a 1p,16A skalieren würde. Was blöd ist bei potenziell bis zu 10 Stellplätzen.

Meine Meinung: *mit* Lastmanagement ergibt bei "vielen" Stellplätzen (und das sind auch schon 3, 4 oder 5) quasi immer Sinn. Auch wegen der dynamischen Phasenzuordnung der 1-Phasen-Lader und 2-Phasen-Lader.

Zitat:

@DaimlerDriver schrieb am 20. April 2020 um 17:21:03 Uhr:

Ich kann mir eigentlich nur zwei Szenarien vorstellen:

1. Jeder erhält eine Zuleitung, die hinter den eigenen Zähler angeschlossen wird

- Ein Kabel pro Wohneinheit

- Kosten trägt der Eigentümer/Mieter der Wohneinheit

- Lastmanagement individuell innerhalb der Wohneinheit (mehrere Stellplätze/Wohnung)

- eigener Tarif

- eigene Wallbox

2. zentrale Zuleitung und Verwaltung [...]

Ich hätte für unser Büro gerne die zweite Lösung genommen. Aber so weit war die Hausverwaltung noch nicht. Die erste Variante war machbar und wurde realisiert. das war aber nicht gerade günstig.

Szenario 1 mit einem Lastmanagement nur innerhalb der Wohneinheit ergibt aber auch wenig wirklichen Gewinn. Da wird von der Haussumme ja viel verschenkt, gerade so lange noch nicht alle Wohneinheiten auch Wallboxen wirklich dran haben.

Das Entscheidende ist ja, dass hier die Haussumme immer noch statisch auf die Wohneinheiten aufgeteilt werden muss.

Erst wenn es (ggf. zusätzlich!) ein Lastmanagement über die Wohneinheiten hinweg gibt, dann ergibt das irgendwie einen Sinn. Denn die Haussumme ist ja das beschränkende. Der Rest ist dann die Frage, wie *faire* Verteilmechanismen aussehen, wenn jede Wohneinheit auch noch mehrere Stellplätze hat. Dann wird das langsam echt spannend, gerade im Mix aus 1-Phasen, 2-Phasen- und 3-Phasenladern und der dynamischen Zuweisung auf die Phasen.

am 21. April 2020 um 4:54

Zitat:

@Alfa.Tiger schrieb am 20. April 2020 um 22:23:21 Uhr:

...Bei uns soll es ein Mischszenario werden:..

Da gibt es wohl zuviel Wunschvorstellungen.

Wie soll denn das auseinanderklamüsert werden Gemeinschaftseigentum vs. Sondereigentum. Wenn es mal ein Problem gibt wer ist der Ansprechpartner, also wer wird von wem beauftragt was zu Prüfen, geschweige die Abrechnung des Reparatur.

Sehe keine Alternative zu teurer Einzellösung mit geringer Ladeleistung....

Oder eben die 2-te Lösung von @DaimlerDriver, alles Einheitlich und Zentral gemanagt, Der Auftrag zur Installation ist für alle Beteiligten günstiger.

Dann kann man noch freie Stellplätze mit Wallboxen versehen für Besucher, Abgerechnet wird ja über Ladekarte.

Bei allem anderen sind permanente Probleme vorprogrammiert, also unser Hausverwalter würde sowas sicherlich verhindern.

Ich würde elektrisch Lösung 2 vorschlagen, habe ich ja vorne schon gemacht. Aber für den Zuteilungsalgorithmus (irgendwie muss der Strom ja fair auftgeteilt werden) die Real-Verbräuche von den Wohneinheiten einbeziehen, was im Denken her Lösung 1 nahe kommt.

Alternativ zu dem, wo dort "Hausverwaltung" steht, würde im Szenario von Alfa.Tiger dann halt eine "Hauptstraße-34-Haustechnik-GbR" stehen, die sich aus den Wohneigentümern bildet. Diese Haustechnilk-GbR würde dann so gemeinsame Projekte angehen wie eben Ladeinfrastrukturen im Keller oder Photovoltaik auf dem Dach.

Oder auch den gemeinsame Heizkeller, Hausanschluss für Telefon und Kabel, Wasser, Elektrik und sowas.

am 21. April 2020 um 6:24

Zitat:

@Grasoman schrieb am 21. April 2020 um 07:38:41 Uhr:

... Aber für den Zuteilungsalgorithmus (...) die Real-Verbräuche von den Wohneinheiten...

Da es aber um den Bedarf fürs individuelle Fahrprofil geht, und die allermeisten problemlos ihre Kisten vollbekommen... wäre eine andere Lösung hilfreicher. Wahrscheinlich kommt eh jeder erstmal problemlos zurecht.

Zitat:

@Alfa.Tiger schrieb am 20. April 2020 um 22:23:21 Uhr:

 

Es geht um die Webasto Live.

Ich habe per Email und telefonisch mit Webasto die Detailfragen geklärt. Hier sind die Infos aus der Email (Auszug aus meinen Vorgaben/Wünschen, Auszug aus Webastos Antwort):

.....

Viele Grüße

Martin

Und jetzt die spannenste aller Fragen: Was und wie kann das System regeln, wenn es eingreift?

Oder anders ausgedrückt: Werden dann alle Boxen nur stumpf runter gerelegt oder gibt es eine Art Intelligenz, die man eventuell sogar customizen kann?

Wäre nämlich ärgerlich, wenn morgens der Tesla des Vertriebsmitarbeiters nicht voll wäre, weil die fünf Zoes der Rentner, die am nächsten Tag nur 20km fahren, ihm die Leistung vorenthalten haben ;)

Zitat:

Und jetzt die spannenste aller Fragen: Was und wie kann das System regeln, wenn es eingreift?

Oder anders ausgedrückt: Werden dann alle Boxen nur stumpf runter gerelegt oder gibt es eine Art Intelligenz, die man eventuell sogar customizen kann?

Das Thema habe ich ja im Verlauf des Fadens schon mal motiviert, als es um den kleinen Film ging, mit dem Geschäftsführer und den Angestellten.

Ich glaube, vorerst ist man froh, wenn das System funktioniert, sein Gesamtliimit einhält, keine technischen Probleme macht und die Autos "irgendwie" lädt.

Ich verstehe was Du sagst, sehe darin die Gefahr, dass die Leute sich jetzt etwas kaufen für viel Geld, was dann in 2-3 Jahren veraltet ist und erneuert werden muss.

Ich würde daher lieber etwas mehr Zeit in die sorgfältige Auswahl der Lösung stecken um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein.

Wer zwischen den Zeilen liest: Ja, ich sehe diese Master-Slave-Boxen-Systeme kritisch. Ich präferiere Systeme, bei denen alle Boxen gleichwertig sind und das LM davon unabhängig läuft. So hat man keinen Lock-In und ist freier aufgestellt für die Zukunft. Das ist aber meine persönliche Meinung.

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