Dusselige Unfallsituation. Eure Meinung?

Hallo zusammen,

ich hoffe ich bin hier im richtigen Forum... Mir ist klar, dass es hier keine REchtsberatung gibt, ich wäre aber mal an Meinungen interessiert. Folgendes ist mir heute passiert:

Ich rolle langsam auf eine rote Ampel mit zwei Linksabbiegerspuren zu. Links steht ein Feuerwehrfahrzeug (nicht im Einsatz) rechts ein Ford. Ich rolle auf der rechten Spur, als ich noch ca. 20 Meter von der Ampel entfernt bin schaltet sie auf Grün.
Feuerwehr und Ford geben Gas, und ich beschleunige auch. Wir wollen alle drei links abbiegen.
Mitten in der Kurve zieht die Feuerwehr auf die rechte Linksabbiegerspur rüber.
Der Ford macht eine Vollbremsung, und ich lande hinten drauf.

Nun habe ich gehört dass:
- Wer andere Schneidet und einen Unfall verursacht, Teilschuld bekommt. Der Ford selber ist aber nicht mit der Feuerwehr kollidiert.
- In der Anfahrphase einer Ampel nach Umschalten auf Grün, der Mindestabstand nicht zwingend eingehalten werden muss. Daher beim Auffahrunfall nicht zwingend immer der Auffahrende Schuld hat.

Zu der Kombination von Grün-Anfahren und Spurwechsel in der Kurve habe ich aber nichts finden können.

Dass ich mindestens eine Teilschuld bekomme, ist mir klar. Dennoch würde mich Eure Einschätzung interessieren. Vielleicht hatte ja jemand schonmal so eine Situation?

Gruß,
Martin

Beste Antwort im Thema

Hallo zusammen,

lange ist es her. Nun habe ich es soweit schriftlich:
Die Versicherung der Feuerwehr hat 1/3 meines Haftpflichtschadens am Vordermann übernommen und ich bekomme 1/3 meines eigenen Schadens auch erstattet.

Es zeigt sich also, das man nicht einfach so in der Kurve ohne Blinken die Spur wechseln und andere Abdrängen kann. Wäre ja auch noch besser.

Wenn ich so drüber nachdenke, vieleicht fahren manche Autofahrer deshalb so extrem rücksichtslos, weil sie immer denken "alle anderen müssen sich damit irgendwie arrangieren und wenn was passiert haben die nicht aufgepasst"? ;-)

Gruß und schönen Tag noch,
Martin

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Heißt also, wenn jemand 2 Autos weiter Mist baut und nur ich die Situation "verpasse", zahle nur ich. So halbwegs nachvollziehbar ist das schon. Man könnte schließlich argumentieren, daß der Bremsvorgang beim Vordermann schließlich auch möglich war.

die genaue Bewertung der Schuldanteile wird man an Hand der Situation vor Ort vornehmen müssen. Da spielen die Geschwindigkeit, die Abstände, die Erkennbarkeit der Situation und noch andere Dinge mit hinein. Es kann sein, dass dieser Unfall so plötzlich passierte, dass er für den Auffahrenden komplett unvermeidbar war. Es kann aber auch sein, dass ein aufmerksamer Verkehrsteilnehmer mit genügend Abstand eine Bremsung hinbekommen hätte. Aus der Ferne ist das nicht zu beurteilen.

Zitat:

@Diedicke1300 schrieb am 30. Juli 2015 um 12:32:37 Uhr:


Und da der TE nach meiner Meinung fragt, kann man die Feuerwehr dafür belangen, das er ohne Lichtzeichen die Spur gewechselt hat und dadurch eventuell einen VT gefährdet hat, aber nicht dafür, das der TE seinem Vordermann rein gefahren ist.

Naja, das würde ich nicht ganz so sehen, schließlich war der Spurwechsel der Angang der Kausalitätskette.

Ohne dieses Ereignis hätte es keinen Unfall gegeben.

Wäre die Feuerwehr dem Ford reingefahren wäre sie ja zu 100% Schuld. Hätte der Ford seinerseits ausweichen müssen und wäre dem Gegenverkehr reingefahren hätte auch die Feuerwehr 100% schuld.

Jetzt hat der Ford noch bremsen können, der TE nicht mehr. Damit war er zu dicht (und trägt vermutlich >50% Schuld), aber die Schuld der Feuerwehr reduziert sich hier meiner Meinung nach nicht auf Null.

Unnütze Vollbremsung hinlegen ist nicht, da bist du als Vordermann immer beim Auffahrunfall mit dabei.
Die Bremsung des Ford war natürlich nötig, weil von der Feuerwehr ausgelöst, ergo würde sich ein Teil der Schuld auf die Feuerwehr abwälzen lassen.

Gruß Metalhead

Zitat:

@Pepperduster schrieb am 29. Juli 2015 um 18:25:22 Uhr:


Dazu müsste man der Feuerwehr erst einmal eine mitschuld beweisen.

Tausche mal Feuereehr gegen einen umfallenden Baum aus......

Son Quatsch!

Tausche umfallenden Baum gegen mich der im 2 Spurigem Abbiegebereich einfach mal die Spur wechselt und dadurch einen Unfall verursacht.
Da würden dann auch alle sofort sagen: "Nee hast keine Schuld/Teilschuld, die müsste man dir erstmal nachweisen!"
Ja nee is klar!

Ganz neben bei: In der Fahrschule ist die Fahrprüfung nach einem Spurwechsel im 2 spurigem Abbiegebereich sofort zuende.

Zitat:

@metalhead79 schrieb am 30. Juli 2015 um 15:53:40 Uhr:



Zitat:

@Diedicke1300 schrieb am 30. Juli 2015 um 12:32:37 Uhr:


Und da der TE nach meiner Meinung fragt, kann man die Feuerwehr dafür belangen, das er ohne Lichtzeichen die Spur gewechselt hat und dadurch eventuell einen VT gefährdet hat, aber nicht dafür, das der TE seinem Vordermann rein gefahren ist.
Naja, das würde ich nicht ganz so sehen, schließlich war der Spurwechsel der Angang der Kausalitätskette.
Ohne dieses Ereignis hätte es keinen Unfall gegeben.
.....
Gruß Metalhead

Und die Mutter des Feuerwehrmannes bekommt auch noch was, schließlich hat sie ihn zur Welt gebracht. 😁

Wen interessiert denn die Kausalitätskette ?

Da müsste jeder Unfallverursacher auf der Autobahn für alle Schäden aufkommen die die VTs haben die wegen ihm im Stau stehen.

Das wollen wir uns nicht wünschen.

Zitat:

@Kai R. schrieb am 30. Juli 2015 um 14:53:43 Uhr:



Zitat:

@Diedicke1300 schrieb am 30. Juli 2015 um 12:23:18 Uhr:


Sorry, ob nun in der Stadt oder Linksabiegerampel oder Pinguine am Straßenrand, eines gilt immer:
das gilt keinesfalls "immer". Zählt sogar zu den populärsten Verkehrsrechts-Irrtümern: http://www.derwesten.de/.../...verkehrsrecht-irrtuemer-id7179303.html. Hier genanntes Beispiel: ein Vordermann wechselt die Spur.

Du machst da einen Denkfehler. Richtig ist:

Zitat:

@Kai R. schrieb am 30. Juli 2015 um 14:53:43 Uhr:



Zitat:

Schafft man es nicht, hat man die Forderung des §4 der STVO nicht erfüllt.

also hat der Auffahrende einen Fehler gemacht.

Genauso zum Unfall beigetragen hat aber das Fehlverhalten der Feuerwehr: Spurwechsel und andere gefährdet. Wir haben also zweimal Fehlverhalten unterschiedlicher Parteien, welches zu diesem Unfall geführt hat. Da kannst Du nicht ernsthaft 100% der Schuld auf einer Partei abladen wollen.

Sach mal, hälst Du mich für blöd ? Dein gutes Recht, ist aber nicht so.

Ich bin ein scharfer Gegner der Weisheit "Wer auffährt hat immer Schuld", habe ich auch nie behauptet.

Du redest hier von einem Spurwechsel des Vordermanns, der Vordermann Ford hat aber keine Spur gewechselt, hat lediglich gebremst, der Hintermann war zu dicht oder hat gepennt. Was kann der Feuerwehrmann dafür ? Denn hängen wir lediglich für den Spurwechsel den sein Hintermann vorbildlich kompensiert hat.

Alles nur meine Meinung, was sagen Gerichtsurteile ?

Zitat:

@Diedicke1300 schrieb am 30. Juli 2015 um 17:02:51 Uhr:


Wen interessiert denn die Kausalitätskette ?

Richtig, vor allem wo will man bei einer solchen Kausalitätskette irgendwann einmal sagen, nun ist aber gut.

Wäre er an dritter Stelle gefahren und die zwei vor ihm hätten bremsen können, wäre dann auch die Feuerwehr angeblich mitschuld? Und wie sähe es an 10. Stelle aus?

Es wurde viel Gelabert und nichts gesagt. 😁
Geh zu einem Anwalt und lass Dich beraten.
Denn wenn ein Anspruch an die Feuerwehr bestehen könnte wird es nicht ganz einfach zu seinem Recht zu kommen. Denn die Versicherungen der Kommunen sind nicht gerade Zahlungsfreundlich.

Alle Versicherungen zahlen ungern

Zitat:

@Sir Donald schrieb am 30. Juli 2015 um 18:59:11 Uhr:


Es wurde viel Gelabert und nichts gesagt. 😁

Falsch !

Zitat TE :

Zitat:

Eure Meinung?

Zitat:

@Diedicke1300 schrieb am 30. Juli 2015 um 17:02:51 Uhr:


Und die Mutter des Feuerwehrmannes bekommt auch noch was, schließlich hat sie ihn zur Welt gebracht.

Darwin ist schuld, hätte der nicht die Evolution erfunden, würden wir heute noch auf den Bäumen sitzen. 😁

Egal, ich bleibe schon erst mal so bei meiner Meinung (durch übertreiben kann man schließlich alles ad absurdum führen), was ein Richter machen wird ist sowieso nicht voraussagbar.

Gruß Metalhead

Zitat:

@Pepperduster schrieb am 29. Juli 2015 um 18:25:22 Uhr:


...
Tausche mal Feuereehr gegen einen umfallenden Baum aus......

Die verlangte Fähigkeit zum Anhalten bei plötzlich auftauchenden Hindernissen gilt nur für beim Begegnungsmoment statische nicht aber dynamische Hindernisse.

Hallo zusammen,

lange ist es her. Nun habe ich es soweit schriftlich:
Die Versicherung der Feuerwehr hat 1/3 meines Haftpflichtschadens am Vordermann übernommen und ich bekomme 1/3 meines eigenen Schadens auch erstattet.

Es zeigt sich also, das man nicht einfach so in der Kurve ohne Blinken die Spur wechseln und andere Abdrängen kann. Wäre ja auch noch besser.

Wenn ich so drüber nachdenke, vieleicht fahren manche Autofahrer deshalb so extrem rücksichtslos, weil sie immer denken "alle anderen müssen sich damit irgendwie arrangieren und wenn was passiert haben die nicht aufgepasst"? ;-)

Gruß und schönen Tag noch,
Martin

Zitat:

@smartysmart34 schrieb am 14. Dezember 2015 um 09:49:10 Uhr:


Es zeigt sich also, das man nicht einfach so in der Kurve ohne Blinken die Spur wechseln und andere Abdrängen kann. Wäre ja auch noch besser.

sag ich doch.

Danke für die Rückmeldung!

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