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DKW RT 200H, kein Zündfunken

Themenstarteram 26. Juli 2016 um 13:17

Hallo, ich hab seit ein paar Wochen eine DKW RT 200H Bj 1953. Als ich sie kaufte, war sie noch teilzerlegt, der Vorbesitzer hat sie auch bereits so gekauft. Folglich ist schon erheblich dran rumgefummelt worden :(.

Nachdem ich das Moped einigermaßen wieder zusammenbebaut habe, hab ich mich daran gemacht den Motor zum laufen zu bringen. Kolben und Zylinder machen einen guten Eindruck, mechanisch also i.O.

Dann habe ich einen neuen Kabelbaum und neue Batterie verbaut. Das Zündschloß (DKW Einheitsschloß) habe ich angeklemmt. Die Kabel vom Regler / Lima / Zündspule / Schloß waren noch in Ordnung (Durchgemessen)

Leider kommt kein Zündfunken. :mad:

Beim Durchmessen habe ich folgende Ergebnisse erzielt (immer gegen Masse).

Am Zünschloss Klemme 30 (Batterie) 6,3 Volt.

Am Zündschloss Klemme 51 (Reglerschalter) 6,3 Volt.

Nach einschalten der Zündung:

Leerlauf und Ladekontrolleuchte leuchten

An Klemme 61 (Zur Lima) 0,32 Volt ????

An Regler und Lima D+ 0,32 Volt

An der Lima Klemme DF 0,31 Volt

An der Lima Klemme 1: 6 Volt

Am Unterbrecher (egal ob offen oder geschlossen) 0 Volt

Da ich von Kfz-Elektrik wenig bis gar keine Ahnung habe, wäre ich für jeden Tip dankbar. Und ja, ich hab schon gegoogelt und mir jeden Thread hier im Forum durchgelesen.

Gruß

Manni

Img-0819
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16 Antworten

Moin Moin !

Zitat:

An Klemme 61 (Zur Lima) 0,32 Volt ????

 

An Regler und Lima D+ 0,32 Volt

An der Lima Klemme DF 0,31 Volt

Schön ,aber zunächst unwichtig ,da erstmal der Zündfunke im Vordergrund steht.

Mit der erbärmlichen Lima der DKW wirst du dich ja erst herumärgern ,wenn sie läuft.

Zitat:

An der Lima Klemme 1: 6 Volt

Das ist bei eingeschalteter Zündung und offenem Unterbrecher i.O. .

Zitat:

Am Unterbrecher (egal ob offen oder geschlossen) 0 Volt

Das ist natürlich nicht i.O. (und kann gar nicht sein ! )

Erklärung : Von Klemme 15 des Zündschlosses nimmt der Strom seinen Weg durch die Zündspule (15 rein/ 1 raus) und von da zur Klemme 1 (die sich auf der Lima befindet ,mit dieser aber nichts zu tun hat) und von dort zum Unterbrecher , dem der Kondensator parallel geschaltet ist. Bei geschlossenem Unterbrecher fliesst also der Strom durch den Unterbrecherkontakt auf Masse.

Bei geöffnetem Unterbrecher fliesst gar kein Strom ,aber jetzt liegen bis zum Unterbrecherkontakt und auch am Kondensator 6 Volt an. (natürlich gegen Masse gemessen).

Wenn du also an Klemme 1 6V misst und bei offenem Kontakt am Unterbrecher nichts, fehlt das Kabel zwischen Klemme 1 und dem Unterbrecher oder hat keinen Kontakt (falsch angeschlossen ? )

Wenn ich das Foto richtig deute , fehlt das Kabel tatsächlich !! Ich sehe am Unterbrecher nur 1 Kabel ,welches zum Kondensator führt, auch an diesem kann ich kein zweites Kabel sehen ,welches an Klemme 1 führt.

MfG Volker

Nachtrag :

Ich habe das Bild nochmal angesehen und meine auch ,dass das Kabel am Unterbrecher möglicherweise falsch angeschlossen ist.

Die Funktionsweise des Unterbrechers ist folgende: Über einen Anschluss wird der bewegliche Teil mit der Zündspannung versorgt.Bei geschlossenen Kontakten kann dann ein Strom auf den feststehenden Teil ,der mit der Masse verbunden ist, fliessen. Bei offenen Kontakt sind der feststehende Teil und der bewegliche voneinander elektrisch isoliert ,es kann kein Strom fliessen.

Damit die beiden Teile voneinander isoliert sind ,ist folgendes zu beachten:

Der bewegliche Teil dreht um eine isolierende Buchse. Diese Buchse darf nicht durchgeschliffen sein und muss so lang auf beiden Seiten überstehen ,dass der bewegliche Teil weder unten noch oben Kontakt mit einem mit der Masse verbundenen Bauteil bekommen kann.

Die Spannungsversorgung des beweglichen Teils erfolgt über die Blattfeder ! Daher ist darauf zu achten ,dass die Blattfeder gegenüber ihren Widerlager isoliert ist , nicht aber gegenüber der Schraube , die sowohl die Blattfeder als auch das Anschlusskabel und das Kabel zum Kondensator hält. Wohl aber muss die Schraube gegenüber dem Widerlager isoliert sein ! Dazu hat diese Schraube meist jeweils 1 Pertinaxplättchen (Kunststoffplättchen) auf und unter dem Widerlager , die Bohrung im Widerlager wird mit einer kleinen Pertinaxhülse auf den Schraubendurchmesser verringert.

Aus praktischen Erwägungen würde ich die Geschichte folgendermassen montieren:

1. Schraube von unten durch Blattfeder stecken ,ggf U-Scheibe unterlegen.

2. Darauf Pertinaxscheibe 1

3. Pertinaxhülse auf Schraube oder in Widerlager stecken

4. Schraube mit Blattfeder von unten ( !! ) in Widerlager stecken. Dabei die Blattfeder auch unter Widerlager lassen ,wenn das von der Kinematik her funktioniert.

5. Pertinaxscheibe 2 jetzt auf Widerlager und über überstehendes Schraubengewinde legen, dann eine normale U-Scheibe , dann eine Mutter und das ganze anziehen.

6. Kabelanschlüsse vom Kondensator und von Klemme 1 kommend auf freies Gewinde legen und mit Zahnscheibe und Mutter anziehen.

 

Diese Reihenfolge hat den Vorteil, dass die Verkabelung immer schnell und einfach gelöst werden kann.Das Lösen der gesamten Verschraubung mit der Gefahr des Verlierens der isolierenden Pertinaxteile ist nur bei einem Unterbrechertausch erforderlich.

MfG Volker

Themenstarteram 26. Juli 2016 um 15:00

Tatsächlich,ich hab mal Bilder verglichen, da fehlt tatsächlich ein Kabel. Ich werde gleich mal testen und berichten.

Gruß

Manni

Themenstarteram 26. Juli 2016 um 16:07

Deinen zweiten Beitrag hab ich leider zu spät gelesen. Jedenfalls hab ich das Kabel gelegt. Jetzt hab ich an Klemme 1 und am Unterbrecher nur noch 0,25 Volt. dafür wird aber die Zündspuhle handwarm.

Ich werde morgen mal versuchen das mit der Isolierung hinzubekommen. Möglicherweise liegt es ja daran.

Das mit dem Kabel hätte mir auch auffallen können, wahrscheinlich hab ich schon einen Tunnelblick.

Danke für Deine Tipps.

Gruß Manfred

Themenstarteram 27. Juli 2016 um 8:21

Ich hab grade mal nachgesehen. Die Pertinax Hülse scheint gar nicht mehr da zu sein. Kann man die irgendwie ersetzen?

 

Gruß

Manni

Moin Moin !

Der Halter muss ja nur gegenüber dem Unterbrecher und der Schraube mit den Kabelanschlüssen elektrisch isoliert werden ! Wie auch immer ,der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt.

Um die Plättchen herzustellen , findet sich sicherlich irgendwelches Material im gelben Sack. Alte Kunststoffverpackungen für Lebensmittel z.B. .

Damit die Schraube nicht die Innenwandung der Bohrung im Halter berührt ,muss sie ja nur irgendwie mittig geführt werden. Mit fällt auf die Schnelle ein kleiner O-Ring ein ,der über die Schraube und in die Bohrung passt.

Bei alledem daran denken ,dass die verwendeten Materialien ein bischen Temperatur abkönnen müssen !

MfG Volker

Themenstarteram 27. Juli 2016 um 18:10

Ich hab die Hülse durch ein Stück schrumpfschlauch ersetzt. Die Scheiben waren noch da. Grundsätzlich klappt das mit der Isolierung. Sobald ich aber das Kabel von Klemme 1 zum Unterbrecher anschließe fällt die Spannung an Klemme 1 (gegen Masse) und natürlich auch am Unterbrecher auf fast null. Dabei ist es egal ob der Kontakt offen oder geschlossen ist und die Zündspuhle wird warm.

Ist natürlich Sch... Vermutlich gibt es irgendwo einen Kurzschluss.

Kann ich nicht den strom für die Zündung direkt an die Lima / Zündspuhle anklemmen und Regler, Zündschloss usw. rauslassen? Die neue Verkabelung am Zündschloss habe ich schon drei mal überprüft, ich bin mir sicher, dass alles richtig ist.

Bin leider ziemlich ratlos und für jeden Hinweis dankbar.

Gruß Manni

Themenstarteram 28. Juli 2016 um 12:26

Geschafft.

Heute noch mal 5 Stunden nach dem Fehler gesucht und gefunden.

Der Vorbesitzer hatte wohl auf Grund der fehlenden Hülse einen Kurzschluss und deshalb das Kabel zur Klemme 1 abmontieret. Nach Volkers Hinweis hab ich das Kabel von der Klemme 1 zu den Kontakten gelegt, die Hülse eingebaut und die Blattfeder unter das Wiederlager gelegt. Leider hatte ich, wie oben erwähnt, immer noch einen Kurzschluss. Danach hab ich mir noch mal einen Thread im Oldtimer-Forum zum Thema "kein Zündfunken RT 175" durchgelesen. Da hat dann auch ein Volker ;) eine detailierte Fehlersuche beschrieben.

Danach hab ich dann alles noch mal überprüft und dabei sogar zwei Kurzschlüsse gefunden. Zum einen hatte ich beim verlegen des Kabels von Klemme 1 zu den Kontakten den Anschluss an Klemme 1 so unglücklich verbogen, dass er das Gehäuse berührte. Auf der weiteren Suche hab ich dann festgestellt, dass die verlegte Blattfeder die obere Schraube der Kontaktplatte berührte.

Nachdem ich die beiden Fehler beseitigt hatte, hatte ich einen erstklassigen Zündfunken.

Übrigends hab ich den Eindruck, dass die Lima von einer RT 200S stammt, die Spiralfedern der Kontakte hab ich nur bei diesem Modell gefunden. Die RT 200H hat, gem. den Bildern im Internet, immer die normalen Federn.

Danke für Deine Tipps, Volker.

Gruß

Manni

Moin Moin !

 

Zitat:

Sobald ich aber das Kabel von Klemme 1 zum Unterbrecher anschließe fällt die Spannung an Klemme 1 (gegen Masse) und natürlich auch am Unterbrecher auf fast null. Dabei ist es egal ob der Kontakt offen oder geschlossen ist und die Zündspuhle wird warm.

Ist natürlich Sch... Vermutlich gibt es irgendwo einen Kurzschluss.

Mit Sicherheit ist da ein Kurzschluss !

 

Zitat:

Kann ich nicht den strom für die Zündung direkt an die Lima / Zündspuhle anklemmen und Regler, Zündschloss usw. rauslassen?

Nein ,das hat auch gar nichts miteinander zu tun ! Und schlimmer noch ,es würde gar nichts nützen ,denn dein Kurzschluss befindet sich nicht dort !

Der Kurzschluss tritt ja erst auf ,sobald du den Unterbrecher mit der Klemme 1 verbindest.

Also kann der Kurzschluss nur am Unterbrecher,dessen Verkabelung oder am Kondensator und dessen Verkabelung liegen. Defekte am Kondensator sind extrem unwahrscheinlich ,wenn das ein Teil aus den 50er Jahren ist. Das die regelmässig erneuert werden sollen ,ist eine von der Industrie verbreitete Mär. Für die Haltbarkeit von neuen Kondensatoren aus China oder Indien oder wasweissichwoher würde ich allerdings meine Hand nicht ins Feuer legen.

Gerne genommen :

Das Kondensatorkabel liegt am Gehäuse des Kondensators auf.

Die Blattfeder des Unterbrechers ist falsch montiert

Das Kabel zum Unterbrecher liegt irgendwo an Masse an

Die Buchse im Unterbrecherhammer ist durchgeschliffen

Die Buchse ist zu kurz , der Hammer sitzt unten auf oder eine U-Scheibe und Splint , die ihn auf der Achse fixieren ,berühren ihn.

Nebenbei: Wenn die Kontakte geschlossen sind ,hast du natürlich auch den "Kurzschluss" (es ist kein echter ,da der Strom noch durch die Zündspule fliesst) , es ist normal ,dass die Zündspule warm wird.

MfG Volker

Zitat:

@schreyhalz schrieb am 28. Juli 2016 um 14:27:09 Uhr:

 

Defekte am Kondensator sind extrem unwahrscheinlich ,wenn das ein Teil aus den 50er Jahren ist.

.

Das ist so nicht richtig, obwohl es durchaus noch welche aus den 50ern geben kann, die noch funktionieren.

Moin Moin !

Zitat:

Das ist so nicht richtig, obwohl es durchaus noch welche aus den 50ern geben kann, die noch funktionieren.

Ist natürlich nur mein Eindruck aus mehr als 45 Jahren des Schraubens an altem Geraffel. In dieser Zeit habe ich tatsächlich noch keinen einzigen defekten Kondensator erlebt ,wobei der älteste von 1930 ist.

Den einzigen ,den ich mal ausgetauscht habe , musste ich bald darauf noch einmal ersetzen ,dann habe ich aber auf ein Gebrauchtteil zurück gegriffen. Das Neuteil (von Bosch, kam schon in den 80ern aus Indien) war wirklich bald defekt. Allerdings hatte ich da schon gemerkt ,dass für das starke Feuern am Kontakt nicht der Kondensator die Ursache war, sondern die Nocke am Polrad war eingelaufen und unterbrach die Öffnung am Beginn des Öffnens.

MfG Volker

Moin Moin !

"Spiralfedern der Kontakte" ????

Die Kontakte haben immer eine Blattfeder.

Meinst du etwa den Fliehkraftversteller für den Zündzeitpunkt ?

Nach meinen Unterlagen gibt es den nur bei der 250/2 !

MfG Volker

Zitat:

@schreyhalz schrieb am 29. Juli 2016 um 13:33:53 Uhr:

Moin Moin !

Zitat:

@schreyhalz schrieb am 29. Juli 2016 um 13:33:53 Uhr:

Zitat:

Das ist so nicht richtig, obwohl es durchaus noch welche aus den 50ern geben kann, die noch funktionieren.

Ist natürlich nur mein Eindruck aus mehr als 45 Jahren des Schraubens an altem Geraffel. In dieser Zeit habe ich tatsächlich noch keinen einzigen defekten Kondensator erlebt ,wobei der älteste von 1930 ist.

Den einzigen ,den ich mal ausgetauscht habe , musste ich bald darauf noch einmal ersetzen ,dann habe ich aber auf ein Gebrauchtteil zurück gegriffen. Das Neuteil (von Bosch, kam schon in den 80ern aus Indien) war wirklich bald defekt. Allerdings hatte ich da schon gemerkt ,dass für das starke Feuern am Kontakt nicht der Kondensator die Ursache war, sondern die Nocke am Polrad war eingelaufen und unterbrach die Öffnung am Beginn des Öffnens.

MfG Volker

Ist alles schwer einzuschätzen. Originale AWO-Kondensatoren der 50er - 60er Jahre, hatten öfters mal Ausfälle.

Was ist unter "unterbrach die Öffnung am Beginn des Öffnens" zu verstehen und was erzeugt dabei einen Funken ?

Themenstarteram 29. Juli 2016 um 17:57

Zitat:

 

Moin Moin !

"Spiralfedern der Kontakte" ????

Die Kontakte haben immer eine Blattfeder.

Meinst du etwa den Fliehkraftversteller für den Zündzeitpunkt ?

Nach meinen Unterlagen gibt es den nur bei der 250/2 !

MfG Volker

Nein, die "normalen" Kontakte haben ja eine Feder wie beim Kugelschreiber. Meine Federn liegen seitlich von den Kohlen und sehen aus wie eine Schnecke, wobei das Ende der Schnecke auf die Kohlen drücken.

Den Fliehkraftversteller hat die 200H auch.

Gruß

Manni

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