Die Leiden des (jungen) Cali

Opel Speedster A

Hallo zusammen,

nachdem ich oft und gerne in diesen Foren gelesen habe, möchte ich nun selbst einen Beitrag schreiben.

Zuerst aber möchte ich euch alle begrüßen: Hallo an alle Calibra-Fahrer und Leidensgonossen. Nur nicht den Mut verlieren...

Ich bin seit 5 Jahren (stolzer) Besitzer von einem Calibra Keke Rosberg Edition, Baujahr 04/1995, 136PS 16V Ecotec unverbaut. Das Fahrzeug macht mir, wenn er fährt, richtig Spass. Er hat mittlerweile 164000km auf seinem Tacho.

2001
Gekauft hatte ich ihn im Mai mit 74000km bei einem Opel-Händler.
Nach 4 Tagen hatte ich das erste Problem, dass mein Kofferraum und die komplette Rückbank klatsch nass waren. Das Problem war gewesen, dass der Abflussschlauch vom Schiebedach aus seiner Halterung herausgerutscht war...den Rest kann man sich denken.
Nur 1 Woche später rasselte es aus dem Motorraum und ich habe meinen ersten neuen Krümmer erhalten....
Über den Sommer hinweg gab es dann keine weiteren Probleme. Gewundert habe ich mich aber, dass die Scheiben sehr schnell angelaufen sind. Naja, man hat ja Klimaanlage.
Beruflich bedingt habe ich damals einen Firmenwagen bekommen. Den Calibra wollte ich behalten und hatte ihn dann über Winter 4 Monate still gelegt.

2002
Im Frühjahr habe ich ihn wieder angemeldet. Nach einem kleinen Frühjahrsputz fand ich die Erklärung für die immer so angelaufenen Scheiben. Die Heckscheibe konnte man problemlos ca. 1cm von innen nach oben drücken, sodass man duch einen Spalt nach draußen schauen konnte. Der Weg zu Carglass war ja nicht weit.
3 Monate später habe ich ihm noch einen neuen Wasserschlauch gegönnt, weil mit Loch im Schlauch ist auch nicht so doll.
Dann folgte eine Zeit (6Monate) der Ruhe. Das Fahrzeug fuhr und fuhr. Es hat richtig Spass gemacht. Es kam der Dezember und eines Tages ein Blick in den Motorraum. Erst von mir und dann von meinem (Privat)-Mechaniker. Wir hatten kurz vor 100000km und ich ließ mich schnell davon überzeugen, dass man besser mal einen kompletten Dichtungssatz (Zylinderkopfdichtung etc.) verbaut. Frohe Weihnachten.

2003
Prost Neujahr dachte sich da auch mein Calibra im Januar und gab doch glatt eine Zündkerze frei. Zum Glück nicht auf der Autobahn und nicht bei hoher Drehzahl meinte mein Mechaniker (Schrauber möchte ich aus Höflichkeit nicht schreiben). Gewinde rausgerissen... kommt schon mal vor bei den Alu-Köpfen....
Im Frühjahr dachte sich dann meine Kupplung dann auch: Ich will jetzt auch mal getauscht werden. Das schöne war, ich bin gerade von meinem Arbeitsplatz losgefahren auf die Autobahn. Wollte nochmal runterschalten vom 5. in den 4. Gang, wunderte mich das der 4. nicht rein geht. Ich konnte dann noch in den 5. Gang schalten und hoffte, dass auf meiner 100km langen Heimfahrt kein Stau ist. Glück muss man doch auch haben.
Ca. 3 Monate später war mein Calibra der Meinung: Ja, ich kann auch nur mit der Batterie fahren, Lichtmaschine? Brauch ich nicht. Ich war da doch anderer Meinung.
Etwa 2 Monate später, Cali machte bei Linkskurven ein paar unschöne Geräusche....Lange Worte kurzer Sinn: Antriebswellen hatten eine Unwucht und Radlager waren solidarisch.
Im Anschluss dachte ich mir, dass der Endtopf (Remus) ja nicht weiter aus einem dritten Loch blasen muss. Der Klang war nicht schön und außerdem höre ich dann nicht mehr alle anderen sonderbaren Töne.

2004
Das Jahr verlief im Vergleich zu den anderen recht ereignislos ab....abgesehen von den Wiederholungstätern. Damit sind gemeint Täter Lichtmaschine und Flüchtling Zündkerzengewinde.
Lichtmaschine hatte sich im Sommer mal wieder verabschiedet. So langsam dachte ich die macht jedes Jahr Sommerferien oder hat Hitzefrei. Wie auch immer, ohne geht es eben nicht.
Beim Erneuern der Zündkerzen ist beim Herausdrehen von einer das Gewinde abgerissen. Die übliche Vorgehnensweise mal wieder: Abschleppen zu meinem Mechaniker, Zylinderkopf ausbauen, Loch aufbohren, Gewinde schneiden, Hülse eindrehen mit passenden Gewinde für Zündkerze und alles wieder zusammenbauen.
Ich glaube in dem Jahr ist auch der Nockenwellensensor ausgetauscht worden.

2005
Das ist das Jahr, in dem ich dem Cali so langsam den Rücken zu gewandt habe, da ich mir in dem Jahr dann doch ein anderes Auto zugelegt habe.
Dazu haben mich ein Achsträger vorne, eine Ölwanne und ein weitere Krümmer gebracht. Der Achsträger ist mir auf der Fahrt bei Rechtskurven aufgefallen. Seltsame Geräuche von vorne links--> nichts gutes.
Zum TÜV muss auch der Cali. Bemerkt habe ich schon vorher, dass er an der Ölwanne leicht feucht (das ist jetzt nicht obszön
gemeint) war. Also wieder mal zu meinem Schra.. Mechaniker und dann zum TÜV.
Im August ist dann das klabbern aus dem Motorraum immer lauter geworden. Ich hatte vorher schon darüber philosophiert, das sind die Hydrostössel. Ich lass mich gerne eines besseren belehren. Es war ein gerissener Krümmer.
An dem Punkt habe ich gesagt: OK, das war's. Das macht kein Spass mehr. Ich habe keine Lust mehr auf dieses Auto. Ein anderes Auto muss her und es kam auch.
Der Cali wurde nochmal mit einem neuen Krümmer versehen und dann still gelegt zum Verkauf...so dachte ich.

2006
In der Zeit wo Cali still gelegt war, habe ich mir gedacht: Naja, es hat ja schon Spass gemacht mit ihm zu fahren. OK, ich behalte und melde ihn im Frühjahr wieder an, mit Saisonkennzeichen. Von April bis September. Nur so zum Spass. Und wenn was dran ist, er muss ja nicht laufen, dafür habe ich ja mein anderes Auto. Dann kann man ihn ihn Ruhe reparieren. Nur 6 Monate.
Mittlerweile stand er von den 6 Monaten über 1 Monat bei meinem Schrauber. 1 Woche nach Ostern hatte ich selber noch ein paar Schönheitsreparaturen durchgeführt.
Bei meinem Schrauber war ich zuerst nochmal weil die Ölwanne immer noch undicht war (so manch einer hier kennt das Leiden). Daraufhin sind wie überein gekommen, dass die Ölwanne verzogen ist und eine neue her muss. Aber, es tropfte immer noch. Da wurde festgestellte das die Ölpumpe undicht ist. OK, wird auch gemacht. Samstag vor einer Woche war er dann fertig. Ich fahre los umd komme gut 1km weit. Dann klappert's aus allen Eckem im Motor. Der Cali zieht nicht mehr richtig. Wendung und wieder zurück. Das Problem: Zylinderkopfdichtung. Austauschen. Zylinderkopf muss
abgeschliffen werden. Noch eine Woche warten. Mein Schrauber macht hauptberuflich ja auch noch etwas anderes.
Letzten Sonntag war es wieder soweit. Ich kann ihn abholen kommen. Ich steck den Zündschlüssel rein, drehe und.....NICHTS. Der Anlasser dreht nicht......Nach dem Anschieben läuft der Cali und der Anlasser geht auch.

Gestern fahre ich dann frohen Mutes mit dem Cali. Es macht wieder Spass. Ich denke mir so, gönne ich ihm nach den ganzen Reparaturen eine Autowäsche.....
Es hat damit angefangen, dass die erste Karte vom Waschautomaten nicht angenommen wurde (das war wohl ein Zeichen). Karte getauscht und los geht's. Felgenwäsche, Vorwäsche, Hauptwäsche --> die Bürsten laufen nach hinten durch und wollen dann wieder nach vorne. Ich denke noch, warum hebt sich das Auto hinten, dann stand auch schon "Anlage außer Betrieb".
Was war passiert: Einigen Fasern der Waschbürste haben sich im Heckscheibenwischer verfangen und das Gestänge vom Heckscheibenwischer verbogen.
Der Cali steht momentan an der Tankstelle zur Reparatur und ich bin froh, dass ich noch ein Auto habe.

Ich habe noch nicht mal alle Leiden hier aufgeführt. Die Standardreparaturen und Verschleißteile habe ich schon weg gelassen.
Und trotz allem, gefällt mir der Calibra und es macht Spass mit ihm zu fahren aber das ist mein erster und letzter Opel.

Euch allen noch viel Spass mit euren Calibra's wünscht
virtual-day

9 Antworten

Ja das wirklich wohl pech dann gehabt und einiges ist dumm gelaufen bei den Reperaturen....
aber erstaunlicher um so mehr dein Urteil:

Und trotz allem, gefällt mir der Calibra und es macht Spass mit ihm zu fahren ,aber das ist mein erster und letzer Opel.

ja leider war die Opel-qualität jehner Ära wirklich nicht so sonderlich gut
ich ärger mich auch mit dem ganzen klein Kram rum von undichten Schläuchen angefangen etc...
ja auch ich liebe diese Fahrzeug und bekanntlich wer liebt der auch verzeiht....
nun noch ein Opel das weiß ich nicht,wenn evl nur noch den neunen GT

ich selber 95er dtm xev-fahrer hab ähnliches mitgemacht. trau mich aber nicht in die werkschaft fahren, weil was die wieder alles finden würde meinen geldbeutel etwas überstrapazieren.

bin jetz 30tkm gefahren.

kleine Leidenseckpunkte:
2x radlager, auspuff, lenkmanschette, usw.

ach ja und an alle die behaupten ab 95 rostet der nicht mehr...

SCHEIßDRECK!!! Meine Schweller - durch - Meine Türen - durch - Motorhaube - durch und jetzt bald die Radläufe und das ganze OBWOHL mike sanders fett inne is.

trotz alledem muss ich selber sagen dass es für mich in dieser preis/Leistungsklasse kaum ein exklusiveres auto gibt vor allem wenn noch "dtm" auf da konsole steht ;-9

Hi

Oh man, um deinen "Leidensweg", oder doch eher Fahrt, bist du nicht zu beneiden virtual-day.

Aber dass du dem Calibra weiterhinn die Stange hälst find ich echt knorke. Ich würd mal sagen dass du damit eines von diesen schönen Coupes vor dem sicheren Schrottplatz- Tod gerettet hast dafür ein ganz großes DANKE.

P.S. - Hoffentlich muss ich nicht auch sowas mit meinem
Calibra erleben.

Tschö

Ja die Spuren der "Lopez-Ära" sind teilweise auch noch in neueren Opel Modellen zu finden... Leider...

Aber das is ja jetzt vorbei.

Lopez ist ja mitte der 90´er zu VW gegangen... Mit allen Plänen und Ideen von Opel... Naja. Seitdem ist Rost auch in Wolfsburg ein Thema geworden... Manchen leuten Klebt Scheisse an den Fingern und bei Lopez klebt eben Rost und schlechte Verarbeitung dran...

Alles wird gut.

Ich finde es ebenfalls super, das es Liebhaber gibt, die Teilweise ihre Nerven und ihren Gelbeutel überstrapazieren, nur um eines der mittlerweile sehr selten gewordenen Exemplare vor´m Tod durch die Presse zu bewahren...

DANKE

MfG.:

Matze

Ähnliche Themen

Hallo,

habe heute meinen ersten calibra bekommen,hab gedacht fährte auch mal in die Waschstrasse ,volles Programm mit allem ,lief wunderbar,bis ich aus der Waschhalle wieder rausfahren musste ,daaaaaaa sprang er nicht mehr an??Hinter mir kommt schon das nächste Fahrzeug aus der Waschhalle und voll am hupen,ich raus und mit aller Kraft den calli rausgeschoben,boh toller erster TAG .Die Mitarbeiter der Waschanlage waren voll nett und kannten wohl das Problem,haben das Teil wo die Kabel von den Zündkerzen reingehen aufgeschraubt und da war Wasser drin,und das bei einer Unterbodenwäsche`???Bei ner Motorwäsche hätte ich gedacht OK kann passieren ,NAJA mal sehen was der 2 Tag bringt lol

Gruss Micha

Waschstrasse????

Wie kannst du sowas machen??

Der arme Cali...*mir kommen die Tränen*

Da der Calibra ja schon ein paar Jahre alt ist, sind das ja wohl kaum Probleme die der Erwähnung wert sind.
Beim durchstöbern von Motortalk liest man von ganz anderen Problemen, gerade bei Neuwagen.
Tip an virtual-day:
Ein Blick ins VW Touareg - Forum

http://www.motor-talk.de/t984205/f223/s/thread.html

Sag immer wer liebt ,der verzeiht auch

Zitat:

Original geschrieben von Blazze(:


Waschstrasse????

Wie kannst du sowas machen??

Der arme Cali...*mir kommen die Tränen*

so ein schwachsinn es gibt auch anständige waschstraßen die nicht den lack zerkratzen wie die plastik borsten teile

und da werden die autos richtig sauber. Wenn ich da mitm Dampfstrahler reinige bei uns wird das auto nie anständig sauber (sieht man dann beim lackversiegeln was da eigentlich dreck aufm lack war)

und ich sag mal es ist ein Calibra und kein teures wertvolles einzelstück

Deine Antwort
Ähnliche Themen