DEUVET sucht eine Ausrede zur 07-er Schlappe!!!
Hallo,
endlich ist sie da, die offizielle DEUVET-Stellungnahme zum Thema 07er. Wer heute noch nicht schallend gelacht hat, sollte sie sich unbedingt durchlesen!
Endlich steht fest: Schuld sind die bösen 07er-Mißbraucher, die immer zu Tausenden mit ihren abgetakelten Kisten spazierenfahren und dabei ausgerechnet den Politikern auffallen. Außerdem war doch ohnehin nichts mehr zu retten (Warum hat der DEUVET dann das Geld seiner Mitgliedsclubs für eine sinnlose Unterschriftenaktion verplempert?)Weiterhin müssen wir dem DEUVET gefälligst dankbar sein, daß es das 07er wenigstens ein paar Jahre lang gab.
Um die erhitzten Gemüter zu beruhigen gibt es dann noch eine Auskunft zum Thema Besitzstandswahrung - leider ist sie falsch und wiegt die Betroffenen in falscher Sicherheit.
Eine grobe Frechheit ist allerdings der Satz "Die Oldtimer-Szene konnte sich mit ihren Argumenten...nicht durchsetzen." Die Oldtimer-Szene??? Der DEUVET konnte sich nicht durchsetzen!!! Wenn man versagt, sollte man wenigstens die Größe haben, dazu zu stehen.
Und los geht's:
"Neuregelung für das Rote 07er-Kennzeichen
In seiner Sitzung vom 10. Februar 2006 hat der Bundesrat entschieden, die Altersgrenze für die Vergabe des Roten 07er-Kennzeichens ab 2007 auf 30 Jahre festzuschreiben, wobei ab jenem Zeitpunkt in Bezug auf die Baujahresgrenze also kein Unterschied mehr zwischen dem Roten 07er- und dem H-Kennzeichen gegeben sein wird.
Die Oldtimer-Szene konnte sich mit ihren Argumenten für die Änderung auf eine 25-Jahre-Regelung für das Rote 07er-Kennzeichen gegenüber den politischen Instanzen nicht durchsetzen, diese Entwicklung war allerdings speziell im Fall des Roten 07er-Kennzeichens abzusehen.
In der Politik war das Rote 07er-Kennzeichen nie besonders beliebt, ja, es war damals fast überraschend, dass es überhaupt bewilligt wurde.
Tatsächlich stand das Rote 07er-Kennzeichen vor fast exakt drei Jahren, also im Frühjahr 2003, schon einmal ganz kurz vor dem Aus. Ohne die gezielte Arbeit und Argumentationen des DEUVET bei den verschiedenen zuständigen Ministerien und Behörden hätte das Rote 07er-Kennzeichen in der bislang genutzten Form schon lange nicht mehr existiert. In einzelnen Bundesländern erhielten klassische Fahrzeuge mit einem Alter von 20 Jahren schon in der Vergangenheit von den Zulassungsbehörden kein Rotes 07er-Kennzeichen
Nun hat der Bundesrat die Reißleine gezogen. Das Wehklagen ist zwar verständlich - Verluste lieb gewonnener Einrichtungen und Möglichkeiten sind immer mit Trennungsschmerz verbunden -, doch niemand, der sich in den vergangenen zehn Jahren tiefer gehend mit der Materie befasst hat, kann ernsthaft überrascht sein. Eine Vereinheitlichung der Baujahresgrenze war unabdingbar. Denn mit der Einführung des H-Kennzeichens wurde der Begriff des Oldtimers auf 30 Jahre festgelegt (siehe hierzu auch Urteil des Verwaltungsgerichts Braunschweig vom 5. Februar 2003, Az. 6 A 256/01).
Die Legislative hat ihre Entscheidung getroffen. Dem DEUVET obliegt es jetzt, die Exekutive - welcher die praktische Umsetzung der Vorgaben obliegt - mit Informationen bezüglich des Roten 07er-Kennzeichens zu versorgen. Denn: Noch ist die Zuteilung möglich, das endgültige Aus wird erst für März 2007 erwartet. Bis dahin aber könnten Besitzer klassischer Fahrzeuge bis zu einem Alter von 20 Jahren ein unbefristetes Rotes 07er-Kennzeichen beantragen. Ein Unterschied zwischen 07er- und H-Kennzeichen besteht weiterhin in Bezug auf Nutzung und Zulassung von mehreren Fahrzeugen.
Augenblicklich gibt es in Deutschland übrigens 150.000 H- sowie 40.000 Rote 07er-Kennzeichen.
Oldtimer-Besitzer, die ein unbefristetes Rotes 07er-Kennzeichen nach den bisherigen Bestimmungen der Zulassungsverordnung haben, dürfen dieses auch nach der Änderung auf 30 Jahre behalten, selbst wenn ihr Fahrzeug zwischen 20 und 29 Jahre alt ist (Besitzstandswahrung).
Der DEUVET empfiehlt also, die dementsprechenden Fahrzeuge schnellstens bei den Zulassungsbehörden vorzuführen und ein Rotes 07er-Kennzeichen zu beantragen.
Abschließend noch ein paar Erklärungen zur Entwicklung der Entscheidung:
Bevor das H-Kennzeichen eingeführt wurde - das war übrigens 1997 unter dem damaligen Verkehrsminister Matthias Wissmann - gab es Diskussionen darüber, ob die Altersgrenze nun auf 25 oder gar 35 Jahre festgelegt werden sollte. Die dann angewandte und umgesetzte 30-Jahre-Regelung war ein politischer Kompromiss, für den der DEUVET allerdings zahlreiche handfeste Argumente lieferte.
Aus dieser damaligen Entscheidung erklärt sich nun teilweise die Anhebung der Altersgrenze für die Erteilung des Roten 07er-Kennzeichens auf 30 Jahre. Wäre damals die Entscheidung beim H-Kennzeichen für die 35 Jahre gefallen, dann hätte der Vorschlag, die Altergrenze für das Rote- 07er-Kennzeichen auf 25 Jahre festzuschreiben - wie es auch der auf der DEUVET-Generalversammlung im März 2005 als Vorschlag entschieden wurde -, eine Chance gehabt. So aber waren den Politikern 20 Jahre zu wenig "alt". Auch deshalb fiel die klare Entscheidung des Bundesrates für eine gemeinsame 30-Jahre-Regelung aus.
Hinzu kommt: Diejenigen, welche die Rote 07er als Möglichkeit gesehen haben, ihr stark restaurierungs- oder wenigstens pflegebedürftiges Fahrzeug im Alter von 20 Jahren oder mehr günstig durch die Lande zu fahren, sind jetzt unter denen, die mit am lautesten aufheulen. Doch gerade sie haben die Verbandsarbeit nie unterstützt. Im Gegenteil: Deren Handeln hat wohl auch zum schlechten Image des 07er-Kennzeichens beigetragen. Mit 07er-Kennzeichen fuhren in den Augen vieler Verkehrsteilnehmer vor allem minderwertige Autos herum. Und dieses Image hatte sich auch bis in die politischen Instanzen herumgesprochen.
Ziel muss es sein, denjenigen, die einen Youngtimer aus "hehren" Absichten bewegen und pflegen (also mit Enthusiasmus und der Absicht, technisches Kulturgut zu erhalten und nicht aus reinen und offensichtlichen Gründen der praktischen Kostenersparnis), Schutz und die notwendige Unterstützung zu geben.
Dafür wird sich der DEUVET auch weiterhin einsetzen."
Grüße
139 Antworten
@Rotherbach: Natürlich war mein Statement eine Provokation und Übertreibung. Ich habe es Dir also leicht gemacht.
Wir müssen den Nachwuchs nicht fördern, bei Interesse stellt er sich von alleine ein. Wir brauchen auch nicht den Schutz von belanglosem technischen Krempel. Wir brauchen auch keine alberne Gefühlsduselei("Pappis Granada"😉, sondern historisches Bewußtsein und technisches Verständnis, das wir zum Nutzen späterer Generationen weiterreichen. Aber die heutige Spaßgesellschaft will sich nur noch amüsieren. Bei Gelegenheit werde ich hier mal darüber berichten, wie debil es auf Oldtimerevents zugeht. Euch scheint ja in dieser Hinsicht nichts mehr aufzufallen.
@Frankonia: Deinem Beitrag entnehme ich, daß Du mit Oldtimern nichts am Hut hast. Das ist kein Vorwurf, weil es Dein gutes Recht ist, andere Hobbys zu haben. Aber dieses Forum heißt "Oldtimer".
Gruß Histomat
So albern finde ich die "Gefühlsduselei" eigentlich gar nicht. Wenn die nämlich dazu führt, daß sich jemand um einen solchen Oldie liebevoll kümmert und ihn hegt und pflegt, kann man davon ausgehen, diesen Wagen auch noch in Jahrzehnten auf der Straße zu sehen, ganz im gegensatz zum hier schon mehrfach angeprangerten 07er-Mißbrauch. Und dann freut man sich um so mehr über den Anblick, weil es halt ein Auto ist, mit der Betrachter vielleicht irgendwelche Stationen seines Lebens verbindet. Der - um im Beispiel zu bleiben - Granada war ja ein weit verbreitetes Auto, insofern ist die Chance, jemanden mit dessen Erscheinung in 10 oder mehr Jahren glücklich zu machen, recht groß. Ich denke, daß dann aus der Gefühlsduselei fast automatisch so etwas wie historisches Bewußtsein erwächst.
Klar, im Moment gilt es in entsprechenden Kreisen noch als cool und spaßig mit Benz, Ford und Opel aus den 70ern herumzufahren, aber erstens finde ich, daß hier der Zweck die Mittel heiligt (auf diese Art bleiben sie wenigstens erhalten), und zweitens glaube ich, daß die "Ernsthaftigkeit", sofern sie für ein solches Hobby nicht in den spaßverneinenden "Bierernst" übergeht, mit dem Alter der Fahrzeuge ebenfalls zunimmt. Es macht halt Spaß, also warum sich dagegen wehren 😁 Mich macht es einfach glücklich, ein Auto aus den 60er, 70er oder frühen 80er zu bewegen.
Das Problem, das ich sehe ist eher, daß es irgendwann immer weniger Leute geben wird, die alte Autos überhaupt fahren können, und sie dashalb einfach keinen Bock mehr auf so etwas haben. Oder glaubt Ihr, daß jemand, der vor ein oder zwei Jahren, meinetwegen auch noch länger her, den Führerschein gemacht hat, in der Lage ist, einen Wagen mit Choke und z.B. Lenkradschaltung zu fahren? Vermutlich würden sie ihn beispielsweise bei kaltem Wetter nicht einmal ankriegen. Ich (Jg. '73) hatte vor ein paar Jahren einmal das Vergnügen, den Peugeot 403 Diesel eines Bekannten zu fahren, und zwar als erster an diesem Tag. D.h. Rudolf-Diesel-Gedenkminute, Kaltstartbeschleuniger ziehen, und dann irgendwann anlassen. Erster Gang der LRS unten, bei spätestens 2000/min hochschalten, weil darüber das Nageln innerhalb der ersten paar Kilometer ansonsten schon ungesund klingt. Für so eine Prozedur braucht man alle 5 Sinne, und ich habe meine Zweifel, ob sich viele der heute etwa 20jährigen darauf einlassen wollen. Allein schon deshalb bin ich froh über jeden Jüngeren, der sich wegen seiner Vorliebe dafür entscheidet, einen der heute noch weitgehend verschmähten Alltags-Oldies am Leben zu erhalten. Wenn's ihnen dann auch noch Spaß macht, perfekt! Das mit dem technischen Verständnis kommt vermutlich damit von ganz alleine.
Grüße,
Oliver
Du sagst es: Den Spaßfahrern von heute ist ein Choke und eine Lenkradschaltung schon zu beschwerlich, warum bitteschön soll ich diesen "Nachwuchs" anwerben und dessen Interessen vertreten? Wenn es keinen Nachwuchs mehr gibt, was ich übrigens nicht glaube, geht die Welt auch nicht unter. Wenn von 15.000 Golf 1 die meisten gequadert werden, reichen 1.000 immer noch aus, um jeden Oldtimermarkt zuzuschütten.
Gruß Histomat
Zitat:
Original geschrieben von Histomat 3
Du sagst es: Den Spaßfahrern von heute ist ein Choke und eine Lenkradschaltung schon zu beschwerlich, warum bitteschön soll ich diesen "Nachwuchs" anwerben und dessen Interessen vertreten? Wenn es keinen Nachwuchs mehr gibt, was ich übrigens nicht glaube, geht die Welt auch nicht unter. Wenn von 15.000 Golf 1 die meisten gequadert werden, reichen 1.000 immer noch aus, um jeden Oldtimermarkt zuzuschütten.
@Histomat:
Eine ziemlich überhebliche Einstellung, das muss ich nun wohl mal feststellen. 😠
Interessant wäre, woher Du Deine tiefschürfenden Erkenntnisse über die "Spaßfahrer von heute" beziehst. Vermutlich zu 99% aus Vorurteilen.
Im übrigen hätte man 1955 mit der gleichen Argumentation den ganzen technisch hoffnungslos zurückgebliebenen Vorkriegsschrott "quadern" können. Davon wär die Welt schließlich auch nicht untergegangen.
Wie sieht denn bitte Dein Wunschnachwuchs aus... Leute, die sich für zu reinen Museumsstücken mutierte, häufig völlig überrestaurierte Fahrzeuge nur deswegen begeistern, weil sie es für den tieferen Sinn ihres Lebens halten, Kulturgut zu erhalten anstatt mit dem Freude zu haben was ihnen gefällt?
Wer so denkt sollte am besten Museumskurator werden...
Ein Golf 1, ein Käfer, DKW, Opel aus den 50er, 60er, 70er Jahren ist nicht deswegen weniger erhaltenswert, weil er jünger ist und es noch viele gibt.
Weiter oben hast Du geschrieben, daß man jede Oldtimer-Veranstaltung durch Mainstream-Fahrzeuge abtöte. Schlicht falsch.
Oldtimerveranstaltungen werden in der Regel durch die immer gleichen Fahrzeuge "abgetötet", an denen sich viele einfach sattgesehen haben. Nämlich durch den Mainstream der Concours d'Elegance-Fetischisten: Mercedes, Bentley, Porsche, Ferrari und wie sie alle heißen.
Genauso hast Du geschrieben, daß alberne Gefühlsduselei fehl am Platze sei. Wieder falsch. Du nennst es Gefühlsduselei, ich nenne es Begeisterung. Und genau die braucht es, und zwar soviel davon wie möglich.
Wenn man Oldtimer nur als Geldanlage und möglichst museumsreifes Kulturgut betrachten dürfte (so wie ich es aus Deinen Postings herauslese), dann wäre die Szene bald tot.
In diesem Sinne ein Glück, dass sich Nachwuchs noch nie in der Weltgeschichte allein an den Vorstellungen der Älteren orientiert hat. "Wir" sind der Nachwuchs, obs Dir passt oder nicht... 😉
@ alle
Um zumindest ein bisschen am Thema zu bleiben...
Bezüglich der 07er-Nummer stimme ich Rotherbach zu. Der Missbrauch dürfte doch eher eine Randerscheinung gewesen sein.
Viel wahrscheinlicher ist doch, dass es Politik und Verwaltung irgendwie "unheimlich" dabei war, soviel Verantwortung auf den einzelnen Bürger zu übertragen... 🙄
Schließlich wird nicht jede Regelung einfach gestrichen, bloß weil es vereinzelte Missbrauchsfälle gibt. Dann dürfte es ja auch unser halbes Steuerrecht nicht mehr geben 😉
Gruß 🙂
Lars
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Ich möchte einige Unterstellungen zurückweisen: Ich sprach mich nicht für "Anlageobjekte" aus, nicht für "überrestaurierte" Fahrzeuge, rechne natürlich Mercedes, Bentley und Co. zu den Mainstreamfahrzeugen und die Concours Villa d´Este und Schwetzingen z.B. halte ich für tote Veranstaltungen. Insofern hast Du Deinen Vorurteilen freien Lauf gelassen und meinen Text nur oberflächlich gelesen und nicht verstanden.
07er-Kennzeichen: Verwaltungen und Versicherungen forderten eine Vereinheitlichung der Zulassungsbestimmungen. Das Mißbrauchsargument war allenfalls vorgeschoben. Hier in Brandenburg gibt es höchstens 30 Kennzeichen, der Verwaltungsaufwand ist unverhältnismäßig hoch. Aus der geringen Gebühreneinnahme muß am Ende eine Angestellte bezahlt werden.
Ich bleibe dabei, ein Golf 1 ist so erhaltenswert wie ein Staubsauger aus der gleichen Zeit, denn Seltenheit und technische Besonderheit sind für mich u.a. entscheidende Kriterien. Daß der Wagen Pappi gehörte, interessiert die Gesellschaft nicht die Bohne.
Es steht doch jedem frei, nostalgischen Trödel zu sammeln, nur nerve er uns nicht ständig mit der Behauptung, er bewahre aufopferungsvoll historisch wertvolles Kulturgut auf und hätte Anspruch auf Unterstützung durch Staat und Gesellschaft.
Gruß Histomat
Zitat:
Original geschrieben von Histomat 3
Ich bleibe dabei, ein Golf 1 ist so erhaltenswert wie ein Staubsauger aus der gleichen Zeit, denn Seltenheit und technische Besonderheit sind für mich u.a. entscheidende Kriterien. Daß der Wagen Pappi gehörte, interessiert die Gesellschaft nicht die Bohne.
Gruß Histomat
Das sind aber die Leute, die in 20 Jahren vor Deinem 1er Golf stehen, und Dir mit leuchtenden Augen genau das erzählen. Mit so einem Auto kann wirklich jeder irgendetwas verbinden. Daß Dir der Wagen aus heutiger Sicht nicht erhaltenswert erscheint, ist Dein gutes Recht, aber wenn Du mal so an den Käfer denkst, und in den 50er und 60er Jahren bestand ja fast das ganze Land daraus, dann dürfte Dir auffallen, daß heute wieder viele Leute ein verklärtes Lächeln auf dem Gesicht haben, wenn sie einen sehen. Ich bin mir absolut sicher, daß dies auch in einigen Jahren dem Golf bevorsteht. Ich glaube sowieso nicht, daß davon enorm viele übrigbleiben. Die allermeisten werden nach dem Motto "verbraucht und entsorgt" in der Presse landen, und für die wenigen guten Exemplare wäre die 07er sicher eine Chance. Daß es mit dieser Nummer auch Mißbrauch gibt, ist ja nicht die Schuld des Autos.
Ach ja, nur um auf Deinen Vergleich mit Haushaltsgeräten zurückzukommen: Heute sind viele Objekte der 50er-70er, also der Käfer-Ära, gesuchte Design-Klassiker, darunter auch Staubsauger, Küchenmaschinen, Haartrockner, etc. Noch Fragen? 🙂
Du siehst nicht die Notwendigkeit, die jüngeren anzuwerben und ihnen die Sache schmackhaft zu machen? Wer glaubst Du denn soll sich denn in ein paar Jahren um das rollende Kulturgut kümmern? Ich sage ja nicht, es gebe überhaupt keinen interessierten Nachwuchs, aber es bedarf halt einer intensiveren technischen Eingewöhnung, auf die man sich einlassen muß.
Ich muß sagen, ich hätte keine Lust, die ganzen Fahrzeuge der 70er bis weiß der Deibel wann für immer von der Bildfläche verschwinden zu sehen. Das wäre doch zu schade.
Grüße,
Oliver
Zitat:
Original geschrieben von Histomat 3
Insofern hast Du Deinen Vorurteilen freien Lauf gelassen und meinen Text nur oberflächlich gelesen und nicht verstanden.
Tut mir leid, aber da bin ich anderer Meinung... vielmehr habe ich Deinen Text sehr genau gelesen:
Zitat:
Original geschrieben von Histomat 3
Man kann auch für kleines Geld einen einfachen Vorkriegswagen mit guter Teileversorgung anschaffen.
[...] Kann man mit einem solch krüppligen Auto vor der Disco Eindruck schinden? Soll man sich die viele Arbeit antun?Da ist doch viel bequemer mit einem komfortablen, aber runtergerittenen MB 280, obendrein noch staatlich subventioniert [...], Eindruck zu schinden, während der Vorkriegswagen mit 1 Liter Hubraum leer ausgeht.
Eine Generation von Faulpelzen will uns weismachen, daß 15.000 Golf 1 pflegebedürftiges Kulturgut seien.
[...]
Ich fordere die 50 Jahresgrenze für Oldtimer.
Wer sich also für "junge" Oldtimer interessiert, sie pflegt und erhält, und eben auch damit fährt, ist mit großer Wahrscheinlichkeit ein schmarotzender Faulpelz, der zu blöd ist mit Zwischengas zu fahren und dessen Hauptmotiv natürlich ist, vor der Disco Eindruck zu schinden?????????
Nach dem Statement (auch wenn Du später anmerktest, es sei pointiert gemeint gewesen) dürftest Du Dich eigentlich nicht mehr über die vermeintlichen Vorurteile anderer beschweren... 😉
Im übrigen kann ich nicht erkennen, was an einem der meistgebauten Autos der Welt, das nicht nur neues Design sondern auch eine komplett neue Wagenklasse etablierte, nicht erhaltenswert sein soll... besonders im Vergleich zu manch klapprigem Vorkriegsklassiker, von denen manche ja auch nicht gerade extrem selten sind... 😉
Gruß
Lars
(Edit wegen Tippfehler)
Hallo Oliver,
die Fahrzeuge der Siebziger verschwinden nicht, weil es so viele gibt. Um sie müssen wir uns keine Sorgen machen. Kürzlich las ich, daß irgendwo in Frankreich ein gepanzerter Chenard&Walcker Lieferwagen(Baujahr ca.1948) auf einem Schrottplatz verkommt. Vermutlich der älteste Geldtransporter, der noch existiert. Welchen Wert haben dagegen 15.000 Golf 1? Keinen!
Ich habe kürzlich einen Van dieser Marke in der Nähe von Toulouse, am Fuße der Pyrenäen, gekauft, aber man kann nicht alle Fahrzeuge retten.Jetzt ist das Fahrzeug TÜV-abgenommen, fahrbereit und vermutlich das einzige zugelassene Fahrzeug in Deutschland.
Komm mir jetzt nicht mit dem Nachwuchs! Da fällt mir nur noch der deutsche Fußball ein.
Gruß Histomat
@Lars: Dein vielgelobter Golf 1 war im Vergleich zu den französischen Fahrzeugen der unteren Mittelklasse technisch ziemlich bescheiden. Da die Märkte damals noch überwiegend national ausgerichtet waren, konnte der solide gefertigte Golf 1 auf dem großen deutschen Markt durchaus
Erfolge feiern. Das Design war eine Katastrophe und mußte durch italienische Fachleute mühsam geglättet werden...
Würdest Du bitte das Wort "Oldtimer" in seinem ursprünglichen Sinne verwenden? Wer aus Bequemlichkeit einen modernen Gebrauchtwagen fährt, hat mit der Oldtimerszene absolut nichts zu tun.
Sie sind schon im Begriff, zu verschwinden. Schau Dich mal um, und notiere, wieviele Dir noch auffallen. Mein erstes Auto war ein C-Kadett von '78, als ich ihn von ´92 bis ´93 fuhr, da gab es noch viele davon, aber heute kann ich an einer Hand abzählen, wieviele davon mir noch im Monat begegnen, und ich wohne schon in einer urbanen Gegend. Der Rost (und die Steuer vermutlich) hat sie fast alle dahingerafft, man findet nicht mal mehr welche auf dem Schrott.
Ich freue mich aber jedesmal, wenn ich einen sehe, ganz einfach, weil ich damit etwas verbinde. Nenne es Gefühlsduselei, meinetwegen, vielleicht hast Du sogar Recht, aber was soll´s? Das sind die Gefühle, die Dich dazu bewegen, ein solches Teil zu bewahren.
Bei Dir ist es halt ein Geldtransporter von C&W, der Dich anspricht, warum auch nicht? Ich finde auch und vielleicht sogar erst recht solche Fahrzeuge interessant und erhaltenswert, aber das Gefühl einem solchen Unikat gegenüber ist doch ein anderes als einem Auto das man selbst zumindest einmal fahren konnte.
Eigentlich ist es doch gut, daß es solche wie Dich und wie "uns andere" gibt. Wenn jeder gleich ticken würde, hätten wir ja entweder nur sündteure Sammlerstücke oder aber ausschließlich Brot-und-Butter-Autos in der Oldie-Szene. Das wäre ja wohl ziemlich langweilig, und würde der Sache mit Sicherheit jegliche Lebendigkeit nehmen. Erhaltungswürdigkeit liegt im Auge des Betrachters, deswegen würde ich sagen, wir verfahren nach dem Motto "jedem Tierchen sein Pläsierchen" und genießen die Vielfalt.
Hugh, ich habe gesprochen 😁
So, ich gehe jetzt in die Heia!
Grüße,
Oliver
Hallo Oliver,
wann hast Du das letzte mal ein Fahrzeug der Marke Panhard aus der Nachkriegszeit auf der Straße fahrend gesehen? Vermutlich noch nie. Panhard ist eine der ältesten Automarken der Welt, das erste verkaufte Serienfahrzeug war ein Panhard. Ich besitze 3 Stück aus der Nachkriegszeit (1 Alu Z1, 2 PL 17), davon zwei zugelassen und fahrbereit, in Berlin /Brandenburg gibt es insgesamt 5, in der gesamten Republik vielleicht allein zweihundert Nachkriegsfahrzeuge. Ist das nun viel oder wenig? Ich glaube, da relativiert sich Deine Aussage über den Kadett C.
Ich begrüße es außerordentlich, daß durch die neue 30-Jahre Grenze ein Großteil der Pseudo-Oldtimer aussortiert worden ist und sich hoffentlich das Augenmerk der Szene auf die wirklich erhaltenswerten Fahrzeuge konzentrieren wird.
Wenn es irgendwann in 100 Jahren noch 300 Golf 1 gibt, wird sich auch für diesen Langweiler ein Sammler finden. Aber das erleben wir beide nicht mehr, so daß wir uns über solche Fahrzeuge keine Gedanken machen müssen.
Gruß Histomat
Zitat:
Original geschrieben von gaston73
Sie sind schon im Begriff, zu verschwinden.
Oliver
Wo sollen die denn alle hin?
Die stehen nur wohl behütet mit einer Fahrleistung von Durchschnittlich 1500km in diversen Garagen...
Das hat doch nix mit verschwinden zu tun.
Wann hast du den letzten Opel P1 gesehen?
Glückwunsch, du hast einen der letzten gesehen, es ibt nämlich blosnoch gut 800 Fahrzeug in Deutschland... 😁
Und den Letzten von etwa 50-80 CarAVans?
😁
Ich hab einen, selten sind sie nicht und zu sehen gibt es sie auch, nur eben nicht mehr an jeder Ecke und an jedem Tag, außer man wohnt in Marl, dann gewöhnt man sich dran, dass noch ein Verrückter damit rumfährt 😁
Aber, Sinn ist es nicht, die Steuern so zu verbilligen um diese Autos im Straßenbild zu halten.
Das will niemand ernsthaft...
Die Autoindustrie will neue Autos verkaufen, die Grünen wollen die Euro-5 Norm *lach* und die Politik will Wirtschaftswachstum und kein normaler Mensch will von uns jeden morgen mit nem 3-Gang Getriebe, 45PS, 6-Volt Licht und ner Heizung die erst am Ziel warm ist, auf 4 Ballonreifen mit Trommelbremse in ner lauten Blechbüchse zur Arbeit fahren müssen...
Mfg, Mark
@Histomat
Ich weiß sehr wohl, wer Panhard ist, da mir, nicht nur was Autos angeht, eine große Frankophilie zu eigen ist. Die Franzosen haben in bis in die 80er hinein wahrscheinlich welche von den besten Autos gebaut, die man kaufen konnte.
Die letzten Panhards habe ich allerdings in Frankreich gesehen. Vor allem im Süden fahren noch ein paar davon herum. Sehr exzentrische Fahrzeuge, nicht nur gemessen am Alter. Hier in Deutschland ist mir glaube ich noch nie einer begegnet. Zweizylinder waren hier vermutlich nicht jedermanns Sache, mal von der 2CV abgesehen.
Panhard war sowieso immer ein Exot, erst recht in Deutschland, daher hinkt der Vergleich mit dem C-Kadett, der hier sowieso nur als Beispiel dienen sollte, vielleicht etwas.
Grüße,
Oliver
Bleibt noch die Frage zu klären, ob gordini recht hat, wenn er von einer "Schlappe" des Deuvets redet.
Fast alle Meinungsbildner im Deuvet sind auch gleichzeitig Mitglied des reaktionären Schnauferl-Clubs (ASC), der bis vor kurzem Frauen von der Mitgliedschaft ausgeschlossen hatte und nur widerwillig den Club für Frauen öffnet. Für diese Honoratioren und Herrenfahrer sind die Youngtimereigner die Schmuddelkinder der Oldtimerszene, für deren Interessen man sich vermutlich nur sehr halbherzig einsetzt. So gesehen hat der Deuvet wohl absichtlich keinen großen Widerstand gegen die Ausdehnung der Oldtimergrenze geleistet. Hinzu kommt, daß die Youngtimerszene wenig im Deuvet organisiert ist.
Im Umkreis des Deuvets gibt es da noch die Gewerbetreibenden, die besonders die ja ziemlich große Gruppe der Youngtimerbesitzer wirtschaftlich ausbeuten wollen. Einer der Wortführer ist wieder jener Jochen Strauch von Classic Data, der schon vor einiger Zeit versucht hatte, den Deuvet mit Hilfe des inzwischen abgewählten Präsidenten Martin Kraut für seine wirtschaftlichen Interessen einzuspannen. Gordini gehört zum Dunstkreis von Classic Data und beschimpft nun den Deuvet, weil man natürlich sieht, daß einem wirtschaftlich die Felle davonschwimmen. So kann man z.B. für die große Gruppe der Youngtimer keine Kurzbewertungen bzw. Eintrittskarten in die Oldieversicherung mehr ausstellen.
Gruß Histomat
Zitat:
Original geschrieben von Histomat 3
So kann man z.B. für die große Gruppe der Youngtimer keine Kurzbewertungen bzw. Eintrittskarten in die Oldieversicherung mehr ausstellen.
Gruß Histomat
Die Aussage bedarft einer Überarbeitung:
"So kann man z.B. die große Gruppe der Youngtimer nicht mehr zum Kauf von Kurzbewertungen als Eintrittskarte in die Oldieversicherung zwingen" träfe es sicherlich eher.
Dem Deuvet aber zu unterstellen, dass er sich nur für die Interessen der Vorkriegsfahrer einsetzt, halte ich für sehr weit hergeholt...
Aber sicherlich kann man darüber nachdenken, ob dem Deuvet die 20 Jahre Grenze WIRKLICH SOOO wichtig war, aber vieleicht war die 07-er Grenze ja auch nur ein Bauernopfer?
Auf jeden Fall wird das Jahr 2006 weiterhin spannend, da unsere Poltiker uns ja derzeit sehr offensichtlich mit der Schrotflinte auf den Pelz rücken, warten wir es ab und ziehen dann ein Resüme über den Deuvet.
In den letzten Jahren gab es ja nicht wirklich SOOO viel zu tun...
Mfg, Mark
Zitat:
Ich begrüße es außerordentlich, daß durch die neue 30-Jahre Grenze ein Großteil der Pseudo-Oldtimer aussortiert worden ist und sich hoffentlich das Augenmerk der Szene auf die wirklich erhaltenswerten Fahrzeuge konzentrieren wird.
Ich stimme dem überhaupt nicht zu, und das hat seinen Grund. Zur Zeit habe ich nur 1 Fahrzeug auf dem 07er, welches ich alle 2-4 Wochen mal aus der Scheune hole, es putze und mich um die Technik kümmere. Selbst eine Ausfahrt kommt mit der Regelung zum 07er nicht in die Quere, weil eine Erhaltungsfahrt notwendig ist um den Motor ... ach, hier könnt ihr selber weiterspinnen, ich denke jeder verantwortungsbewußte Oldi-Fan weiß, dass ein Fahrzeug ab und zu Bewegung braucht.
Ich werde vor März 2007 noch ein weiteres Youngtimer-Fahrzeug auftreiben, und immerhin bleibt mir noch 1 Jahr für die Suche nach etwas Gescheitem.
Das es hier Leute gibt die gewissen Klassikern an den Kragen wollen verstehe ich nicht und es lässt eine gewisse Wut in mir aufkommen. Hätte vor 50 Jahren der Besitzer eines Käfers oder sonst was genauso engstirnig gedacht wie manche hier es heute tun, würden diese Fahrzeuge heute als Kugelschreiberminenspitze in Euren Fingern liegen, anstatt in den Garagen jeder Begeisterter hier zu stehen und dieses "ach, ich find den Wagen einfach toll"-Gefühl auszulösen.