Deutlich zu geringer Reifendruck - ab wann Schäden?
Hallo,
ich war letzten Donnerstag in der Werkstatt zum Räderwechsel. Sind dort immer eingelagert. Seit dem Wechsel bin ich ca 300km gefahren, davon gut 200km auswärts mit Autobahn, teils auch sehr schnell. Nun war ich heute an der Tanke zum Reifendruck checken, nachder der Wagen gestern auf eine bekannte Bodenwelle reagiert hat, als wäre sie nicht da.
Und da bin ich fast aus den Latschen gekippt, als das Teil bei jedem Rad nur ca 1,5bar anzeigte!!! Ich glaube 2,3 ist wohl das Minimum, für AB-Fahrten und Spritsparen wird lt. Handbuch 2,8bar empfohlen, die ich auch immer drauf mache. Habe ich nun auch wieder getan.
225/45 R17 94W - Conti SportContact2
Fragen:
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1. Wie kann es sein, dass eine Werkstatt da keinen Druck drauf packt? Die (ein recht großes Autohaus!) schaffens auch sonst nie auf 2,8bar - aber 2,0-2,5 sind sonst immer drauf. Ist es nicht "Pflicht", den Druck richtig aufzufüllen beim Wechsel?
2. Kann ein Rad durch Temp-Schwankungen soviel Druck verlieren? Ich glaube ja nur 0,1bar/10°C, oder? Kann sich der Druck durch eine schnelle AB-Fahrt derart verändert haben?
3. Können die Reifen jetzt schon dadurch einen Schaden genommen haben?
4. Bei Schäden: Wer haftet jetzt dafür? Und wie stellt man fest, ob einer da ist?
Vielen Dank & Gruß! 😉
Beste Antwort im Thema
Sag mal, meinst du nicht du übertreibst???
Erstes sollt man das am Fahrverhalten merken, ob zu wenig oder zu viel Druck drauf ist. (Ich mein jetzt einfach viel zu wenig oder viel zu viel)
Zweitens: Stell dir vor, es gibt auch Autos wo ein Reifendruck unter 2bar empfohlen wird. Da geht doch deswegen nix kaputt.
Drittens: Wenn du zu noch 4 Tankstellen fährst, dann zeigts dir immer was anderes an. Magst die nicht gleich verklagen?
Viertens: Schreib doch mal den Hersteller an, was der bei genau deinem Reifen an Druck empfiehlt. Das könnt auch noch mal anders sein, als in deinem Handbuch.
Fünftens: Wird dir irgendwo der korrekte Luftdruck bei der Reifeneinlagerung und anschließendem Aufziehen garantiert?
Sechstens: Einfach mal selbst was in die Hand nehmen, bei Reifenwechsel an die nächste Tankstelle fahren und kontrollieren. Woher soll denn der Wechsler wissen, dass du z.b. BAB fährst und immer etwas mehr drin hat. Simples Nachfragen bei Abholung wär auch ne Idee.
gruß woita
26 Antworten
Das würde ich so nicht unterschreiben wollen.
Und: "nicht sofort" kann man auch als "vielleicht später" verstehen.
Für Reifen gibt es abhängig von der Last und der Fahrgeschwindigkeit Untergrenzen für den Fülldruck. Wer sie unterschreitet, begibt sich in einen Betriebsbereich, der außerhalb der Normen liegt. Auch wenn ein Reifen gewisse Sicherheitsreserven aufweisen mag, lässt sich nicht sagen, wie weit sie reichen. Ein Betrieb außerhalb der vorgesehenen Bedingungen ist daher nicht empfehlenswert und sollte nur nach Rücksprache mit dem Reifenhersteller erfolgen.
Reifen haben auch eine Art Gedächtnis. Wenn sie mit zu wenig Fülldruck betrieben werden, können sie dadurch einen Schaden nehmen, der sich erst später zeigt, zu einer Zeit, bei der man den zu niedrigen Druck vielleicht schon längst vergessen hat.
Gruß
Alpha Lyrae
PS: Wenn jemand ein Beispiel für die Untergrenzen des Fülldrucks sehen möchte: Dazu benötige ich die Werte aus den Feldern 8.1, 8.2 und T der Zulassungsbescheinigung, sowie von den Reifen die Serie (das H/B-Verhältnis, z.B. 55 bei 205/55 R 16) sowie die Betriebskennung (z.B. 91V). Bei Tieferlegungen zusätzlich noch den Radsturzwinkel, falls er 2° übersteigt.
Zitat:
Original geschrieben von touaresch
@ mike
Willst Du damit sagen, daß es in Berlin
keinen Reifenfachhändler gibt, der Deinen Saab
korrekt aufbocken kann bzw. der Einzige der das kann
samstags geschlossen hat 😕
Hört sich doof an, ist aber scheinbar so.
Als ich vor Jahren das erste mal einen Nagel drin hatte, hatte der erste Reifenhändler (btw ein jungscher Typ) den Wagen direkt nur auf der einen Seite per Wagenheber aufgebockt... Nix bei gedacht. Als ich dann mal später wegen ner Sache zu einem anderem Händler (großer Laden, ne mittlere Reifenkette) bin (weil der ne Reifengarantie mit anbot), haben die gefühlte 2h rumprobiert den Wagen aufzubocken. Bin schon zum Chef dort, ob der nur unfähiges Personal hat, sagte er mir das, dass es da wohl diese Probleme gibt. Mit dem Tipp, nur die betreffende Seite per Wagenheber aufzubocken, war es dann schnell gelöst. Ich las auch hier mal von nem Fall, bei dem jemand mit seinem 93er beim Radschrauben war und danach scheinbar die Aufnahmeeinsätze fehlten!
S. auch hier, schon etwas tricky mit den Dingern...
http://www.motor-talk.de/.../...-ansetz-punkt-abgefallen-t1799986.html
Kann dann schon einen Laden verstehen, wenn man nicht "jeden Tag" so einen auf der Bühne hat und ggf. mal schlechte Erfahrungen gemacht hat. Und wenn die Aufnahme nicht zum Heber passt und die nix passendes zum "konvertieren" haben, ist schlecht. Und als Kunde hätte ich kein Bock, dass mir da der Wagen im schlimmsten Fall runterkippt!
Zitat:
Original geschrieben von Alpha Lyrae
PS: Wenn jemand ein Beispiel für die Untergrenzen des Fülldrucks sehen möchte: Dazu benötige ich die Werte aus den Feldern 8.1, 8.2 und T der Zulassungsbescheinigung, sowie von den Reifen die Serie (das H/B-Verhältnis, z.B. 55 bei 205/55 R 16) sowie die Betriebskennung (z.B. 91V). Bei Tieferlegungen zusätzlich noch den Radsturzwinkel, falls er 2° übersteigt.
Reifen:
225/45 R17 94W (XL)
8.1: 1150
8.2: 1010
T: 220
Wobei T niedriger ist als die Angabe in HB & Datenblättern (230).
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Hallo mike3k,
die Angabe der Höchstgeschwindigkeit im Feld T ist ein durch eine Messung nach ECE-Regelung 68 gefundener Wert. Unter anderen als den darin genannten Betriebsbedingungen kann ein Fahrzeug durchaus höhere Geschwindigkeiten erreichen (z.B. "bergab mit Rückenwind"😉. Welche Gründe ein Hersteller hat, in seinen Datenblättern eine erreichbare Höchstgeschwindigkeit anzugeben, kann ich nicht sagen.
Für die Wahl des Geschwindigkeitssymbols der Reifen ist ein Aufschlag auf die bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit ("bbH", in Feld T) aber vorgeschrieben, um Überlastungen vorzubeugen. In Deinem Fall sind 229 km/h anzunehmen, so wie es die Ingenieure bei KFZ-Prüfstellen auch machen würden.
Die Mindestfülldrücke für Deine Reifen abhängig von der Fahrgeschwindigkeit findest Du in den Diagrammen im Anhang. Sie gelten für die maximalen Achslasten und sollten am besten mit den Werksempfehlungen bei Volllast verglichen werden. Die Berechnung der Werte entspricht der wdk-Leitlinie 99.
Da die Werte absolute Untergrenzen darstellen, sollte man darauf zur Sicherheit noch ca. 20 kPa (0,2 bar) aufschlagen.
Gruß
Alpha Lyrae
Vielen Dank. W ist dann meine Kurve? Sehr komisch, da ja der unterste Druck 2,4 sein sollten auf der Vorderachse? Ab 190 kommt die Steigung, 2,8 bar bei 230.
Der Witz wäre dann, dass genau (!) diese Werte im Handbuch (für vorn und hinten identische Werte) stehen. Warum schreiben die dort die absolut untersten Werte? Finde ich etwas eigenartig!?
Und was hieße das für mich? Sobald der Reifen unter 2,4bar bewegt wird, nimmt er Schäden? Sind ~ 2,0 bar für einen gewissen Zeitraum schätzungsweise im Rahmen der Sicherheit? Oder kann ich die Räder entsorgen und für die Werkstätten ein fettes Schild ins Auto bauen "2,8 bar!!!"?
Zitat:
W ist dann meine Kurve?
Ja, richtig; bei der Betriebskennung
94Wist es die grüne Treppenkurve.
Zitat:
Sehr komisch, da ja der unterste Druck 2,4 sein sollten auf der Vorderachse? Ab 190 kommt die Steigung, 2,8 bar bei 230.
Der Witz wäre dann, dass genau (!) diese Werte im Handbuch (für vorn und hinten identische Werte) stehen. Warum schreiben die dort die absolut untersten Werte? Finde ich etwas eigenartig!?
Nun ja, ich kenne nicht Dein Fahrzeugmodell und auch nicht die Werksempfehlungen für die Fülldrücke der Serienbereifungen dazu. Aber oftmals sind die Werksempfehlungen eine Entscheidung der bestehenden Zielkonflikte in die Richtung "Fahrkomfort".
Zitat:
Und was hieße das für mich? Sobald der Reifen unter 2,4bar bewegt wird, nimmt er Schäden? Sind ~ 2,0 bar für einen gewissen Zeitraum schätzungsweise im Rahmen der Sicherheit? Oder kann ich die Räder entsorgen und für die Werkstätten ein fettes Schild ins Auto bauen "2,8 bar!!!"?
Die Diagramme gelten für die
maximalenAchslasten des Fahrzeugs. Bei geringerer Last kann man mit entsprechend geringeren Fülldrücken fahren. Anhand der Werksempfehlungen für Serienbereifungen lassen sich die Untergrenzen dafür prozentual herunterrechnen. Bei Teillast würden die Treppenkurven in den Diagrammen dann niedriger liegen.
Bei Fahrzeugen mit Frontmotor ändert sich der erforderliche Fülldruck auf Achse 1 nur wenig. Zuladungen wirken sich da mehr auf Achse 2 aus, für die auch meistens beim Fülldruck höhere Reserven vorgesehen werden, um eine höhere Fahrstabilität zu erreichen.
Mache Dir erst einmal keine Sorgen.
Die Diagramme zeigen doch nur die Untergrenzen bei maximaler Achslast. Deine Betriebsart erfordert wahrscheinlich nicht so viel. Und besonders Markenreifen halten mehr aus, als die Betriebskennung auf der Flanke angibt. Den möglichen Betrieb außerhalb des nach Normen vorgesehenen Bereichs kann aber nur der Reifenhersteller angeben. Dabei geht es vor allem um die Erwärmung des Reifens, die durch die Walkarbeit verursacht wird. Da kann es vorkommen, dass man einem Y-Reifen auch die Tauglichkeit für 310 km/h bestätigt, das allerdings nur für ein paar Minuten...
Gruß
Alpha Lyrae
Golf5GTI/DSG,
soviel Mühe ich mir auch gebe:
Ich verstehe nicht, was Du mit Deinem Beitrag ausdrücken wolltest.
Bitte erkläre es mir, auch gerne in einer PN.
Gruß
Alpha Lyrae
Und ich dachte schon ich wäre der einzige der das wieder mal nicht versteht. 😁 😁
Um Mitternacht, nach ein paar Gläschen, hätte ich gesagt -Na ja-.
Aber um 16:43 ... 😰 😰
Zitat:
Original geschrieben von Alpha Lyrae
Golf5GTI/DSG,soviel Mühe ich mir auch gebe:
Ich verstehe nicht, was Du mit Deinem Beitrag ausdrücken wolltest.
Bitte erkläre es mir, auch gerne in einer PN.Gruß
Alpha Lyrae
War auf den TE bezogen, er hat ja wohl ein mächtigen Werkstattverschleiss (er stellt ja quasi jede Werkstatt, als inkompetent da!?), dies erkenne ich zwischen den Zeilen, ob dies "nur" an der Werkstatt liegt, ich glaube es nicht...
Es ist einfach übertrieben, wie bereits schon geschrieben...
Genut OT von mir 🙂