Der "Winterloch"-Werkzeugthread

Da die meisten von uns im Moment zur Untätigkeit verdammt sind (also nicht Moppedfahren können/wollen/dürfen) und Weihnachten vor der Türe steht, ist es an der Zeit, sich mal wieder mit des Mannes drittliebsten Fetisch (hinter Frau und Mopped) zu beschäftigen - dem Werkzeug! 😉

Sprich wer nutzt was, was fehlt, was ist besonders empfehlenswert oder bietet sich evtl. sogar als Weihnachtsgeschenk an?

Bevor ich mich dem Werkzeug widme, will ich noch kurz auf meine leidigen Erfahrungen mit dessen Unterbringung eingehen.

Der Werkzeugwagen

Bei mir waren dies über Jahrzente hinweg immer diverse Werkzeugkisten aus Alu und Kunsttoff (die billigen Dinger aus dem Baumarkt), welche schnell kaputt gingen, das gerade gesuchte Werkzeug in ihren unendlichen Tiefen gut versteckten oder genau da standen, wo ich sie nicht suchte.

Anlässlich meines 40ers hatte ich dann genug davon und beschloss, mir endlich einen gescheiten Werkzeugwagen zuzulegen. Das dies nicht ganz so einfach ist, wie man denkt, merkt man spätestens dann, wenn man mit Budget X sämtliche Baumärkte und Werkzeuganbieter durchforstet.

Die Baumarktangebote (meist sogar befüllt) konnte man durchweg in die Tonne kloppen. Dünnes Blech, keine kugelgelagerten Laufschienen, miese Rollen und billigste Verarbeitung.
Bei den Profi-Werkstattwagen dann die Ernüchterung - perfekte Verarbeitung, aber ein Preis, der mein Budget massiv überschritt. Dazu waren die meist relativ groß und hätten meine Platzverhältnisse (Garage) zu sehr eingeschränkt.
Fündig wurde ich dann bei Güde, welche einen verhältnismässig schmalen Wagen (GW 05/SE) in ordentlicher Qualität im Angebot hatten. Und da es den dann auch noch zufällig als Angebot (mit diversen Zubehör) im Stabilo-Fachmarkt gab, habe ich sofort zugeschlagen.
Der Spaß hat mich 250€ gekostet und war sein Geld uneingeschränkt wert! Tolle Qualität, endlich Ordnung und ein Preis, der für mich als Hobbyschrauber noch ok war.

Das Werkzeug

Was braucht man eigentlich, wie gut sollte es sein und welche Goodies empfehlen sich?

Prinzipiell deckt man mit Schraubendreher- und Steckschlüsselsatz schon mal einen Großteil des Arbeitsspektrums ab. Also fangen wir mit denen auch an.

Auch hier habe ich so im Laufe der Jahre meine Erfahrungen mit Billigwerkzeug aus dem Baumarkt oder vom Discounter gemacht. Für das IKEA-Regal ok, aber bei Auto und Motorrad schnell am Limit angelangt und ein Quell steter Freude, wenn es um vermurkste Schrauben und Muttern geht.

Also musste auch hier was ordentliches, aber noch bezahlbares her!

Schraubendreher

Bei den Schraubendrehern ist das relativ leicht, da selbst ein großer Satz (z.B. 13 Teile) von Hazet, Gedore etc. für unter 100€ zu haben ist. Eine Investition, die sich auszahlt und, bei sinngemäßen Einsatz, ein Leben lang hält.

Steckschlüsselsatz

Schwieriger wird es bei den Steckschlüsselsätzen - hier liegt das Spektrum zwischen 10€ beim Discounter und 300€ für das Profigerät.
Nachdem ich einige Test gelesen hatte (z.B. in der Oldtimer Markt), habe ich mich für Proxxon entschieden. Keine Profiqualität wie Hazet, Stahlwille etc., aber deutlich besser wie das Discounter/Baumarkt-Gelumpe und zu einem fairen Preis.

Zugelegt habe ich mir den großen Kasten mit 1/4"- und 1/2"-Knarren, sowie den 3/8"-Kasten.
Die Qualität würde ich als gut und schwer bezeichnen, die Rastung der Ratschen ist ok und weist wenig Spiel auf. Insgesamt also ein faires Preis-/Leistungangebot.
Als Ergänzung gab´s dann dieses Jahr noch einen Durchsteckknarrensatz von Projahn, damit man sich bei Gewindestangen den Einsatz von Schraubenschlüsseln ersparen kann. Die Qualität ist nicht mit Proxxon vergleichbar, jedoch wird dieser Kasten auch nur selten eingesetzt.

Drehmomentschlüssel

Was benötigt man für´s Mopped? Ich habe mich schlussendlich für die Kombination aus 1/4" 6-30 NM und 3/8" 20-100 NM entschieden. Über 100 NM wird eher selten benötigt, so dass ich mir dann lieber kurz nen Schlüssel ausleihen würde.

Hinsichtlich Qualität und Marke das selbe Spiel wie bei den Steckschlüsselsätzen - die Profigeräte waren mir zu teuer, das Baumarkt-/Discounter-Gelump zu mies verarbeitet und ungenau.
Auch hier habe ich mich schlussendlich für Proxxon (MC30, MC100) entschieden und bin mehr als zufrieden. Dank Skala gut einstellbar, schwere Qualität und gute Verarbeitung.

Ein allgemeines Problem sind aber die Schrauben des Ventildeckel, wenn der Motor eingebaut ist. Drehmomentschlüssel gehören ja nicht unbedingt in die Kategorie "graziles Handwerkzeug", so dass es hier mit dem Platz echt eng werden kann, wenn man nicht von oben (Rahmen), sonder nur seitlich an die Schrauben kommt. Kennt hier jemand eine Alternative (und damit meine ich jetzt nicht Gelenke)?

Sodele...genug geschrieben und Zeit, dass der eine oder andere User ebenfalls seine Erfahrungen wiedergibt bzw. Empfehlungen ausspricht.

Gruß
Frank

49 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von WACK_DONALDS


Schrott sind Fehlerauslesegeräte keinesfalls, nen schönen Bosch-Tester gleich mit Oszi drin usw hätt ich auch sehr gerne.

Leider sind solche Geräte in vernünftiger Ausführung wirklich unbezahlbar (mehrere tausend Euro). Diese billigen Auslesefinger ausm Baumarkt usw können meist nur die einfache OBD-Ebene, damit lässt sich nicht wirklich viel anfangen.

Ja, richtig, mein Fehler, ich meinte natürlich die billigen obd-Auslesegeräte aus dem Billigmarkt.

Die Profi-Auslesegeräte erfordern jedoch trotz ihrer Proffesionalität ein gut geschultes Personal.

@ titus95

Ich habe einen Well Straler, der eigentlich für die Doppelgarage völlig überdimensioniert ist.
Als ich noch mit meinem Onkel zusammen eine kleine Halle (120m²) hatte, haben wir diese damit ohne Probleme richtig warm bekommen.

Sofern er gerade steht, ordentlich brennt und man das richtige Petroleum benutzt, riecht er nicht, rpduziert keine Feuchtigkeit und kann, im Gegensatz zum Katalytofen, auch in geschlossenen Räumen verwendet werden.

Empfehlenswert ist z.B. Maxicalor (hochgereinigtes Petroleum), welches zu einem zu einem Literpreis von 1,85€ angeboten wird.

Gruß
Frank

Petoleum-Öfen sind wirklich recht gut.
Viele, trauen ihnen nicht. - Zu Unrecht!
Sie "stinken" nur etwas beim Anmachen und Ausmachen, ansonsten; überhaupt nicht.
Auch sind die guten Petroleum-Öfen, so konzipiert, daß sie, die "Abgase" des Petroleums, noch mal verbrennen. - Daher; praktisch kein Gestank und gute Effizienz.
Verbrauchen auch bei Weitem nicht so viel Sauerstoff, wie ein Gas-Heizer.
Kann man wirklich, sehr gut, auch in geschlossenen Räumen verwenden, - was bei Gas-Heizern gefährlich werden kann.

Petroleum, bekommt man, gut und billig, in den Niederlanden. - Oft; billiger als Diesel und sogar bei einigen Tankstellen an Extra-Zapfsäulen.

Lohnt sich immer, in den Niederlanden, ein paar Kanister Petroleum zu bunkern.

Auch; Petroleum-Öfen, sind in den Niederlanden, in besonders reichhaltiger Auswahl zu bekommen, da sie dort, wesentlich mehr publik sind als hier.

Danke ihr beiden für die umfassenden Auskünfte zu den Petroleumöfen.

Mist, jetzt spiel ich schon mit dem Gedanken mir so etwas mal genauer anzusehen und ev. zuzulegen. Werde mir die Öfen demnächst wenn in mal wieder in Venlo bin genauer ansehen.

Und ein schöner Nebeneffekt - fällt mal der Strom aus, kann man damit die Wohnung beheizen und gleichzeitig auch noch ein Süpple oder heisses Wasser (Kaffee!) darauf kochen. 😉

Ein Vorteil des Well Stralers ist (neben der immensen Leistungsstärke) übrigens noch, dass man dafür keine Batterien benötigt. Die modernen Petroleumöfen benötigen alle Batterie für die Zündung und die Überwachung des CO²-Gehalts mittels Sensors.

Gruß
Frank

Ja, ziehe aus besagtem Grunde, auch die ollen Well-Strahler, vor.

@titus95:
Beim Slechter (Bau- und Allerley-Gerödels-Markt-Kette), dürftest Du wahrscheinlich was finden.
Wenn Die, die älteren Modelle von Well-Strahlern nicht mehr haben, wirst Du garantiert in einem Kringloop-Winkel fündig.

Bin in Venlo schon fündig geworden, der Kringloop-Winkel-Markt nennt sich in Venlo Snuffelmarkt😁

Werd`mich also bei meiner Frau dafür einsetzen unter dem Vorwand mit ihr dort gepflegt einkaufen zu gehen (wie eigentlich schon recht oft und auch regelmässig) mich so ganz rein zufällig dorthin zu "verirren".

Eigentlich ist das gar kein Winterloch-Thema, das hier könnte man ganzjährig führen.

Zitat:

Original geschrieben von titus95



Zitat:

Original geschrieben von WACK_DONALDS


Schrott sind Fehlerauslesegeräte keinesfalls, nen schönen Bosch-Tester gleich mit Oszi drin usw hätt ich auch sehr gerne.

Leider sind solche Geräte in vernünftiger Ausführung wirklich unbezahlbar (mehrere tausend Euro). Diese billigen Auslesefinger ausm Baumarkt usw können meist nur die einfache OBD-Ebene, damit lässt sich nicht wirklich viel anfangen.

Ja, richtig, mein Fehler, ich meinte natürlich die billigen obd-Auslesegeräte aus dem Billigmarkt.

Die Profi-Auslesegeräte erfordern jedoch trotz ihrer Proffesionalität ein gut geschultes Personal.

Stimmt, wenn man nicht weiß wie man damit umgehen muss hilft natürlich das beste Gerät nicht viel. Trifft ja aber eigentlich auf jedes Werkzeug zu.

Geschultes Fachpersonal bin ich als kfz-ler und angehender Servicetechniker ja glücklicherweise, jetzt muss ich nur noch reich werden 😁

Fachpersonal schon, aber das sagt ja noch nichts über die Fähigkeiten, ich kenne auch KFZ-Meister die keine Ahnung von Autos haben 😁 von daher stelle ich mich auch nie als Meister vor weil ich denke das Titel nur zum unterschreiben sind.

Habe gerade eine Werkstatt besucht in der ein BWLér und ein Bäckermeister FZ restaurieren, die hatten mal richtig Ahnung muss ich sagen.

Heißt jetzt nicht das ich dir das in Abrede stelle.

@carav:
Ja, Das erlebt man zuweilen!😁

Titel und Diplome, sagen meist nur aus, daß Derjenige die Gelegenheit hatte, eventuell, Ahnung zu bekommen. Leider, schaffen Etliche, gerade mal die Prüfung, - um danach sofort wieder, alles Gelernte zu vergessen, da es ihnen nur um das "schnelle Geld" geht.
Natürlich; gibt es auch Meister, die wirklich etwas drauf haben. Aber, wie bei Allem:
Wirkliche Qualität ist selten.
Da gibt es zuweilen; Autodidakten, die mit ganzem Herzen bei der Sache sind, - die wesentlich mehr drauf haben, als viele Meister, etc.. (Natürlich; sind auch Die, selten!)

Schaut Euch doch mal, die großen Erfinder und Entdecker an.
Da waren die Wenigsten "vom Fach". Ihre Titel, etc, bekamen sie oft erst postum.

Einstein war übrigens Psychologe und kein Physiker, die Gebrüder Wright waren Fahrrad-Händler, etc., etc., etc..

Macht euch nix draus, wirkliche Kompetenz und handwerkliche Fähigkeiten verstecken sich selten hinter irgendwelchen Titeln, allerdings ist es wohl so, dass wenn man sein Hintergrundwissen nicht vergisst sich dieses doch als Hilfreich erweist.

Ich war übrigens gestern in Venlo und wollte in diesen Kringloop-Winkelmarkt. Der hatte aber leider nicht offen - nur immer einen Tag in der Woche, schade. Meine Frau meinte übrigens als wir in diesem Industriegebiet waren ich wolle sie dort entsorgen😁, ist halt eine Recyclingfirma neben der anderen.

Nunja, der Einkauf in Venlo war dann doch recht schön und entspannt, und so einen Well-Straler habe ich jetzt anderweitig auf dem Kieker.

Davon ab, wie reinigt ihr eigentlich euer Elektrowerkzeug (z.B. Holzstaub in Bohr-und Stichsägen), mit Druckluft oder eher lieber nicht?

Zitat:

Original geschrieben von lidskjalfr


Schaut Euch doch mal, die großen Erfinder und Entdecker an.
Da waren die Wenigsten "vom Fach". Ihre Titel, etc, bekamen sie oft erst postum.

Kann man so pauschal nicht sagen. Noch vor 100 Jahren war es überhaupt nicht so einfach für jeden möglich, ein Studium aufzunehmen und durchzuziehen. Deswegen findet man da auch noch einige Autodidakten, aber keineswegs waren die Erfinder mit entsprechender Ausbildung in der Minderzahl (am Anfang des 20. Jahrhunderts waren eher die Autodidakten in der Minderzahl, heute sind sie praktisch unbedeutend). Einige Beispiele aus dem 19. und 20. Jahrhundert aus verschiedenen Technikbereichen:

Rudolf Diesel: Ingenieur (Bester seines Jahrgangs)
Nikolaus August Otto: Autodidakt, hat aber zusammen mit dem Ingenieur Eugen Langen den Ottomotor entwickelt
Carl Benz: Ingenieur
Gottlieb Daimler: Ingenieur
Marie Curie: Physikerin
Thomas Alva Edison: Telegraphentechniker
Michael Faraday: Physiker
Charles Babbage: Mathematiker
Konrad Zuse: Ingenieur
Nikola Tesla: Ingenieur
William Thomson: Physiker
Wilhelm Conrad Röntgen: Physiker

Zitat:

Original geschrieben von lidskjalfr


Einstein war übrigens Psychologe und kein Physiker, die Gebrüder Wright waren Fahrrad-Händler, etc., etc., etc..

Einstein hat Mathematik und Physik studiert und mit dem Diplom als Fachlehrer für Mathematik und Physik abgeschlossen. Später wurde er Professor für theoretische Physik. Zudem hat er jahrelang als technischer Experte beim Patentamt gearbeitet. Psychologie hat der nie studiert.

Gruß
Michael

Ich glaube hier hat auch noch niemand die Firma "Wera" benannt... in der Firma hab ich von denen ein bißchen was im Einsatz und ich muss sagen, daß das Zeug einen sehr guten Eindruck macht.

Ist zwar nach meiner Einschätzung kein "waschechtes" Profiwerkzeug aber für Moppedschraubereien völlig ausreichend und in einer Liga mit z.B. Proxxon. (Meine Meinung)

Zitat:

Original geschrieben von titus95


 
Nunja, der Einkauf in Venlo war dann doch recht schön und entspannt, und so einen Well-Straler habe ich jetzt anderweitig auf dem Kieker.

Ich hab auch mal gegoogelt, titus...dabei habe ich

diesen Turmofen

gefunden.

Wäre das nix für Dich? Der Preis geht auch noch. Die Heizleistung müsste eigentlich für ´nen kleinen Raum ausreichend sein.

Zitat:

Original geschrieben von Cruisersteve


Ich hab auch mal gegoogelt, titus...dabei habe ich diesen Turmofen gefunden.
Wäre das nix für Dich? Der Preis geht auch noch. Die Heizleistung müsste eigentlich für ´nen kleinen Raum ausreichend sein.

Hallo Cruisersteve,

vielen Dank für deinen Tip, der ist auch nicht schlecht, aber irgendwie habe ich mich in den Well Straler verguckt. Ich hatte zwar bisher Pech, aber ich krieg sicher noch einen. Ich sag auch warum, nämlich weil man darauf auch kochen kann.

Hintergrund ist, das ich mich mit meinen Motorradkumpeln natürlich auch im Winter treffe und meine Doppelgarage ist dabei oft beliebtes Objekt - es wird halt schön geheizt und hergerichtet, es stehen Motorräder drin (meine 3), was zur Atmosphäre beiträgt und es wird ordentlich gespachtelt und gebechert😁 - und natürlich werden Touren geplant - was sonst.

Die bisher eingesetzten 2 Gaskatalytöfen waren da mehr als ausreichend, selbst bei mehr als Minus 10° innen angenhme geschätzte 23°, aber so ein Petroleumofen mit Kochmöglichkeit bietet völlig neue Möglichkeiten - das stell ich mir so in etwa wie Grillen vor, wir können frei entscheiden was uns zur vorgerückter Stunde aus dem Gesicht fällt😁 (natürlich Scherzle), aber so in etwa.

Deine Antwort