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Dem Feuer entkommen?

Themenstarteram 18. Juni 2017 um 14:00

http://www.spiegel.de/.../...hl-der-opfer-steigt-auf-57-a-1152681.html

Schockierend ist, dass man mit dem Auto einem Waldbrand u.U. nicht entkommen kann. Schockierend ist das auch, weil wir auch oft mit dem Auto in Südeuropa unterwegs sind... Selbstverständlich fahren wir auch durch Waldgebiete.

Die Frage ist, ob eine solche Todesfalle vermeidbar ist,(außer durch nicht nach Südeuropa fahren)....

Letztens, als ich Ungarn unterwegs war, sahen wir Rauch in der Ferne. Ich witzelte noch, dass da wohl das Räuchern des Specks schnell gehen muss. Etwas näher an der Rauchsäule war klar, dass sie von der Autobahn kam. Da bin ich sofort stehengeblieben, und fuhr keinen Meter näher (die Rettungsgasse habe ich übrigens als Erster(!) geöffnet, obwohl noch mehr als 1 km zur Brandstelle war). Am Ende war nix, nur ein Ost-LKW ist abgebrannt (das machen die gerne). Aber die Rauchsäule war weithin sichtbar, eine Annäherung erschien unklug.

Bei einem Waldbrand ist ein Abstand von 1 km besser als nichts, aber dennoch nur kaum besser als nichts. Je nach Windrichtung ist 1 km Abstand zum Waldbrand eigentlich schon mittendrin.

Dass Autofahrer in solchen Ausmaß im Waldbrand umkommen ist für mich überraschend.

Kann man als Fahrer die Gefahr erkennen, und hätte man sich bei entsprechender Umsicht in Sicherheit bringen können...?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@wolfman444 schrieb am 18. Juni 2017 um 18:03:23 Uhr:

Warum frage ich jetzt den geneigten Leser ?

Ein gutes Beispiel dafür, dass Satzzeichen wichtig sind.

À la "Wir essen jetzt Papa".

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am 18. Juni 2017 um 18:40

...wobei die Hitze in der Nähe eines Vollbrandes auch nicht ganz ohne ist.

https://www.youtube.com/watch?v=PCZrrBuv8QM ... ab ca. 0:40, also direkt dem Feuerschein ausgesetzt hätte ich nicht anhalten wollen um die Plane (Planensattel) und weiteren Kunststoffteile am LKW nicht zu gefährden.

Die Hitzestahlung war selbst in der Kabine aufm Fahrersitz, also der dem Feuer abgewandten Seite deutlich zu spüren.

Etwas näher dran und wie bei einem Waldbrand entlang einer längeren Feuerfront wäre schon vorstellbar, dass das ein Problem würde.

Themenstarteram 18. Juni 2017 um 19:00

Die scheinen selbst ins Feuer gefahren zu sein....

https://web.de/.../...orszenario-feuerhoelle-loest-trauer-wut-32384030

Der Brand brach schon am Nachmittag aus - da war ein Entkommen wohl problemlos. Die Betroffenen wurden wohl durch umstürzende Bäume bei der Flucht aus ihren Dörfern aufgehalten...

Zitat:

@azrazr schrieb am 18. Juni 2017 um 16:00:23 Uhr:

 

Schockierend ist, dass man mit dem Auto einem Waldbrand u.U. nicht entkommen kann.

Man braucht nur verdammt gute Nerven und Glück!

https://www.youtube.com/watch?v=cI2sgyoiL1o&t=5s

Habe heute aus langeweile ob der Sache mal nach Youtube-Videos geschaut und auch was gefunden.

Die die gefilmt haben haben so ein Glück gehabt finde ich

Themenstarteram 19. Juni 2017 um 5:33

Uff... Brutales Video... Technisch scheint es also mögloch zu sein.... Reifen und Motor scheinen (in den Grenzen dieses Videos) standzuhalten. Allerdings sind Ami-Trucks etwas massiver als Peugeot 206 und Konsorten....

Zitat:

@wolfman444 schrieb am 18. Juni 2017 um 19:45:32 Uhr:

Erwachsener - wenn du nur halbsolange wie ich im Ausland leben würdest und nur halbsoviele Sprachen sprechen würdest

Du kannst also neun Sprachen? Jetzt sink' ich auf die Knie ...

Großer, du hättest auch einfach antworten können: Oh, da habe ich wirklich einen lustigen Schreibfehler gemacht. Das wäre cool gewesen. Und du willst doch als cool rüberkommen, hm?

Zurück zum Thema: Die in den Autos Umgekommenen wurden höchstwahrscheinlich vom Feuer eingeschlossen, denkbar ist, dass die Straße durch umgestürzte Bäume blockiert war und sie auch nicht zurück konnten, weil es hinten bereits brannte. Die Gegend ist laut Medienberichten dünn besiedelt, viele Dörfer dürften überhaupt nur mit einer Straße angebunden sein.

Themenstarteram 19. Juni 2017 um 8:39

Wenn es Einwohner waren, die von den Flammen eingekesselt wurden, kann ich den Sachverhalt technisch verstehen - alles soweit nachvollziehbar, und für den Touristen auf der DURCHREISE von wenig Relevanz.

Menschlich/Logistisch stinkt die Sache. Wie kann ein Feuer, das am Nachmittag ausbricht, also bereits ca. 12 Stunden brennt, nachts Menschen töten? Das ist aber ein anderes Thema....

@TE

Bei uns im Bundesland war es genau umgedreht; da brannte tagelang Wald, ohne daß es der Feuerwehr gelang, den Waldbrand zu löschen, da ehemaliges Militärgelände, Sperrgebiet und nicht munitionsberäumt. Hier half ein kräftiger Gewitterguß, das alles zu löschen.

Insofern stellt sich mir dann die Frage, ob in Südeuropa Gewitter ohne Regen üblich sind?

Viele unserer Bäume zeugen von Blitzeinschlägen, ohne daß ringsherum irgendetwas groß abgebrannt wäre.

Ok, man muß mit berücksichtigen, daß in Südeuropa eine andere Vegetation vorherrschend ist, die evtl. in noch trockener Umgebung noch leichter Feuer fängt.

Wären die dortigen Bewohner derartiges aber gewöhnt, ... -> als Vergleich -> mir ist kein Eskimo bekannt, der je erfroren ist.

Die Einheimischen kennen das Risiko, wenn es das je gab.

Man braucht da nur mal die Historie bemühen; auch in Südeuropa hat es sicherlich Dörfer, die auf mehrere Jahrhunderte zurückblicken können?

Themenstarteram 19. Juni 2017 um 21:18

Pinien und Co brennen brutaler, als unsere Fichten. In diesem Fall gab es wohl keine Löschversuche bis zur Katastrophe. Da wird joch etwas kommen... Juristisch...

Also solange es keine Angaben zur betroffenen Fläche gibt, kann man der Feuerwehr keinen Vorwurf machen.

Zur Info: Der Kreis Pedrógão Grande hat auf 128 Quadratkilometer Fläche lediglich rund 4000 Einwohner (ca.31 pro Quadratkilometer vgl. Deutschland ca.230 pro Quadratkilometer). Stellt sich die Frage wieviele Feuerwehrmänner man da schnell mobilisieren kann und vorallem wie man die weit verstreuten Dörfer alle sichern und erreichen soll. Noch dazu wenn wegen anderen Bränden in Portugal bereits 1500 Mann gebunden sind.

Löschflugzeuge können auch nur bei halbwegs ordentlicher Sicht eingesetzt werden und mit Hubschraubern holt man auch niemanden aus den Flammen.

Habe selbst in Portugal gelebt und aufgrund der Temperaturen, der Trockenheit und des Baumbestandes brennt es dort häufig. Im Kernland sind die Dörfer weit verstreut, oft nur über eine Straße erreichbar und die Durchfahrten durch die Dörfer für größere Löschfahrzeuge oft unmöglich. Die Situation ist also in keinster Weise mit Deutschland vergleichbar.

Meine Tipps:

Nachrichten genau beobachten und vorzeitig abhauen. Wenn das nicht klappt, ist das einfach Pech und traurig.

Themenstarteram 20. Juni 2017 um 8:40

Zitat:

@DerMatze schrieb am 20. Juni 2017 um 08:56:59 Uhr:

Also solange es keine Angaben zur betroffenen Fläche gibt, kann man der Feuerwehr keinen Vorwurf machen.

(...)

Meine Tipps:

Nachrichten genau beobachten und vorzeitig abhauen. Wenn das nicht klappt, ist das einfach Pech und traurig.

Wahrscheinlich wird genau dieser Vorwurf gemacht werden - dass die Leute nicht evakuiert wurden. Dazu reicht EIN Feuerwehrmann, der laut aus dem Einsatzleitfahrzeug (oder einem vergleichbaren Fahrzeug) brüllt.

Und ja - es ist traurig, SEHR traurig. Gestern abend haben meine Frau und ich darüber gesprochen, was wir getan hätten... Meine Meinung: beim ersten Rauchzeichen Sachen packen und aus der Gegend abhauen. Wohin? Egal.

Zitat:

@DerMatze schrieb am 20. Juni 2017 um 08:56:59 Uhr:

kann man der Feuerwehr keinen Vorwurf machen.

Unbestritten; es wirft aber u. U. ein negatives Licht auf die Organisation im Lande selber, was letztlich auch auf die EU zurückfällt, weil Naturschutz auch EU-Recht ist. Traurig wäre es, wenn es auch hier erst wieder Vorgaben seitens der EU benötigen würde, damit das Land dazu bewegt wird, seinen durchaus auch präventiven Job zu erledigen.

Jeder gesunde, intakte Baum, der abbrennt, ist einer zuviel, denn Baum wie Wald sind Wasser, und ohne Wasser ist bekanntlich alles nix. Früher war Südeuropa genauso bewaldet, wie der Rest Europas, und ganz sicherlich auch reicher an Süß- bzw. Trinkwasser. Allein, auch hier hat's der Mensch primär verbockt; die alten südeuropäischen Wälder gingen ebenfalls sprichwörtlich in Flammen auf -> Spanische Armada. -> Man sollte es heute eigentlich besser wissen.

Themenstarteram 20. Juni 2017 um 14:24

Zitat:

@Wauhoo schrieb am 20. Juni 2017 um 15:48:46 Uhr:

Zitat:

@DerMatze schrieb am 20. Juni 2017 um 08:56:59 Uhr:

kann man der Feuerwehr keinen Vorwurf machen.

Unbestritten; es wirft aber u. U. ein negatives Licht auf die Organisation im Lande selber, was letztlich auch auf die EU zurückfällt, weil Naturschutz auch EU-Recht ist. Traurig wäre es, wenn es auch hier erst wieder Vorgaben seitens der EU benötigen würde, damit das Land dazu bewegt wird, seinen durchaus auch präventiven Job zu erledigen.

Der Waldbrand an sich ist übrigens eine natürliche Regulierung und Verjüngung des Waldbestandes.... Blöd ist nur, wenn das letzte Fleckchen Wald abbrennt, anstelle eines kleinen Teils, wie vor der Verwüstung Südeuropas durch den Menschen....

Zitat:

Jeder gesunde, intakte Baum, der abbrennt, ist einer zuviel, denn Baum wie Wald sind Wasser, und ohne Wasser ist bekanntlich alles nix. Früher war Südeuropa genauso bewaldet, wie der Rest Europas, und ganz sicherlich auch reicher an Süß- bzw. Trinkwasser. Allein, auch hier hat's der Mensch primär verbockt; die alten südeuropäischen Wälder gingen ebenfalls sprichwörtlich in Flammen auf -> Spanische Armada. -> Man sollte es heute eigentlich besser wissen.

Mit den Wäldern in Südeuropa haben die Römer bereits "Tabula Rasa" gemacht... Kann sein, dass das "dunkle Mittelalter" (~500 - ~1000) etwas Erholung gebracht hat - aber Südeuropa ist schon ziemlich lange entwaldet.

Man weiß es heute besser, aber in Südeuropa ticken die Uhren leider noch zu oft archaisch.... Siehe die Galgo-Situation in Spanien (nur ein Exempel), aber auch der Stier"kampf" usw.

Nichtsdestotrotz: so ein Waldbrand kann auch im "zivilisierteren" Frankreich, in Italien, Griechenland oder auch bei uns vorkommen. In den USA kommt er sowieso vor. Die Buschbrände in Australien sind nur marginal "besser" im Hinblick darauf, dass man als Verkehrsteilnehmer von einem Brand überrascht werden kann. Das Hemd ist dem Forumsteilnehmer auch näher als die Hose :-)

Insofern ist mein Primärinteresse, als Tourist/Autofahrer nicht in die Situation zu kommen, in meinem Auto zu verbrennen oder zu ersticken. Die Umweltzerstörung und die kulturellen Defizite kann ich für die Spanier/Portugiesen nicht korrigieren.

Die Feuerwehr ist in Portugal auch anders organisiert, als bei uns. Die Bombeiros haben eine militärische Struktur, die Ausrückbereiche sind wesentlich größer als bei uns. Ich habe eine Wache in Albufeira in Südportugal besucht. Die gesamte Algarve mit all Ihren Hotelanlagen und Touristenhochburgen hat gerade mal 17 Feuerwehren!

Ausrückbereiche von 100 km sind durchaus normal.

Eukalyptuswälder sind im wahrsten Sinne brandgefährlich. Die Bäume enthalten viel ätherische Öle und brennen daher wesentlich intensiver als Bäume bei uns.

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