Das erste mal :)

"Hier, kannss ma fahrn" Der Schlüssel ist klein und oben steht HONDA. Ich hatte mir den Schlüssel
der Himmelspforte immer riesig und altmodisch vorgestellt. Jetzt gehen die Tore weit auf!
"Aba bringse heile widda. Sonzz...." Gelächter. Alle gucken mich an. Die Älteren lauernd, wie Wölfe.
Die Jüngeren neidisch. Nur jetzt keinen Fehler machen...wie oft hatte ich mir diesen Moment ausgemalt.
Mit den Schaltern gespielt, wenn keiner guckte.
Draufsetzen. Den Schlüssel reinstecken. Ganz umdrehen, bis da wo ignit... steht. Den Rest hatte der kleine Ledertotenkopf am Schlüsselbund schon abgewischt.
Kenne die Prozedur. Benzinhahn auf. Choke am Vergaser nach oben. Nicht den Invalidenknopf nehmen...
Ein Mann kickt! Einmal...nix. Eddy fängt schon an, hämisch zu grinsen. Nochmal, mit aller Kraft: "Roaar!"

Kurz den rechten Fuss auf die Raste, gucken wo die Bremse ist. Kupplung war...richtig, links.
"Roaar, roaar, roaar" Das klingt schon geil, so wies sein sollte. Erster Gang war unten. Jau.
Das grüne Licht geht aus. Fahrbereit! Und los. Es geht! Am Hahn drehen und BOah, wie das geht!
Dass ja Wahnsinn! Erstmal immer geradeausfahren, bis mich keiner mehr sieht. Und ordentlich: Die Tachonadel zittert um die 80 Km/h. Links steht 6000 rpm. Vielleicht n' bisschen viel?

Da kommt ne Kurve. Bremsen. Geht. Nur nicht auf die Schnauze fallen...dann ne lange Gerade,
nach dem Ortsausgangschild. Jetzt aber richtig! ROOAAAAR bis an den Roten! Und nächster Gang!
Die Augen beginnen zu tränen. Die Haare flattern wie wild. Und so im Pulli wird's saukalt.
Im Kopf läuft "Speed King" in 'ner Endlosschleife.
Plötzlich fängt die Kiste an zu bocken. Da stimmt was nicht. Oh nein! Das gibt's doch nicht. Nicht jetzt...
Anhalten. Kein Standgas mehr. Plöpp - aus... Das grüne Licht suchen. Jetzt den E-starter, guckt ja keiner. Sie springt mühsam an. Ordentlich Gas und ratternd und klappernd zurück. Scheisse. Der bringt mich um. Trotzdem cool bleiben. Alle Augen sind auf mich gerichtet: "Der Bock zieht nicht richtig!"
Der bringt mich um, der bringt mich um!! "Runter da!" sagt er, hat die Hand an der Hüfte, neben dem Messer. "Und denk' dran. Das nächste mal nimmst Du den Choke raus"....

Wie war euer erstes Mal?

Beste Antwort im Thema

Das erste Mal - 😁..... Kumpel Mucki hatte eine nagelneue Simme mit glaub ich 3,5 Mörder-PS geschenkt bekommen. Hatte ihn mit dem Fahrrad besucht, bisherige Erfahrungen mit motorisierten Zweirädern gleich Null. 

Dialog zwischen zwei 15-Jährigen

"Willste mal fahren?"
"Neee, lass mal, noch nie auf so einem Teil gesessen".
"Ach komm, nicht schwer, probier mal"
"Neee, lieber nicht"
"Was denn trauste Dich nicht?"

Die letzte Frage hätte er nicht stellen sollen, es dauerte noch etwa 20 Sekunden und ich hatte die Simme in der Garage geparkt - zumindest fast--------

dummerweise war das Tor noch zu 😰

54 weitere Antworten
54 Antworten

Meine Prüfbescheinigung hab ich mit 15 abgelegt und just ein KTM-Mofa erhalten, obwohl ne Herkules Prima 5S besser zu friesieren war. Die 1b-Prüfung kurz danach auf einer Honda MB8 verlief bis auf den vergessenen Benzinhahn 🙄 reibungslos - die Zicke ging während der Fahrt aus und wurde beim Zurollen auf eine rote Ampel wieder angekickt. Als der Prüfer gesehen hat, dass die Mühle beherrscht wird, war die Prüfungsfahrt kurz danach auch schon beendet - bestanden. Hab dann lange Zeit mit der Zündapp von meinem Opa die Nachbarschaft unsicher gemacht.
Die "Erweiterung" zum 1a wurde erst Jahre später auf einer BMW R80 abgelegt.
Das erste Mal verlief somit seit der Kindheit bis heute fließend.

Bin schon viele Mopped-Arten gefahren, Chopper, Cruiser, Supersportler und Tourer (besessen nur wenige), aber irgendwie ist es immer wie das erste Mal; selbst nach 3-wöchigen, regenbedingten Fahrentzug...

Edit: Die Bilder-Links sind nicht von mir, sondern frei aus dem Internet ergoogelt

Klasse, PB, das hast Du aber schön dokumentiert🙂

@Kleinkubik: Eine DKW? Was'n Das? Sieht so'n bisschen aus wie eine Hobbyrider ohne Hochlenker.
Ich habe schon im Ausland gelebt, als die Mauer noch stand. Hat man da den Namen DKW wieder ausgegraben, ts ts

Edit: Nee warte mal, hab' ein bisschen rumgegoogelt. Das ist eine Original DKW von der Zweirad-Union, 1965 oder vorher? Gibt's ja nicht. Die sieht aus wie neu...erzähl mal🙂

Ja das ist eine DKW--- war aber damals einer der letzten Schnauferer....

Die KTM Foxy Mofas gingen bei uns nahezu ALLE - nach einer gewissen warmwerdphase um die 35-40
ohne Irgendwas daranzutun..
die KTM Enduro Mofa war korrekt bei 28 zugestöpselt!

Alex

Ja, schon, aber meine KTM war einfach zu groß und schwer und sah mit Seitendeckel fast wie ein Mokick aus und gegen die hab ich dann immer alt ausgesehen. Das Mopped von Opa lief bei guter Laune fast 60 ohne Modifikationen (zum Glück hatte ich ja den 1b 😎).
Aber die Zeiten sind spätestens seit Nintendo und Roller-Boom vorbei.

Ähnliche Themen

Zitat:

Original geschrieben von TDIBIKER


Klasse, PB, das hast Du aber schön dokumentiert🙂

@Kleinkubik: Eine DKW? Was'n Das? Sieht so'n bisschen aus wie eine Hobbyrider ohne Hochlenker.
Ich habe schon im Ausland gelebt, als die Mauer noch stand. Hat man da den Namen DKW wieder ausgegraben, ts ts

Edit: Nee warte mal, hab' ein bisschen rumgegoogelt. Das ist eine Original DKW von der Zweirad-Union, 1965 oder vorher? Gibt's ja nicht. Die sieht aus wie neu...erzähl mal🙂

Das war eine DKW 535, das baugleiche Modell wie die damalige Hercules mit 47ccm Sachs Motor, Baujahr 1981.

Die DKW war ein Auslaufmodell, daher war die günstiger, wie die selbige von Hercules, die Prima 5 s, aber immerhin betrug der damalige Neupreis 990 DM.

Das war schon ganz schön deftig für damalige Verhältnisse, für nur so'n bisschen Mofa.

Dafür habe ich die kompletten Sommerferien durchgeschuftet, dis zum letzten Tag, während sich die Kumpels am Badestrand vergnügten😉

Leider nur eine Automatik, die 2 Gang Version war besser...aber man konnte nicht alles haben.Schon damals gab es abwertende Blicke, denn die, die cool sein wollten kauften sich Hercules, Zündapp und natürlich der Spitzenreiter, Kreidler Flory 3 Gang.

Höchstgeschwindigkeit vom Werk aus etwa 35Km/h.Meine war deutlich schneller.Frisieren war damals cool und kein Problem, denselben Motor gab es als leistungsstärkere Moped Version.Mit lediglich ein paar kleinen Veränderungen. und ein bisschen Arbeit konnte man leicht 55Km/h zaubern.Die Polizei stellte eine Mängelkarte aus und forderte eine erneute Vorführung im Originalzustand sowie Geldbuße von 235 DM, das war's.
Nach zwei Jahren meinen Cousin verkauft, bei dem lief die dann ohne Probleme noch 14 weitere Jahre im Originalzustand.Unten mal ein Google Bild von einer 535 mit P2 Krümmer.

Bin danach, inspiriert durch meinen älteren Bruder, umgestiegen auf einer gebrauchten Honda CB 50 J im giftigen Grün, denn jener fuhr damals erst eine XS 400, später dann eine 900er Bol'dor.Der hat mich bei technischen Fragen unterstützt, beide Maschinen, die XS 400 und die Bol'dor, durfte ich auch mal kurz fahren...aber leider nur auf einer, am Wochenende, leeren Betriebsstraße eines Braunkohle -Tagebaus.

Bereits mit 12 war ich mit den Eltern auf der internationalen Fahrrad und Motorradausstellung ( IFMA ) in Köln, und habe, seitdem mich der nette Japaner am Honda Stand, auf der Honda CBX 1000 hat Probe sitzen lassen, meinen Vadder terrorisiert, ich will mit 18 eine 6 Zylinder CBX 1000.Der Ärmste tut mir jetzt noch leid...

Zwei CB 50 habe ich noch vor kurzem gehabt, durch Zufall auf einer gestoßen, die auf dem Flohmarkt von einem Südeuropäer verkauft wurde für 150€...die Kupplung hatte jemand falsch zusammengebaut, damit fing alles wieder an, zum Entsetzen meiner Freundin und meinen Eltern😁

Der Motorradführerschein A unbeschränkt war ein Jugendtraum den ich mir erst im vorrübergehenden, letztem Jahr erfüllt habe.

Also, in der Mofazeit konnte ich mir auch kein zünftiges deutsches Mofa der drei Grossen (Zündapp, Herkules oder Kreidler) leisten. Nicht mal eine Puch.
Es ist dann eine Honda Camino geworden. War auch sehr zufrieden damit. Lief ab Werk 36, nach Einfahren und kleineren Verbesserungen(Lufi, Auspuff😁) 45.

Zitat:

Original geschrieben von TDIBIKER


Also, in der Mofazeit konnte ich mir auch kein zünftiges deutsches Mofa der drei Grossen (Zündapp, Herkules oder Kreidler) leisten. Nicht mal eine Puch.
Es ist dann eine Honda Camino geworden. War auch sehr zufrieden damit. Lief ab Werk 36, nach Einfahren und kleineren Verbesserungen(Lufi, Auspuff😁) 45.

Das konnte nicht jeder, viele griffen auf die preisgünstigeren Alternativen zurück aus dem Quelle oder Neckermann Katalog, Solo Mofas.

Oder Mobylette aus Frankreich, die waren übelst in der Verarbeitung.

Kreidler Flory 3 Gang waren nur aus dem einen Grund beliebt:

Motorteile der RS oder RMC waren kompatibel und das Dreiganggetriebe waren optimiert für's "frisieren".Tauschte man einen Flory Zylinder mit dem der RS, dazu noch Vergaser etc, erreichte man leicht 70 km/h.Die Zweitakt- Motoren waren im Aufbau so einfach, dass man nicht mal über große Kenntnisse verfügen müsste um einen maximalen Leistungswert zu erzielen.Daher auch der damalige Preis von über 1600-1800DM.Das war zu jener Zeit ein komplettes Monatsgehalt eines Durchschnittsverdienenden.

Zitat:

Original geschrieben von PureBlack


Aber die Zeiten sind spätestens seit Nintendo und Roller-Boom vorbei.

Das ist nicht ganz korrekt, Roller waren eine Modeerscheinung der 90er Jahre, also 20 jahre her, viele Kids, die heute 16 sind, wissen gar nicht dass sie mit ihrem M Führerschein auch noch was anderes fahren können, weil sie nix anderes kennen.Das unten aufgeführte Mokick habe ich bis vor kurzem gefahren, es ist eine chinesisch-polnische Zipp mit Honda Dax Nachbau-Motor, also Viertakter.

Das war eine Neuerscheinung, ich war so ziemlich der erste, der das Ding fuhr.Dahinter eine YBR 125.Parallel dazu gab es noch die , rechts daneben, mit Vollverkleidung.

Die Kids haben mich mit Fragen gelöchert, wo immer ich mit dem Ding hin gefahren bin...

In der Fussgängerzone, in der Stadt, war die Karre einmal umringt von denen, die wollten alle die Addresse des Händlers.

Abgesehen von den Qualitätsproblemen, der Preis war akzeptabel, die Optik hat verblüfft, denn die stand einer 125er in nichts nach, wie man sieht.

Früher haben wir von sowas nur geträumt, was die innovativen Ideen angeht, muss ich vor den Chinesen den Hut ziehen, auch wenn die Qualität noch längst nicht den Soll erfüllt.

Aber...wer braucht da noch einen Roller??

Damit dieser Fred mal wieder auflebt:

Mein "Erstes Mal" war mit der Romet Ogar 205 ... Praktisch eine Simson aus polnischer Billigproduktion. Wer dieses "Bike" kennt, dem gebe ich einen Kecks ;-)

Aber mal etwas präziser:

Ich (15) war zusammen mit meiner Familie (Eltern und Bruder) bei meiner Oma zu besuch in Polen. Sie wohnt in einem kleinen Dorf und hat aus unerklärlichen Gründen noch die oben erwähnte "Maschine" in der Waschküche. Diese hat immerhin 50 cm³ und satte 1,7 Pferdestärken, ein wahres Monster. Gegen Mittag sagt mein Vater, dass er mit mir mal mit dem Ding zur Oder fahren will (dauert etwa 2 Minuten), wir stehen vor der Maschine und grinsen, dann sagte er mir erst, dass ich fahren solle. Mit drei Sätzen hat er mich eingewiesen und stieg hinter mir auf (Ohne ihn hätte ich mich aus unerklärlichen Gründen echt nicht getraut). Ich fahre also ein paar Runden auf der Dorfstraße hin und her und beim Wenden springt mein Vater einfach so ab und lässt mich alleine weiterfahren.

Natürlich war das erstmal ein großer Schock, dass ich diese Schrott-Kiste alleine (mit 2 Minuten Erfahrung) gefahren bin, doch schon nach 10 Metern hatte ich in meinem Gesicht ein unglaubliches, stolzes Lachen. Die nächsten Tage bin ich fast immer nur mit dem Teil unterwegs gewesen. Allerdings wollte ich nicht weiter von zuhaus wegfahren, als ich zu Fuß wieder zurück rollen könnte, da man bei jeder Pause die Maschine fast nicht mehr ankicken konnte. Einmal mit etwa 30 Minuten Fahrerfahrung musst ich das Dingen (Tipp von meinem Onkel) einen hohen Berg hoch schieben und runterrollen:

Im zweiten Gang den Berg runterrollen --> Kupplung schleifen lassen

An einem Tag hatt diese Prozedur sogar beim 7. Mal nicht geklappt. Ihr könnt euch vorstellen, wie blöd man sich fühlt, wenn man vor den Nachbarn (saßen im Vorgarten und haben mich beobachtet) etwa 8x mit seiner Schrottmühle einen Berg hochläult und wieder runter rollt. Die Maschine ging zwar an, blieb aber nicht lange genug so um überhaupt Gas zu geben. Ach ... Mann ... War das damals ein Schrott.

Danke für den Post. Den Keks kannst Du behalten.

Gerade wenn's nicht so perfekt funktionniert, reift man
man am Objekt. Da macht man sich Gedanken, warum es nicht klappt,
schlägt "Zündung" und "Versager" nach, fragt Leute,
und wird immer schlauer, auf die Dauer😁

So ein altes Möpp trainiert Hirn, Hand und Wade.

Und irgendwann wird man weise, und fährt NTV, zuverlässig,
ausreichend stark, geringste Kosten pro KM...

Zitat:

Original geschrieben von TDIBIKER



Und irgendwann wird man weise, und fährt NTV, zuverlässig,
ausreichend stark, geringste Kosten pro KM...

eben...

Wie fing das bei mir an? 1967 mit Vaters Jawa 175, die mit dem Zündschloß im Tank, Baujahr 1957 glaube ich. Mitgefahren war man mit 13 schon oft. Man kannte sich aus, wie das Gerät angeht. Benzinhahn auf, Luftfilter zu, Tipper drücken, bis der Vergaser überläuft. Denn kombinierten Kickstarter- Schalthebel nach innen drücken, um ihn hochzuheben um ihn in die Starterposition zu bringen. 2x treten, Zündung auf "Ein". Das Amperemeter macht einen Satz nach Minus, die Leerlaufkontrolle leuchtet. Etwas Gas und beherzt treten. Rooommmm dom dommmm, läuft. Amperemeter nach Plus, Luftfilter auf, läuft. Noch ein paar mal Gas geben. Zündung wieder aus, Ruhe.
Keiner aus dem Haus guckt aus dem Fenster, die Eltern sind heute auch nicht da.
Kurzer Entschluß, jetzt wird eine Proberunde gedreht.
Das Motorrad runter vom Bock, an die Straße geschoben. Kickstarter hoch, Zündung an, treten, Rooommmm dom dommmm läuft. Drauf, Kupplung ziehen, Schalthebel nach OBEN in den ersten Gang, etwas Gas, ab die Post. Zack in den 2. geschaltet und jetzt rechts die Straße runter. SchEEEEEEEEeise Das ist ja anders wie Fahrrad... Bruch auf die rechte Seite gelegt.
Flink wieder hoch das Ding, wieder antreten und gaaanz langsam wieder zurück.
Motorrad hingestellt und begutachtet. Die Alu- Endkappe am Lenker zerkratzt, Fußrastengummi beschädigt. An das verräterisch glänzende Alu etwas Dreck geschmiert, geht so. Rastengummi auch behandelt, geht. Uff, noch einmal Glück gehabt. Vater hat nix gemerkt, KEINER hat etwas gesehen oder gesagt. Das zerschundene Knie ist wieder verheilt.
Nur meine Hose war zerrissen. Die war was besonderes. Da hatte meine Mutter versucht eine Hose zu schneidern, und ich mußte die anziehen. Jetzt war sie hin. Wegen der Hose wurde ich noch mehrfach befragt.
Genäht hat sie keine wieder.

M.M.

Deine Antwort
Ähnliche Themen