Crashtest
hallo
kennt jemand eine seite wo unsere amies im crashtest getesten worden sind?
würde mich mal stark interesieren wie sicher mann mit unseren extra langen knauschzonen kutschen bei einem unfall wieder aussteigen kann 😉
18 Antworten
Beim googeln bin ich mal auf eine Seite gestoßen, doch da wurden nur die neueren Modelle getestet.
Man sieht aber das in USA anders bewertet wird als in der EU. Der Chevy Venture (bei uns bekannt als Transport) hat da mit einem mittleren Ergebnis abgeschlossen.
In Dt. wurde das Modell mit kurzem Radstand als Opel Sintra verkauft und bald wieder eingestellt, weil die Sicherheitstandarts nicht ausreichend waren.
Auch mein Alero wurde da gecrasht, US-Ergebnis war okay, aber ich denke wenn man das auf EU-Niveau vergleicht, dann wäre er glatt durchgefallen, alleine wegen seiner nur 2 Airbags bei einem 2002er Modell!!!!
Und bei den großen Dinos von damals, ich glaube da ist mehr Blech als intelligente Knautschzone. Habe mal im TV gesehnen wie sie einen alten Opel Rekord gecrasht haben, oje oje, der sah echt schlimm aus. Und das war ja für damalige deutsche Verhältnisse auch schon ein großer Wagen!!!
Alle neueren Wagen kannst Du hier anrufen (also alle, die am NCAP-Crashtest teilnehmen mussten)
Link zum NHTSB
okay meiner is drin mit 5*
aber da ist ja auch nur frontaltest drin wo ich mier schon gedacht habe das er gut abschneidet darin 🙂
son seitenaufprall oder überschlag wahre da schon interesanter
Wow
man is der Camaro gut. Nut warum ist der Organspenderplatz sicherer als der Fahrersitz.
Geverae
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Zum Grundsätzlichen:
Die Sicherheitsstandards haben sich über die Jahre in USA als auch hierzulande stark in ihren Schwerpunkten verändert. Diese bestanden in Europa hauptsächlich in der Material- und Gewichtseinsparung (Stichwort Spritverbrauch) und der dafür geschaffenen "Knautschzonen" diese entfalten ihre Wirkung beim Auftreffen auf nachgiebige (Knautschzonen des Gegeners) oder auch unnachgiebige Hindernisse.
In den USA dagegen wurde zum Beispiel in den frühen Siebzigern zur Vorschrift, daß sämtliche wichtigen Funktionen des Wagens (Lenkung, Kühler, Betankung) nach einem Unfall mit 5 mph noch funktionstüchtig sein mußten und die Fahrsicherheit gewährleistet sein mußte. Daß die Maßnahmen auch bei höheren Geschwindigkeiten eine Wirkung haben, kann sich jeder denken. Die Stoßfänger wurden zu massiven Metallbarrieren mit Hydraulikdämpfern, ihre Montagehöhe wurde vereinheitlicht. In den Türen aller Autos waren extrem stabile Stahlschienen eingebaut.
Diese Maßnahmen waren bei Unfällen mit anderen Fahrzeugen extrem wirkungswoll. Ich besitze in einem Buch ein Bild, auf dem ein Unfall zwischen einem 1974er Mercury Marquis (solide Vollbauweise) und einem 78er Cadillac (die ersten "gedownsizeten" Modelle) zu sehen ist. Der Marquis hat einen verformten Bereich bis zur Vorderachse, der Cadillac ist nur noch Lametta!
Wohl gemerkt: In dieser Zeit waren europäische Autos Leichtbau-Pappschachteln!
Ein weiterer wichtiger Faktor in der Unfallphysik ist das Gewicht der unfallbeteiligten Wagen. Ganz simples Rechenmodell: Zwei Autos treffen sich im Frontalaufprall, ein Golf 2 (gwicht ca. 1 t) und ein Cadillac Eldosaurus (Gewicht 2,1 t). Beide Autos fahren 50 Km/h. Aufprall!
Die kinetisch Energie des Cadillac ist trotz gleicher Geschwindigkeit mehr als doppelt so hoch wie die des Golf (nämlich durch sein Gewicht). Sie würde durch den Aufprall auf den Golf nur etwa zur Hälfte abgebaut. Die des Golf wäre dann schon bei null, müßte dann aber noch die des Cadillac aufnehmen. Das bedeutet, daß sich die Geschwindigkeit des Golf in Sekundenbruchteilen von 50 Km/h vorwärts auf 50 Km/h rückwärts verändern würde (vermindert durch den Energieabbau in seiner Knautschzone).
Der Cadillac hat also einen Aufprall mit etwa 50 Km/h, beim Golf wird praktisch die Energie eines Aufpralls mit 100 Km/h wirksam (incl. einer Totalumkehr der Fahrtrichtung). Was glaubt Ihr, welcher Fahrer die höheren Überlebenschancen hat?
Wer mir nicht glaubt, kann das mit zwei unterschiedlich schweren Spielzeugautos gern ausprobieren.
Was lernen wir daraus?
1. Viel Stahl = viel Gewicht.
2. Gewicht ist Sicherheit!
3. Die Knautschzone sind immer die anderen!
4. Meide Unfallgegner, die keine Knautschzonen haben und nicht nachgeben!
5. Meide Unfallgegner, die ein schwereres Auto haben!
Übrigens scheuen die Autotester diese Unfallmodell wie der Teufel das Weihwasser. Man läßt Kleinwagen lieber gegen ein "unnachgiebiges Hindernis" prallen, als zuzugeben, daß man bei einem Unfall mit einem sehr schweren Auto in einer Keksdose keine Chance hat. Kleinwagen wären in so einem Szenario nämlich unverkäuflich (und jeder wollte einen alten Amipanzer haben ;-))
Weiterhin werden U.S.-Autos im allgemeinen weniger aggessiv und vorausschauender und gemütlicher gefahren, was ebenfalls der passiven Sicherheit zugute kommt.
Aus meiner Sicht waren die großen amerikanischen Fullsize-Autos der frühen siebziger Jahre das Maß der Dinge in Sachen Fahrzeugsicherheit. Wer einmal in so einem Auto gefahren ist, weiß wovon ich rede. In gewisser Weise ist diese Gesetzmäßigleit auch auf die SUVs und großen Geländewagen der heutigen Zeit zu übertragen, da auch sie Sicherheit durch relativ hohes Gewicht erzeugen.
Die reinen PKW haben diesen Bereich nämlich bereits verlassen, da sie auch in Amerika den gleichen Maßstäben folgen, wie überall in der Welt: maximaler Preis für minimales Auto mit attraktiven Gimmicks als Verkaufsargument. Ein Mondeo oder Focus in Amerika ist nämlich der der gleiche Gurk wie bei uns.
Natürlich hat die Sache mit den Panzerautos auch einen Haken. Ein Auto ohne Knautschzone schneidet bei einem Aufprall z.B. auf einen Brückenpfeiler relativ schlecht ab, da seine kinetische Energie nirgends abgebaut werden kann. Also immer schön vorsichtig fahren mit Euren Schlachtschiffen!!!
*noch eine Anmerkung: die meisten guten Sicherheitsvorschriften der 70er wie die stabilen Stoßstangen sind mittlerweile nicht mehr aktiv. Das Diktat der Gewichtsersparnis, Fußgängerschutz, Flottenverbrauch und nicht zuletzt auch die Lobby der Reiskocherimporteure, die den soliden Schwergewichten den Garaus machten, waren einfach zu harte Gegner.*
OK. Nach den sehr ausführlichen Betrachtungen von Spechti (Vielen Dank dafür!) möchte ich auch noch kurz meinen Senf dazugeben. In den Crashtests und den meisten Betrachtungen kommt immer nur ein Unfallszenario zur Sprache. Aufprall, bumms und stehen bleiben. O.K. da mag ein Leichtbauauto mit 75 Airbags noch vergleichsweise gut aussehen. Aber was ist zum Beispiel mit Überschlägen, Einschlagen in Leitplanken und anderen "Mehrfachereignissen" ? Hier ist die Wirkung der Airbags und Knautschzonen nach dem ersten Aufprall aufgebraucht! Erfolgen weitere "Impacts", zählt nur noch Masse und eine stabile Fahrgastzelle. Warum baut man im Motorsport wohl Käfige in die Fahrgastzelle? Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich jedenfalls im Fall der Fälle lieber in meinem 2,5 Tonnen Eisenschwein sitzen als in einem Luftsack bewehrtem Plastikhobel!
Dass ein schweres Fahrzeug mehr passive Sicherheit bietet, ist ziemlcih klar (Masse schlägt Geschwindigkeit ;-) ) In den USA machen sich die Hersteller mittlerweile eher Sorgen um die AKTIVE Sicherheit - sprich, die Leute hinter dem Steuer. Aus diesem Grund gibt es seit gut einem halben Jahr die ESUVEE-Kampgne. Typisches amerikanisches Edu-Tainment. Einfach mal dem Link folgen, schmunzeln und vielleicht noch was lernen.
ESUVEE.COM Website:
Nein, ist das Tierchen süüüüß!!!
Und diese liebevoll gemachte Animation! Ganz großes Kino!
Hallo,
ich habe ein paar Seiten aus einer "Hobby" von etwa 1963, wo man probeweise einen Buick Roadmaster gegen irgendeinen Faltkarton (Renault oder so) antreten ließ. War sehr aufschlußreich...
MfG
DirkB
Zitat:
Original geschrieben von spechti
Ein weiterer wichtiger Faktor in der Unfallphysik ist das Gewicht der unfallbeteiligten Wagen. Ganz simples Rechenmodell: Zwei Autos treffen sich im Frontalaufprall, ein Golf 2 (gwicht ca. 1 t) und ein Cadillac Eldosaurus (Gewicht 2,1 t). Beide Autos fahren 50 Km/h. Aufprall!
Die kinetisch Energie des Cadillac ist trotz gleicher Geschwindigkeit mehr als doppelt so hoch wie die des Golf (nämlich durch sein Gewicht). Sie würde durch den Aufprall auf den Golf nur etwa zur Hälfte abgebaut. Die des Golf wäre dann schon bei null, müßte dann aber noch die des Cadillac aufnehmen. Das bedeutet, daß sich die Geschwindigkeit des Golf in Sekundenbruchteilen von 50 Km/h vorwärts auf 50 Km/h rückwärts verändern würde (vermindert durch den Energieabbau in seiner Knautschzone).
Der Cadillac hat also einen Aufprall mit etwa 50 Km/h, beim Golf wird praktisch die Energie eines Aufpralls mit 100 Km/h wirksam (incl. einer Totalumkehr der Fahrtrichtung). Was glaubt Ihr, welcher Fahrer die höheren Überlebenschancen hat?
Wer mir nicht glaubt, kann das mit zwei unterschiedlich schweren Spielzeugautos gern ausprobieren.
Diesem Rechenbeispiel kann ich nicht ganz folgen, denn wenn der Golf von +50kmh auf -50kmh gebracht wird, würde das vorraussetzen, dass der Caddy absolut keine Kinetische energie aufnimmt.
Dieses Rechenbeispiel ist tollerierbar, wenn der Cadillac auf eine Fliege trifft, und diese dann an der Windschutzscheibe klebt. Wenn die Fliege aber 1000kg wiegt, wird der Caddy nicht mehr mit 50kmh weiter fahren, folglich wird auch die Fliege nicht mit 50kmh in die andere Richtung bewegt.
Der Vergleich mit Spielzeugautos ist nett, jedoch beinhaltet er nicht die Massenträgheit der einzelnen Körper. Ist halt ein geringfügiger Unterschied zwischen 150g und 3,1Tonnen.
Gruss Jürgen
@spechti: Könntest du das Bild vielleicht einscannen und hier mal zeigen, würde mich schon brennend interessieren 😎
@jürgen2
Stimmt. Ein kleiner Theoriefehler ist in der Tat in meiner Rechnung. Wenn beide Fahrzeuge mit der gleichen Geschwindigkeit aufeinander treffen, würde die kinetische Energie des schwereren Fahrzeuges durch den Aufprall selber nur um 50% abgebaut werden, während die des leichteren bereits 0 erreicht hätte. Der Cadillac würde also von 50 auf 25 km/h abgebremst werden. Weitere kinetische Energie würde durch die Verformung des Golf und den Rollwiderstand desselben bei der Fahrtrichtungsumkehr abgebaut. Somit würde der Golf wohl nicht mit 50 km/h rückwärts geworfen, sondern langsamer. Hier an dieser Stelle wird es dann doch etwas mathematiklastig.
Es ändern sich lediglich die Zahlen. Der Effekt bleibt. Der Fahrer des leichtern Autos hat schlechte Karten.
Auch das Anschauungsmodell mit den Spielzeugautos folgt natürlich im Detail anderen Gesetzmäßigkeiten (andere Reibung auf dem Untergrund, keine Verformung der Teile). Trotzdem, die Auswirkungen sind die gleichen. Wieso sollte beim Aufeinandertreffen eines 150 g und eines 300 g schweren Spielzeugautos die Massenträgheit andere Auswirkungen haben?
@BMWcruiser
Hier das fragliche Bild. Mercury benutzte es im letzten Fertigungsjahr seiner Fullsize-Modelle, um die Überlegenheit solider Bauweise gegenüber "gedownsizeten" Fahrzeugen hervorzuheben. Es zeigt einen 1974er Marquis und einen damals für das Modelljahr 1977 "erleichterten" Cadillac Coupe de Ville. Beide Fahrzeuge prallten frontal zusammen (seitlich ein wenig versetzt). Man muß hierbei berücksichtigen, daß beide ja noch relativ schwere und robuste Autos waren.
Stellen wir uns dieses Szenario doch mal mit einem Nissan Micra vor...
😰 schaut brutal aus
thanks a lot 🙂
Boah eh sind die Stabil !