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Corolla E11 Compact ABS-Ring vorne links gebrochen

Toyota
Themenstarteram 3. August 2020 um 10:03

Servus zusammen!

Da ich in einem anderen Forum seit Tagen in der Moderationsschleife hänge, erlaube ich mir den Text nochmal zu posten, auch wenn ich das eigentlich nicht mache:

Obwohl ich bisher echt kein Toyota Fan war, habe ich letztes Jahr im Herbst einen hübschen E11 Compact, Baujahr 1999, mit knapp unter 40.000km aus Erstbesitz gekauft. Außer einer neuen Batterie war bisher noch nichts fällig, und das Wägelchen hat mich nun schon zuverlässig einige tausend Kilometer durchs Land gebracht. Kürzlich aber, hat er sich mitten während der Fahrt mit Geräuschen aus dem Bereich des linken vorderen Rads gemeldet, und kurz darauf ging die ABS-Leuchte an. Nach anfänglicher Verdächtigung des ABS-Sensors war die Diagnose schnell klar: ABS Ring gebrochen, und den Antriebswellen Wellendichtring hat's auch noch zerfetzt.

Ich habe nun den Achsschenkel demontiert, und somit freie Sicht auf den Übeltäter:

siehe Bild im Anhang

Ich hatte nun geplant, die Welle am unteren Gelenk zu öffnen, das obere Blech dort abzuziehen und anschließend den ABS-Ring zu tauschen. Nun musste ich aber feststellen, dass das untere Gelenk wohl nicht so einfach zu trennen ist. (Foreneinträge stützen meine Meinung.) Alternativ könnte man wohl das obere Wellengelenk trennen, oder die komplette Antriebswelle demontieren. Eventuell wäre es auch möglich, die unteren Bleche abzuziehen, und somit völlig auf eine Trennung der Welle zu verzichten. Kennt vielleicht einer von euch den offiziellen Weg dazu? Was würde Sinn machen?

Und wenn ich schonmal dabei bin noch zwei Fragen:

1) Wie ist die genaue Bezeichnung des schwarzen Öls, mit dem die Gummimanschette gefüllt ist? Ich denke das sollte man jetzt lieber erneuern...

2) Handelt es sich bei dem Wellendichtring der auf dem Achsschenkel sitzt um ein Normteil, und wenn ja, wie lautet die Bezeichnung? Würde lieber eine der rennomierten Marken verbauen, als ein "Noname"-Ersatzteil...

Herzlichen Dank schonmal,

Grüße

Max

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 12. August 2020 um 23:13

Hallo zusammen,

um auch etwas zurückzugeben, hier eine kleine Anleitung für Alle, die vor dem selben Problem stehen:

1) Die Radmuttern lösen und das Rad abnehmen.

2) Den Sicherungssplint von der zentralen Achsmutter entfernen. Das kann sich unter Umständen schwierig gestalten - egal, irgendwie muss er raus, notfalls mit roher Gewalt. Das darunter sichtbare Vielzahnprofil ist nicht die Mutter, sondern nur ein Sicherungsblech. Nach dem das entfernt wurde kommt eine übliche Sechskantmutter zum Vorschein.

3) Die Mutter lösen, dazu ist entweder eine lange Verlängerung oder ein kräftiger Schlaschrauber nötig. Bei mir drehte die Welle trotz eingelegten Gangs, evl. braucht man also eine zweite Person, die beim Losdrehen auf die die Bremse tritt.

4) Die zwei Schrauben lösen, die den Bremssattel mit dem Achsschenkel verbinden. Den Bremssattel abnehmen, und mit einem Kabelbinder irgendwo aufhängen (z.B. Feder), damit er nicht am Schlauch hängt.

( 4a) )Ich habe nun die Bremsscheibe entfernt (3-Arm-Abzieher), aber ich denke die könnte auch drauchbleiben. Einfach ausprobieren.

5) Federsplint der Spurstangenverschraubung entfernen. Spurstange lose schrauben. Bei mir war hier ein Schlagschrauber nötig. Wenn die Schraube durchdreht, kann es helfen, wenn eine zweite Person während des Schraubens von oben mit einem Hammer auf die Spurstange klopft.

6) Die zwei Schrauben lösen, die den Achsschenkel mit der Federung verbinden.

7) Die Verbindung Achsschenkel - Querlenker lösen. Ich würde bevorzugt die drei Verschraubungen unten lösen, statt das eine Gelenk.

8 ) Achsschenkel samt Radlagerung von der Antriebswelle abziehen. Dazu habe ich einen 3-Arm Abzieher verwendet, es könnte aber auch ohne klappen.

9) Der ABS-Ring ist nun wie auf meinem oberen Bild sichtbar. Die "unteren Bleche", die eigentlich einteilig sind, lassen sich mit Hammer und Schraubenzieher leicht abklopfen. Der Ring fiel bei mir von alleine ab, da er gebrochen war. Vor dem Aufpressen des neuen Rings den Sitz gut entrosten, ich hatte da ordentliche Probleme. Der Ring verkantete, obwohl ich ihn erhitzt hatte, und ließ sich erst nach dem Einfrieren der gesamten Welle vollständig aufpressen.

9a) Schritt 9) ist grundsätzlich im eingebauten Zustand der Welle machbar. Wer lieber auf der Werkbank arbeitet, oder die Welle einfrieren möchte, kann diese leicht ausbauen. Dazu muss nur die innere Gummimanschette auf der Welle gelöst werden. Anschließend lässt sich die Welle ohne Weiteres aus dem Topf ziehen.

10) Den abgezogenen Blechring wieder aufpressen.

11) Alle Teile in umgekehrter Reihenfolge wieder aufpressen.

Ich habe das gerade aus dem Gedächntis rekonstruiert, kann sein, dass ich etwas vergessen habe. Diese Anleitung also bitte nicht unreflektiert nachahmen, sondern als Vorlage für eine Reparatur mit gesundem Menschenverstand nutzen.

Bin mit 11) selbst noch nicht ganz fertig, aber schon recht optimistisch.

Danke nochmal!

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Themenstarteram 5. August 2020 um 22:11

Hallo Michael vielen Dank für deine Hilfe,

deine Ahnung über die Ersatzteile ist ja echt der Wahnsinn. Hast du beruflich was mit Toyota zu tun?

Ich habe mir leider soeben ein weiteres Problem geschaffen. Ich wollte den Bremssattel öffnen, um den Typ der Beläge zu ermitteln. Die Schrauben waren leider extrem schwergängig, da der Wagen erst 40.000km drauf hat befürchte ich, dass die seit 1999 nicht einmal gelöst wurden. Eine passende Nuss für den Schlagschrauber hatte ich leider auch nicht da, also bin ich hochmotiviert mit der Ratsche ran, und dabei habe ich leider die Schraube abgerissen. (Siehe Bild.) Kurioserweise ist das Teil aber nicht sofort abgerissen, sondern ließ sich nach dem Losbrechen erst noch ein paar Umdrehungen schrauben.

Für heute mach ich jetzt Feierabend, ich hab echt keinen Bock mehr auf den rostigen Mist...

Grüße,

Max

Hallo Max,

nein, ich habe beruflich nichts mit Autos zu tun.

Ich hatte mal zwei Corolla E10, die sehr ähnlich, fast identisch dem E11 sind.

Viele Reparaturen habe ich selbst gemacht, u.A. Manschetten tauschen an der Antriebswelle.

Natürlich war ein Ersatzteilkatalog im I-Netz dabei sehr hilfreich, von dort hab ich auch die Teilenummern.

Das mit der abgerissenen Schraube ist natürlich doof.

Teilenr. Schraube: 90105-08164

Teilenr. unterer Führungsbolzen (in dem der Schraubenrest steckt): 47715-50010

An den unteren Führungsbolzen gehört noch ein Gummistück: 47769-50010

Vielleicht gibts die Teile auch im Zubehör, da hab ich jetzt nicht nachgeschaut...

Alle Angaben ohne Gewähr ;-)

VG, Michael

Edit: deine Bremsbeläge sich die Normalausführung, nix Schlechtwegeversion.

Hallo!

Die Schrauben habe ich auch abgerissen. Ist kein Beinbruch!

Die alten Führungshülsen hätte ich an deiner Stelle sowieso gegen neue getauscht:

https://www.daparto.de/.../2-2060-1537?kbaTypeId=13282

Themenstarteram 8. August 2020 um 23:13

Halllo und danke,

ich bin offen gesagt recht froh, dass das Schraubenproblem gar kein so großes ist.

Der ABS-Ring ist heute eingetroffen, entspricht leider nicht dem Originalteil, da muss ich wohl mal wieder reklamieren.

Ich halte euch auf dem Laufenden!

Gruß

Max

Themenstarteram 12. August 2020 um 23:13

Hallo zusammen,

um auch etwas zurückzugeben, hier eine kleine Anleitung für Alle, die vor dem selben Problem stehen:

1) Die Radmuttern lösen und das Rad abnehmen.

2) Den Sicherungssplint von der zentralen Achsmutter entfernen. Das kann sich unter Umständen schwierig gestalten - egal, irgendwie muss er raus, notfalls mit roher Gewalt. Das darunter sichtbare Vielzahnprofil ist nicht die Mutter, sondern nur ein Sicherungsblech. Nach dem das entfernt wurde kommt eine übliche Sechskantmutter zum Vorschein.

3) Die Mutter lösen, dazu ist entweder eine lange Verlängerung oder ein kräftiger Schlaschrauber nötig. Bei mir drehte die Welle trotz eingelegten Gangs, evl. braucht man also eine zweite Person, die beim Losdrehen auf die die Bremse tritt.

4) Die zwei Schrauben lösen, die den Bremssattel mit dem Achsschenkel verbinden. Den Bremssattel abnehmen, und mit einem Kabelbinder irgendwo aufhängen (z.B. Feder), damit er nicht am Schlauch hängt.

( 4a) )Ich habe nun die Bremsscheibe entfernt (3-Arm-Abzieher), aber ich denke die könnte auch drauchbleiben. Einfach ausprobieren.

5) Federsplint der Spurstangenverschraubung entfernen. Spurstange lose schrauben. Bei mir war hier ein Schlagschrauber nötig. Wenn die Schraube durchdreht, kann es helfen, wenn eine zweite Person während des Schraubens von oben mit einem Hammer auf die Spurstange klopft.

6) Die zwei Schrauben lösen, die den Achsschenkel mit der Federung verbinden.

7) Die Verbindung Achsschenkel - Querlenker lösen. Ich würde bevorzugt die drei Verschraubungen unten lösen, statt das eine Gelenk.

8 ) Achsschenkel samt Radlagerung von der Antriebswelle abziehen. Dazu habe ich einen 3-Arm Abzieher verwendet, es könnte aber auch ohne klappen.

9) Der ABS-Ring ist nun wie auf meinem oberen Bild sichtbar. Die "unteren Bleche", die eigentlich einteilig sind, lassen sich mit Hammer und Schraubenzieher leicht abklopfen. Der Ring fiel bei mir von alleine ab, da er gebrochen war. Vor dem Aufpressen des neuen Rings den Sitz gut entrosten, ich hatte da ordentliche Probleme. Der Ring verkantete, obwohl ich ihn erhitzt hatte, und ließ sich erst nach dem Einfrieren der gesamten Welle vollständig aufpressen.

9a) Schritt 9) ist grundsätzlich im eingebauten Zustand der Welle machbar. Wer lieber auf der Werkbank arbeitet, oder die Welle einfrieren möchte, kann diese leicht ausbauen. Dazu muss nur die innere Gummimanschette auf der Welle gelöst werden. Anschließend lässt sich die Welle ohne Weiteres aus dem Topf ziehen.

10) Den abgezogenen Blechring wieder aufpressen.

11) Alle Teile in umgekehrter Reihenfolge wieder aufpressen.

Ich habe das gerade aus dem Gedächntis rekonstruiert, kann sein, dass ich etwas vergessen habe. Diese Anleitung also bitte nicht unreflektiert nachahmen, sondern als Vorlage für eine Reparatur mit gesundem Menschenverstand nutzen.

Bin mit 11) selbst noch nicht ganz fertig, aber schon recht optimistisch.

Danke nochmal!

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