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Caprice Tacho - 3 Fragen zur Überholung

Themenstarteram 1. Januar 2014 um 20:29

'n Abend zusammen,

und ein gutes Neues zusammen!

Bei meinem Caprice geht's in großen Schritten weiter mit der Winterüberholung. Das Problem, welchem ich mich aktuell widme, ist der Tacho. Abgesehen von der Beleuchtung (die Lampen waren teilweise komplett schwarz...) habe ich hier vorallem das Problem, dass der km (bzw. Miles) Zähler nicht wie erwartet umspringt. So geht er bereits auf den nächsten tausender, wenn 900 erreicht sind (und nicht wie er sein sollte bei vollen 1000 miles). Und beim wechsel von 8899 auf (eigentlich) 8900 ist er direkt auf 11000 gesprungen...

Bei meinem Tacho handelt es sich um das 88er Modell mit "Gauge Cluster", also nicht dem breiten Tacho sondern den mit Zusatzanzeigen für z.B. Bordspannung und Motortemperatur.

Das o.g. genannte Problem will ich lösen und habe in diesem Zusammenhang 4 Fragen:

1: Wie kriege ich die Tachonadel ab? Um an den Mileszähler zu kommen muss das Ziffernblatt runter, da ist aber die Nadel im Weg. Hab schonmal vorsichtig und ohne Erfolg daran gezogen. Was ist der Trick? Kraft? Will nix kaputt machen...

2: Kennt jemand das Problem mit dem Mileszähler und hat einen Lösungsansatz?

3: Ich habe einen Tempomaten, der den Geschwindigkeitsabgriff via Lichtschranke im Tachogehäuse realisiert. Die Lichtschranke ist von hinten an den Tacho geschraubt (mit einer Schraube mit 5mm Sechkantkopf) und das Kabel ist EXTREM kurz. Ich habe das Ding erst ab bekommen, als ich das Armaturenbrettoberteil abgenommen, den linken Lautsprecher ausgebaut und mit viel Kraft am Tacho gezogen habe. Dann bin ich mit einem Winkelschraubendreher gerade so dran gekommen.

Jetzt fehlt mir die Idee, wie ich das Ding wieder hinbekommen soll. Das Kabel ist im Dash fest in einem Kabelbaum eingebunden, ich denke das kann man einfach nicht weiter raus ziehen. Wer hat damit Erfahrungen? Ist das einfach ein mords Gefummel oder gibt es einen Trick?

4: neben den üblichen T168 und T194 Glassockellampen ist da noch eine ohne Bezeichnung verbaut. Die sieht aus wie die T168/T194 ist aber viel kleiner. Welche Bezeichnung hat die?

Danke vorab wie immer

Grüße

Matthias

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8 Antworten

Da Geschwindigkeitsmesser und der darin enthaltene Meilenzähler mit recht ausgefeiltem Aufwand manipulationssicher gemacht/hergestellt wurden, ist ein Eingriff in die Mechanik

- schwierig bis unmöglich

- je nach Eingriff illegal

- möglicherweise nicht sehr haltbar, da feine Teile bei der Demontage aus dem Maß kommen

- die Funktion später mit Geräuschentwicklung verbunden

Von einem Eingriff würde ich wärmstens abraten. Stattdessen würde ich mich auf dem US-Ebay nach einem neuen Instrument umschauen. NOS-Tachometer tauchen häufiger mal auf. Auch ein guter gebrauchter ist sicher nicht verkehrt.

Zu der Mimik mit dem Tempomatabgriff kann ich nichts sagen.

Themenstarteram 1. Januar 2014 um 21:52

Hm, also das Wort "ausgefeilt" hätte ich jetzt mit dem Teil nun wirklich nicht in einen Satz gepackt... Aber so ganz primitiv kann es tatsächlich auch wieder nicht sein, sonst hätte ich den Fehler nicht.

Die Legalität spielt hier keine Rolle, da ich eine Fehlfunktion beseitigen und eine korrekte Laufleistungsmessung ermöglichen will. Natürlich stelle ich den tatsächlichen (abgelesenen) Stand von 9011 miles wieder ein.

NOS Teil ist ein guter Plan, gleich mal suchen.

Danke

Matthias

ob der Eingriff lohnt ist immer fraglich. Bis du da die Ersatzteile hast biste "neu" wahrscheinlich billiger. Ist ja schnell egtauscht.

Ich kenn ja jemand der einen neuen bei sich im Regal liegen hat. Der gibt ihn aber nicht her ;) Bin da so billig dran gekommen und hab mir den einfach mal ins Ersatzteile Regal gelegt

Themenstarteram 2. Januar 2014 um 8:28

Moin Markus,

auf Deine Beteiligung hatte ich gehofft, hast mir ja schon ein paar Mal gut geholfen! Aber ich brauche keinen Ersatz mehr. Mir hat das Thema keine Ruhe gelassen und da ich heute Nacht eh nicht pennen konnte habe ich mich nochmal ausgiebig mit dem Kilometerzähler auseinandergesetzt. Als alter Ossi kann ich das Wort "irrpereabel" (oder wie das heißt, wenn man etwas nicht reparieren kann) ja nicht buchstabieren ;)

Mit etwas Geduld hatte ich das Problem in der Hand und es ist wirklich nicht ganz einfach. Aber entgegen Spechtis Einschätzung ist das ganze weder unmöglich noch können feine Teile bei der Demontage aus dem Maß kommen. Und Geräuschentwicklung wird es erst recht keine geben. Im Gegenteil...

Auch um die Dauerfunktion mache ich mir keine Sorgen, die ist erst jetzt wieder gegeben. Und wenn es eins aber mal sowas von überhaupt nicht gibt, dann etwas ausgefeiltes. Trotzdem ein sehr interessantes Thema, daher hier mal meine Erkenntnisse.

Zum einen ist der Kilometerzähler tatsächlich gegen Manipulation gesichert, und zwar wesentlich besser als es heutige Tachos sind. Es gibt 2 Sicherheitsmechanismen: einer verhindert, dass man durch Rückwärtsdrehen der Tachowelle (z.B. mit einer Bohrmaschine) den Meilenstand rückwärts laufen lassen kann, der andere macht ein mechanisches verdrehen der Walzen sichtbar.

Letzterer wurde bei mir ausgelöst, der Meilenstand wurde also bereits manipuliert. Man kann auch gut bei den beiden linken Walzen jeweils an der "9" eine Art Einstich erkennen, hier wurde also mal gedreht. Wichtige Erkenntnisse daraus:

- die genannten Fehlfunktion des Meilenzählers resultiert aus dem ausgelösten Sicherheitsmachnismus. Wer also ein ähnliches Problem hat: kein gutes Zeichen!

- interessant ist außerdem, dass die Konstruktion offenbar bewusst eine Manipulation der beiden linken Walzen zulässt, einen entsprechenden Eingriff aber sofort anzeigt. Mit einer minimalen Änderung der Konstruktion wäre ein Verstellen der Walzen unmöglich. Nette Falle.

- Das ganze System ist so angelegt, dass man nur bei intaktem Sicherheitsmechanismus zwischen den Walzen einen schwarzen Streifen hat. Wurde er durch mechanisches Verdrehen der Walzen (also wenn man stumpf eine Walze von außen weiterdreht) ausgelöst erscheint der dünne Streifen rechts der manipulierten Walze silbern. Ein sehr wirkungsvoller Schutzmechanismus!

- Der Aufwand, den Tachostand sauber zu verändern ist enorm, man muss wirklich alles zerlegen und per Hand neu einstellen - bei einem so alten Fahrzeug dürfte der Aufwand kaum bis nicht lohnen denn zum einen ist der Meilenstand bei einem 5 stelligen Zähler sowieso kaum nachvollziehbar und zum anderen ist der Gesamtzustand das entscheidende beim Oldtimer. Einen falschen Tachostand beim Verkauf nicht anzugeben ist dennoch illegal, daher beschreibe ich hier auch nicht, wie man an das Teil kommt und die Einstellung genau geht.

Wer wie ich aber ehrbare Absichten verfolgt findet hier ein spannendes Betätigungsfeld.

Die Mechanik hinter dem Meilenzähler ist übrigens eine recht einfache Mitnehmermechanik. Hier tut ein wenig Silikonöl extrem gut, nach 26 Jahren ist die nämlich erstaunlich schwergängig und quietscht auch ordentlich. Gerade, wenn man diese NICHT wartet dürfte hier irgendwann ein Zahnrad aufgeben. Und die Walzen waren ordentlich verdreckt, auch da hat eine Reinigung erstaunliches bewirkt.

Mit etwas Pflege dürfte ein Ersatzteil hier nie nötig werden, die Mechaniken sind sehr robust.

Ich will jetzt nochmal genau durchdenken, was die damaligen Manipulation genau bewirkt hat, ob nun 10, 11, 20, 21 oder 22 tmls (mehr ist mit der Brachialmethode nicht machbar) und dann wenn möglich den originalen Meilenstand wieder herstellen.

Okay, soviel dazu. Sollte jemand mal ein ähnliches Problem haben: die Instandsetzung braucht einiges Geschick und es gibt durchaus Schadenspotential, ich helfe da aber gern weiter.

Was bleibt sind die Fragen nach der Kabellänge der Tempomatdiode und der Bezeichnung dieses einen Lämpchens weiter ungelöst...

Grüße

Matthias

Schön, daß Du es geschaftt hast und auch kurz erläuterst, wie Du es geschafft hast.

Ich habe mich an zwei Ford-Instrumenten versucht und keinen funktionsfähigen Zustand wieder herstellen können. Grund war der filigrane Mechanismus, der sich nicht-destruktiv nicht zerlegen ließ und nach dem Zusammenbau nicht wieder sauber funktionierte. Auch bei meinem 80er Camaro habe ich damals mal eine Reparatur einer herausgefallenen Walze versucht, mit dem Ergebnis, daß sie nach Einbau immer noch nicht sauber drehte, der Tacho ein rythmisches Quietschen von sich gab und die Tachonadel ab Tempo 80 zitterte.

Daher würde ich auch heute immer zuerst nach einem neuen Instrument suchen, bevor ich versuche, ein defektes zu zerlegen. Logischerweise wurde durch den Entwurf dieser Geräte durch den Hersteller bereits in der Konzeption versucht, Manipulationen so schwer wie möglich zu machen. Aus diesem Grund ist nichts zerlegbar gestaltet. Alles genietet, gepreßt, geklebt und verschachtelt. Selbst mit Uhrmacherwerkzeug nicht einfach, da was zu erreichen.

Themenstarteram 2. Januar 2014 um 11:18

Ja, da haben sie sich schon Mühe gegeben. Und zwar, wie oben schon geschrieben, DEUTLICH mehr als heute. Zumal eben auch Fallen verbaut sind, die die Manipulation sichtbar machen. Respekt.

Recht hast Du bei einer defekten Walze - da dürfte kaum was zu machen sein. Aber das meinte ich oben: wenn man die ab und an wartet, sollte da nichts kaputt gehen. Wartet man sie nicht (wie vermutlich in 99.99999% der Fälle) steigen sie irgendwann aus. Meine war so schwergängig, dass ich den Wechsel eines tausenenders kaum per Hand drehen konnte. Die Schnecke hat da zwar natürlich mehr Kraft, aber nach "fest" kommt auch beim Tacho "ab".

Anschauen lohnt meiner Meinung nach aber immer, bisher habe ich alles wieder zum laufen bekommen. Allerdings hatte ich bisher auch immer das Glück, das die Teile noch rettbar waren und noch nicht völlig zerstört. Ab und an habe ich DAS dann gleich selbst erledigt - kein Geld ist so teuer wie Lehrgeld ;)

Grüße

Matthias

okay nur dreck und fehlende Schmierung machen das halt deutlich einfacher, als wenn was kaputt gegangen ist ;) Das stellte ich mir halt auch sehr filigran vor und wenn da was rund oder gebrochen ist, habe ich mit meinen Wurstfingern verloren :D

Themenstarteram 2. Januar 2014 um 20:35

Yo, das ist zero wurstfingerkompatibel ;)

Und die zerstörte Manipulationssicherung nachzufertigen war selbst mit Skalpell eine helle Freude...

Naja, funzt alles wieder. Sobald die neuen Lämpchen da sind kommt der Schnodder wieder rein. Hab noch einen langen Weg vor mir bis alles gemacht ist.

Grüße

Matthias

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