Camper Isolierung mit Armaflex (aber nicht auf der Karosserie)
Hallo allerseits!
Da ich trotz längerer Suche nicht gescheites habe finden können... zwecks Umbau Transporter -> Camper und der richtigen Isolierung.
Also das "übliche" Vorgehen von gewissen Surfer- und Öko-Hipstern schaut ja so aus: Armaflex auf die "nackten" Karosseriebleche von innen verkleben, Stoßfugen mit Armaflexband abdichten. Dann schraubt man z.B. eine Wandverkleidung aus Nut-und-Federbrettern da drauf und schraubt diese mit Blechschrauben an den Holmen des Kastenwagens fest.
Und bei der Bodenisolierung macht man Holzleisten mit Sikaflex fest, und legt dazwischen auch das verklebte Armaflex rein, und darauf kommt dann die Bodenplatte.
So, mir ist das aber nicht gut genug:
Weil ich keine Lust habe, einen Transporter nur 5 oder 7 Jahre zu fahren, dann mit Rostproblemen zu kämpfen, und danach festzustellen, dass die Verklebung der Isolierung mit dem Transporter-Blech Blödsinn war. Denn wenn ich da Bleche einschweißen muss, dann habe ich doch ein Problem. Ich muss fast alles wieder ausbauen und habe dann noch erhebliche Probleme das Armaflex-Zeugs abzupopeln um da überhaupt in der Nähe schweißen zu können.
Also ich will keine Wegwerfkarre bauen. Wenn ich in einen Ausbau soviel Zeit und Schweiß investiere, dann muss das auch so gemacht werden, dass ich da 10 oder 15 Jahre damit fahren kann und auchmal Reparturbleche reinbraten kann, ohne das gesamte Mobil zerlegen zu müssen. Und darauf liefe es ja beim völlflächig verklebten Armaflex-Kram hinaus.
Meine Idee wäre nun (in Kurzform und vielleicht völlig unausgegoren):
Bei der Wandisolierung klebe ich gar nichts auf die Bleche des Transporters, sondern ich klebe Streifen von Armaflex auf die Nut-und-Federbretter, die dann mit dieser Isolierung in Richung Blech des Transporters zeigen. Eine Blechschraube geht dann von innen betrachtet durch: 1) Nut-und-Federbrett 2) Armaflex-Isolierschicht 3) in die Holme der Karosserie.
So hätte ich eine isolierte "Innenhaut" in der ich lebe. Und zwischen Isolierschicht und Transporter-Blech ist ein kleines Luftpolster (was auch isoliert) und bei Reparaturarbeiten nehme ich einfach bspw. 5 Latten ab (an denen die Isolierung aufgeklebt ist), ich mache meine Schweiß- oder Reparaturarbeit am Transporter und schraube das wieder hin. Fertig.
Beim Boden könnte man es ähnlich machen, als komplett rausnehmbarer Boden. So müsste man nur die Einbauten noch halbwegs entfernbar konstruieren, und man könnte den Transporter an gewissen Stellen sehr einfach "nackig" machen. Also das wären dann Bodendielen, die mit Armaflex verklebt werden und da einfach nur auf dem Boden liegen ohne, dass das Armaflex mit dem Bodenblech verklebt wird.
Frage: Entsteht Kondenswasser zwischen Isolierschicht und Transporterblech?
Wenn ja, wieviel? - Die Feuchtigkeit bliebe ja zu ~90% in der "Innenhaut" in der ich lebe. Falls doch Tauwasser im Zwischenraum Blech <-> Isolierung anfällt, so könnte man dies über Ablauföffnungen, Belüftungsöffnungen etc. minimieren.
Alternative, da im Trapo ein Holzofen installiert werden soll: externe Luftzufur installieren und aus dem "Zwischenraum" Blech| |Isolierung die Luft saugen und somit zwangsentlüften beim Heizen. Feuchte Luft würde dann einfach in den Ofen gezogen, der Zwischenraum bliebe praktisch Feuchtigkeitsfrei.
Kritik an dieser Denkweise erwünscht. Lob auch 🙂
Denkfehler dürfen genannt werden. Lieber ich mache mir jetzt Gedanken. Bevor ich das Armaflex auspacke und meinen Trapo für alle Zeiten ruiniere.
Danke,
Richard
PS: Also ich trau gewissen Hipstern und Minimalisten-Menschen da wenig zu, wenn ich deren Videos bei Youtube sehe. Sorry. Ist für mich unausgegoren. Und wer da soviel Arbeit reinsteckt und dazu noch einen ausgelutschten Handwerker-Movano für 4000.- EUR nimmt um das als Lebensmittelpunkt zu nutzen...! Das Teil kann ich in 5 Jahren entsorgen wegen technischer Instabilität und sonstiger Minderwertigkeiten. Und dann reden diese Typen von nachhaltigem Leben. Ist für mich leider Quatsch. Aber dies nur als Fußnote. Wenn ich sowas plane, dann will ich das Teil mindestens 15 Jahre fahren, und dann sind mit Sicherheit auch Karosseriearbeiten fällig. Ich fahre Autos seeeeehr lange. Ich habe einen alten Volvo 940er und deshalb bin ich da vermutlich auch verwöhnt. Also da hält das Getriebe bisher 430'000 km und fällt nicht nach 70 TKM auseinander... also so ein PSA-Murks käme für so einen Umbau nicht in Frage. Dann für's erste ein LT35 oder später ein MB Vario 814 o.ä. Also teuer ist die Sache für mich dann, wenn ich zweimal Geld und Arbeit in so ein Projekt stecken muss.
Beste Antwort im Thema
Ist ja immer wieder schön, dass jemand das Rad neu erfinden will!
Du wirst sehen dass deine Isolierung am Holz nicht dicht genug ist um Schwitzwasser am Blech zu vermeiden!
So kannst du leichter schweissen, mußt es aber auch erheblich früher!
Isolierung so gut wie möglich aufs Blech!
Vorher alles an vorhandenem Rost (bei gebrauchten Fahrzeugen) entfernen und fachmänisch grundieren!
Nach Isolierung alles ordentlich vor Rost schützen damit du nie schweißen mußt!
Sprich, Hohlräume mit Hohlraumkonservierung und von aussen mit Wachs UBS!
Letzeren jährlich kontrollieren und ggf. ausbessern!
Geräuschdämmung durch aufs Blech aufgeklebte Armaflexmatten ist auch nicht zu unterschätzen!
31 Antworten
Bei Sonnenschein ist die Feuchtigkeit kein Problem, aber bei drei Tagen Regenwetter. Stosslüften ist wichtig. Beim kochen gibts auch eine erkleckliche Menge Wasserdampf.
Melde mich mal auch kurz zu dem Thema, vielleicht folgt ja Feedback…
Hallo,
ich habe auch lange nach Lösung geschaut…die Flut an Posts, Videos und Sonstiges die Armaflex empfehlen suggeriert, dass es die ultimative Lösung ist…..dennoch haben wir uns jetzt für unseren Boden im Renault Master für Korkdämmung entschieden, es ist nachhaltig, muss nicht an Blech verklebt werden, und wenn nur punktuell und kein Vergleich zur Armaflex Pampe wenn man etwas an Blech machen müsste. Für den Boden ist auch der Vorteil, dass es anders als Armaflex trittfest ist und somit die Lattung entfallen könnte.
Wie wir das in der Praxis lösen werden mit den Fugen der Platten und evtl. Abdichtung müssen wir jetzt noch erörtern. Wir setzten auf gute Belüftung im Camper als gute Methode Feuchtigkeit erst wenig entstehen zu lassen. Mit der Hoffnung und dem Glauben, dass nicht jede Lösung, die von den Massen angewandt wird die ultimativ richtige ist machen wir uns die Tage dran und bleiben gespannt.
Viel Erfolg allen, die ähnliche Projekte haben. Maira