Cabrio Fensterheber Motorhalterung abgebrochen

Mercedes E-Klasse W124

Hallo,

Beim Öffnen des Verdeckes machte der Fensterheber Beifahrerseite nach Erreichen des oberen Endanschlags "Tack-tack-tack". Beim manuellen (also nicht vom Verdeck-Betätigen gesteuertem) Öffnen und Schließen des Fensters war es dann genau so: nach Erreichen der Endposition klackt es kurz und heftig.

Nach Entfernen der Türverkleidung habe ich festgestellt, dass eine der drei "Halterungen" des Motors abgebrochen ist. Der Motor ist mit drei Schrauben, die von außen zugänglich sind (natürlich nach dem Entfernen der Türverkleidung), an dem Blech befestigt, welches an der Tür-Innenseite mit 3 Nieten befestigt ist; die Schrauben greifen dabei in den schwarzen Hartkunststoff am unteren Ende des Motors, wobei zwei dieser Schraubenaufnahmen dicht beieinander liegen und die dritte etwas entfernt. Genau diese ist abgebrochen.

Ist das schon mal bei einem von Euch passiert? Kann man den Motor austauschen, ohne das FH-Gestänge komplett auszubauen (Nieten ausbohren etc, Neu-Einstellen des Fensters...) ?

Ich habe jetzt eine halbe Stunde damit zugebracht, ein Bild hochzuladen, es gelingt mir jedoch nicht. Es wird angezeigt "Ein Fehler ist aufgetreten..." Sorry.

Ich versuche nochmal, in einem neuen Post, das Bild hochzuladen.

Martin

21 Antworten

Es gibt 2 Komponentenkleber die das wieder festmachen können. Uhu Endfest oder Pattex Stabilit Express.

Ich würde den angeklebten Dom dann seitlich noch verstärken durch das Ankleben von Stützen oder Auffüllen mit Plastikstahl.

Idee steht oben. Bei Daimler neu kaufen so lange es den noch gibt.
Du kannst dass nicht festkleben, denn das Plastik an sich zerbröselt. Es löst sich auf. Von Asche zu Asche, von Staub zu Staub.

…Edgar Allan Poe! Cool!

Ergebnisbericht:

Ich habe die abgebrochenen Teile zunächst mit Verdünnung entfettet und gereinigt, dann mit gutem Kleber zusammengeklebt und zwei kleinere Kunststoffteile als Klebe-Verstärkung dazugefügt. Dann habe ich 24 Stunden bis Erreichen der Endfestigkeit abgewartet.

Mir ist bewußt, dass wenn an einem Werkstück Kräfte auftreten, die zur Beschädigung bzw. Abriss führen, eine Verklebung natürlich nicht haltbarer sein kann wie zuvor. Dennoch war es sinnvoll, das abgebrochene Teil genau dort wieder zu befestigen, denn es gibt den Abstand zwischen beiden Teilen vor.

An dem "Zahnrad-Gehäuse", an welchem sich die drei Schraubenaufnahmen des Motors befinden, sind noch zwei weitere nicht benutzte Schraubenaufnahmen (ob man das so nennt, weiß ich nicht). Diese haben auf der Halteblech-Seite keine Entsprechungen, keine Löcher. Dennoch hielt ich es für sinnvoll, diese einzusetzen, und habe an den betreffenden Stellen, ganz am Rand des Bleches, 4,5er Löcher gebohrt, und vorsichtig zwei Schrauben eingeschraubt. Ich habe die dann mit der Hand eingedreht, um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob die Schrauben "ziehen", ob sie ihre Funktion erfüllen können, und denke, dass es was gebracht hat. Eine dieser beiden Schrauben hat zum Zahnkranz einen knappen Millimeter, sie berühren sich jedoch nicht.

Ich hatte zunächst mit dem Gedanken gespielt, diese unbenutzten Schraubenaufnahmen (Sacklöcher) durchzubohren, und beispielsweise 4er Gewindeschrauben samt Muttern zu verwenden, mich dann aber für die zuvor beschriebenen "Holzschrauben" entschieden. Sollten diese mal ausreißen, kann ich das immer noch machen.

Um die verklebte Stelle noch weiter zu entlasten, habe ich nach Montage des Motors auf das Blechstück einen metallenen und einen Kunststoff-Kabelbinder darübergezogen. Ich bin sicher, dass das nun eine ganze Weile halten wird, dennoch ist mir bewußt, dass das eine Schwachstelle ist und bleibt.

Weitere Möglichkeiten, den Motor auf dem Blech sicher zu fixieren, habe ich nicht gesehen. Es ist ja nun mal so, dass genau dort, am Ritzel des Motors, der Zahnkranz vorbei läuft, deswegen sind die Möglichkeiten nachträglicher Befestigung arg eingeschränkt.

Das Gestänge plus Motor habe ich dann wieder in die Tür eingefädelt. Befestigt habe ich es mit zwei Schrauben; eine davon (zuvor gekürzt) von der Innenseite her eingeführt, beide mit selbstsichernden Muttern befestigt, eine Befestigung habe ich mit einer 5er Niete gemacht, weil ich keine 6er hatte. Hätte ich diese 6er Nieten (und Zange), hätte ich sie auch verwandt, denn auf der Rückseite ist absolut kein Platz für eine herausstehende Schraube bzw. Mutter.

Das ganze sieht natürlich verboten aus, und Ihr Profis würdet Euch kaputt lachen. Deswegen stell ich mal lieber keine Fotos ein, ich will mich ja nicht blamieren:-)

Dennoch freue ich mich, dass jetzt alles wieder so aussieht wie zuvor, das das Fenster wieder sauber hoch und runter fährt, dass nichts knackt, quietscht oder reibt, dass das Fenster oben sauber am Dachrahmen anliegt; die Türverkleidung ist wieder ordentlich drauf, die Plastikfolie hab ich mit Sprühkleber wieder drangeklebt, und selbst die Bodenleuchte leuchtet.

Wenn ich daran denke, was mich das gekostet hätte, wenn ich den Wagen in eine Werkstatt gegeben hätte (falls überhaupt so ein Motor verfügbar ist, egal zu welchem Preis), bin ich doch froh, dass ich es so hinbekommen habe:-)

Ich bedanke mich bei allen, die hier ihre Beiträge geschrieben haben, denn es hat mich tatsächlich ermuntert / ermutigt, die Sache anzugehen. Wie lange das hält, weiß ich nicht, bin aber "guten Mutes", und letztendlich war diese Art der Problemlösung für mich (um es mit den Worten unserer Altkanzlerin zu sagen) alternativlos.

Nochmals vielen Dank und Grüße aus der Wetterau
Martin

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Warte mal ab wie du guckst wenn das in 2 Jahren entzerfallen ist und es bei Daimler keine neuen Motoren mehr gibst...

Zitat:

@Espaceweiß schrieb am 27. April 2022 um 21:07:27 Uhr:


Ergebnisbericht:

Ich habe die abgebrochenen Teile zunächst mit Verdünnung entfettet und gereinigt, dann mit gutem Kleber zusammengeklebt und zwei kleinere Kunststoffteile als Klebe-Verstärkung dazugefügt. Dann habe ich 24 Stunden bis Erreichen der Endfestigkeit abgewartet.

Mir ist bewußt, dass wenn an einem Werkstück Kräfte auftreten, die zur Beschädigung bzw. Abriss führen, eine Verklebung natürlich nicht haltbarer sein kann wie zuvor. Dennoch war es sinnvoll, das abgebrochene Teil genau dort wieder zu befestigen, denn es gibt den Abstand zwischen beiden Teilen vor.

An dem "Zahnrad-Gehäuse", an welchem sich die drei Schraubenaufnahmen des Motors befinden, sind noch zwei weitere nicht benutzte Schraubenaufnahmen (ob man das so nennt, weiß ich nicht). Diese haben auf der Halteblech-Seite keine Entsprechungen, keine Löcher. Dennoch hielt ich es für sinnvoll, diese einzusetzen, und habe an den betreffenden Stellen, ganz am Rand des Bleches, 4,5er Löcher gebohrt, und vorsichtig zwei Schrauben eingeschraubt. Ich habe die dann mit der Hand eingedreht, um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob die Schrauben "ziehen", ob sie ihre Funktion erfüllen können, und denke, dass es was gebracht hat. Eine dieser beiden Schrauben hat zum Zahnkranz einen knappen Millimeter, sie berühren sich jedoch nicht.

Ich hatte zunächst mit dem Gedanken gespielt, diese unbenutzten Schraubenaufnahmen (Sacklöcher) durchzubohren, und beispielsweise 4er Gewindeschrauben samt Muttern zu verwenden, mich dann aber für die zuvor beschriebenen "Holzschrauben" entschieden. Sollten diese mal ausreißen, kann ich das immer noch machen.

Um die verklebte Stelle noch weiter zu entlasten, habe ich nach Montage des Motors auf das Blechstück einen metallenen und einen Kunststoff-Kabelbinder darübergezogen. Ich bin sicher, dass das nun eine ganze Weile halten wird, dennoch ist mir bewußt, dass das eine Schwachstelle ist und bleibt.

Weitere Möglichkeiten, den Motor auf dem Blech sicher zu fixieren, habe ich nicht gesehen. Es ist ja nun mal so, dass genau dort, am Ritzel des Motors, der Zahnkranz vorbei läuft, deswegen sind die Möglichkeiten nachträglicher Befestigung arg eingeschränkt.

Das Gestänge plus Motor habe ich dann wieder in die Tür eingefädelt. Befestigt habe ich es mit zwei Schrauben; eine davon (zuvor gekürzt) von der Innenseite her eingeführt, beide mit selbstsichernden Muttern befestigt, eine Befestigung habe ich mit einer 5er Niete gemacht, weil ich keine 6er hatte. Hätte ich diese 6er Nieten (und Zange), hätte ich sie auch verwandt, denn auf der Rückseite ist absolut kein Platz für eine herausstehende Schraube bzw. Mutter.

Das ganze sieht natürlich verboten aus, und Ihr Profis würdet Euch kaputt lachen. Deswegen stell ich mal lieber keine Fotos ein, ich will mich ja nicht blamieren:-)

Dennoch freue ich mich, dass jetzt alles wieder so aussieht wie zuvor, das das Fenster wieder sauber hoch und runter fährt, dass nichts knackt, quietscht oder reibt, dass das Fenster oben sauber am Dachrahmen anliegt; die Türverkleidung ist wieder ordentlich drauf, die Plastikfolie hab ich mit Sprühkleber wieder drangeklebt, und selbst die Bodenleuchte leuchtet.

Wenn ich daran denke, was mich das gekostet hätte, wenn ich den Wagen in eine Werkstatt gegeben hätte (falls überhaupt so ein Motor verfügbar ist, egal zu welchem Preis), bin ich doch froh, dass ich es so hinbekommen habe:-)

Ich bedanke mich bei allen, die hier ihre Beiträge geschrieben haben, denn es hat mich tatsächlich ermuntert / ermutigt, die Sache anzugehen. Wie lange das hält, weiß ich nicht, bin aber "guten Mutes", und letztendlich war diese Art der Problemlösung für mich (um es mit den Worten unserer Altkanzlerin zu sagen) alternativlos.

Nochmals vielen Dank und Grüße aus der Wetterau
Martin

Hallo Martin,

vielen Dank für Deine ausführliche Rückmeldung. Hoffen wir, dass diese „Bastellösung“ möglichst lange hält. Einen Versuch ist es sicher wert. Nun hast Du ja genug Zeit, Dich nach einen alternativen Motor., evtl. gebraucht umzusehen!

Glückwunsch und Gruß

Für mehr als 400€ ist es den Versuch allemal Wert, an das Entzerfallen des Kunststoffes in ein paar Jahren glaube ich persönlich nicht. Im Motorraum habe ich solche Teile schon gehabt, in der Tür ist es aber relativ kühl und UV strahlt da auch nicht rein.

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