Buick Century Bj. 76

Hallo zusammen,

hab seit einem viertel Jahr auch einen Ami. Hatte damals vor dem Kauf schon einmal geschrieben und eine Woche später dann den Kaufvertrag unterschrieben. Und ich bereue nix 🙂 V8, 5,7 L

Ich versuch mal ein Bild beizufügen...

Ein paar Sachen muss und will ich auf jeden Fall noch machen an dem Auto.

1) Der Sound lässt echt zu wünschen übrig. Im Standgas blubbert er zwar richtig schön aber der wahre V8-Sound kommt nicht raus. DA MUSS WAS GEMACHT WERDEN, ABER WAS, UND WIE?
2) Bei kurvenfahrten knackt es manchmal richtig extrem, und ich weiß nicht ob es die Stoßdämpfer oder Radlager o. ä. ist? Ist das vielleicht ein altes Problem bei alten Amis oder so?
3) Wenn der Motor noch kalt ist hat er beim Anfahren in einer gewissen Gaspedalstelllung ein Loch beim beschleunigen. Dann ist er immer fast am absaufen. was kann das sein?
4) Ich glaub ich hab ein Loch im Tank 😉 Ist mir aber sowas von egal....

Ach, kann mir jemand sagen, wo ich ein "User Manual" oder Reparaturanleitung oder so was herbekomme? Irgendeine Beschreibung vom Motorraum, Elektrik usw..

Wäre schon super, wenn ich zu einem Punkt eine Antwort bekomme.

Danke und Cö

Beste Antwort im Thema

@gedönsrat
Du hast völlig recht. "Zu mager" ist Gift für den Motor. Die Verbrennungstemperaturen steigen dabei an und können Kerzen und Ventile verbrennen und erhöhen tendenziell die Motortemperatur.
Trotzdem wollte man die Motoren anfang der 70er ökonomischer und auch sauberer bekommen. Damit die Motoren so mager wie möglich laufen können, wurde die Abgasrückführung eingeführt. Die senkt sowohl die Verbrennungstemperaturen als auch die aus magerer Einstellung resultierende Stickoxidanreicherung. Ein zu fettes Gemisch senkt die Verbrennungstemperaturen zu weit ab, die Verbrennung wird unvollständig und der Schmierfilm an den Zylinderwänden wird "abgewaschen".

Somit gibt es nur eine saubere Lösung: die exakte, für den Motor optimale Mischung zu treffen. In der Regel geht das am besten mit dem vom Hersteller verbauten Vergaser, wenn er in Ordnung ist und perfekt funktioniert. Der ist meistens so gewählt und abgestimmt, daß ein Optimum erreicht wird. Diese Einstellungen kann man in bestimmten Parametern ändern und anpassen.
Dies ist z.B. notwendig, wenn der Anteil an Ethanol im Kraftstoff weiter erhöht wird. Reines Benzin hat vermischt mit Luft ein ideales Mischverhältnis von 14,7:1 um sauber zu verbrennen (Lambda 1). Ethanolhaltiger Kraftstoff verbrennt bei E20 mit etwa 14,1:1, also muß für einen sauberen Motorlauf das Gemisch etwas angefettet werden. Das erhöht natürlich den Verbrauch, beim Staat klingelt die Kasse und in Indonesien sterben ein paar Urwälder mehr für den Anbau von Ethanolpflanzen. Aber ich schweife schon wieder ab.

@fullsize
Das Haynes Rochester Manual ist in meiner Sammlung und ich kann es empfehlen. Besonders der erklärende Teil über die detaillierten Einzelfunktionen eines Vergasers ist absolut lesenswert (gilt für alle Vergasertypen und nicht nur Rochester). Es gibt noch ein deutschsprachiges Buch über Holley-Vergaser (Motorbuch-Verlag, wenn ich nicht irre), das auch recht informativ ist, allerdings mehr die Performance im Vordergrund hat. Ansonsten sind gute Vergaserbücher dünn gesät. In amerikanischen Antiquariaten gibt es gelentlich interessantes zu kaufen...

Mal einen alten Vergaser auseinander zu nehmen bringt auch viele lehrreiche Erkenntnisse. Ich habe hier im Keller zwei alte Vergaser zum Basteln und viele Teile dazu liegen. Ein Quadrajet aus einem Chevy und einen Motorcraft 4300 aus einem Thunderbird Ab und zu experimentiere ich damit rum. Der Thunderbird-Vergaser war schon ein paar mal zum Testen im Lincoln. Im Leerlauf und unter Teillast ein Gedicht. Viel besser als das Originalteil. Leider aber außerhalb der Parameter im Vollastbereich und daher nicht vernünftig einzustellen. Und es ist praktisch der gleiche Vergaser wie das Original. Dadurch habe ich viel gelernt. Nämlich, daß selbst kleine Abweichungen von der Originalbestückung (Düsen, kleine Federn, etc.) fatale Probleme verursachen können.

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@torjan
Und dein Buick hat schon den elektronisch geregelten Vergaser. Der 80er Camaro war der letzte mit mechanischer/Vakuumsteuerung, danach kam Elektronik ins Spiel. Aber das ist gleichzeitig auch der beste Beweis dafür, wie gut man Vergaser einstellen/abstimmen kann.

gedönsrat: ist bei Dir der orginal rochester drinne? ich glaube ich muss meinen dann auch mal etwas magerer einstellen lassen, wenn selbst Dein Dickschiff damit zum Sparwunder wird :-)

nö hat er nich 😛
da exportmodell KEIN elektronisches gedönse (außer e-choke) NUR Vac leitungen für EFE, EGR, aktivkohlefilter für die tankentlüftung.
deshalb auch keinen kat

Diese großen Motoren sind (in gewissen Grenzen) auf recht mageren Betrieb ausgelegt. Man sollte sie nicht zu fett fahren. Auch die Secondaries sollten nicht zu früh kommen. Bei mechanischer Ansteuerung kann man das leicht einstellen, bei Vakuumsteuerung ist das nicht immer ganz einfach...

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Ich habe jetzt beschlossen, mich mal mit der Materie zu beschäftigen und mir das Haynes Rochester Manual bestellt. kennt das jemand?

Zitat:

Original geschrieben von fullsize


gedönsrat: ist bei Dir der orginal rochester drinne? ich glaube ich muss meinen dann auch mal etwas magerer einstellen lassen, wenn selbst Dein Dickschiff damit zum Sparwunder wird :-)

Jou, is ein vierfach.

Hab auch schonmal nen Überholkit reingeworfen und alles schön sauber gemacht.

Allerdings fehlt mir von der Starterklappe das Stängchen. Dank Kabelbinder is die immer offen.

D.H. im Winter muss man den Wagen erst warmlaufen lassen.

Mit zu "mager fahren" wäre ich vorsichtig. Da können dauerhafte Schäden entstehen.

Soweit ich weiß kühlt der Sprit die Zylinder von innen, bei zu magerem Gemisch funktioniert das nicht richtig.

Hat man mir erzählt.

Hier gibts aber nen Vergaserspezialist, (http://www.ioz.de) die sind mir schon mehrfach
wärmstens empfohlen worden.

Im normalen Manual stehen auch so einige Tricks drinn.
Das hab ich aber sein gelassen, als ich das mit den "Floatleveladjustments" gelesen hab.
(http://www.autozone.com/.../repairInfoPages.htm)

Gruß
Gedönsrat

@gedönsrat
Du hast völlig recht. "Zu mager" ist Gift für den Motor. Die Verbrennungstemperaturen steigen dabei an und können Kerzen und Ventile verbrennen und erhöhen tendenziell die Motortemperatur.
Trotzdem wollte man die Motoren anfang der 70er ökonomischer und auch sauberer bekommen. Damit die Motoren so mager wie möglich laufen können, wurde die Abgasrückführung eingeführt. Die senkt sowohl die Verbrennungstemperaturen als auch die aus magerer Einstellung resultierende Stickoxidanreicherung. Ein zu fettes Gemisch senkt die Verbrennungstemperaturen zu weit ab, die Verbrennung wird unvollständig und der Schmierfilm an den Zylinderwänden wird "abgewaschen".

Somit gibt es nur eine saubere Lösung: die exakte, für den Motor optimale Mischung zu treffen. In der Regel geht das am besten mit dem vom Hersteller verbauten Vergaser, wenn er in Ordnung ist und perfekt funktioniert. Der ist meistens so gewählt und abgestimmt, daß ein Optimum erreicht wird. Diese Einstellungen kann man in bestimmten Parametern ändern und anpassen.
Dies ist z.B. notwendig, wenn der Anteil an Ethanol im Kraftstoff weiter erhöht wird. Reines Benzin hat vermischt mit Luft ein ideales Mischverhältnis von 14,7:1 um sauber zu verbrennen (Lambda 1). Ethanolhaltiger Kraftstoff verbrennt bei E20 mit etwa 14,1:1, also muß für einen sauberen Motorlauf das Gemisch etwas angefettet werden. Das erhöht natürlich den Verbrauch, beim Staat klingelt die Kasse und in Indonesien sterben ein paar Urwälder mehr für den Anbau von Ethanolpflanzen. Aber ich schweife schon wieder ab.

@fullsize
Das Haynes Rochester Manual ist in meiner Sammlung und ich kann es empfehlen. Besonders der erklärende Teil über die detaillierten Einzelfunktionen eines Vergasers ist absolut lesenswert (gilt für alle Vergasertypen und nicht nur Rochester). Es gibt noch ein deutschsprachiges Buch über Holley-Vergaser (Motorbuch-Verlag, wenn ich nicht irre), das auch recht informativ ist, allerdings mehr die Performance im Vordergrund hat. Ansonsten sind gute Vergaserbücher dünn gesät. In amerikanischen Antiquariaten gibt es gelentlich interessantes zu kaufen...

Mal einen alten Vergaser auseinander zu nehmen bringt auch viele lehrreiche Erkenntnisse. Ich habe hier im Keller zwei alte Vergaser zum Basteln und viele Teile dazu liegen. Ein Quadrajet aus einem Chevy und einen Motorcraft 4300 aus einem Thunderbird Ab und zu experimentiere ich damit rum. Der Thunderbird-Vergaser war schon ein paar mal zum Testen im Lincoln. Im Leerlauf und unter Teillast ein Gedicht. Viel besser als das Originalteil. Leider aber außerhalb der Parameter im Vollastbereich und daher nicht vernünftig einzustellen. Und es ist praktisch der gleiche Vergaser wie das Original. Dadurch habe ich viel gelernt. Nämlich, daß selbst kleine Abweichungen von der Originalbestückung (Düsen, kleine Federn, etc.) fatale Probleme verursachen können.

Sauber Spechti,
das sind ja mal wieder Hintergrundinfos.
Wenn ich ja die Zeit hätte an Vergasern zu testen könnte ich da was Nettes zusammenstricken.
Hab hier in meinem Fundus noch zwei Rochester, nen Holly und nen Carter Doppel- Zweifach oderso.

Aber wie ich mich kenne hab ich schnell was kaputtgefummelt.
Dann lieber die Leute, die davon Ahnung haben rann lassen.

Gruß
Gedönsrat

...also wenn ich zuende gefummelt habe, ist aus einem gammeligen, verölten Klumpen DAS geworden.
Allerdings brauche ich dafür dann auch drei Altvergaser, um einen neuen zu bauen. Den dann allerdings nach Original-Spezifikation und viel Teilesuche auf Ebay.com

P.S.: Dann klappt es auch mit dem Spritverbrauch...

Ey booohhhh ey.
Sah der vorher so aus?
http://www.automobile-autos-cars.de/bilder/vergaser_camaro.jpg

Gruß
Gedönsrat

Ein bißchen weniger Staub und keine Spinnweben (was machen eigentlich Spinnen in einem Vergaser?), dafür jede Menge öliger Schmodder eine gebrochene Drosselklappenplatte, krumme Drosselklappenwelle, festsitzender Pralldämpfer für die zweite Stufe, verkokster Choke, abgebrochener Kraftstoffeinlaß an der Schwimmerkammer, eine abgebrochene Leerlaufdüsennadel und diverse Undichtigkeiten.

Der liegt seit einige Jahren bei mir im Fundus.
Spinnen sind übrigens ein Indikator dafür, dass alles i.O. ist. 😉

Technisch sollte das Teil OK. sein, wo ich den abmontiert hab lief er.
Aber der is aus nem 79er Camaro, daher kann ich den in den Buick nur schwer einbauen.
Allein schon die Ansteuerung der Kaltstartautomatik ist komplett anders.

Gruß
Gedönsrat

Ey Spechti (der wandelnde Brockhaus in Sachen US Cars 😁 )......

dafür gibt es 10 Punkte in der B Note....😁😁 in der A Note ( Funktion ) hast Du ja eh immer 10 Punkte.

Gruß

Jörg

Da fällt mir grad ein:kann ich dir nicht mal den Vergaser vom `79 TA meiner besseren Hälfte vorbeibringen ? Damit der dann in Funktion und Optik zum äußeren Erscheinungsbild des TA paßt ? 😉😁

Jörg

@sts-northstar
Tut mir leid, ich bin mit meinen eigenen Hobbies schon zu 150% ausgelastet. Und die werden irgendwie immer mehr...

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