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Brummirennen

Themenstarteram 2. August 2008 um 11:53

Hallo liebe LKW Fahrer,

Ich wollte gerne mal ein Thema anscheiden das viele Leute bewegt, LKW Fahrer sowie PKW Fahrer.

Dies soll keine beschimpfung oder sonst irgendwas in die Richtung sein ich moechte nur gerne

mal eine Meinung von der 'anderen' Seite haben.

Ich bin Vielfahrer (fuer PKW Verhaeltnisse :) ca. 100 - 120 tkm / Jahr) und daher wirklich auch fast Taeglich

lange auf der BAB unterwegs.

Und jeden Tag das gleiche spiel: zwei 40 tonner hintereinander und kaum faengt ne steigung an

gehts los der eine schert blitzartig aus ich muss von 250 runterbremsen dass ich dem besagten fast hinten

drin haenge und dann gehts warten los, es ist echt keine seltenheit dass man mal 5 oder mehr km dabei zuschaut

wie der eine LKW krampfhaft versucht den anderen zu ueberholen.

jetzt wollt ich mal ne ehrliche antwort: warum wird sowas gemacht? Ich versteh das ja wenn der vordermann deutlich langsamer ist (5 km/h +) aber bei solchen extremen sind das vlt 1 - 2 kmh wenn ueberhaupt? ich mein so ein kraft akt

kostet ja auch sprit wie sau...lohnt sich das wirklich fuer euch?

Beste Antwort im Thema
am 2. August 2008 um 13:39

Zitat:

Original geschrieben von Frey88

Hallo liebe LKW Fahrer,

Ich wollte gerne mal ein Thema anscheiden das viele Leute bewegt, LKW Fahrer sowie PKW Fahrer.

Dies soll keine beschimpfung oder sonst irgendwas in die Richtung sein ich moechte nur gerne

mal eine Meinung von der 'anderen' Seite haben.

Ich bin Vielfahrer (fuer PKW Verhaeltnisse :) ca. 100 - 120 tkm / Jahr) und daher wirklich auch fast Taeglich

lange auf der BAB unterwegs.

Und jeden Tag das gleiche spiel: zwei 40 tonner hintereinander und kaum faengt ne steigung an

gehts los der eine schert blitzartig aus ich muss von 250 runterbremsen dass ich dem besagten fast hinten

drin haenge und dann gehts warten los, es ist echt keine seltenheit dass man mal 5 oder mehr km dabei zuschaut

wie der eine LKW krampfhaft versucht den anderen zu ueberholen.

jetzt wollt ich mal ne ehrliche antwort: warum wird sowas gemacht? Ich versteh das ja wenn der vordermann deutlich langsamer ist (5 km/h +) aber bei solchen extremen sind das vlt 1 - 2 kmh wenn ueberhaupt? ich mein so ein kraft akt

kostet ja auch sprit wie sau...lohnt sich das wirklich fuer euch?

Servus Frey,

gute Frage, wurde zwar schon einige Male diskutiert in dem Forum in ähnlicher Weise.

Da die LKW abgeregelt sind, haben sie auf der Ebene kaum eine Chance zu überholen, von den Überholverboten mal abgesehen. Deshalb wird jede Möglichkeit genutzt, einen langsameren Kollegen hinter sich zu lassen, da man auf den Tag hinaus gerechnet doch einiges an Zeit (und im LKW-Verkehr sind 15min einiges an Zeit) herausfahren kann. Somit wird versucht, an Steigungen den eigenen Leistungsüberschuss auszuspielen, wenn mans richtig macht, schafft man dann auch bis zu 10kmh oder mehr Unterschied. Dies geht aber nur, wenn man seinen LKW und Ladung kennt und weiß, ob man schnell genug ist zu überholen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das nicht jeder LKW-Fahrer weiß, und hält dann nicht nur die PKW, sondern auch schnellere LKW auf, was sehr ärgerlich ist. Somit hast du in dem Fall, wo einer mit 2kmh Unterschied überholt, vollste Zustimmung vom Großteil der LKW-Fahrer, dass dies absolut nicht notwendig ist.

Weshalb viele vor einer Steigung rausziehen zum Überholen: In der Steigung fährt man auf den Vordermann auf, und wird von den Autofahrern nicht mehr rausgelassen, sodass man aufläuft und abbremsen muss, wertvoller Schwung ist weg. DAS kostet richtig viel Sprit, gleichmäßig fahren ohne abbremsen zu müssen, das spart Sprit. So gesehen ist dieser Kraft-Akt wie du ihn nennst die spritsparende Variante, was nichts daran ändert, dass 1-2kmh Geschwindigkeitsunterschied zu wenig sind. Allerdings durch viele negative Erfahrungen im Steigungsbereich ziehen viele eben schon frühzeitig auf die mittlere oder linke Spur, um den Schwung mitnehmen zu können.

Zu den 250kmh: Um auch das mal aus Sicht der LKW-Fahrer zu beschreiben: Du hast als LKW-Fahrer kaum eine Chance, ein Fahrzeug das mit 250 kommt zeitig zu erkennen. Du schaust in den Spiegel (Spiegel haben kein unendlich weites Sichtfeld), nach hinten freie Sicht, du schaust nochmal kurz nach vorne, um zu sehen wie sich der Vordermann entwickelt, setzt den Blinker, in dieser Zeit sind ca. 3 Sekunden vergangen und du bist ca. 300 Meter näher gekommen. Ein guter LKW-Fahrer schaut nach diesen 3 Sekunden nochmal in den Spiegel und sieht dich gerade noch anfliegen, einer der weniger genau schaut fährt raus.

Ich schaue auch immer zwei- bis dreimal in den Spiegel bevor ich rausfahre, aber auch mir ist es schon einigemale passiert dass ich einen Tiefflieger erst im allerletzten Moment gesehen habe, da er vorher einfach noch nicht im Blickfeld des Spiegels war. Es gabs auch schon, dass ich bis zum rausfahren keinen gesehen habe, und kaum war ich draußen hatte ich schon die Scheinwerfer hinter mir. Das war aber absolut keine Absicht.

Wie du das Risiko minimieren kannst: Auf der AB immer mit Licht fahren, du wirst einfach früher oder überhaupt gesehen. Auch wenn die Sonne scheint, aber gerade die Sonne macht den LKW-Fahrern oft zu schaffen, wenn sie von hinten in den Spiegel scheint, Sicht so gut wie keine nach hinten, außer die von hinten kommenden Fahrzeuge haben ebenfalls eine Lichtquelle.

 

 

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am 4. August 2008 um 21:14

Zitat:

Original geschrieben von dartom

 

Ich hatte nicht vor, dieses Verhalten des Schnellfahrens zu unterstützen, ich bin Befürworter eines Tempolimits, allerdings konnte ich das Verhalten auch nicht grundsätzlich in Frage stellen. Das läuft ganz nach dem Motto, solange nichts passiert, ists ok, wenn was passiert ist, sind Konsequenzen zu tragen, und das finde ich nicht richtig, das es dann schon Geschädigte gibt.

Ich sehe, wir sind uns einigermaßen einig. Beim Tempolimit gilt halt: Für die Vernünftigen ist es nicht nötig, die fahren sowieso selten mal wirklich schnell, aber den vielen Unvernünftigen muß man das Schnellfahren leider verbieten.

PS: Ich gehöre natürlich auch zu den 95% der Autofahrer, die nach eigener Einschätzung überdurchschnittlich gut fahren. Vernünftig bin ich sowieso immer und Fehler habe ich noch nie gemacht :-)

am 4. August 2008 um 21:53

Zitat:

Original geschrieben von Go}][{esZorN

Moin,

ich bin zwar kein Befürworter eines TLs, weil ich der Meinung bin, dass wir doch alle erwachsene, mündige Bürger sind, die sich über ihr Handeln im Klaren sein sollten.

Wo gibt es heute noch BAB, wo man wirklich auf die Tube drücken kann, ohne ständig mit Adrenalin vollgepumpt zu sein oder nicht mehr gegen §1 der STVO verstoßen zu müssen?

Die einzige Bahn, die mir hierzu einfällt - in meiner Gegend, wohlgemerkt - ist an einem frühen Sonntagmorgen die A27 Richtung BHV.

Ansonsten ziehe ich es vor, gemütlich und ohne großen Stress mitzuschwimmen, ist einfach entspannender ;)

mfg

Servus,

gehe fast konform mit dir, nur sind leider nicht alle erwachsene mündige Bürger, die einen Führerschein besitzen, sicher der Großteil, aber leider eben nicht alle.

Wie du richtig schreibst, wer sich ans Gesetz hält, der fährt sicher. Allerdings, wenn sich jeder an die Fahrschulregeln halten würde, bräuchten wir gar keine Tempolimits, weil dann jeder auf Sicht fährt, den Straßenverhältnissen angepasst und im Ortsgebiet ständig aufmerksam die Fahrbahnränder beobachtet. Leider gab es die Ausreißer, aufgrund derer Gesetze erlassen wurden.

Auf der AB gibts die Ausreißer immer noch, und immer noch legal (solang nichts passiert). Deshalb bin ich nicht für ein Tempolimit, um die Leute zu bremsen, sondern um unbeteiligte Dritte vor diesen Ausreißern zu schützen. Solange nur die Gefahr bestünde, dass so ein Raser nur seine eigene Matschbirne an die Wand fährt, ist es mir sowas von egal, soll er machen, solange aber noch andere Personen auf der Straße unterwegs sind, gehören diese geschützt.

Wie gustavbenz auch sagt, die Vernünftigen brauchens nicht, den Unvernünftigen muss mans einstellen.

am 5. August 2008 um 10:08

dazu kann ich auch eine kleine episode betragen. als ich vor ein paar wochen mit dem wohnwagen in den urlaub gefahren bin, hab ich mich ja mehr oder weniger nur auf der rechten spur aufgehalten. ich hab auch den tempomat so eingestellt, dass ich mit genügend abstand zum lkw vor mir fahre. auf einer auffahrt ist dann ein 1840 mit auflieger von einer namhaften supermarkt kette hinter mir eingeschert, ein paar kilometer später hat er dann zum überholen angesetzt. seine geschwindigkeit war vielleicht 1-2 km/h mehr als meine. hab dann den tempomat rausgemacht, dass er wieder einscheren kann. ein paar km weiter hat er dann den lkw vor mir überholt. hab mal auf den tacho geschaut, das hat sich über knapp 3 km hingezogen. meiner meinung nach sollte eigentlich irgendwo eine mindestleistung/gewicht festgelegt werden um so etwas zu vermeiden.

am 5. August 2008 um 16:28

Zitat:

Original geschrieben von bastianfriebel

*schnipp*.... meiner meinung nach sollte eigentlich irgendwo eine mindestleistung/gewicht festgelegt werden um so etwas zu vermeiden.

Hat nichts mit fehlender Leistung pro Gewicht zu tun sondern mit dem Begrenzer und dessen Toleranzen.

Der eine regelt bei 88.5 Km/h ab, der andere eben bei 90. Und schon gehts los.

Anders siehts am Berg aus. Wobei allerdings in unseren Gefilden 40 Tonner unter 380 Ps eher zur aussterbenden Gattung gehören.

am 5. August 2008 um 17:45

Abhilfe würde es bringen wenn alle

Fahrzeuge erst bei 96 km/h

abregeln würden. kann mir kaum

vorstellen, dass viele kollegen lange

Zeit mit mehr als 90 km/h fahren würden.

Zumal der Digi-Tacho sich dann ja auch

sogar akustisch bermerkbar machen

würde und in na Kontrolle Ärger

vorprogamiert wäre. Wenn man beim

Überholen kurz mal Gas geben

könnte, würden lange Überholmanöver

aus bleiben.Mein erster LKW, den ich

fuhr, regelte erst bei 96 ab. Wenn da einer

vor mir mit 87 fuhr, kurz bissl Gas, Überholen

ein Kinderspiel. Mit meinen neuen Actros (Bj.2008)

der ,,bloß'' 92 fährt, muss man sich das schon

gut überlegen, ob man es versucht!

Gruß Marco

Gut, das erinnert mich an den MAN 19.372, den ich mal gefahren habe. Der musste zwar mit einem Begrenzer nachgerüstet werden, war aber nix verplompt ;)

Beim Überholen ist mir das auch auf den Keks gegangen:

Schalter für Arbeitsscheinwerfer geholt, Kabel gemessen und eingebaut. Solange der Begrenzer noch nicht gegriffen hatte, konnte ich ihn dadurch ausschalten; hat bei manchem Überholvorgang geholfen ;) ; sonst habe ich ihn immer aktiviert gelassen.

Die Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass wohl - leider - einige Leute diese Möglichkeit ausnutzen würden und die ganze Zeit mit 96 durch die Gegend bürsten würden, weil sie der Meinung sind, dann die Ersten beim Kunden zu sein.

Und gerade in der schönen neuen Zeit der Fahrerkarten und totalen Überwachung - vielleicht kommt es den Fahrern ja zugute, mal sehen - würde ich mir sowas dreimal überlegen.

mfg

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