Bremsversagen V40
Zur Information aller, ein Brief den ich an Volvo-Deutschland
Geschrieben habe.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Auf Grund des Guten Sicherheitstandarts erwarb ich im Jahr 2003 einen
Volvo V40 1,8 GDI Baujahr 1999 ( Hand ). 10000 Euro.
Der Kilometerstand ist zur Zeit 152000
Am 18.12.06 wurde mein Vertrauen in dieses Fahrzeug jedoch sehr
unsanft zerstört.
Vom Weihnachtsmarkt in Trier befuhren wir die A1 in Richtung
Vulkandreieck.Auf Grund der schlechten Witterung mit angepasster
Geschwindigkeit.
Bei der Ausfahrt Daun Rengen ( mit Starkem Gefälle )
viel mir mit Erschrecken auf das die Bremsleistung nicht in Ordnung
war.Bei einem erneutem Bremsversuch war die Bremswirkung
gleich null.
Nur der zu hilfename der Handbremse ist es zu verdanken das die
Geschwindigkeit wegen des Starken Gefälles nicht zunahm.
Wie ich die Einfahrt in den Kreisverkehr geschafft habe kann ich heute
kaum noch nachvollziehen. Nicht auszudenken wenn dort im selben
Moment ein PKW oder noch schlimmer ein LKW ein gefahren wäre.
Bei normaler Witterung auf der Autobahn mit einem Stau voraus -
nicht auszudenken was hätte passieren können.
Den Schrecken meiner Familie brauche ich wohl nicht zu erläutern.
Per Abschleppstange ging es nun in die Werkstatt wo man erstaunt
feststellte das der Bremskraftverstärker keinen Unterdruck mehr
aufbaut und somit erneuert werden musste. ( Kosten 327,00 Euro ).
Nun Besitzen wir wieder einen bremsfähigen Volvo.
Ich Denke bei einer so auf Sicherheit ausgelegten Automarke
darf so etwas nicht passieren. Ein so Sicherheit relevantes Teil
darf einfach nicht defekt gehen.
Im Interesse aller Autofahrer bitte ich sie hiermit diesem Sachverhalt nachzugehen.
[EDIT von boisbleu: Kontaktdaten entfernt]
Ps.Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten.
10 Antworten
Anzumerken wäre allerdings schon, dass ein plötzlicher Ausfall des Bremskraftverstärkers zweifellos extrem unangenehm ist und in einer ungünstigen Verkehrssituation auch durchaus einen Unfall verursachen kann, von einem "Bremsversagen" im eigentlichen Sinn kann man allerdings nicht sprechen. Bei Ausfall des Bremskraftverstärkers bleibt die Bremsleistung weitgehend erhalten, die Pedalkraft steigt allerdings drastisch an und überfordert - zusammen mit dem Überraschungsmoment - unter Umständen den Fahrer.
Der Bremskraftverstärker ist ein Bauteil, das natürlich wie jedes andere technische System auch eine gewisse (hoffentlich niedrige) Versagenswahrscheinlichkeit aufweist. In seltenen Fällen können daher - unabhängig vom Fahrzeughersteller - Ausfälle auftreten.
bremsversagen
In der Werkstatt wurde eine Messuhr angeschlossen. Dort konnte man gut erkennen
das der Unterdruck sich zwar aufbaut aber nach einmaligem betätigen der Bremse auf null fiel und sich nur sehr langsam wieder aufbaute.
Diese Bremsleistung hätte bei einer Höheren Geschwindigkeit unweigerlich zum Unfall geführt.Diese ganzen Ratschläge mit Schalten und Handbremse erst bei usw.usw. Kann ich nicht nachvollziehen.
Ich habe schon viele Autos in meinem Leben Gefahren ob Opel - VW - Audi usw.
doch nie hatte ich je solch eine Situation erfahren müssen.
Man nimmt es anscheinent so hin.
Nun ja is halt so.
Gruß Frank
Re: Bremsversagen V40
Zitat:
Original geschrieben von bergbalko
Ein so Sicherheit relevantes Teil darf einfach nicht defekt gehen.
Naja, so pauschal würde ich das nicht sagen. Alles kann mal kaputt gehen. Nichts destotrotz ist das natürlich echt ärgerlich und hätte ins Auge gehen können.
Gruß Tom
Nocheinmal, der Bremskraftverstärker verringert nur die vom Fahrer aufzubringende Kraft bei der Betätigung des Pedals. Ohne Bremskraftverstärker ist die Pedalkraft wesentlich höher - meistens so viel höher, dass ein durchschnittlich muskulöser Fahrer die maximale Bremsleistung nicht mehr aufbringen kann.
Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestverzögerung (ich glaub so etwa 2.5m/s^2, zum Vergleich: bei voll funktionstüchtiger Bremse sind auf trockener Fahrbahn unter optimalen Bedingungen bis zu 10m/s^2 möglich) muss allerdings auch bei Bremskraftverstärkerausfall mit einer definierten (noch realistischen, genauen Zahlenwert weiß ich jetzt nicht auswendig) Pedalkraft noch erreichbar sein. Die Fußbremse funktioniert also auch bei Bremskraftverstärkerausfall noch, allerdings eben stark eingeschränkt.
So ein Zwischenfall ist sicherlich sehr unangenehm, er kann allerdings (glücklicherweise sehr selten) bei Fahrzeugen aller Hersteller vorkommen, daher gibt es auch entsprechende gesetzliche Vorschriften für diesen Fall. Wenn das ganze ein Einzelereignis ist, das nicht bei einem nennenswerten Anteil aller S/V40 zumindest einer bestimmten Produktionsserie auftritt, ist es halt Pech für den, den es trifft, aber nichts, worüber ich als S40-Fahrer mir besonders Gedanken mache.
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Defekte Bremskraftverstärker sind keinesfalls ein Monopol von Volvo, sondern treten auch bei anderen Auto-Marken auf.
Persönlich habe ich diese Erfahrung auch schon bei Volkswagen machen dürfen.
Gruß
Es ist schon fast zum lachen wie hier die Autohersteller in Schutz genommen werden.
Es geht mir doch nicht allein um Volvo, zumal meiner ja gar kein richtiger Volvo ist.
Motor Mitzubischi - Elektronik, so viel ich weis Ford. usw.
Du zahlst ein Schweinegeld für so ein Auto und die testen es meiner Meinung beim Endverbraucher.
Mir sind Mittlerweile Interne Unterlagen von Volvo zugesandt worden in denen man an
verschiedenen Modellen des V 40 alle 30000 km Reinigungsarbeiten im Bereich
Bremskraftverstärker durchführen sollte. Davon findet man aber nichts in der Betriebsanleitung.
Nun zu all den -- muß du fester Treten --
Nicht alle haben, so viel Kraft in den Beinen wie ihr. Es gibt ältere Autofahrer und Frauen die halt eben nicht die erforderliche Kraft aufbringen können.
Für jeden der sich mit solchen Mängeln abfindet bitte.
Frank.
PS. Nachricht aus mr-sweden-motorsport.de
RE: Volvo Meinung
Message:
Hallo Frank
Ein ähnliches Problem habe oder hatte ich auch. Habe es der Werkstatt gesagt. Die haben aber nichts gefunden, sprich, sie schrieben in der Rechnung, "ohne Befund". Sie meinten, wenn es nochmal passiert, muß man wohl mal nach dem Bremskraftverstärker schauen. Naja, woher wollen die wissen, ob's ein nächstes Mal gibt, wenn ich ohne Bremsen in den Tod fahre ???
Volvo for Death....
So viel zu selten ...........
Zitat:
Original geschrieben von bergbalko
Es ist schon fast zum lachen wie hier die Autohersteller in Schutz genommen werden.
Es geht mir doch nicht allein um Volvo, zumal meiner ja gar kein richtiger Volvo ist.
Motor Mitzubischi - Elektronik, so viel ich weis Ford. usw.
Du zahlst ein Schweinegeld für so ein Auto und die testen es meiner Meinung beim Endverbraucher.
Es geht mir nicht darum, die Autohersteller in Schutz zu nehmen, was hätte ich auch davon? Allerdings gibt es Tätigkeiten, mit denen man wesentlich höhere Renditen erzielen kann, als mit der Produktion von Kraftfahrzeugen. Zahlreiche große Autohersteller (darunter auch die Volvo-Mutter Ford) kämpfen momentan überhaupt mit erheblichen wirtschaftlichen Problemen und schreiben Verluste. Eine höhere Ausfallsicherheit, z. B. durch 3- oder 4-fach redundante Auslegung sicherheitsrelevanter Baugruppen (wie in der Luftfahrt) könnte man also nicht einfach durch Verringerung der "hohen Gewinne" der "bösen Industrie" finanzieren, sondern nur durch vom Kunden zu entrichtende, noch höhere Kaufpreise. Um dieses Sicherheitsniveau über die Einsatzdauer des Fahrzeugs zu halten, müsste dann natürlich auch die Wartung in entsprechend zertifizierten Werkstätten (analog zur Luftfahrtbranche) erfolgen (Do-it-yourself spielt's dann sowieso nicht mehr), natürlich mit Teilzerlegung zur Inspektion wichtiger Teile und Präventivtausch bestimmter Baugruppen nach einer bestimmten Einsatzdauer, unabhängig vom Verschleißzustand. Ich veranschlage da einmal mindestens 3000 € für eine Standardwartung, wahrscheinlich noch mehr.
Ich bezweifle sehr, dass sich dafür Kunden finden würden. Auch denke ich, dass sich mit dem dafür eingesetzten Geld wohl an anderen Stellen wesentlich mehr Menschenleben retten lassen (Wieviele tödliche Verkehrsunfälle werden denn durch technische Mängel verursacht? In ganz Deutschland im Jahr wahrscheinlich höchstens eine einstellige Zahl, und davon sind die meisten wahrscheinlich Reifenpannen (Laufflächenablösung).).
ich finde auch, es ist zwar bedauerlich, aber kann nun mal passieren.
mir ist auch auf der Autobahn ein gerade mal 3 Monate alter Reifen eines namenhaften Markenherstellers bei nur 120km/h geplatzt. Mehr als ein neuer Gummi war nicht drin, obwohl das eindeutig ein Produktionsfehler war (die gesamte äußere Flanke war im Zickzackmuster aufgerissen). Was hätte passieren können, wenn ich mit 210 unterwegs gewesen wäre, denn es war ein H Reifen???
bringt doch alles nix, was wäre wenn. Sind wir froh das es gut ausgegangen ist.
Im Übrigen stehen viele Dinge nicht im Handbuch, die in den Unterlagen für Werkstätten stehen. Und das hat auch seinen Grund.
Gruß
Zitat:
Original geschrieben von xxlarge
Im Übrigen stehen viele Dinge nicht im Handbuch, die in den Unterlagen für Werkstätten stehen. Und das hat auch seinen Grund.
Gruß
Und auch das ist keine Volvo-Exklusivität. Wie xxlarge bereits geschrieben hat, hat das gute Gründe. Wer weiss, wo die Leute sonst noch Hand anlegen würden.
Uebrigens ist bei meinem V40 (Inverkehrsetzung 10.2004) der Bremskraftverstärker auch (in Garantie) ersetzt worden. Es traten die gleichen Symptome auf, das Auto hat zwar gebremst, aber der Kraftaufwand dafür war ein x-faches höher. Zugegeben, wenn es das erste Mal passiert, staunt man schon, wieviel Kraft einem der Servobremszylinder normalerweise abnimmt. Trotzdem, von einem Bremsausfall zu sprechen ist nicht angebracht. Ich bin eine Frau und absolut unsportlich, an den kräftigen Waden kann es also nicht liegen 😉
Volvo hat den gesamten Hauptbremszylinder inclusive Vacuum-Leitung sofort ersetzt.
Mirella 🙂