Bremsscheiben und Beläge wechseln
Hallo,
ich brauche am besten eine Anleitung mit Werkzeugangaben (Größen) zum Wechseln der Scheiben und Beläge beim Kia Rio YB ab 2017, Schlüsselnummern 8253 und AGX.
Bisher konnte ich herausfinden, das es sich laut FIN um die 256 mm Scheiben handelt. Bestellt habe ich ein Komplettset von Ate für die VA:
https://www.bandel-online.de/...-passend-fuer-kia-rio-4-yb-978777.html
Was ich noch nicht weiß, ist folgendes:
Womit werden die Bolzen genau gefettet, falls das vorgesehen ist?
Sollte ich die mitgelieferten Anti-Quietsch-Bleche benutzen?
3 Antworten
Moin,
Finger weg vom Fett. Du kannst zwar Öl nehmen zum lösen, falls nötig. Aber die Radbolzen niemals fetten. Anders am Bremssattel. Da mußt du hitzebeständiges Fett nehmen. Aber nur für die Schrauben, die den Sattel halten und die Führung der Belege. Scheibe und Belege reinigen. Müssen fettfrei sein. Die Belege evtl. mit Sandpapier aufrauhen. Anzugsmoment der Bremssattel weiß ich nicht, aber sehr fest. Radbolzen 120Nm.
Die Beläge werden ohne Fett und Antiquietschpaste „trocken“ eingebaut.
Dafür gibt es die Edelstahl-Führungsbleche, welche eingeklipst werden und in denen die Beläge laufen…
Übrigens sollte man den Belag/Sattelhalter ausbauen und komplett entrosten, denn Rost drückt die Edelstahlbleche in Richtung der Belagsnasen und führt im Extremfall zu hängenden Belägen und somit zu klemmenden Bremsen.
Die Beläge nicht mit Gewalt in die Führung einbauen (Hammer etc), die müssen sich mit der Hand (wenn auch teils mit etwas Druck) einsetzen lassen, ansonsten Sattelhalter ordentlich entrosten und reinigen…
Die Führungsbolzen der Sättel können bei Bedarf mit passendem Fett nachgefettet werden, aber niemals Keramikpaste o.ä. dafür verwenden!
Nachtrag:
Nachdem es in diversen Hyundai-Foren zum Schwestermodell i20 zu lesen ist, und ich mittlerweile auch diese Erfahrung bei meinem YB machen musste:
Das trockene Einbauen, wie es beim Rio (und offensichtlich auch anderen KIAs ab Werk stattfindet), führt wohl öfters zu Problemen:
Die Bremsbeläge MÜSSEN leichtgängig in den Schächten bewegbar sein. Sie dürfen nicht stramm sitzen oder stecken.
Selbst bei meinen neuen ATE-Belägen (incl neuer Spangen) saßen diese auch nach penibelster Reinigung des Belaghalters immer noch vergleichsweise stramm in den Führungen, sodass nun, nach 6 Monaten, die Bremse leicht während der Fahrt zu pfeiffen begann. Somit also Beläge wieder raus, die seitlichen Führungsnasen selbiger leicht mit der Feile nachgearbeitet, sodass diese nun mit zwei Fingern spielfrei in den Führungen verschiebbar sind, und anschliessend die Nasen mit Montagepaste dünn eingestrichen, damit sich dort kein Rost mehr bildern kann und alles gangbar bleibt.
Es gibt, wenn man den Hyundai-Kollegen in anderen Foren glauben darf, sogar eine TSB für diverse Kiamodelle, die die Verwendung von Montagepaste in den Führungen anweist dazu... (Quelle bleib ich leider schuldig)...
Bei der baugleichen Bremse (Nissin) von Honda (in Civic-Modellen) gibt es tonnenweise Lesestoff zu dem Sachverhalt ;)