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Bremsbeläge mit Asbest; Wie erkennen und behandeln?

Themenstarteram 9. Februar 2016 um 17:14

Nabend zusammen,

ich bin durch einen glücklichen Zufall in den Besitz eines Bmw 2002 Bj 71 oder 72 und eines Mercedes C123 230CE Bj 83 gelangt.

Ich bin beim suchen von Belägen für den Bmw in meiner Wühlkiste zufällig noch auf einen neuen Satz Beläge für irgend einen Japaner gestoßen, wo die Packung mit "Asbesthaltig" gekennzeichnet war.

Später ist mir dann mal in den Sinn gekommen das ja durchaus die Möglichkeit bestünde das im Bmw auch noch Asbesthaltige verbaut sind und das ganze dann mit entsprechender Vorsicht zu genießen ist.

Natürlich habe ich die Trommeln hinten schon aufgehabt und etwas gereinigt, kurz mit schleifpapier drüber gegangen und gangbar gemacht. War jedoch alles gut mit Bremsenreiniger durchnässt und den Staub auf dem Boden habe ich naher weggewaschen.

Jetzt meine eigentliche Frage: Wie erkenne ich ob es asbesthaltige Beläge sind oder nicht? Die Bremsen sind generell noch relativ neu, bzw wenig abgenutzt. Wie alt sie sind kann ich nicht sagen, das Auto stand auch schon länger und wurde laut einer Bescheinigung auch 96 so rum abgemeldet. Weiß nicht ob er danach noch einmal angemeldet war.

Die Bremsen haben jeweils vorne und hinten stellen wo die Beläge mit den Scheiben etwas verrostet war, wie man es von modernen Bremsen kennt. Ist das bei Asbesthaltigen auch passiert?

Von der Farbe her sahen sie eigentlich relativ "normal" aus, so wie ich es von modernen Bremsen kenne. Ebenso war auf den Trägern der Trommel Backen noch Lack drauf, dunkelbraun oder so. Eine Nummer oä. konnte ich nicht finden.

Vll kennt sich ja einer mit sowas aus und kann mir ein paar Infos geben. Zum Problemfall Asbest und Kfz bzw. Oldtimer findet man nicht allzuviel.

Lg und schönen Abend noch

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@klamann15 schrieb am 9. Februar 2016 um 18:25:27 Uhr:

Vielleicht erkennt man das mit einen Asbestmagneten. :D

Duckundweg. :D

Zitat:

@schrauber10 schrieb am 9. Februar 2016 um 19:19:52 Uhr:

Man sollte sich nicht verrückt machen lassen sonst müssen die Kühe noch mit einem speziellen KAT ausgerüstet werden, der deren Methanabgase entgiftet.

schrauber

Ganz ehrlich, solch dämliche Kommentare liest man echt selten. Asbest ist ein wahrer Killer, im Gegensatz zu Methan (sagt jemand, der seinen Onkel, welcher Nichtraucher war, im Alter von 36 Jahren durch asbestbedingten Lungenkrebs verloren hat). In den späten 70er Jahren sind in den USA etliche Friseure an einem Mesotheliom (von Asbest verursachter Tumor) gestorben, weil die Haartrockner asbesthaltig waren, und der wurde nicht mal zerrieben, sondern war lediglich der Träger der Heizwendel, und dann werden hier verarschende Sprüche von sich gegeben. Oh Mann...:rolleyes:

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Zitat:

@Spargel1 schrieb am 10. Februar 2016 um 12:41:51 Uhr:

Aber wer sich über 300 Gramm Bremsbelag aufregt und im gleichen Moment über die Anschaffung des nächsten Dieseldreckschleudermodells nachdenkt, muß irgendeinen Aussetzer haben, der nicht durch Asbest ausgelöst wurde.

Theoretisch reicht eine einzige Faser aus, um Lungenkrebs auszulösen - bewiesenermaßen. Denn was Asbest von allen anderen kanzerogenen Stoffen unterscheidet: Pappt die Faser einmal in der Lunge, bleibt sie dort bis zum Tod, reizt die Zellen also permanent. Ruß, Teer aus Zigaretten oder auch Mineralfaserstaub hingegen wird mit der Zeit abgebaut, haben also nur eine begrenzte Gefährlichkeit. Deswegen sind jegliche Vergleiche von Asbest mit irgendwelchen anderen Stoffen völlig nichtig. Im besten Fall wird Asbest vom Körper eingekapselt, man hat dann zwar keinen Krebs, allerdings eine nur noch eingeschränkt funktionsfähige Lunge. Die meisten Asbestminenarbeiter haben daher eine Lungenfunktionalität von bestenfalls noch 50 %, meistens weniger.

Zitat:

@Reachstacker schrieb am 10. Februar 2016 um 14:40:05 Uhr:

Staubmaske, abbauen, in Plastiktuete, Muell, fertig.

Irgendeine Staubmaske reicht nicht, es muss eine sein, welche die ultrafeinen Fasern aufhält, die Abscheideklassen also beachten. Eine Maske, welche Asbeststaub aufhält, ist recht teuer.

Themenstarteram 10. Februar 2016 um 19:44

Erstmal danke für die paar fachlichen Beiträge.

Das Auto wird die nächste Zeit nicht bewegt. Der wird jetzt erstmal eingemottet. deshalb sehe ich nicht ein die Bremsen neu zu machen wenn ich ihn eh nur rüber stelle und das ding 5 Kilometer mit ner roten Nummer zum Stellplatz fahre. Macht also wenig Sinn die jetzt zu tauschen.

Dafür wurden nur sinnvolle Sachen gemacht, wie Öl wechsel etc. und sich um die Zündung gekümmert undso.

Am Aussehen kann man sie also nicht von "modernen" Belägen unterscheiden? Ein Alter Schlosser meinte, sie wären im Gegensatz zu anderen dunkler gewesen.

Was mir grade noch eingefallen ist. Die Beläge waren aufgeklebt, nicht genietet. Wenn ich mich recht entsinne waren die doch früher aber alle genietet? Somit könnten es ja durchaus modernere sein, auch weil die Belag stärke noch relativ groß ist.

Zuhause ist mir dann auch noch eingefallen das ich noch ne geschlossene Dräger Atemschutzmaske habe, die ich zum Sandstraheln eh benötige, da besorg ich mir runde Kombifilter dafür, die filtern so ziemlich alles an Partikeln, auch Asbest. Vll übertrieben, aber 20-30 Euro für nen Filter und man kann das Ding bei diversen Arbeiten gebrauchen. Also geh ich da auch auf Nummer sicher.

Aber ist mir natürlich erst danach eingefallen.

Manche fragen sich sicher wie man über solche Kleinigkeiten diskutieren kann, bloß wenn ich weiß dass da was richtig schädlich sein kann, ist es doch dumm wenn man sich wissentlich nicht dagegen schützt.

...so lange Du an die Beläge nicht mit schnelldrehenden Maschinen ( (=Flex, Bohrmaschine, etc.) ) dran gehst ists eigentlich kein Problem mit dem Asbest. Zur Sicherheit könnte man das asbesthaltige Material auch noch anfeuchten um lose Fasern zu binden... in den Anfängen hat man das ganz einfach mit Wasser gemacht, heutzutage werden sog. Faser- oder Restfaserbindemittel dazu verkauft.

Bremsbeläge sind beim Ausbau auch deshalb als weniger gefährlich einzustufen, weil die Asbestfaser im Belag relativ fest gebunden sind.

Bei Asbestsanierungen wirds z.B. richtig heftig, wenn es um schwach gebundenes Asbest oder um Asbestplatten geht, die durch die Witterungseinflüsse schon am auffasern sind.

Problematisch beim Thema Asbest waren hauptsächlich diese Aktionen... Ältere werden es noch kennen, wenn man Wellasbestplatten verbaut & dazu i.d.Regel mit dem Trennschleifer zugeschnitten hat. Da standen die Leute in einer dicken grauen Staubwolke... von der man heute weiß, dass sie durch die freigesetzten Asbestfasern krebserregend / u.U. tödlich war.

Und weil der Punkt den wenigsten klar ist, Asbest befindet sich nicht nur in den typischen Wellasbestplatten oder wie hier in alten Bremsbelägen. Asbest war damals das Wundermittel schlechthin und wurde in einer Vielzahl von Baustoffen und Produkten verwendet - das nur als allgemeine Warnung, weil ich schon Leute erlebt habe die z.B. alte scheinbar harmlose PVC-Bodenbeläge mit eben schnellaufenden Maschinen entfernen wollten... der Hinweis darauf zu prüfen, nicht dass es sich um sog. Vinyl-Asbest-Platten handelt hat eingeschlagen wie eine Bombe.

...wer sich dafür näher interessiert...

http://www.vis.bayern.de/.../asbest.htm

http://www.lfu.bayern.de/.../index.htm

...und hier die Vorschriften zum Thema Asbestabbau, Asbestsanierung

http://www.baua.de/de/Themen-von-A-Z/Gefahrstoffe/TRGS/TRGS-519.html

...und weil ich was von Schutzmaske gelesen hab, hier Daten von nem typischen Staubsauger z.B. Fa. Nilfisk, wie er beim Asbestabbau verwendet wird: Staubklasse H (Asbest), Durchlaßgrad < 0,005%

Schutzmasken: Filter ZP3 (http://www.deconta.eu/deutsch/zenith_01.html)

 

PS: -kleine Ergänzung- auch wenn es eigentlich klar sei sollte -steht sogar in den meisten Reparaturanleitungen zu Bremsanlagen-, dem Bremsstaub, Dreck, usw. sollte man nicht unbedingt mit Druckluft zu Leibe rücken und damit die dort vorhandenen Asbestfasern aufwirbeln / in der Luft verteilen.

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