Blinkgeber spinnt

Harley-Davidson FLT Road Glide

Moin allerseits,

ich fahre eine 99er FLTRI Road Glide (TwinCam, ohne Wegfahrsperre und Alarmanlage). Diese habe ich nun auf "RoadKing-Optik" umgebaut (Verkleidung mit Radio und den vielen Instrumenten weg; Ochsenkopp, kleines Digitalcockpit und andere Schaltergehäuse dran). Im Zuge dieses Umbaus wurde auch der Kabelbaum dahingehend "verjüngt", dass alles, was mit Radio, Zusatzinstrumenten, Tempomat und CB-Funk (die beiden letztgenannten waren in diesem Modell gar nicht vorhanden) rausgeflogen ist (der ganze Kabelsalat muss ja irgendwie in den Ochsenkopp passen).
Nachdem alles wieder zusammengebaut und angeschlossen war, trat dann folgendes Phänomen auf:
- ist die Zündung eingeschaltet, funktionieren die Blinkfunktionen links und rechts und auch die Warnblinkfunktion einwandfrei
- wird nun der Motor gestartet, sind die Blinkfunktion rechts und die Warnblinkfunktion immer noch ok, aber bei Betätigung der linken Blinkertaste ist links ist Dauerlicht
- läuft der Motor nicht mehr, funktionieren auch die linken Blinker wieder so, wie sie sollen
Hat jemand von Euch eine Erklärung dafür?
Wieso wirkt es sich auf den Blinkgeber aus, wenn der Motor läuft, und warum nur auf die linken Blinker? Warum funktioniert die Warnblinkfuntion trotzdem einwandfrei?

Gruss
Andy

12 Antworten

@andy

Hab da was gefunden, allerdings auf englisch: (Glühbirnen oder Lichtmaschine...)

http://www.fixya.com/.../...89-99_dyna_left_turn_signal_will_not_flash

Vielleicht hat noch jemand ne Idee...(Neuanmeldungen lenken sie gerade ab..)

Gruß,

lucky

Hi lucky,

danke für den Hinweis!
Ich habe nochmal alles durchgesehen und geprüft - die Lampen und deren Kontakte sind i.O.
Ich habe dann mal den rechten Blinkerstrang auf den linken Ausgang des Blinkgebers gelegt, und der Fehler wandert mit. Es scheint also tatsächlich am Geber und/oder an einer zu hohen Bordspannung bei laufendem Motor zu liegen. Ich forsche mal weiter...

Gruss
Andy

Hi andy,

hast du ein multimeter?
gib mal die spannungen durch, die anliegen.
müssten bei motor aus, so um die 12v liegen, bei laufendem motor bei ca. 13,8v.

Hi gecko,

das messe ich heute nachmittag mal nach. Die 1,8V - 2V, die bei laufendem Motor mehr anliegen, dürften den Blinkgeber eigentlich nicht wirklich belasten. Der Stromfluss durch die Blinker ist dann zwar etwas höher (2 x 1,75A bei 12V, 2 x 2A bei 13,8V), aber das dürfte kaum etwas ausmachen. Und warum funktioniert beim Warnblinken alles, denn da werden ja auch nur beide Ausgänge des Blinkgebers angesteuert?

Gruss
Andy

die 1,8V unterschied machen nicht, ausser, dass der blinker bei laufendem motor etwas heller leuchtet (nicht unbedingt mit normalem auge wahrnehmbar).

da hilft nur noch ne anständige fehlersuche.
- relais im ausgebauten zustand mit anderen leuchtmitteln prüfen
- kabelwiderstand messen
- widerstandsmessung zwischen kabel und masse
- widerstandsmessung komplette strecke mit eingebauten birnen

hast du das relais mal komplett rausgenommen, die kontakte gereinigt und wieder eingebaut?

ist das bei dem baujahr elektronik oder noch ein richtiges relais?
ein richtiges relais kann man aufmachen und sich die kontakte ansehen.

Hi Gecko,

danke für Deine Hinweise!
Ich habe eben mal gemessen:
Spannung Batterie: 12,6V -> ok
Spannung bei laufendem Motor: 14,4V -> Lt. Werkstatthandbuch auch noch ok (max. 15V)

Die Blinkerstränge rechts und links haben den gleichen Widerstand von ca. 0,3 Ohm (0,6 Ohm pro Lampe, ebenfalls einzeln gemessen). Das erscheint zu wenig; da die Glühwendel aber typische Kaltleiter sind, ergibt sich der Betriebswiderstand (U²/P =144V/21W = ca. 6,85 Ohm) bei 12V und 21W erst im Betrieb und ist so nicht messbar.
Verkabelung und Stecker sind ok. Und - wie schon geschrieben - hat auch der rechte Blinkerstrang Dauerlicht, wenn ich ihn an den linken Ausgang des Blinkgebers anschliesse.
Überhaupt hat sich gegenüber dem Zustand vor dem Umbau an den Blinkern eigentlich nichts geändert. Lediglich die originalen Kontrolllampen sind nicht mehr da, dafür arbeiten jetzt LEDs in einem Digitalcockpit von Acewell. Aber daran sollte es wohl nicht liegen, denn der Stromfluss (im mA-Bereich) durch diese ehemaligen Lampen dürfte denen der neuen LEDs recht ähnlich sein und sich nicht auf die Funktion des Blinkgebers auswirken.
Damit bin ich mit meinem Latein am Ende. Wie auch immer - ich glaube mittlerweile, dass der Blinkgeber auf dem linken Kanal eine "Macke" hat, welcher Art auch immer. Ich werde mir deshalb bei "Deep South Customz" einen neuen bestellen. Ich will schliesslich endlich wieder fahren....

Gruss
Andy

je nach dem wie die kontrolllampe geschaltet ist, kann es doch probleme machen. dann müsste es allerdings bei beiden seiten gleich sein. und die frequenz müsste schneller werden, aber kein dauerlicht. das höhere frequenz syndrom hatte ich beim einbau meiner led blinker, widerstand dazu fertig.

in deinem fall hört sich das mit dem relais am plausibelsten an.

ist das denn noch ein richtiges relais, bei dem man im aufgemachten zustand die kontakte sehen kann?

Hi Gecko,

nee, das ist schon das elektronische TSM.
Es sind übrigens 2 Kontrallampen, jeweils eine für jede Seite.

Gruss
Andy

dann versuch mal die kontroll leds gegen normale lampen zu tauschen und probier dann.
wäre zwar nicht nachvollziehbar, aber einen test wert. wenn es dann funktioniert, hätte ich gerne eine erklärung warum es wandert 😕

Die Wege der Elektrik sind unerklärlich 😎

🙂

Die Frequenz wird dann so schnell, daß es dem Auge als Dauerlicht erscheint.

Irgendwo fehlt da ein Widerstand, bzw ein Relais ist "durch"... (Widerstand kann jedes Bauteil sein...)

Sagt meine Kristallkugel...

@gecko: Die Kontrollampen habe ich nicht mehr, die wurden mit der Verkleidung verkauft. Dabei bin ich mir nicht mal sicher, ob das kleine Glühlampen oder auch LEDs waren. Ich könnte jetzt mit anderen LEDs und Widerständen testen, glaube aber nicht, dass mich das weiter bringt. Nehmen wir mal an, so eine Glühlampe hat 0,5W bei 12V, dann würde ein Strom von 40mA fliessen (80mA bei 1W). Durch eine Standard-LED fließen 20mA. Der Strom durch die Blinkerlampen beträgt 2 x 1,75A = 3,5A = 3500mA. Ob nun insgesamt 3520mA oder 3540mA oder 3580mA fliessen, dürfte für die Funktion des TSM unerheblich sein. Dazu kommt auch noch, dass bei laufendem Motor die Spannung höher ist, also noch mehr Strom fließt. Aber gerade dann tritt der Fehler auf, bei der geringeren Batteriespannung funktioniert ja alles. Eine höhere Blinkfrequenz resultiert im Normalfall aus einem deutlich zu geringen Stromfluss, z.B. dann, wenn die 21W-Lampen gegen LEDs (ca. 2W pro Blinker = ca. 170mA = ca. 1/10 des vorherigen Stromes) getauscht werden oder wenn eine Blinkerlampe defekt ist.

@lucky: Jedes Bauteil ist, bzw. hat einen Widerstand, das hat deine Kristallkugel richtig erkannt ;-) Die "Bauteilkette" vor und hinter dem TSM ist aber ok, das habe ich mehrfach überprüft. Also kann der Fehler eigentlich nur im TSM selbst liegen. Und daran lässt sich leider nix reparieren, da das Teil vergossen ist...

Gruss
Andy

Warum testest Du nicht einfach das TSM (Turn Signal Modul) aus?

@gecko999,
kurze Info: "Alle HD-Modelle sind schon seit 1991 mit TSM ausgerüstet".😉
Also nix mehr Blinker-Relais.🙂

Gruß fxstshd

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