Benziner oder Diesel - oder mitlerweile egal?

Hallo zusammen,

bitte steinigt mich nicht, wenn das Thema öfter aufploppt, bin noch recht neu. Fahre im Moment einen Golf 6 1.6 TDI, hat mir bisher auch gute Dienste erwiesen bei meinem Arbeitsweg von täglich 30km pro Strecke.

Nun bin ich umgezogen und habe einen Arbeitsweg von 8,5km, davon noch ca. 2,5km in der Stadt. Weiterhin fahre ich 1 oder maximal 2 mal pro Monat eine Strecke von 140km (jeweils hin und zurück). Das war es auch schon mit meinem Fahrprofil, Einkaufsfahrten etc. wären wohl kilometertechnisch noch weiter unten.

Ich bin jetzt kein Experte, aber ich denke der 1.6 TDI wird nicht lange Freude mit dem Fahrprofil haben und ich denke das wird nicht lange dauern und dann meldet sich die AGR oder der Rußpartikelfilter.

Nun habe ich diverse Fragen:

1.) Mache ich mir unnötig sorgen? Reichen die wenigen Langstrecken im Monat bei mir aus, damit sich der Diesel nicht schnell zusetzt oder sind meine Bedenken berechtigt?

2.) Ich plane eh eine Neuanschaffung. Ist die Diesel Kurzstreckenproblematik bei modernen Diesel immer noch so schlimm wie vor 10 Jahren oder hat sich da mal was getan? Weil wenn ich mir die Ansaugbrücken angucke von diversen Herstellern, so haben gefühlt alle das gleiche Problem mit verkokung (bei älteren Modellen!).

3.) Ich lese nun hin und wieder das auch Benziner keine Kurzstrecke mögen. Habe jedoch nicht wirklich verstanden wieso. Das Kondenswasser in der Abgasanlage nicht vollständig verdunsten kann ist mir klar und kann somit zu Rost führen, aber was AGR etc. angeht sollte das doch nicht ansatzweise Probleme machen oder?

4.) Was würdet ihr empfehlen bei meine Fahrprofil? Ich denke es wird ganz klar ein Benziner, aber welcher?

Danke für eure Antworten!

51 Antworten

Einfachster Ansatz: ab und zu mal den Wagen über die Autobahn jagen, um den DPF zu regenerieren.
Beim Benzin gibt es im kalten Zustand kombiniert mit Kurzstrecke viel Blow-by und so kommt relativ viel Benzin am Kolben vorbei und ins Öl rein.
Lösung da ist entweder öfter Ölwechsel oder über die Autobahn prügeln.
Das E-Auto keine Option ist, verstehe ich 🙂

Zitat:

@Golf6_1.6 schrieb am 15. März 2024 um 20:29:38 Uhr:


Ok...mein Budget liegt bei 15k - 85k.

K ist nicht so gut, kauf lieber ein L

Ich würde folgendes machen: einfach weiterfahren. Wovor hast du Angst? Voller DPF? Warum? Weil in 100k Kilometern dann eventuell Kosten auf dich zukommen? Ich lehne mich mal aus dem Fenster und sage: du wirst definitiv mehr Geld ausgeben, wenn du dein Fahrzeug jetzt tauschst, es sei denn, du kaufst von privat etwas gleich altes wie du jetzt hast und nimmst Risiko in Kauf.

Auch würde ich auf keinen Fall „Ehrenrunden“ nur für den DPF drehen. Rechne doch einfach mal deinen Stundenlohn (ich hoffe doch, deine Zeit ist dir diesen mindestens wert) und die objektiven Extrakosten für die zusätzlichen Kilometer aus, dann wirst du sehen, dass du dir lieber irgendwann mal nen neuen DPF oder nen Ansaugbrückenreinigung gönnen kannst.

Was viele vergessen: ja, bei Kurzstrecke altern Autos schneller. Aber man fährt ja auch deutlich weniger. Ob sie daher also wirklich EHER den Geist aufgeben sei wirklich mal hinterfragt.

Das Problem ist nicht nur, dass der DPF schneller kaputt geht, sondern das hat noch weitere Auswirkungen. Bei vielen Fahrzeugen wird das Freibrennen des DPF durch eine höhere Treibstoffeinspritzung erreicht, der dann in das Motoröl gelangt. Wenn nun bei den 8,5 km immer nur das Freibrennen angestoßen wird aber nicht beendet wird, erfolgt jedes Mal der Dieseleintrag in das Motoröl. Es kommt also zu einer Motorölverdünnung, was eine schlechtere Schmierfähigkeit es Öls zur Folge hat. Dies bedeutet dann einen höheren Verschleiß des Motors oder man müsste, um den entgegenzuwirken, häufiger das Motoröl wechseln.

Wenn man so fährt, dass häufig die Regeneration abgebrochen wird, ist es auch ratsam von Zeit zu Zeit den Motorölstand zu kontrollieren, denn wenn dieser deutlich zu hoch wird, kann dies zu einem Motorschaden führen. Nicht alle Fahrzeuge zeigen einen zu hohen Motorölstand an.

Blöderweise ist es oft so (meine Erfahrung), dass die Regeneration „nach“ einer langen Fahrt gestartet wird und insofern ist es ungünstig, wenn dann 14 Tage oder länger das Fahrzeug immer und wieder erfolglos versucht zu regenerieren. In dem Fall ist es dann halt sinnvoll gleich noch ein paar km zu fahren (8,5 km hat der TE ja schon gefahren). Das kostet dann auch nur ein paar Minuten. Oft lässt sich so eine Fahrt mit einer Fahrt verbinden, die man in der Woche sowieso noch geplant hat.

Wenn das Fahrzeug nur ein oder zwei Tage vor einer langen Fahrt erfolglos versucht zu regenerieren, ist eine Extrarunde nicht unbedingt notwendig, denn die Regeneration wird während der nächsten langen Fahrt erfolgen.

So zumindest ist meine Sicht der Dinge und aus meiner Sicht kann so das Fahrzeug noch viele Jahren ein zuverlässiger Begleiter des TE sein.

Gruß

Uwe

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Meine Meinung: Wer einen Diesel heute noch neu (!) kauft ist selbst schuld. Im Leben würde ich mir diese Partikelnessung nicht antun.

Aber zum eigentlichen Thema:
Behalte den Golf 6. Gegen Verkokung kann man einiges tun. Manches ist illegal, fällt aber selbst beim TÜV nicht auf. Google mal selbst etwas.

Zitat:

@heizerbirne schrieb am 19. März 2024 um 07:21:01 Uhr:


Im Leben würde ich mir diese Partikelnessung nicht antun.

Den Satz verstehe ich nicht? Meinst du die Partikelmessung bei der AU?

Die macht meinem Diesel nichts aus, denn dazu mach ich mit meinem Diesel das zu oft, was dein Nickname aussagt. 😁

Der Motor ist also höhere Drehzahlen gewöhnt.

Gruß

Uwe

Ja genau die meine ich. Was hat dein Wagen gelaufen wenn ich fragen darf? Jenseits der 100 tkm wird das schwieriger. Da bilden sich Risse im DPF und Ähnliches und schon wird es teuer.

ca. 85 tkm, der davor 230 tkm, davor 190 tkm und davor 140 tkm, alle mit dem ersten DPF.

Gruß

Uwe

Also wurden die Autos dann verkauft oder war der DPF hin?

DPF war bei keinem hin.

Alle mit Partikelnessung? Ansonsten wäre ja egal ob DPF oder nicht für die AU.

Zitat:

@heizerbirne schrieb am 19. März 2024 um 09:25:46 Uhr:


Alle mit Partikelnessung? Ansonsten wäre ja egal ob DPF oder nicht für die AU.

Ist doch eigentlich egal, da die Laufleistungen von Uwe für einen Diesel ja auch nicht so hoch sind. Da bin ich mit Klein- und Kompaktwagen in den 90er weit mehr gefahren.

Nun ja, ich denke, dass die Laufleistung einiger meiner Autos deutlich über dem Durchschnitt liegen.

Beim Auto ist es so wie beim Menschen. Ein Mensch, der im gesunden Rahmen Sport treibt, für den ist es ein Leichtes, wenn er außer der Reihe mal seinen Körper belasten muss.

Ein Mensch hingegen mit viel Übergewicht und kaum Bewegung wird heute auch sehr alt, ist aber bei einer körperlichen Belastung außer der Reihe überfordert, japst wie eine Dampflok, wenn nicht sogar Schlimmeres passiert.

Ähnlich ist bei einem Dieselfahrzeug. Wer von diesem von Zeit zu Zeit im vernünftigen Maß auch mal ein bisschen Last und Drehzahl fordert, wird auch nicht die Befürchtung haben müssen, dass der Motor bei einer Partikelmessung die Grätsche macht. Anders kann es aussehen, wenn ohne Ausnahme das Fahrzeug immer bedächtig und nur im niedrigen Drehzahlbereich gefahren wird. So ein Motor japst natürlich, wenn er dann mal höhere Drehzahlen bei der Partikelmessung liefern muss.

Nun, wie hast du deine Dieselfahrzeuge mit wenig Leistung belastet, so z.B. deinen ehemaligen 60 PS Peugeot 205 1 (741 A/B/C) 1.8d, den du vermutlich auch bis zu einer hohen Kilometerleistung gefahren hast. Zumindest dieses Fahrzeug muss doch schon mal Drehzahl gesehen haben, wenn du auf die Autobahn aufgefahren bist oder bist du dann nur im geringen Drehzahlniveau auf die Autobahn gekullert? Zweiteres denke ich eher nicht und der Motor ist trotzdem nicht kaputt gegangen.

Gruß

Uwe

Naja, ich habe bei der "Fahrweise" - Anzeige im aktuellen Wagen drei grüne Balken, ausgeglichen Fahren und wenig Bremsen sind voll da, Beschleunigung immer "im roten Bereich". Aber ich mache mir da auch keine Gedanken, ein Auto muss fahren.

Der 205 war ja ehe nicht kaputt zu kriegen und hatte immer 6 Liter Verbrauch (und keinen DPF). Natürlich war da Vollgas in den Kasseler Bergen, um zumindest 90 km/h zu halten.

Siehst du und du machst dir vermutlich auch keine Gedanken, wenn der Motor bei der Partikelmessung eine etwas höhere Drehzahl sehen muss.

Dein 205, der trotz Vollgas in Kasslerbergen nicht kaputt zu kriegen war, zeigt doch, dass ein Motor das vertragen muss.

Gruß

Uwe

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