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Beinahe schweren Verkehrsunfall mit linksabbiegenden LKW

Themenstarteram 5. Mai 2016 um 11:12

Hallo,

ich bin beruflich Busfahrer und erlebe tagtäglich den Wahnsinn auf unseren Strassen. Gestern konnte ich eine Kollision mit einem linksabbiegenden LKW um haaresbreite noch entkommen, wobei ich mir nicht sicher bin, in wie fern ich selbst auch daran schuldig bin. Eventuell können "Experten" dazu Stellung nehmen:

Schülerkurs, 15m dreiachs Bus gesteckt voll, stark befahrene, einsichtige Freilandstrasse, Zeitdruck, 80km/h. gut 100m vor mir sehe ich, dass sich ein Sattelschlepper zum linksabbiegen in der Mitte der Fahrbahn, auf den dafür vorgesehenen Fahrstreifen einordnet und auf Grund des starken Gegenverkehrs und der Begegnungsregel zum Stillstand kommt. Geistesgegenwertig fahre ich mit meinem Bus äußerst rechts am Sattelschlepper vorbei. Als der Bus ungefähr auf gleiche Höhe wie der links von mir stehen LKW ist, fährt der LKW zum linksabbiegen plötzlich an, wobei dessen Heck soweit ausschert, dass es beinahe zur Kollision mit meinem Bus kommt. Im Spiegel sehe ich das Heck des Sattelaufliegers immer näher kommen. Im Unterbewusstsein versuche ich den Bus zu beschleunigen, was mir auch gelingt und somit die unausweichliche Kollision zu verhindern.

Meine Frage ist jetzt, wer trägt hier Schuld? Ist es der LKW Fahrer, welcher sich vergewissern muss dass er den nachfolgenden Verkehr beim abbiegen nicht gefährdet, oder trage ich selbst die Schuld, da man als Berufskraftfahrer eben wissen muss, dass ein LKW zum abbiegen Platz braucht?

Unabhängig der Schuldfrage werde ich in Zukunft auf Nummer sicher gehen und bei einem linksabbiegenden LKW nicht mehr rechts vorbeifahren. Selbst dann nicht, wenn der nachfolgende Verkehr zum Stillstand gezwungen wird und ich Auffahrunfälle riskiere. Das ist mir nämlich allemal lieber als dass mich ein LKW von der Fahrbahn kickt und ich einige Schwerverletzte oder gar Tote Schüler im Bus habe.

Anmerken möchte ich aber schon, dass ich selbst oft mit einem Bus unterwegs bin, dessen Heck weit ausschert. Bei jedem Abbiegemanöver vergewissere ich mich so weit als möglich, dass genug Platz ist und ich keinen anderen Verkehrsteilnehmer gefährde.

Danke fürs lesen!

 

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@birscherl schrieb am 5. Mai 2016 um 15:39:55 Uhr:

Ich bin selber lange genug Bus gefahren – auf einer Landstraße mit Abbiegespur wirft kein Busfahrer den Anker, weil der LKW genau dann abbiegen könnte, wenn man selbst daran vorbeifährt. Das ist völlig illusorisch.

Der Zeitdruck – gerade beim Schulbus – ist immer gegeben, weil keine Strecke so bemessen ist, dass die Kinder gemütlich ein- und aussteigen können. Und ob ich jetzt mit zulässigen 60 oder unzulässigen 80 am LKW rechts vorbeifahr, ist völlig wurscht. Wenn der genau dann abbiegt, kracht’s. Der LKW-Fahrer ist der einzige, der die Situation steuern kann und muss.

Der Busfahrer hat halt gegenüber seinen Fahrgästen eine recht hohe Verantwortung zu tragen, diese sicher von A nach B zu bringen.

Von daher denke ich, daß es nicht "völlig wurscht" ist, ob man mit den erlaubten 60 oder mit den nicht erlaubten 80 Km/h unterwegs ist.

Wenns kracht, dann hat der Busfahrer in dem Moment nicht aufgepasst und somit sein Fahrzeug nicht unter Kontrolle gehabt. Und wenn es die Situation ergibt, dann muß eben langsamer am Hinderniss vorbeigefahren werden oder im schlimmsten Fall auf 0 abgebremsen.

Dem LKW eine Schuld zuweisen kann ich nicht verstehen. Der Bus kommt von hinten und übersieht die gefährliche Situation.

Spätestens dann, wenn sich einer der Fahrgäste eine schöne Kopfplatzwunde zuzieht und den Fahrer anzeigt, schaut die Sache anders aus. Und dann würde ich als Busfahrer nichts mehr sagen, wie "Der LKW ist ausgeschert und ich konnte nichts mehr machen... der LKW ist schuld"

Ich weiß wie die Linienbusse hier in der Region fahren. Das ist gegenüber den Fahrgästen so nicht mehr zu verantworten.

Und den nächsten Busfahrer stelle ich an den Pranger.

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am 7. Mai 2016 um 10:25

Ich habe jetzt nicht alles im Detail gelesen (gerade was eure Anfeindungen angeht), aber warum man jetzt hier dermaßen auf den TE einhaut...

Ist eben typisch für dieses (Unter-)Forum.

Ich fand die Frage berechtigt, er hat sich Gedanken dazu gemacht und eingesehen, dass er beim nächsten Mal nicht einfach so an einem linksabbiegenden Sattelzug vorbeifahren sollte.

Ich finde das toll, überhaupt, dass er den Fehler bemerkt hat. 90 % der anderen Verkehrsteilnehmer merken es nicht einmal, wenn sie gerade eben beinahe abgeräumt worden wären (oder jemanden abgeräumt hätten). Die sehen nur (!) nach vorne.

Als Berufskraftfahrer sollte man halt schon ein gewisses Verständnis haben. Das bezieht sich sowohl auf verschiedene Situationen als auch die jeweiligen Fahrer.

Zitat:

@Knergy schrieb am 7. Mai 2016 um 12:06:55 Uhr:

Tja, der Schmiernüppel ist ein Teil des besten Beispieles, warum es im Straßenverkehr immer rabiater wird. Er hat aus seiner Sicht keinen Fehler gemacht, der LKW-Fahrer schon. Folglich ist der LKW-Fahrer an ALLEM Schuld.

:confused: Häh? Da legst Du ihm jetzt was in den Mund, was er so nie geschrieben hat...

Im Gegenteil, er hat geschrieben, daß er das das nächste Mal anders machen wird; und er hat hier im Forum NUR nachgefragt, wie sich das tatsächlich rechtlich verhält, WENN es geknallt hätte. Daraufhin kamen hier einige eindeutige Urteile als Links: Es wäre definitiv der LKW-Fahrer schuld gewesen, wenn es denn gekracht hätte. Punkt.

Themenstarteram 7. Mai 2016 um 10:50

Dass man hier auf mich einhaut ist eben ein Spiegelbild unserer Gesellschaft, also ganz normal. Wenn man als Berufskraftfahrer tagtäglich den Wahnsinn auf unseren Strassen live erleben darf, so kommt man unweigerlich zum Schluss, dass der Verkehr und die Fahrmnöver immer chaotischer und die Gesellschaft schwieriger und komplizierter wird. Ich versuche zumindest weitgehendst defensiv zu fahren, auch wenn es mir nicht immer gelingt, wie dieses Beispiel zeigt. Ich hatte leider auch schon das Bech zweimal unverschuldet in einen Verkehrsunfall verwickelt gewesen zu sein. Aus Erfahrung weiß ich, dass es äußerst ratsam ist sofort die Exekutive zu verständigen, den Sachverhalt vor Ort zu klären um Diskussionen im nachhinein zu verhindern. Das zeigt sich auch hier in diesem Thread. Es ist eigentlich alles gesagt und geklärt. Der Mod. mag das Thema schließen, den außer bauernschlaue Beiträge ist hier nichts mehr zu erwarten.

 

Auch damit liegst Du sicherlich richtig ;)

am 7. Mai 2016 um 11:03

Zitat:

@Schmiernueppel schrieb am 7. Mai 2016 um 12:50:04 Uhr:

Es ist eigentlich alles gesagt und geklärt. Der Mod. mag das Thema schließen, den außer bauernschlaue Beiträge ist hier nichts mehr zu erwarten.

Moin,

ich bin dann mal so frei ;)

Gruß TAlFUN

MT Moderation

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