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Beinah-Unfall - Fragen zur Schuld....
Hallo zusammen,
ich würde mal gerne Eure Meinung/ Einschätzung der nachfolgenden Situtation wissen.
Stand vor einigen Wochen in einer einspurigen Schlange an der Ampel, ich schätze mal ich war das 5. oder 6. Auto, hinter mir noch weitere Autos.
Ampel war rot für Geradeausfahrende und für die Linksabbieger gabs ne extra Spur, die allerdings erst ca 1m vor mir begann, vorher war wie immer ein schraffiertes Feld, auf dessen Höhe ich stand, allerdings in der Spur für Geradeausfahrende.
Ich musste eigentlich links abbiegen und bemerkte, dass die Ampel für Linksabbieger grün war. Also dacht ich mir, ich schere aus, überhole quasi die vor mir Stehenden und biege links ab. Dabei hätte ich den schraffierten Bereich überquert (was ja ansich verboten ist, kenn ich noch aus der Fahrschule). In dem Moment, wo ich einschlagen und ausscheren wollte, fuhr an mir (auf der Gegenfahrbahn) einer mit geschätzten 40-50 km/h von hinten vorbei (überholte alle aus der Schlange und bog an der Ampel links ab) und es war denkbar knapp (ich schätze so 10cm), daß er an mir vorbeirauschte und mich beinah getroffen hätte. Natürlich weiß ich, daß man beim Ausscheren und Spurwechsel auf den rückwärtigen Verkehr achten sollte, aber in so einer Situation rechnet man ehrlich gesagt nicht damit, dass da einer von hinten kommt.
Nun meine Frage:
Wäre er schuld gewesen, da man meines Wissens nach nicht an der Ampel überholen darf?
Oder wäre ich schuld gewesen, weil ich mich auf der schraffierten Fläche befunden hätte?
Mit geht die Schuldfrage nicht mehr aus dem Kopf, bin demjenigen noch hinterhergefahren, aber der zeigte keine Reaktion auf meine Handsignale, war so ein typisch verpeilter Jugendlicher 18-20 Jahre alt.
Bitte um eure Meinungen, danke!
Gruß
barst0w
Beste Antwort im Thema
Die schraffierte Fläche ist wohl sekundär. Beide Autos haben (hätten) sie schliesslich überfahren.
Hier gilt zuerst die Sorgfaltpflicht desjenigen, der ausschert. Der TE hätte sich versichern müssen, dass niemand von hinten kommt. "Verpeilt" war nicht nur der "18 - 20 jährige Jugendliche" (schön wie das stereotyp bedient wird) sondern vor allem der TE.
Aufgrund der Verstösse des "Gegners" (unklare Verkehrslage, zu schnell, Sperrfläche) wäre es wohl auf eine - wie auch immer geartete -Teilung herausgelaufen. Oder auch: BEIDE wären Schuld gewesen.
Amen
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19 Antworten
ich sehe da
50/50
aaaaaaaber... kann natürlich auch sein das du nen großteil der Schuld abbekommen würdest, da du dich ja vor deinem "Spurwechsel" nicht ausreichend vergewissert hast das da keiner kommt. wie leider auch so oft auf BABs gesehen.....
"...aber ich hab doch geblinkt...."
das reicht eben bei weitem nicht!
Im Straßenverkehr hat man mit allem zu rechnen. Nichtblinker, entgegenkommendem Verkehr, Fußgänger die nicht über den Fußgängerüberweg an der Ampel gehen sondern schon 15 Meter vorher weil die Mobilchen ja stehen....
Zitat:
Natürlich weiß ich, daß man beim Ausscheren und Spurwechsel auf den rückwärtigen Verkehr achten sollte, aber in so einer Situation rechnet man ehrlich gesagt nicht damit, dass da einer von hinten kommt.
Bist du Fahranfänger? Sorry, aber man macht IMMER einen Schulterblick und beobachtet den rückwärtigen Verkehr, ob man nun Linksabbieger ist, Spurwechsel macht oder sonstwas. Du hast einen Spurwechsel gemacht und musst nach hinten schauen, so einfach ist das!
Zitat:
Wäre er schuld gewesen, da man meines Wissens nach nicht an der Ampel überholen darf?
Oder wäre ich schuld gewesen, weil ich mich auf der schraffierten Fläche befunden hätte?
Das hat wenig mit schraffierter Fläche zu tun - sondern eher damit dass man sich vorm Spurwechsel, einscheren nach Links usw. IMMER nach hinten schauen unter Schulterblick machen muss.
Man kann wohl davon ausgehen das du definitiv eine Teilschuld bekommen hättest, ob nun 30%, 50% oder 75% hängt von vielen Faktoren ab und kann hier niemand ernsthaft entscheiden oder feststellen.
Zitat:
Glaube kaum einer der Antwortenden hier hätte sich vor dem Ausscheren umgeschaut, deswegen ist diese eindeutige Schuldzuweisung mancher schon eher eine Farce.
Ich finde es wirklich krass wie Ignorant man sein kann!
Was ich schlimm finde sind Leute wie du: Ich habe schon mehrmals die Situation erlebt das ich einen Beinahe-Unfall hatte weil Leute wie du vorm Spurwechsel oder Überholen nicht annähernd mal in den Rückspiegel geschaut und Rückwärtigen Verkehr beobachtet hätten - und das wohlgemerkt ohne das ich irgendein Gesetz gebrochen hatte.
Das du vorm Spurwechsel nicht den Rückwärtigen Verkehr beobachtet, in den Spiegel geschaut und Schulterblick gemacht hast ist schlimm genug (Fahrschul Grundwissen - definitiv!), gerade weil du ja dabei noch illegalerweise eine Sperrfläche überfahren wolltest hättest du erst recht nach hinten schauen müssen.
Zitat:
nicht nach hinten sehen musste, da meine Spur in dem Moment erst begann und somit niemand von hinten angefahren kommen sollte.
Doch, du musst immer nach hinten sehen!
http://www.fahrtipps.de/fahrschule/fahrstreifenwechsel-taktik.php
Zitat:
So wechseln Sie die Spur korrekt:
* Zuerst einen, für den Prüfer deutlich erkennbaren Blick in den Innenspiegel.
* Dann im Außenspiegel den nachfolgenden Verkehr einschätzen.
* Blinken (Ausnahme: Es nähert sich jemand von hinten mit wesentlich höherer Geschwindigkeit, dann lieber ein paar Sekunden mit dem Blinken warten und überholen lassen)
* Danach noch einen Schulterblick zum Ausschalten des toten Winkels.
* Wenn die Möglichkeit besteht, den Fahrstreifen fließend wechseln. Niemals ruckartig rüberziehen. So können Fehler noch ausgebügelt werden, falls man doch noch jemanden übersehen hat.
Zitat:
Original geschrieben von barst0w
Erstmal danke für die Antworten und Meinungen, von denen einige wirklich gut waren.
Bin aber zu dem Schluß gekommen, daß man in solchen Fällen eher kompetente Antworten von Rechtsanwälten, Polizisten und Juristen bekommt als von Forumsmitgliedern.
Und wer sagt dir, dass einige hier nicht doch Polizisten od. RA od. Experten bei Versicherungen sind?:D
Zitat:
Daß hier teilweise manche die Hauptschuld bei mir sehen, finde ich eher abwegig. Ich sehe die Sache eher so, daß ich einige Zentimeter früher auf meine Spur gefahren bin (wie es häufig auch im Strassenverkehr passiert, man nehme nur das Beispiel einer Ausfahrt/Verzögerungsspur einer Autobahn, wo viele auch schon Meter vorher nach rechts scheren und damit halb über den Standstreifen fahren), nicht nach hinten sehen musste, da meine Spur in dem Moment erst begann und somit niemand von hinten angefahren kommen sollte.
Richtig, nicht kommen sollte, aber unter Umständen kommen kann!
Aber wenn dann doch einer kommt hast auch du ein Problem, da du die Spur wechselst ohne auf den nachfolgenden Verkehr zu achten!
Zitat:
Ich (und einige von o.g. Berufsgruppen, die ich privat zu dem Fall befragte) sahen die Hauptschuld sehr stark bei dem anderen Verkehrsteilnehmer und seinem ungewöhnlichen und unberechenbaren Fahrverhalten; daraufhin kam mir die Idee, noch ein paar Meinungen in diesem Forum einzuholen.
Naja Schwamm drüber :D
Schönen Tag weiterhin.
Also hast du sogar schon Richter befragt, da nur die SCHULD festlegen können!
Fakt ist folgendes:
Nirgendwo wirst du finden, dass du NICHT schauen musst!
Der von hinten kommende macht Fehler: Sperrfläche zum Überholen genutzt (wobei ja das Vorbeifahren an Haltenden an einer roten Ampel rein rechtl. kein Überholen ist = lediglich mißbräuchliches Benutzen der Sperrfläche des anderen).
Du willst ebenfalls die Sperrfläche widerrechtlich benutzten + wechselst deine Fahrspur ohne auf den nachfolenden Verkehr zu achten!
Mach dir einfach ein selber ein Bild bzw. frag noch ein paar Richter an deinem Stammtisch.
hugaar, duck und weg
(dessen Beruf hier einige kennen; kannst ja mal nachfragen!:cool:)
Zitat:
Original geschrieben von barst0w
Daß hier teilweise manche die Hauptschuld bei mir sehen, finde ich eher abwegig. Ich sehe die Sache eher so, daß ich einige Zentimeter früher auf meine Spur gefahren bin (wie es häufig auch im Strassenverkehr passiert, man nehme nur das Beispiel einer Ausfahrt/Verzögerungsspur einer Autobahn, wo viele auch schon Meter vorher nach rechts scheren und damit halb über den Standstreifen fahren), nicht nach hinten sehen musste, da meine Spur in dem Moment erst begann und somit niemand von hinten angefahren kommen sollte.
PS: Glaube kaum einer der Antwortenden hier hätte sich vor dem Ausscheren umgeschaut, deswegen ist diese eindeutige Schuldzuweisung mancher schon eher eine Farce. Aber nix für ungut, hab das hier im Forum schon öfter gelesen :)
Also wolltest Du mit Deinem Beitrag wohl im wesentlichen eine Bestätigung Deines "ich hatte aber recht und der andere war ein naseweiser Rüpel" - Ansicht. Pech gehabt.
Deine Annahme, dass sich "kaum einer" umgedreht hätte, ist falsch. Und selbst wenn sie richitg wäre, ändert sie nichts an der Schuldfrage (den "Schuldzuweisungen").
Wenn Du schon im Titel schreibst "Fragen zur Schuld", dann musst Du Dich nicht über "Schuldzuweisung" wundern. Denn genau nach DER hast Du ja gefragt :rolleyes:.
Ach ja: Ich schaue auch bei der Verzögerungsspur nach rechts....aber nur wenn der Verkehr stockt sonst auch nicht. Die Situation ist aber insofern eine andere, als dass dann von dem Überholer noch zusätzlich unzulässiges Rechtsüberholen dazukommt.
Akzeptier es einfach: Du hast beinahe (!) einen Fehler gemacht, genauso, wie Dein Überholer einen Fehler gemacht hat. Und da Du nur beinahe einen Fehler gemacht hast geht es aus wie so oft - ohne Unfall. Meist merken wir gar nicht dass wir einen Fehler gemacht haben, denn jemand anderes bügelt es aus. Daher hat jeder das Gefühl, selber der perfekte Fahrer zu sein.
Amen
Zitat:
Original geschrieben von Amen
Meist merken wir gar nicht dass wir einen Fehler gemacht haben, denn jemand anderes bügelt es aus. Daher hat jeder das Gefühl, selber der perfekte Fahrer zu sein.
Wahre Worte!