Bauteilsuche

Hejsan...
Kann mir einer von Euch sagen, was das rote runde Bauteil auf der Leiterplatte ist? Das ist auf der Unterseite verschmolzen, genau wie die Anschlüsse der Stromversorgung. Meine Elektrik-Kenntnisse reichen leider nicht aus, um in Steuergeräten Bauteile zu erkennen.
Bin neugierig, was mein Kunde da neulich mit 'nem Startbooster im "VECU" zerschossen hat. Ach ja, das war nicht der einzige "Tote" bei der Aktion...
Danke

VECU
22 Antworten

moin,

@ Triumph,Varistoren sind hier zum KURZSCHLIESSEN von Spannungsspitzen verbaut.
Es gibt auch die von dir beschriebenen, aber google doch mal....

Stützakkus? Sind noch nie so verbaut gewesen....

Das es mehr glück als Verstand ist ,das dieses Steuergerät noch funktioniert ist uns allen klar !!

Und das die Fehlersuche teurer als die Baugruppe sein soll ,lässt dich doch sehr als im Zeitalter des Röhrenfernsehers stehengeblieben erscheinen.Wahrscheinlich denkst du an diese Modulbauweise ,die in FFS eingesetzt wurde.

Ansonsten hilfreich dein Beitrag.Eine ECU nur angucken lassen ist schon teuer genug ,Diagnosen und Reparaturen oft nicht nachvollziehbar und sehr teuer.

gruss

Zitat:

Original geschrieben von keildriemen


Und das die Fehlersuche teurer als die Baugruppe sein soll ,lässt dich doch sehr als im Zeitalter des Röhrenfernsehers stehengeblieben erscheinen...

...Eine ECU nur angucken lassen ist schon teuer genug ,Diagnosen und Reparaturen oft nicht nachvollziehbar und sehr teuer...

🙄

Die Steuergeräte selbst sind auch `nur´ Baugruppen... 😉
Was hat die Aussage von Triumpf also jetzt mit `im Röhrenzeitalter stehen geblieben´ zu tun?

Allerdings würde mich dann doch sehr interessieren, was denn da genau falsch gemacht wurde, um derartige Beschädigungen an den Gerätschaften zu verursachen.
Durch den Fahler sind ja offensichtlich mehrere Baugruppen ( 😉 ) in Mitleidenschaft gezogen worden.

Ich kann Euch ja noch ein paar mehr Infos über da ganze geben:

War vor einiger Zeit auf Außenmontage. Kunde hat seinen alten LKW (Volvo FH12, Version 98) wegen leeren Batterien mit nem Startbooster versucht, zum laufen zu kriegen. Vor mir war schon ein Kollege bei denen, um den Batteriehauptschalter zu tauschen, weil gar nichts ging hinterher. Der LKW lief danach zwar, aber nahm kein Gas an und div. Sicherungen durchgebrannt, auch beim Tausch dieser. Hauptsächlich war ich wg. dem Fahrzeug-Steuergerät (VECU) da. Dessen Sicherung war auch betroffen. Das VECU gibt u.a. das Gaspedalsignal und andere Infos aus der Hütte zum Motor-SG (EECU) weiter.

Nach grob einer Stunde Fehlersuche und ein paar Sicherungen später konnte ich die angeschlossenen Geber und die Versorgung inkl. Relais ausschließen. Also VECU raus und aus der Plastikbox geholt. Manchmal hat man ja Glück und sieht doch was. Also dem Kunden erklärt, was defekt ist und zurück zur Werkstatt Teile bestellen. Am Folgetag dann wieder hin und neues VECU verbaut. Damit war der LKW zumindest fahrbar um ihn ohne Schlepper in die Werkstatt zu kriegen. Bei uns dann am Folgetag programmiert und Fehlersuche weitergeführt für die anderen betroffen Stromkreise. Dabei kam dann das Blinker-Relais zu Tage (das andere SG auf dem Fotos). Dann war noch eine Sicherung vom ABS übrig. Geber, Kabel und ABS-Ventile nach Messung i.O., also noch ein Steuergerät...

Das war ein teurer Startbooster, fanden wir Mechaniker.

Da wollte ich doch gern mal wissen ob dieser Startbooster eine Grundlast braucht(Batterie) . Auf jedenfall war hier deutlich Überspannung am werk.

gruss

Zum Booster selber kann ich nichts sagen. Hab den nicht selber gesehen, sondern alles nur aus Kundenbericht zitiert...

Neben den Varistoren (die von Spannungen gesteuert werden) gibt es noch die PTCs und NTCs, die Temperatur-gesteuert sind, und dieselbe Bauform aufweisen. Was da was ist, ist sogar für den erfahrenen Elektroniker oft nicht so leicht feststellbar! Das steht oft lediglich eine 1-3-stellige Nummer drauf, die nur der Hersteller der Baugruppe interpretieren kann. Und, auch wenn man die interpretieren könnte, wäre es oft so gut, wie unmöglich, dieses Bauteil einzeln zu beschaffen, da die in der Regel "customized" sind, und nur für einen bestimmten Kunden in begrenzter Stückzahl mit bestimmten Eigenschaften hergestellt wurden.
Da kann man dann noch so ein begabter Elektroniker sein: Diese Baugruppen kann man nicht reparieren, weil man:
a: Die Bauteile nicht als Ersatzteile bekommt, und
b: die inneren Vorgänge nicht kennt, um da eine geeignete Fehlerdiagnose stellen zu können.

Und ja, es gibt auch sowohl Batterien, als auch Akkus, die in dieser Bauform hergestellt werden/wurden!
Hatte damit in der Vergangenheit sehr viel zu tun: Die gab es da "unisoliert" (da hat man die Knopfzelle mit den aufgeschweißten Anschlüssen noch persönlich in Augenschein nehmen können (Oft z.B. als Stützbatterie für das CMOS in PCs eingesetzt!). Es gab, oder gibt die aber auch mit "Tauchlackierung", wie in den gezeigten Bildern.
Man rechnet sich da eine bestimmte Lebensdauer aus, und wenn man erwartet, dass die Batterie, oder der Akku "ein Leben lang" (was auch immer das heißt), lebt, dann verfällt man mitunter auf solche Bauformen...

Aber langer Rede kurzer Sinn:
Sowohl das zu Verfügung stehende Equipment, als auch das üblicherweise vorhandene Know-How verbietet normalerweise die Reparatur solch einer Baugruppe, ohne die Unterlagen, die da in der Regel gar nicht verfügbar sind. (es mag profane Ausnahmen geben!)!
An modernen, hochintegrierten Baugruppen, die möglicherweise auch noch auf Multi-Layer-Platinen aufgebaut sind, kann der Hobby-Bastler gar nichts mehr selbst reparieren! Dazu braucht er eine sehr gut ausgestattete Elektronik-Werkstatt, und Unterlagen zu der Schaltung, an der er arbeiten will...
Da ist es oft schon Zufall, wenn er so ein defektes Bauteil, für das er eigentlich gar keinen Ersatz bekommen kann, überhaupt auslöten kann, ohne dabei noch größeren Schaden anzurichten!!

So Long....

Zitat:

Original geschrieben von keildriemen


moin,

@ Triumph,Varistoren sind hier zum KURZSCHLIESSEN von Spannungsspitzen verbaut.
Es gibt auch die von dir beschriebenen, aber google doch mal....

Stützakkus? Sind noch nie so verbaut gewesen....

Das es mehr glück als Verstand ist ,das dieses Steuergerät noch funktioniert ist uns allen klar !!

Und das die Fehlersuche teurer als die Baugruppe sein soll ,lässt dich doch sehr als im Zeitalter des Röhrenfernsehers stehengeblieben erscheinen.Wahrscheinlich denkst du an diese Modulbauweise ,die in FFS eingesetzt wurde.

Ansonsten hilfreich dein Beitrag.Eine ECU nur angucken lassen ist schon teuer genug ,Diagnosen und Reparaturen oft nicht nachvollziehbar und sehr teuer.

gruss

Hier noch ein älterer Varistor für den Automotive-Bereich mit Beschriftung.

MfG, Helmut

Varistor

und was sagt uns das jetzt???
Nur mal so:
Varistor ist ein Kunstwort, das bedeutet: "Variable-Resistor", oder "variabler Widerstand".
Welcher Kennwert da variabel ist, sei da schon mal dahingestellt:
Das kann die Temperatur sein, die Spannung, der Lichteinfall, oder was weiß ich was.
Für all das gibt es Bauelemente, und auf den wenigsten kann man auf den ersten Blick erkennen, wie sie arbeiten!
Ich habe hier ein ganzes Regal vollstehen mit Bauteilekatalogen, die man auch heute noch nicht, oder nicht mehr, im Internet finden kann.
Die Aufdrucke auf den "customized"-Bauteilen dienen oft nur dazu, den Bestückungsprozess zu optimieren, sagen aber sehr oft gar nichts über das Bauteil, oder dessen genaue Parameter aus! Was diese Bezeichnungen bedeuten, weiß oft nur der Kunde des Bauelemente-Herstellers!! Aber, das war schon vor 20 Jahren so...

Wer die entsprechende Erfahrung, und Intuition besitzt, kann diesen "diskreten" Bauteilen mit viel Erfahrung, und mittels eines guten Multimeters, eventuell eines Feuerzeugs etc., seine Geheimnisse entlocken.
Und, wer meint, ich wäre im Röhrenzeitalter stehengeblieben: Ja, ich kenne Röhren, und kann damit auch umgehen! Ich kenne auch noch diskrete Transistorendstufen, und kann die auch berechnen!!
Ich kann sogar noch Anzugs-Verzögerungen und Abfall-Verzögerungen von Relais berechnen!
Aber, ich kenne auch den Wert meiner Arbeitszeit!
Und eine moderne Baugruppe per Lötkolben reparieren zu wollen, würde mir im Traum nicht einfallen!!

Ich weiß nicht, wo Ihr arbeitet, aber, wenn ich mich mit meinem Wissen über so eine elektronische Baugruppe auf Fehlersuche begebe, dann kostet eine Stunde Fehleranalyse mehr, als die Baugruppe wert ist!!
Bei heftigen, wiederkehrenden Problemen macht man das, und gibt dann eine sogenannte "Handlingsanweisung" heraus, wenn das von dem Techniker vor Ort per Lötkolben zu bewerkstelligen ist. Doch z.B. einen SMD-Microchip auszulöten, ohne die Baugruppe dabei zu zerstören, da braucht es heute eher Laborbedingungen!!

So Long...

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