Bad Fuel Countries

werde demnächst in einem afrik. land arbeiten was zu den sog. "bad fuel countries" gehört. paradoxerweise dürfen dorthin autos über 7 j. nicht eingeführt werden...
möchte nun einen 2010er allrad, benziner, euro 4, mitnehmen und möchte gerne wissen, ob es mittelchen gibt die man dem kraftstoff beimischt um den motor zu schonen. da ich nicht viel von motoren verstehe würde ich gerne wissen, was eigentlich bad fuel bedeuted (...schon klar...schlechter/minderwertiger kraftstoff) und wie dieser sich auf motor auswirkt und was man ggf beachten sollte und welche teile bzw. filter man regelmäßig checken/austauschen sollte? und wie merkt man das wagen bereits mit "bad fuel" soz. infiziert wurde?
danke

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Bad Fuel - bedeutet vor allem höherer Schwefelgehalt und andere Verunreinigungen. Wir haben hier inzwischen durchgängig schwefelfreien Sprit (<10 ppm). Der Schwefel im Sprit greift den Kat an. Ein noch größeres Problem ist es für den NOX-Kat (haben typisch Diesel oder Turbobenziner). Beimischen kannst du nix, denke ich.

Was man vermutlich relativ problemlos mitnehmen kann: Toyota Hilux, Landrover Defender, Lada Niva. Die sollten sich da pudelwohl fühlen. 🙂 Ggf. auch Toyota Landcruiser.

Was man öfter tauschen sollte: Kraftstoffiilter in kürzen Abständen. Luftfilter bei staubiger Luft.

Warum nimmst du das Auto mit und kaufst dort keines?

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Gut, ist immer die Frage wie bad denn bad eigentlich ist.

Bad wäre etwa eine niedrige Oktanzahl im Sprit - darauf stellt sich der Motor aber mehr oder weniger selber ein.
(dem Sauger macht's weniger als dem Turbobenziner - bei gemütlicher Fahrt ist es weniger ein Problem als bei Vollgas)
Evtl. kippen sie da unten auch noch Blei ins Benzin - das ruiniert dir dann den Kat (Kollateralschaden, besser als laufen)

Welches Auto willst denn mitnehmen? Bei einem einfachen Saugbenziner hätte ich kaum Bedenken. Bei einem high-tech TFSI mit DSG und pipapo schon eher.

Bad Fuel - bedeutet vor allem höherer Schwefelgehalt und andere Verunreinigungen. Wir haben hier inzwischen durchgängig schwefelfreien Sprit (<10 ppm). Der Schwefel im Sprit greift den Kat an. Ein noch größeres Problem ist es für den NOX-Kat (haben typisch Diesel oder Turbobenziner). Beimischen kannst du nix, denke ich.

Was man vermutlich relativ problemlos mitnehmen kann: Toyota Hilux, Landrover Defender, Lada Niva. Die sollten sich da pudelwohl fühlen. 🙂 Ggf. auch Toyota Landcruiser.

Was man öfter tauschen sollte: Kraftstoffiilter in kürzen Abständen. Luftfilter bei staubiger Luft.

Warum nimmst du das Auto mit und kaufst dort keines?

vielen dank für die ausfühliche erklärung. ich kaufe keinen dort, da vermutlich sowieso alles tüvlose europa importe und bekannte hatten schon ärger mit vor ort gebrauchten fahrzeugen. plane suzuki grand vitara 3.2 mitzunehmen.
ist es richtig das mitnahme eines benziner besser ist als eines diesel.s ? man sagte mir man solle beim diesel euronorm 3 mitnehmen aber die findet man garnichtmehr auf dem deutschen markt v.a. wenn fahrzeug nicht älter als von 2010 sein soll.

Zitat:

@gringobobo schrieb am 14. April 2015 um 20:15:44 Uhr:


werde demnächst in einem afrik. land arbeiten was zu den sog. "bad fuel countries" gehört.

Kannst du uns auch den Namen dieses Landes verraten? 😉

Imho ideal für solche Vorhaben sind alte Saugdiesel mit Verteilerpumpe - sprich Trekker-Motoren.
Sowas ist aber am deutschen Markt schon in den 90ern ausgestorben, kann man also vergessen.

Die modernen Diesel sind imho zu ausgereizt - bei 2000bar Einspritzdruck kann man mit dem Sprit nur begrenzt Blödsinn anstellen.
So gesehen ist ein großer Saugbenziner aus Fernost sicherlich ne gute Wahl.

Was mir noch eingefallen ist - passenden Trichter mit integriertem Sieb in dem Kofferraum werfen. Hält zumindest mal den größten Dreck zurück, wenn man schon irgendwo im Busch nachtanken muß.
Paar Filter dazu (und das Wissen, wie man diese Austauscht)...ansonsten das machen, was die Einheimischen/erfahrenen Kollegen machen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Abgasnorm

Ab Erstzulassung 01.01.2006 war EURO4 bei Dieseln und Benzinern verpflichtend - bei Pkw in Zulassungsklasse M1. Manche wenige haben sich da mit Lkw-Zulassung durchgeschummelt.

Den Landrover und Hilux und Landcruiser gibt's alle nur mit Diesel ab 2008. Ich weiß nicht, wie die den Spagat lösen, dass einerseits für die EU die strengen Abgasnormen einzuhalten waren, andererseits die Autos (oft mit ihren Einheitsmotoren) gerade für solche internationale Märkte konzipiert sind, wo der Sprit auch mal schlechter ist. Unterschiedliche Abgas-Nachbehandlungssysteme?

Benziner würde ich dann auch bevorzugen, wenn die Diesel hier nur mit DPF und/oder NOX-Kat zu haben waren. Suzuki Grand Vitara klingt dann sehr gut.

Hier stehen noch ein paar Hinweise:
http://www.ff-expedition.de/seite%2045.htm
http://forum.buschtaxi.org/ruszfilter-in-afrika-t33914.html
http://www.blacklandy.eu/blboard/forum/archive/index.php/t-73582.html

Die Empfehlungen sind unterschiedlich.

Ich würde auch auf Saugerbenziner aus dem Osten zurückgreifen. MPI und kein DI.
Lada Niva wäre noch ein Auto nach alter Bauart mit Allrad und Untersetzung. Der sollte auch mit billigen Sprit zurecht kommen. Wenig Verdichtung und Literleistung sollte am besten mit niedrigen Oktanzahlen zurecht kommen. Um die Oktanzhal zu puschen könnte man Spiritus/Ethanol nehmen. Ist billiger als das Zeug aus dem Zubehörhandel.

Ruf die dortige Botschaft oder dortige Handelskammer an oder schick eine Email hin oder frage bei der "GIZ - Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit" in Bonn danach, was dort die gebräuchlichsten Fahrzeuge sind.

Diese Vorgehensweise haben wir im Geschäftsleben immer gepflegt, anstatt uns in Bananenrepubliken blaue Augen zu holen oder unnötig Lehrgeld zu zahlen.

Ich würde auch zum Lada Niva tendieren: Vor Ort Kat ausräumen.

Wobei ich den Lada auch nicht so auf dem Sockel heben würde.
In den neueren Versionen sind da Euro5-Benziner drin - sooo viel primitiver ist die Motorisierung auch nicht, im vergleich zum Suzuki.
Da fängt die Nachkat-Lamba auch das Spinnen an, wenn man einfach den Kat rausschraubt.

Mal im Land anzufragen macht sicherlich Sinn.
Aus der Entfernung betrachtet ist aber so ziemlich jeder Jihadist, mit einem Funken Selbstachtung, im japanischen/koreanischen Pick-up unterwegs. 😁
So gesehen ist man mit einem Suzuki wahrscheinlich erstmal nicht schlecht bedient.

Mit dem im Land nachfragen: ich sehe halt wenig Überdeckung mit den Vorstellungen oben (ab 2010). Da kann man auch mal auf den Webeiten im Zielland schauen, was dort neu angeboten wird.

Zum Beispiel:
http://www.toyota.co.ma/ - für Marocco
Oder Suzuki in Nigeria: http://c-imotors.com/index.php/about-suzuki
Und so kann man das nach gleichem Muster ergänzen.

viele dank für die zahlreichen und hilfreichen antworten! land ist elfenbeinküste.
wenn ich zusammenfassen darf:

1. bad fuel= hohe schwefelwerte -> kat leidet und geht kaputt
2. daher benziner besser als diesel
3. saugbenziner besser turbobenziner

maßnahmen:
1. kraftsstoff vor einfüllen durch filter laufen lassen
2. kraftsstoffilter regelmäßig wechseln (frage: nach wievielen km ?)
3. um oktanzahl zu pushen sprit/ethanol dazugeben ( frage: wieviel pro liter kraftsstoff?)

hoffe, habe alles soweit erfasst...

ach ja, es soll der suzuki grand vitara sein...

das ist eine eine gute idee, aber die giz hat ein anderes budget als ich und die bestellen/kaufen die neuwagen idr bei händlern vor ort. bei mir handelt es sich ja um einen "privatwagen".

Zitat:

@Spargel1 schrieb am 15. April 2015 um 11:10:43 Uhr:


Ruf die dortige Botschaft oder dortige Handelskammer an oder schick eine Email hin oder frage bei der "GIZ - Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit" in Bonn danach, was dort die gebräuchlichsten Fahrzeuge sind.

Diese Vorgehensweise haben wir im Geschäftsleben immer gepflegt, anstatt uns in Bananenrepubliken blaue Augen zu holen oder unnötig Lehrgeld zu zahlen.

Ich würde auch zum Lada Niva tendieren: Vor Ort Kat ausräumen.

Du kannst keine genaue Menge Ethanol angeben, weil du kennst die Oktanzahl vor Ort nicht, dazu wird die auch schwanken. Dann kann man Oktanzahlen nicht berechnen, sonder nur im Prüfmotor bestimmen. Es wird eingegabelt über Verschiedene Gemische die mehr und weniger Klopfen als die Prüfsubstanz. Nachlesen kannst das in der DIN wie es geht.
Ich würde da Try and Error versuchen. Wenn der Motor beim Beschleunigen brummt, knurrt und klingelt war es zu wenig Ethanol 😉 Der Klopfsenosr sollte dann den Zündwinkel zurück nehmen. Das kann man einfach per OBD2 und Smartphone App beobachten. am besten mal die Werte in D aufschreiben für bestimmte Geschwindigkeiten als Referenz. Dabei sollte auch die Last identisch sein wie später, d.h. Klima auch max stellen, ich denke in Afrika wird die immer an sein. Auch Beladung und Steigung sollte etwa gleich sein, d.h. besser auf einer Ebenen testen.
Wichtig nimm keinen Direkteinspritzer, damit wirst du nicht glücklich bei schlechten Sprit. Die Pumpen sind vielfaches teuer und empfindlicher als Herkömmliche Benzinpumpen.

Kraftstofffilter kann man hören wenn er zu geht, die Pumpe wird dann lauter. Dazu kommt Leistungsmangel bei hohen Lasten. z.b. Beschleunigung ist nicht mehr so gut, Höchstgeschwindigkeit wird nicht erreicht.
Sonst mal Zündkerzen zum wechseln bereit halten, nicht das die vom Schwefel irgendwie angegriffen werden. Ölwechel unbedingt verkürzen, weil das BlowBy viel Saurer ist als normal. Einfach halbieren. Ein Öl mit hoher TBN wählen, z.b. auf dem Nutzfahrzeugbereich. Da kannst aber auch nochmal im großen Öl Topic nachfragen.

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