BAB 9, Eisenberg in Rg. Berlin-München am 20.05.2018 (Schilderreflektion wie ein Parabolspiegel)

Am 20.05. 2018, so gegen 19.30 Uhr, befuhr ich o.g. Autobahn. Dabei schien die, wohl extrem tiefliegende Sonne so stark, dass die Schilder dermaßen reflektierten, wie ich es noch nie erlebt habe. Sie wirkten wie ein Brennglas, jedoch ohne mich zu blenden. Man konnte von dem eigentlichen Hinweis- oder Warnschild nichts erkennen.
Ich suche Leute, die das auch so erlebt haben und mir vielleicht eine Erklärung dafür geben können.

Auf ein baldiges Feedback würde ich mich sehr freuen.

Danke schon jetzt!

Beste Antwort im Thema

Hallo, Derlichtblitz,

die Erklärung ist einfach:

Zitat:

@Derlichtblitz schrieb am 4. August 2018 um 11:04:10 Uhr:


Dabei schien die, wohl extrem tiefliegende Sonne so stark, dass die Schilder dermaßen reflektierten,....

Viele Grüße,

Uhu110

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Mal eben schnell gemacht? In welchem Winkel muss denn die Sonn zum Schild stehn? Wenn die Hecken und Sträucher nicht wären, dann würde garantiert auch das ganze Schild glühen? Dass Du das gemacht hast, finde ich ganz toll.

Zitat:

@Derlichtblitz schrieb am 5. August 2018 um 22:10:16 Uhr:


Aber das ist ja ein Ding....genau soooooo. Nur waren mehrfach die gesamten Flächen nicht zu erkennen. Wie kommst Du an dieses Bild? Das finde ich ja toll. Vielen Dank.
Doch bewusst hat es wohl an diesem Tag kein Fahrer erlebt?

Ich denke, es liegt auch viel am Blickwinkel bzw. am Rückstrahlwinkel des Schildes. Allein durch die unterschiedliche Sitzhöhe / -haltung, durch die Höhe des Fahrzeugs und durch den Sonnenstand ergeben sich für jeden Fahrer unterschiedliche Blinkwinkel, so dass daher in diesem Fall (oder an diesem Tag) nur Dir das so extrem aufgefallen ist, während andere Fahrer das vielleicht gar nicht so wahrnehmen konnten.

Das glaube ich nicht. Jedenfalls hat es mich nicht angestrahlt. Ich konnte auch keinen Strahlungswinkel erkennnen. Nur dieses phänomenale Glühen der gesamten Schildfläche.......ich war davon voll fasziniert.

Im Falle der Retroreflexion muss sich der Betrachter etwa auf einer gedachten Linie zwischen Sonne und Schild befinden. Im Falle der Spiegelung im jeweiligen Reflexionswinkel.

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Also im Strahl zwischen Sonnenstrahl und Schild?

Im Fall der Retroreflexion, ja. Die Schilder spiegeln aber auch und dann musst du dich entweder direkt in der "optischen Achse" befinden, oder im passenden Winkel (siehe Reflexionsgesetz).

Ich glaube nicht, dass es etwas mit dem Reflexionsgesetz zu tun hat. Das würde zutreffen, wenn es sich um einen reinen Spiegel handelt. Ich vermute, dass es an der Beschaffenheit der Oberfläche des Schildes liegt und der wuchtige Sonnenstrahl gebrochen wird und somit auch nicht in einen anderen Winkel weitergeleitet wird.

Das ist auch "Spiegelung", allein weil die Schildfläche glänzt.

Stimmt, doch diese feinen, auf der Fläche verteilten, tausenden Mikroprismen verursachen den eintretenden Strahl zu köpfen.Somit bleibt er auf dem Schild. Je heller der Strahl, desto dickflächiger wirkt er auf dem Schild.

Hier mal ein Versuchsaufbau 😁

Img-3859

Das ist normale Reflexion, wie bei einem Spiegel.

Stell das Männeken genau zwischen Lichtquelle und Schild, und es kriegt die Retroreflexion ab.

Kleiner Exkurs. Reflexion an normalen Oberflächen ist immer eine Mischung aus diffuser Ablenkung und Reflexion. Eine mattweiße Wand strahlt diffus zurück (das Licht geht in alle Richtungen), ein Spiegel dagegen reflektiert fast alles. Einfache (teil-)reflektierende Oberflächen wären bei Verkehrszeichen aber unbrauchbar, denn sie würden die Erkennbarkeit nachts nur dann verbessern, wenn man sich dem Zeichen exakt auf der optischen Achse (= eine Linie, die senkrecht auf der Oberfläche des Zeichens steht) nähert. Denn der Strahlverlauf der eigenen Scheinwerfer auf das Schild ist ja näherungsweise gleich dem eigenen Sichtstrahl. Jede seitliche Abweichung würde bedeuten, dass die Reflexion sonstwohin geht, aber nicht zum eigenen Auge zurück.

Um unabhängig von der Winkelposition einen Rückstrahleffekt zur Lichtquelle (dem sich nähernden Kraftfahrzeug) zu erreichen, muss Retroreflexion verwendet werden. Man kennt das von Fahrzeug-Rückstrahlern. Kann man nachts mit einer Taschenlampe ausprobieren - egal in welchem Winkel man zum Rückstrahler steht, er leuchtet (in gewissen Grenzen) immer dorthin zurück, von wo man ihn anleuchtet. Erreicht wird das durch eine besondere prismatische Mehrfachspiegelung: https://de.wikipedia.org/wiki/Retroreflektor

Diese mehrfachspiegelnde Struktur lässt sich auch sehr kleinformatig realisieren, als Oberflächenbeschichtung mit speziellen, in einen Träger eingebetteten Glaskügelchen (bekannt von Projektionsleinwänden), aber auch in Form von Mikroprismen in farbigen Folien. Moderne Verkehrszeichen bestehen aus sowas. Dabei wird keine hundertprozentige Retroreflexion angestrebt, das würde die Zeichen schwer erkennbar machen. Real ist der Lichtverlauf eine Mischung aus diffuser Verteilung, Reflexion (wenig) und Retroreflexion. Die genaue Verteilung wird sicherlich auch alterungs- und verschmutzungsabhängig sein. Die teilweise beobachtbare sehr starke Retroreflexion durch tiefstehende Sonne wird so wahrscheinlich nur bei ganz frischen Schildern auftreten und später durch Mattwerden der Folienoberfläche abgeschwächt.

Aber das sind jetzt nur gezielte Vermutungen von mir, sozusagen angewandte Physik. Falls hier ein Experte für Verkehrssschilderherstellung mitliest, kann er ja noch was schreiben.

Zitat:

@Erwachsener schrieb am 6. August 2018 um 00:09:31 Uhr:


Das ist normale Reflexion, wie bei einem Spiegel.

Eben.

Hier gerade noch was gefunden: http://www.rsa-95.de/13/Reflexfolien/Reflexfolien.htm

Da hätte ich noch einen Link:

http://www.rsa-online.com/14/Umleitung/Herstellung.htm

...dort findest du auch das Schild aus meinem Experiment. 😁

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