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Automobilzulieferfirmen werden in die Knie gezwungen!

Themenstarteram 28. Januar 2007 um 9:25

So, ich weiß jetzt nicht ob dieses Thema hier her gehört, aber ich wüsste sonst nicht wo ich posten soll.

Fahre jetzt drei Jahre Ford Focus, in großen und ganzen eigentlich zufrieden. Traditionell tausche ich mein Fahrzeug nach drei Jahren wieder auf ein Neues um, also stünde dieses Jahr ein Neuwagenkauf an.

Ich habe aber von deutschen Autokonzernen derart die Nase voll dass ich das ab sofort nicht mehr machen werde.

Der Grund meiner Frustrierung ist die Tatsache dass so manche deutsche Autokonzerne glauben die Zulieferfirmen derart beim Preis drücken zu müssen, dass diese gezwungen sind Umstrukturierungen in Ihrem Arbeitsprozess vorzunehmen die in weiterer Folge Lohnkürzungen und Kündigungen nach sich ziehen. Dadurch sind natürlich sämtliche Mitarbeiter demotiviert und dementsprechend sieht dann auch deren Arbeitsleistung aus.

Ich arbeite in einem großen österreichischen Automobilzulieferbetrieb im Qualitätsmanagement.

Wir fertigen Bauteile für fast alle deutschen Automobilhersteller. Ich muss sagen so derart wie im letzten Jahr an der Preisschraube gedreht wurde, war dies überhaupt noch nie der Fall. Eigentlich müsste man annehmen, dass die Autos durch diese Maßnahmen billiger werden müssten.

Wenn man dann aber liest dass VW den neuen Golf billiger produzieren muss, einige Zusatzausstattungen die beim Golf 5 Serie waren jetzt weglässt und dann noch den Preis erhöht, so klingt das wie Hohn. Dass bei solchen Aktionen wie es nur beispielsweise VW betreibt die Qualität darunter leidet, sieht man ja an diversen Langzeittests. VW hat qualitativ stark abgenommen.

Geiz ist geil, das hat Lopez bei Opel bereits in den 90igern eingeführt.

Diese Automobilkonzerne wollen sich mit diesen Maßnahmen eine goldene Nase verdienen und das großteils auf Kosten der Zulieferer. Nur wenn der kleine Mann immer weniger Geld bekommt und sich um seine Existenz fürchten muss, so wird dieser auch kein Automobil kaufen. Die Spiral dreht sich somit nach unten bis die Wirtschaft zusammen bricht.

Ich zu meinem Teil werde die Konsequenzen ziehen und meine Karre auf Schrott zusammen fahren. Offensichtlich haben immer mehr diese Einstellung, denn der Automarkt stagniert ja zusehends.

Ob mein Beitrag jetzt jemanden interessiert oder nicht, ist mir egal, ich wollte mir mal meinen Frust von der Seele schreiben.:mad:

Gruß femy

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17 Antworten
am 28. Januar 2007 um 10:47

Tach

Ist doch ein alter Hut, ich war in den 90ern bei einem Zulieferer von VW und DC beschäftigt, dem wurden von beiden Firmen die Preise gedrückt, von DC weiss ich das es von 1996 auf 1997 ganze 15% waren.

Das sowas auf Qualität geht ist völlig normal, deshalb gibt es ja heute fast nur noch Schrott, egal ob man sich ein Auto oder ein Handy kauft

Mein Bosch Handy 909S ist auch nach 8 Jahren noch top in Ordnung, hat zwar keinen Schnickschnack, aber man kann damit telefonieren

Greets bernd

Ford ist kein deutscher Autokonzern

Die Ford-Werke GmbH schon, die nebenbei auch in Deutschland produziert...

Einen Neuwagen würde ich grundsätzlich nicht nach 3 Jahren schon wieder abstoßen. Der Einzige, der dabei (neben dem Lieferanten für den anschließenden Neuwagen) ein Geschäft macht, ist der Käufer des Gebrauchtwagens, da er den extremen Wertverlust der ersten drei Jahre nicht finanzieren muß.

am 28. Januar 2007 um 17:46

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke

Einen Neuwagen würde ich grundsätzlich nicht nach 3 Jahren schon wieder abstoßen.

Ich würde nie wieder einen Neuwagen kaufen, den Wertverlust sollen die "Dummen" bezahlen

am 29. Januar 2007 um 0:26

Diese "Erscheinung" ist nun wirklich nicht neu und außerdem in der gesamten Industrie "normal".

Was nicht im billigen Osten produziert werden kann, wird mit Erpressung heruntergedrückt.

noch mal zu Ford

mag stimmen: die Ford Werke GmbH sind deutsche Firmen

Frage: und wer sind die Gesellschafter dieser GmbHs ???

jetzt zu Opel

Opel Rüsselsheim ist eine deutsche Firma

und wem gehört diese Firma ???

nachdenken, Leute !!!

Glaubst du wirklich, dass deine Kenntnisse im Kapitalgesellschaftsrecht ausreichend sind, um dir einen Überblick über die Vernetzung solcher Global Player verschaffen zu können? Da reicht ein "Nachdenken Leute " nict aus.

Grüße

am 29. Januar 2007 um 22:26

Re: Automobilzulieferfirmen werden in die Knie gezwungen!

 

Zitat:

Original geschrieben von femy

Diese Automobilkonzerne wollen sich mit diesen Maßnahmen eine goldene Nase verdienen und das großteils auf Kosten der Zulieferer.

Das wäre dann an den Geschäftszahlen erkennbar. Vielleicht hast Du recht, vielleicht ist auch einfach Deine Analyse falsch? Der Autohersteller ist nun einmal diejenige Instanz, die einen gestiegenen Kostendruck als erste spürt und (zwangsläufig) weitergeben muß.

Der Staat erhöht munter seine Steuern und Abgaben.

Die Arbeitnehmer und Gewerkschaften verlangen regelmäßig mehr Lohn.

Die EU verordnet laufend neue technische Randbedingungen.

Die Kunden müssen nicht jeden Preis zahlen, da es sich um einen (verzichtbaren) Luxusartikel handelt. Ein Dacia Logan erfüllt den Zweck prinzipiell auch.

Die Investoren verlangen eine Rendite, die sie anderswo am Kapitalmarkt auch bekommen könnten.

Fazit: Der wahre Schuldige ist der linkswählende, gewerkschaftlich organisierte Import-Kleinstwagenfahrer, der für die Altersvorsorge einen Aktienfond gekauft hat.

Oliver

Re: Re: Automobilzulieferfirmen werden in die Knie gezwungen!

 

Zitat:

Original geschrieben von os-m

Fazit: Der wahre Schuldige ist der linkswählende, gewerkschaftlich organisierte Import-Kleinstwagenfahrer, der für die Altersvorsorge einen Aktienfond gekauft hat.

Nö. Seit wann ist der Konsument schuld, wenn ein Produkt nicht läuft? Zuerst muss der Hersteller dem Kunden das bieten, was er will.

Und spitz gefragt: Wofür überhaupt eine Altersvorsorge? Ach ja, ich vergaß, der Kunde ist schuld an der REntenentwicklung...

Re: Re: Automobilzulieferfirmen werden in die Knie gezwungen!

 

Zitat:

Original geschrieben von os-m

Fazit: Der wahre Schuldige ist der linkswählende, gewerkschaftlich organisierte Import-Kleinstwagenfahrer, der für die Altersvorsorge einen Aktienfond gekauft hat.

Den Menschentyp, der alle o.g. Fakten auf sich vereint, findest du in Deutschland aber seltener als eine Stecknadel im Heuhaufen.

am 30. Januar 2007 um 20:52

Re: Re: Re: Automobilzulieferfirmen werden in die Knie gezwungen!

 

Zitat:

Original geschrieben von Düsentrieb77

Zuerst muss der Hersteller dem Kunden das bieten, was er will.

Richtig. Genau das passiert im eingangs geschilderten Szenario. Der Durchschnittskunde will ein möglichst billiges Auto, welches frei von (Aufpreis für) Markenimage und (hochwertigen) Luxuskomponenten wie Navi, Leder, Automatikgetriebe etc. ist. Die Hersteller setzen genau diesen Wunsch um, und bauen ein Auto für den Preis, den die Kunden zu bezahlen bereit sind. Daraus ergibt sich u.a. auch der Preis für die Komponenten des Autos mit den genannten Konsequenzen für die Mitarbeiter der Zulieferer.

Oliver

Völlig korrekt. Nur zwei Dinge zur Anmerkung:

1.) Das gilt für alle Konsumgüter, nicht nur für Autos. Hier haben wir aber den Spezialfall, dass sich ein Luxusgut bei immer mehr Menschen in das Investitionsgut verwandelt, das wirklich gebraucht wird.

2.) Die Kunden haben das Spiel nicht begonnen. Zuerst kam die stagnierende Entwicklung von Löhnen und Gehältern (klar, mehr war gar nicht zu wollen), danach auch noch eine Teuerung, und dann kamen erst Kaufzurückhaltung, "Geiz ist geil", etc.

3.) Man kann auch sagen: Schuld sind Firmen, die Gewinnmaximierung auf Kosten der Volkswirtschaft betreiben. Oder: Schuld ist die Politik, die mit immer höherer Abgabenlast die Wirtschaft erlahmen lässt (und hier besonders die kleineren Firmen).

Dass das Wirtschaftsystem aus dem Gleichgewicht geraten ist, hat viele Faktoren, längst nicht nur die Konsumenten.

am 31. Januar 2007 um 23:30

... na ich möchte den Autokonzern sehen, der irgendwelche "horrenden" Abgaben zu leisten hat.

Alle Kosten kommen auf den Preis des Autos oder werden vor dem Finanzamt andersweitig verrechnet ...

Ich habe keine Ahnung davon, aber garantiert kostet die Herstellung höchstens maximal 50%, der Rest ist dicker fetter Gewinn.

Ich war zufällig im Opelhaus und da lag ein simpler Kühlergrilleinsatz für den Zafira aus Kunststoff für den Preis von 118 Euronen, das kann nicht normal sein.

Momentan sollen wir auch die Autos kaufen, von denen die Hersteller meinen, wir müssen sie haben ...

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