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Autogas

Themenstarteram 3. Februar 2003 um 20:34

auto motor und sport tv

Sendung vom 12.01.2003

Gasantrieb

Gas ist nicht gleich Gas! Als Gasantriebsformen stehen Erdgas und Flüssiggas zur Verfügung. Wer seinen Wagen auf Gasantrieb umrüsten will, muss sich aber, egal für welches Gas er sich entscheidet, einen Umbau an seinem Auto vornehmen lassen.

In Deutschland gibt es 650 Anbieter für Erdgas und davon fördern ca. 125 eine Erdgasanlage im Auto. Das hört sich natürlich toll an, allerdings ist der Einbau einer Erdgasanlage mit ca. 4.000,- EUR auch doppelt so teuer, wie die Umrüstung auf Flüssiggas und lohnt sich daher auch praktisch nur, wenn ein regionaler Anbieter bezuschusst.

Der erhöhte Einbaupreis von Erdgas ergibt sich aus der Eigenschaft des Gases. Flüssiggas und Erdgas sind physikalisch gesehen sehr unterschiedlich zu bewerten: Flüssiggas ähnelt Benzin, ist leicht zu "verpacken" und zu transportieren. Erdgas hingegen verlangt aufwändige Drucktanks, denn es muss bei einem Druck von 200 bar im Auto untergebracht werden. Die spezielle Druckkartusche für Erdgas im Auto ist zudem relativ groß und schwer. In den meisten Autos werden diese Druckkartuschen im Kofferraum eines Autos untergebracht, wodurch man auch kleinere Kofferraumvolumina in Kauf nehmen muss. Des Weiteren muss der Fahrer bei Erdgas mit einem Leistungsverlust seines Autos von zehn bis zwanzig Prozent rechnen.

Flüssiggas hingegen braucht nur einen Druck von 10 bar. Der Flüssiggas Tank wird zumeist an die Stelle des Reserverads eingesetzt. Das nun fehlende Reserverad wird durch ein Not-Kit ersetzt. Der Leistungsverlust des Autos bewegt sich im Flüssiggas Betrieb nur um die zwei Prozent.

Bei beiden alternativen Antrieben bleibt der ursprüngliche Benzin- oder Dieselantrieb des Fahrzeugs natürlich erhalten, d.h. der Fahrer kann nach dem Einbau immer noch entscheiden, ob er sein Auto mit Gas oder Benzin betreiben will und zwischen diesen beiden Antriebsalternativen wechseln.

Mit Erd- oder Flüssiggas kann man gegenüber Benzin oder Diesel 40 bis 50 Prozent der Kosten sparen! Die heutige Folge ist daher, dass nicht nur die Zahl der Gasfahrzeuge, sondern auch die der Zapfsäulen zunimmt. Mittlerweile gibt es in Deutschland an die 306 Erdgas Tankstellen und 386 Flüssiggas Tankstellen. Allerdings sind im europäischen Raum wesentlich öfter Flüssiggas Tankstellen zu finden. In Holland zum Beispiel ist Flüssiggas schon lange eine gewohnte Antriebsform und auch in Italien werden damit mittlerweile ca. 1,4 Millionen Fahrzeuge betrieben.

Die Vorteile von Gas liegen eindeutig in der saubereren Verbrennung. So erfüllen derartige Autos Anforderungen bis zur Euro 4 Norm. Probleme entstehen nur dann, wenn durch veraltete Gasanlagen neue Euronormen nicht einzuhalten sind. Seriöse Fachbetriebe arbeiten deshalb nur mit adäquaten Systemen und führen abschließend eine AU durch. Der Kunde kann sich absichern, als dass er sich von seinem Nachrüstfachbetrieb schriftlich bestätigen lässt, dass sein Fahrzeug in der Schadstoffnorm nicht zurück gestuft wird.

Zusätzlich werden Fahrzeuge mit Erdgas oder Flüssiggasantrieb bis 2009 steuerlich begünstigt, danach ist allerdings nur noch eine Begünstigung für Erdgas geplant. Einen Grund für die alleinige Förderung von Erdgas konnte uns leider auch das Bundesumweltmininsterium nicht mitteilen. Aber wie auch immer, auch nach 2009 wird auch Flüssiggas eine preiswertere und umweltschonendere Alternative zu Benzin oder Diesel sein.

Anmerkung zu diesem Artikel:

Die Förderung bis 2020 allein für Erdgas basiert auf der Hörigkeit der Bundesregierung und hierbei insbesondere des Umweltministers Trittin gegenüber der finanzstarken und somit mächtigen Erdgaslobby. Der Deutsche Verband Flüssiggas ( www.dvfg.de ) arbeitet z. Zt. intensiv daran, diese Förderung auch für Autogas bis 2020 zu bekommen. Das macht insbesondere deshalb Sinn, weil Autogas (Propan/Butan) nicht nur als "Abfallstoff" bei der Rohölveredelung, sondern in viel grösserem Ausmass auch bei der Erdgasförderung entsteht und auch heute noch vielfach einfach abgefackelt bzw. ungenutzt in die Umwelt entlassen wird. Was kann also der Umwelt mehr nützen, als einen Rohstoff zum Antrieb von Fahrzeugen zu nutzen, der ansonsten unter Entstehung von Emissionen sinnlos abgefackelt wird? Höchstens noch Radfahren.

Autogas ist nicht, wie hier im Forum schon behauptet wurde, tot. In England, Frankreich, Italien, Benelux, Polen, Türkei, Ungarn, einigen asiatischen Staaten etc. steigt die Zahl der Tankstellen stetig an. Dort bieten die Fahrzeughersteller wie Vauxhall, Renault, Volvo, Ford etc. etc. umgerüstete Fahrzeuge direkt ab Hersteller an. Australien will bis 2005 10% der Fahrzeuge auf Autogas laufen haben. In Hong-Kong werden ab 2005 keine Diesel-, sondern nur noch Autogastaxis fahren dürfen. Selbst in den USA ist der Anteil wesentlich grösser als in Deutschland.

Irgendwas läuft da doch schief bei uns!!!!

Immerhin: Die Tank & Rast GmbH hat die Zeichen der Zeit erkannt und wird noch in diesem Jahr über 50 Autobahntankstellen in Deutschland mit Autogaszapfsäulen ausrüsten.

Zudem kann man den Ölscheichs die lange Nase drehen, da Erdgas und damit auch sein "Abfallprodukt" Autogas im wesentlichen in Russland, den skandinavischen Ländern und der Nordsee gefördert wird; diesen Hahn kann Saddam Hussein nicht einfach abdrehen, wenn der George auf den Bush klopft.

 

Info: www.autogas-forum.de

Gebt Gas

LPG

11 Antworten

ich habe selbst in der türkei dieses jahr einen mercedes CLK gesehen mit der gas öffnung an der heckstoßstange. ;)

in izmir z.b. gibt es über 70 % fiat taxis die mit LPG (gas) fahren.

haben zwar eine miese beschleunigung, aber bin mir sicher würden die autoa ab werk so sein, wären da die motor werte super.

 

gruss murat

Themenstarteram 5. Februar 2003 um 21:30

Das Thema "Leistungsverlust" ist bei den Autogasanlagen der neuen Generation, wie z.B. bei Multipoint- oder sequentiellen Anlagen, kein wirkliches Thema mehr. Wie VOX schon meldete:

}Gas ist nicht gleich Gas!......muss der Fahrer bei Erdgas mit einem Leistungsverlust seines Autos von zehn bis zwanzig Prozent rechnen. ...... Der Leistungsverlust des Autos bewegt sich im Flüssiggas Betrieb nur um die zwei Prozent. }>

Bei meinem T 4 macht das im Vollgasbereich gerade mal 2-3 Km/h aus; dafür hat er im unteren Drehzahlbereich lt. Prüfstand sogar 10% Mehrleistung gegenüber dem Benzinbetrieb.

Und wenn ich die 2-3Km/h wirklich mal brauchen sollte (was bisher noch nie der Fall war), kann ich auch unter Vollgas auf Benzin umschalten.

Meiner läuft auf Flüssiggas mindestens genausogut wie mit Benzin. Auf einem Prüfstand war ich noch nicht, brauch ich aber auch nicht. Wenns wirklich 2% sind, die merkt man sowieso nicht :-))

Dafür aber die pralle Briftasche!

Hatte mal einen 230E mit Gasanlage ausrüsten lassen.

War aber 1991, somit bin ich mit den aktuellen Dingen nicht vertraut.

Leistungsmäßig gab es eine kleine Einbuße, bei Bedarf konnte man aber mit einem Schalter elektronisch auf Super verbleit umschalten.

Manko, Gas kühlt die Ventile nicht so gut, deshalb wurden sie nachher ein wenig "loser" gestellt.

Irgendwann mal ist eine Zündkerze kollabiert (Stück von der Masseelektrode wegebrannt und hat durch den Zylinder randaliert. Kopfdichtung neu, Ventile neu etc.

Schade... aber Studizeit war eh vorbei und ein größerer konnte her;O)

Trotzdem konnte damals das Tanken in Holland für anfänglich 36 Pfennig bezaubern. Dann hoch auf 40,50,60,70 etc. Den heutigen Preis weiß ich gar nicht mehr.

Würde ich heute aber nicht mehr tun.

Stimmt es denn noch, daß die Gasanlagen mit Sechszylindern Probleme haben?

Stinkfuss

die probleme von denen du berichtest treten dann auf, wenn man 1. eine ältere Anlage verbaut, 2. eine falsche Zündkerze drin hat - müsste eigentlich der Umrüster wissen und 3. ein Auto mit ungehärteten Ventilsitzen und ohne Hydrostößel hat.

Bei den modereneren PkW und Anlagen gibts da definitiv keine Probleme.

Und warum würdest Du das heute nicht mehr machen? Weil Dein Diesel billiger ist?!? Dann schau mal auf meiner Webseite vorbei, Du wirst Dich wundern :-))

halbe Benzinkosten, 20-30% billiger pro km wie ein vergleichbarer Diesel.

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Und warum würdest Du das heute nicht mehr machen? Weil Dein Diesel billiger ist?!?

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Nein, kein Diesel. Aber weil ich heute, zum Glück, sagen kann, daß ich das Auto so unterhalte, wie ich es gekauft habe.

Sparen ist immer gut, aber wenn ich mir heute einen BMW leiste, dann weiß ich auch, was ich dafür bezahlen muß.

Damals war es eben während/kurz vor der Studentenzeit ein 230E. Den habe ich aber auch nur umgerüstet, weil andere aus meinem Bekanntenkreis es gemacht hatten und auch damit zudrieden waren.

Ich eine Menge an Sprit gespart und war zufrieden.

Nur würde ich es heute (in Bezug auf Umbau etc. und Verbrauch ab Werk meines Autos (wie ich oben sagte; ich weiß deren Kosten und fertig) nicht mehr tun.

Ich habe ja niemanden abgeraten.

Wenn das so verstanden wurde, dann tut es mir leid.

Stinkfuss

nein, da ist nichts falsch verstanden worden. ich würde mir, wenn ich einen neuen kaufen würde, auch über erdgas nachdenken. nachdenken, entscheidung trifft man erst, wenn es soweit ist.

umrüsten auf flüssiggas würde ich jederzeit wieder, in meinem nächsten gebrauchten auch.

das billige ist nicht das einzige, was zieht. aber ein riesiger faktor :-)

Ich hatte damals den 100er Tank mit glaube ich 80l (plusminus 5l)

Da war der Kofferraum aber auch nur noch ein "Ein-Koffer-Kofferraum".

"Wenn die Scheisse paßt, dann trag sie auch!"

Hi,

damals gabs ja auch leider keine Reserveradmuldentanks. Mein Kombi ist und bleibt ein echter Kombi dank dem Tank in der Mulde fürs E-Rad .-)

Sonst wär das für mich auch nichts gewesen.

 

bilder auf meiner webseite

den alten S600 mit flüssiggas.. das wär mal was :)

geht das beim 12-zylinder?

warum sollte das nicht funktionieren. die v8 mit 6l hubraum lassen sich ja auch umrüsten :-)

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