Auto wurde mit Einkaufswagen beschädigt, keine Versicherung

Hallo,

mein Auto wurde vor meiner Haustür durch einen Nachbarn mit einem Einkaufswagen beschädigt (er ist mit dem Einkaufswagen praktisch bis nach Hause gefahren).

Er hatte den Unfall bei der Polizei gemeldet, die nur Personalienaustausch gemacht hat. Nun hat der Verursacher keine Versicherung und wir möchten die Sache unter uns klären.
Ich kenne einen Gutachter, der mir Kosten in Höhe von ca 1000 € vorgeschlagen hat. Ich möchte jetzt nicht, dass auf die Gegenseite so hohe Kosten zukommt, und kann die "Beule" auch in einer freien Werkstatt reparieren lassen.

Ist es rechtskräftig, wenn ich eine Vereinbarung mit ihm treffe und es schriftlich festhalte, dass er mir z.B. nur die Hälfte zahlen muss? Er möchte es auf jeden Fall monatlich abbezahlen. Was würde passieren bzw. welche Bedingung sollte ich in dieser Verinbarung festhalten, falls er nicht bezahlen möchte? Ist die Sache "unter sich klären" überhaupt rechtskräftig?
PS: der Verursacher ist wohl Hatz 4 Empfänger

Vielen Dank vorab für Eure Hilfe.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von oemern



PS: der Verursacher ist wohl Hatz 4 Empfänger

Unter dieser Voraussetzung kannst du froh sein, wenn du überhaupt etwas bekommst und der Verursacher auch dazu bereit ist, den Schaden (zumindest anteilig) zu begleichen.

"Vereinbarungen" kannst du treffen, so viele, wie du willst - wenn beim Verursacher nichts zu holen ist, dann sind eben alle Vereinbarungen Makulatur.

Folgender Ratschlag: Lasse die Beule so günstig, wie möglich instand setzen und vereinbare dann mit ihm die Rückzahlungsmodalitäten.

Nochmals: Es geht hier nicht darum, dass ein Anspruch besteht (das tut er in jedem Fall) und auch nicht darum, ob irgendwelche Vereinbarungen Gültigkeit haben - es geht schlicht darum, ob du überhaupt jemals einen Cent von deinem Schaden sehen wirst, oder nicht.

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Hallo,

erstmal ein Dankeschön für eure Antworten.

Ich sehe, dass das Thema bisschen aus der Kontrolle geraten ist..
Ganz ehrlich: ich hätte nicht gedacht, dass in Deutschland, wo es nur so von Gesetzen wimmelt, so etwas möglich ist. Dann sollte der Staat dafür Sorge tragen, dass jede Person einen Beitrag für die Versicherung zahlt o.ä.

Naja, gut, dann werde ich es wohl so machen, dass wir eine Vereinbarung treffen und den Schaden günstig repariert bekommen.

Vielen Dank!

Zitat:

Original geschrieben von oemern


Hallo,

erstmal ein Dankeschön für eure Antworten.

Ich sehe, dass das Thema bisschen aus der Kontrolle geraten ist..
Ganz ehrlich: ich hätte nicht gedacht, dass in Deutschland, wo es nur so von Gesetzen wimmelt, so etwas möglich ist. Dann sollte der Staat dafür Sorge tragen, dass jede Person einen Beitrag für die Versicherung zahlt o.ä.

Naja, gut, dann werde ich es wohl so machen, dass wir eine Vereinbarung treffen und den Schaden günstig repariert bekommen.

Vielen Dank!

Eben ist mir noch eingefallen, u.U. hast Du eine PHV mit FAD (Forderungsausfalldeckung), hier wird für den Fall, dass der Verursacher keine PHV oder Vermögen hat, Dein Schaden von Deiner PHV gedeckt, allerdings ist hier meist eine Selbstbeteiligung vereinbart.

Bitte prüfen.

Zitat:

Original geschrieben von Corsadiesel


Wer keine PHV hat, muß eben mit seinen Vermögen haften.

Und wenn nichts vorhanden ist ? soll er dann 5 Jahre bei einem Rasenmähen kommen ? ( Das wäre doch auch mal ne Idee )

Zitat:

Original geschrieben von oemern


Hallo,

erstmal ein Dankeschön für eure Antworten.

Ich sehe, dass das Thema bisschen aus der Kontrolle geraten ist..
Ganz ehrlich: ich hätte nicht gedacht, dass in Deutschland, wo es nur so von Gesetzen wimmelt, so etwas möglich ist. Dann sollte der Staat dafür Sorge tragen, dass jede Person einen Beitrag für die Versicherung zahlt o.ä.

Eigentlich steht es schon in dem Wort : Privathaft

pflicht

versicherung, diese müsste eigentlich für jeden Pflicht sein.

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Zitat:

Original geschrieben von wobPower



Zitat:

Original geschrieben von Ladaheizerin


Also darf ein H4ler alles kaputt machen ohne dafür gerade zu stehen?
Ja sicher 😉 bei unserer Banenrepublik werden hartzer immer bevorteiligt !

wieso? Das trifft doch auch auf jeden Geringverdiener zu dessen Gehalt unter dem Pfändungsfreibetrag liegt-oder auch jedem Unternehmer der seine Fa wegen unbezahlten Rechnungen vor die Wand fährt-in die Insolvenz schickt und sie morgen mit einer anderen Unternehmensform wieder aufmacht!

Hier nochmal auf die ärmsten der armen draufzuschlagen ist absolut überflüssig!!

Niemand ist und wird gezwungen, eine Privathaftpflichtversicheruing abzuschliessen, das Wort Pflicht bezieht sich auf die Haftpflicht, nicht auf die Versicherungspflicht.
Macht auch keinen Sinn, meist haften Andere, sodass diese im Alltag überflüssig ist. Zumal sie im Ernstfall eh selten bis gar nicht zum Tragen kommt, da entweder die Versicherung die Zahlung verweigert oder andere Versicherungen oder der Schädiger selbst zahlungspflichtig sind.
.

Die Schadenersatzpflicht ist u.a. in § 823 BGB geregelt.

Zitat:

Original geschrieben von Hartgummifelge


Macht auch keinen Sinn, meist haften Andere, sodass diese im Alltag überflüssig ist. Zumal sie im Ernstfall eh selten bis gar nicht zum Tragen kommt, da entweder die Versicherung die Zahlung verweigert oder andere Versicherungen oder der Schädiger selbst zahlungspflichtig sind.

in jungen kindheitsjahren musste meine (bzw die meines vaters) öfters mal in die tasche greifen...so isses auch net 😉

Ich habe die Erfahrung gemacht, das die Privathaftpflicht Vorsatz unterstellt und der Gang vor Gericht wegen ein paar Euro jeden vernünftigen Rahmen sprengt, nicht nur finanziell, sondern vor allem zeitlich, da sich das über Jahre hinzieht, bis das Loch im Sofa geflickt werden kann und darf, (Teppichmesser aus versehen in der Schenkeltasche stecken lassen) und oder das andere Versicherungen ((KFZ (beim Be-Entladen)- Tierhaftpflicht (Schaden an Tür oder -rahmen)) zur Regulierung verpfllichet sind.

Was ist das denn für eine verdrehte Logik?
Man braucht keine PHV, weil jemand anders haftet. Das ist doch Mumpitz. Die PHV braucht man, wenn man eben selbst der andere ist, der haftet.

Und wenn mir ein Radler ins Auto fährt oder ich mir die Gräten breche, weil der Nachbar nicht richtig gestreut hat, bin ich sehr froh, wenn die beiden eine PHV haben.

Wenn die PHV missbraucht wird, weil man meint, sie ist dazu da, alte Möbel oder Handys zu erneuern, dann muss man sich nicht wundern, wenn man Ärger bekommt.

Aber bei "echten" Haftpflichtfällen ist es einfach asozial, die Schultern zu zucken und auf die leeren Taschen zu zeigen...

Zitat:

Original geschrieben von Hartgummifelge


Macht auch keinen Sinn, meist haften Andere, sodass diese im Alltag überflüssig ist. Zumal sie im Ernstfall eh selten bis gar nicht zum Tragen kommt, da entweder die Versicherung die Zahlung verweigert oder andere Versicherungen oder der Schädiger selbst zahlungspflichtig sind.

Eigentlich wollte ich mich nicht zur PHV-Thematik äussern, aber diese Logik ist dermassen daneben, dass ich Dich schon fragen möchte, ob Du Dir jemals Gedanken gemacht hast, was ist, wenn Du wirklich mal einen Schaden verursachst?

Ich rede hier natürlich nicht vom beschädigten Sofakissen (würde ich aufgrund Geringfügigkeit vermutlich gar nicht melden), noch nicht mal vom Lackkratzer, weil Du mit dem Fahrrad am geparkten Auto hängen geblieben bist und der mit 800 EUR zu Buche schlägt (falls Dir der Betrag zu hoch erscheint, der Hinweis, dass Deine PHV auch die Forderungen sowohl dem Grunde, als auch der Höhe nach prüft).

Ich rede z.B. von Personenschäden, die Du verursacht hast und die, wenns gut läuft, niedrig fünfstellig sind, so dass Du an der Privatinsolvenz vorbei schrammst...

Wir hatten im Frühjahr einen Fall, da ist beim Essen mit Freunden ein Teller ausgekommen und der heisse Inhalt im Dekolleté einer Freundin des Verursachers gelandet... Bislang wurden rd. 12.000 EUR bezahlt!

Dieses Verhalten, zu geizig, um 60 EUR p.a. für eine Familien-PHV zu investieren, halte ich persönlich nicht nur für dumm, sondern auch für verantwortungslos!

Und auch wenn ich normalerweise für weniger Regularien durch den Staat bin, gehört eine PHV-Pflicht eindeutig ins Gesetz!

Zitat:

Original geschrieben von Hartgummifelge


Niemand ist und wird gezwungen, eine Privathaftpflichtversicheruing abzuschliessen, das Wort Pflicht bezieht sich auf die Haftpflicht, nicht auf die Versicherungspflicht.
Macht auch keinen Sinn

Würde ich vor deinem Haus, weil nicht ordnungsgemäss gestreut wurde, einen Personenschaden erleiden, oder würdest du mich mit dem Fahrrad umfahren, so dass ich verletzt wäre - glaube mir eines:

Ich würde meine Ansprüche bei dir pfänden lassen, bis zum allerbittersten Ende - solange, bis dein Vermögen weg ist und du (nach der Lohnpfändung) nur noch das dir zustehende gesetzliche Minimum bekommst.

Und dann - ganz sicher dann, würdest du auch überlegen, ob es nicht vielleicht doch Sinn gemacht hätte, für ein paar EUR im Jahr eine Privathaftpflicht abzuschliessen.

Zitat:

Original geschrieben von go-4-golf



Ich arbeite nicht auf der Agentur und erhalte auch kein Geld von denen. Kenne mich aber dennoch aus und versuche es daher, Dir detailliert tzu erklären:

Bei Berechnung des ALG 2 wird eine Versicherungspauschale in Höhe von 30 €/Monat vom bereinigten Einkommen abgesetzt. Durch diese Absenkung des Einkommens erhält der H4 - Empfänger  30 € mehr im Monat.
Dies ist gleichbedeutend mit dem, was ich gesagt habe, nämlich, dass der H4-Empfänger eine Pauschale in Höhe von 30 € erhält.

Hier zum Nachlesen unter ALG2 Vo:

"§ 6 Pauschbeträge für vom Einkommen abzusetzende Beträge
(1) Als Pauschbeträge sind abzusetzen
1.von dem Einkommen volljähriger Leistungsberechtigter ein Betrag in Höhe von 30 Euro monatlich für die Beiträge zu privaten Versicherungen nach § 11b Absatz 1 Satz 1 Nr. 3 des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch, die nach Grund und Höhe angemessen sind"

Ist selbstredend, dass eine Versicherungsprämie nicht ersetzt wird, wenn der H4-Empfänger  hierfür schon eine Pauschale erhält.

Ist alles insofern hier nicht offtopic, da der hiesige Schädiger wohl auch einen Zuschuss zum Abschluss einer PHV erhält, diesen aber (vermutlich) für andere Zwecke verwendet hat.

O.

Das ist insoweit richtig, aber um die Versicherungspauschale vom Einkommen absetzen zu können, muss erstmal ein Einkommen vorhanden sein. Ohne Einkommen keine Versicherungspauschale und damit auch kein zusätzliches Geld für persönliche Versicherungen. Ist zumindest bei mir in der Gegend so. Ob es da regional unterschiedliche Auslegungen gibt, weiß ich nicht.

Guten Abend zusammen,

meine Privathaftpflicht umfasst eine sog. Ausfalldeckung, die wie folgt funktioniert: Meine Haftpflichtversicherung springt ein, wenn der Schadensverursacher einen mich betreffenden Schaden verursacht und er selbst keine Haftplichtversicherung hat bzw. zumindest, wenn er den Schaden nicht begleichen kann. Die genauen Modalitäten habe ich nicht im Kopf, aber ich kann mir vorstellen, dass meine Haftpflicht im Schadensfall schon auch erst mit allen Mitteln sehen wird, was beim Verursacher zu holen ist.

Würde diese (meine) Versicherung im hier vorliegenden Fall greifen?

Ich habe das Thema hier nur überflogen, aber so weit ich das sehe, wurde dieser elementare Punkt hier noch gar nicht diskutiert. Ggf. springt also auch die Privat-Haftpflicht des Threaderstellers ein?

Moin,

die sogenannte FAD (Forderungsausfalldeckung) springt immer dann ein, wenn der Verursacher a.) keine Haftpflicht hat und b.) wenn er kein Vermögen hat, aber nur bei einer privaten Person, nicht bei juristischen Personen.

@Einige Fragen

Schau mal in Deinen Bedigungen nach, da müßte wohl auch vermerkt sein, dass hier pro Schadenfall auch eine SB vereinbart wurde (also nicht bei Kleinschäden).

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