Auto ohne Fahrlicht nachts auf der Autobahn - Was hättet Ihr getan?
Heute Abend gegen 21h00 auf der A3 von Würzburg in Fahrtrichtung Frankfurt am Main. Wie üblich stockender Verkehr bis stillstehender Stau. Rechts auf dem Pannenstreifen stand ein Chrysler Voyager, osteuropäisches Kennzeichen, Motorhaube geöffnet. Ich mich also vor das Fahrzeug gesetzt und ausgestiegen, um zu sehen, ob ich helfen konnte. Mit einer winzigen Taschenlampe und einer Spitzzange bewaffnet war eine männliche Person bemüht jede einzelne Sicherung herauszuziehen und zu kontrollieren. Weder der deutschen noch der englischen Sprache mächtig verstand ich irgendwann, dass beide Frontscheinwerfer ihren Dienst eingestellt hatten. Eine defekte Sicherung schloss ich eigentlich aus, denn Scheinwerfer sind nach meiner Kenntnis immer einzeln abgesichert, und dass zwei Sicherungen zugleich ausfallen, erschien mir unwahrscheinlich. Irgendwie schien ich ihm das auch begreiflich gemacht zu haben, denn er legte Zange und Lampe beiseite. Vielleicht konnte ich ihn mitnehmen? Wohin er wohl wollte? Ich verstand irgendwann, dass er an Frankfurt vorbei nach Groß Gerau wollte. Das waren nach meiner Einschätzung noch mehr als 100 Kilometer. So weit wollte ich nun nicht, in Hösbach nahe Aschaffenburg, in knapp 50 km, wollte ich abfahren. Noch überlegend wie ich ihm angesichts der mangelnden Sprachkenntnisse vermitteln könnte, dass er das Fahrzeug tunlichst auf dem Standstreifen zum nächstgelegenen Parkplatz fahren sollte, ich vorweg, und ich ihn von dort mitnehmen könnte, machte er Zeichen, aus denen ich verstand, dass er ohne Fahrlicht weiterfahren wollte! An der Ernsthaftigkeit dieser Absicht hatte ich keine Zweifel, denn unvermittelt holte er aus dem Fahrzeug einen etwa 20 Liter großen Wassereimer und füllte das Kühlsystem auf. Dann fiel mir auf, dass der Deckel des Kühlsystems fehlte, was dem guten Mann aber augenscheinlich bekannt war, denn er winkte beschwichtigend ab und zeigte nur auf seinen Eimer. Schnell war mir klar: hier ist jemand vermutlich von seinem osteuropäischen Heimatort gen Deutschland aufgebrochen, wissend um den technischen Zustand seines Fahrzeugs! Und ich hatte nun keinen Zweifel mehr, dass er diese Reise in dunkler Nacht auch ohne Frontbeleuchtung fortzusetzen gedachte.
Was tun? Kommunikation auf erhöhtem Level war nicht möglich. Nun konnte ich ihn aber schlechterdings mit toten Scheinwerfern noch 100 km einfach so fahren lassen. Also setzte ich mich ins eigene Auto und fuhr ganz langsam los, unabgesprochen folgte mir das Fahrzeug mit toten Scheinwerfern, wohl aber funktionierenden Rückleuchten und eingeschalteter Warnleuchte. Mit maximal 70 km/h vorausfahrend folgte mir der Tollkühne im Abstand von 5 bis 10 m. Ich fuhr zumeist leicht versetzt auf dem Seitenstreifen, damit er wenigstens nicht nur mein Heck zur Ansicht hatte sondern ein Stück voraus von meinem Licht erleuchtet sehen konnte. Nachdem wir den ersten Rastplatz passiert hatten und er trotz meines Hoffens nicht ausgeschert war, war ich von seiner tollkühnen Absicht vollends überzeugt.
Was nun tun? Ich rief die Polizeidienststelle in der Nähe meines Wohnortes an, deren Nummer hatte ich abgespeichert, und bat darum mich zu den Kollegen an der Autobahnpolizeidienststelle in Hösbach durchzustellen. Ich schilderte die Situation. Man bat mich weiter langsam vorauszufahren, man würde das Fahrzeug kurz vor Hösbach abfangen wollen. Wir telefonierten dann einige Male miteinander, ich informierte dabei über die verbleibende Zeit bis zum Erreichen der vereinbarten Stelle, die kurz vor meine geplanten Abfahrt lag. Dort wartete dann ein Einsatzfahrzeug, das sich zwischen mir und meinen Verfolger setzte, der daraufhin sofort auf den nächsten Parkplatz ausscherte, das Einsatzfahrzeug hinterher. Ich war froh die Verantwortung endlich los zu sein.
Später habe ich dann noch mit dem Polizeibeamten telefonierte. Der Tollkühne musste das Fahrzeug an Ort und Stelle stehen lassen. Bei mir bedankte sich der Beamte sich für das umsichtige Verhalten.
Schön und gut. Nachdem ich meinen Verfolger losgeworden war, die Anspannung entwichen war, ich von der Autobahn herunterfuhr, hörte ich bei langsamer Geschwindigkeit ein Wummern. Auf der nächsten gelegenen Tankstelle bei Licht die Reifen kontrolliert. Na toll, da hatte ich mir bei dem seitlich versetzten Fahren auf dem Standstreifen augenscheinlich eine dicke, fette Schraube ins rechte Hinterrad gefahren! Langsam bis daheim gefahren. Morgen werde ich beim Reifendienst mal schauen, ob die den Reifen reparieren können oder ich in zwei neue Reifen investieren muss.
Geholfen und nun benachteiligt - toll! Hätte ich mal besser nicht angehalten und geschaut, ob ich helfen kann! Wäre ich mal besser nicht dem Tollkühnen vorausgefahren!?! Oder!?! oder nicht!?!? Was hättet ihr getan?
Beste Antwort im Thema
Heute Abend gegen 21h00 auf der A3 von Würzburg in Fahrtrichtung Frankfurt am Main. Wie üblich stockender Verkehr bis stillstehender Stau. Rechts auf dem Pannenstreifen stand ein Chrysler Voyager, osteuropäisches Kennzeichen, Motorhaube geöffnet. Ich mich also vor das Fahrzeug gesetzt und ausgestiegen, um zu sehen, ob ich helfen konnte. Mit einer winzigen Taschenlampe und einer Spitzzange bewaffnet war eine männliche Person bemüht jede einzelne Sicherung herauszuziehen und zu kontrollieren. Weder der deutschen noch der englischen Sprache mächtig verstand ich irgendwann, dass beide Frontscheinwerfer ihren Dienst eingestellt hatten. Eine defekte Sicherung schloss ich eigentlich aus, denn Scheinwerfer sind nach meiner Kenntnis immer einzeln abgesichert, und dass zwei Sicherungen zugleich ausfallen, erschien mir unwahrscheinlich. Irgendwie schien ich ihm das auch begreiflich gemacht zu haben, denn er legte Zange und Lampe beiseite. Vielleicht konnte ich ihn mitnehmen? Wohin er wohl wollte? Ich verstand irgendwann, dass er an Frankfurt vorbei nach Groß Gerau wollte. Das waren nach meiner Einschätzung noch mehr als 100 Kilometer. So weit wollte ich nun nicht, in Hösbach nahe Aschaffenburg, in knapp 50 km, wollte ich abfahren. Noch überlegend wie ich ihm angesichts der mangelnden Sprachkenntnisse vermitteln könnte, dass er das Fahrzeug tunlichst auf dem Standstreifen zum nächstgelegenen Parkplatz fahren sollte, ich vorweg, und ich ihn von dort mitnehmen könnte, machte er Zeichen, aus denen ich verstand, dass er ohne Fahrlicht weiterfahren wollte! An der Ernsthaftigkeit dieser Absicht hatte ich keine Zweifel, denn unvermittelt holte er aus dem Fahrzeug einen etwa 20 Liter großen Wassereimer und füllte das Kühlsystem auf. Dann fiel mir auf, dass der Deckel des Kühlsystems fehlte, was dem guten Mann aber augenscheinlich bekannt war, denn er winkte beschwichtigend ab und zeigte nur auf seinen Eimer. Schnell war mir klar: hier ist jemand vermutlich von seinem osteuropäischen Heimatort gen Deutschland aufgebrochen, wissend um den technischen Zustand seines Fahrzeugs! Und ich hatte nun keinen Zweifel mehr, dass er diese Reise in dunkler Nacht auch ohne Frontbeleuchtung fortzusetzen gedachte.
Was tun? Kommunikation auf erhöhtem Level war nicht möglich. Nun konnte ich ihn aber schlechterdings mit toten Scheinwerfern noch 100 km einfach so fahren lassen. Also setzte ich mich ins eigene Auto und fuhr ganz langsam los, unabgesprochen folgte mir das Fahrzeug mit toten Scheinwerfern, wohl aber funktionierenden Rückleuchten und eingeschalteter Warnleuchte. Mit maximal 70 km/h vorausfahrend folgte mir der Tollkühne im Abstand von 5 bis 10 m. Ich fuhr zumeist leicht versetzt auf dem Seitenstreifen, damit er wenigstens nicht nur mein Heck zur Ansicht hatte sondern ein Stück voraus von meinem Licht erleuchtet sehen konnte. Nachdem wir den ersten Rastplatz passiert hatten und er trotz meines Hoffens nicht ausgeschert war, war ich von seiner tollkühnen Absicht vollends überzeugt.
Was nun tun? Ich rief die Polizeidienststelle in der Nähe meines Wohnortes an, deren Nummer hatte ich abgespeichert, und bat darum mich zu den Kollegen an der Autobahnpolizeidienststelle in Hösbach durchzustellen. Ich schilderte die Situation. Man bat mich weiter langsam vorauszufahren, man würde das Fahrzeug kurz vor Hösbach abfangen wollen. Wir telefonierten dann einige Male miteinander, ich informierte dabei über die verbleibende Zeit bis zum Erreichen der vereinbarten Stelle, die kurz vor meine geplanten Abfahrt lag. Dort wartete dann ein Einsatzfahrzeug, das sich zwischen mir und meinen Verfolger setzte, der daraufhin sofort auf den nächsten Parkplatz ausscherte, das Einsatzfahrzeug hinterher. Ich war froh die Verantwortung endlich los zu sein.
Später habe ich dann noch mit dem Polizeibeamten telefonierte. Der Tollkühne musste das Fahrzeug an Ort und Stelle stehen lassen. Bei mir bedankte sich der Beamte sich für das umsichtige Verhalten.
Schön und gut. Nachdem ich meinen Verfolger losgeworden war, die Anspannung entwichen war, ich von der Autobahn herunterfuhr, hörte ich bei langsamer Geschwindigkeit ein Wummern. Auf der nächsten gelegenen Tankstelle bei Licht die Reifen kontrolliert. Na toll, da hatte ich mir bei dem seitlich versetzten Fahren auf dem Standstreifen augenscheinlich eine dicke, fette Schraube ins rechte Hinterrad gefahren! Langsam bis daheim gefahren. Morgen werde ich beim Reifendienst mal schauen, ob die den Reifen reparieren können oder ich in zwei neue Reifen investieren muss.
Geholfen und nun benachteiligt - toll! Hätte ich mal besser nicht angehalten und geschaut, ob ich helfen kann! Wäre ich mal besser nicht dem Tollkühnen vorausgefahren!?! Oder!?! oder nicht!?!? Was hättet ihr getan?
47 Antworten
Zitat:
@berlin-paul schrieb am 13. Oktober 2015 um 01:26:26 Uhr:
Ein auf dem Standstreifen stehender "Havarist" ist eine enorme Gefahr für sich und andere. Es ist absolut richtig, bei so einem Fall die Polizei zu rufen. Die sind meist binnen weniger Minuten vor Ort und können diese Stelle mindestens mal mit Blaulicht absichern. Wenn die Örtlichkeit es erfordert, dann zieht die Polizei ein solches Fahrzeug auch mal selbst von der BAB runter (Abfahrt, Rast/Parkplatz, Haltebucht).Übrigens beisst sich Dein Argument "akute Gefahr" mit dem "Degradieren der Polizei zum Pannenhelfer" ...
Ich stimme nicht zu. Ein Havarist auf dem Pannenstreifen? Wegschauen und weiterfahren? Nein, das mache ich nicht. Denn ich könnte selbst in eine solche Situation geraten. Und ich handle im Regelfall nach dem in meinem Profil hinterlegten Motto "Behandle jeden Menschen so, wie du selbst gern behandelt werden möchtest."
Meine Aussagen "akute Gefahr" und "Degradieren der Polizei zum Pannenhelfer" widersprechen sich nicht. Man muss das ja in der zeitlichen Abfolge begreifen. Havarist steht am Rand. Könnte eine Kleinigkeit sein. Dafür die Polizei zu rufen, ist unangebracht. Angehalten und verstanden, dass keine Kleinigkeit vorlag, sondern der Wahnsinnige sich und andere durch Weiterfahrt mit toten Scheinwerfern gefährden würde. Erst da war klar, dass eine akute Gefahr vorlag.
Und die Kommentare, dass das Anhalten bei einem Pannenfahrzeug mit osteuropäischem Kennzeichen eine gefährliche Angelegenheit darstellt, ringen mir ein Schmunzeln ab. Es ist natürlich bzw. (ur)menschlich, dass man Vorurteile hat. Diese Denkmuster helfen bekanntlich in einer Gefahrensituation schnell zu entscheiden: stehenbleiben oder weglaufen? Aber der Mensch sollte doch versuchen diese urmenschlichen Verhaltensreaktionen zu kontrollieren, dafür sind wir mittlerweile ja nun Mensch und nicht mehr nur Urmensch. Verstand über Vorurteil. Anderenfalls dürften Verkehrsteilnehmer mit bestimmten Merkmalen ja nie auf Mithilfe vertrauen können, oder?
Osteuropäisches Kennzeichen? Sehr wahrscheinlich kriminell, trachtet mir nach Hab und Gut oder gar nach dem Leben. Besser weglaufen bzw. weiterfahren.
Belgisches Kennzeichen? Alles Kinderschänder, denen helfe ich grundsätzlich nicht.
Schweizer? Die sind doch alle steinreich, der soll sich gefälligst einen teuren Pannendienst rufen.
Deutscher? Die haben doch alle super gewartete Autos. Das kann keine Panne sein, der wird nur hinter der Leitplanke pinkeln.
Und tatsächlich könnte in jedem einzelnen Fall der Fahrer oder ein mitfahrendes Kind leblos hinter der Leitplanke liegen, dehydriert, unterzuckert oder was auch immer.
Ich halte oftmals sogar an, wenn das Pannenfahrzeug an einer Notrufsäule steht, augenscheinlich also bereits ein Pannendienst informiert ist. Beispielsweise, weil Frauen und Kinder hinter der Leitplanke bei hochsommerlichen Temperaturen warten, und das vielleicht schon seit langer Zeit, weil der Pannendienst eben nicht innerhalb von Minuten zur Stelle ist. Fahrer am Fahrzeug zurücklassen, Mutter und Kinder einladen und auf dem nächsten Rastplatz in die Sicherheit zu vermutlich Eis und Cola entlassen - so bereits praktiziert. Und Mutter und Kinder waren augenscheinlich heilfroh und dankbar.
Und ein Handy ist nur so lang hilfreich wie es funktioniert. Manchmal hat man keinen Empfang. Oder die Batterie ist down.
Das Einfachste ist in der Tat aber wegschauen und weiterfahren.
Zitat:
@HHH1961 schrieb am 13. Oktober 2015 um 11:38:47 Uhr:
Ich stimme nicht zu. Ein Havarist auf dem Pannenstreifen? Wegschauen und weiterfahren? Nein, das mache ich nicht. Denn ich könnte selbst in eine solche Situation geraten. Und ich handle im Regelfall nach dem in meinem Profil hinterlegten Motto "Behandle jeden Menschen so, wie du selbst gern behandelt werden möchtest."Zitat:
@berlin-paul schrieb am 13. Oktober 2015 um 01:26:26 Uhr:
Ein auf dem Standstreifen stehender "Havarist" ist eine enorme Gefahr für sich und andere. Es ist absolut richtig, bei so einem Fall die Polizei zu rufen. Die sind meist binnen weniger Minuten vor Ort und können diese Stelle mindestens mal mit Blaulicht absichern. Wenn die Örtlichkeit es erfordert, dann zieht die Polizei ein solches Fahrzeug auch mal selbst von der BAB runter (Abfahrt, Rast/Parkplatz, Haltebucht).Übrigens beisst sich Dein Argument "akute Gefahr" mit dem "Degradieren der Polizei zum Pannenhelfer" ...
Meine Aussagen "akute Gefahr" und "Degradieren der Polizei zum Pannenhelfer" widersprechen sich nicht. Man muss das ja in der zeitlichen Abfolge begreifen. Havarist steht am Rand. Könnte eine Kleinigkeit sein. Dafür die Polizei zu rufen, ist unangebracht. Angehalten und verstanden, dass keine Kleinigkeit vorlag, sondern der Wahnsinnige sich und andere durch Weiterfahrt mit toten Scheinwerfern gefährden würde. Erst da war klar, dass eine akute Gefahr vorlag.
Und die Kommentare, dass das Anhalten bei einem Pannenfahrzeug mit osteuropäischem Kennzeichen eine gefährliche Angelegenheit darstellt, ringen mir ein Schmunzeln ab. Es ist natürlich bzw. (ur)menschlich, dass man Vorurteile hat. Diese Denkmuster helfen bekanntlich in einer Gefahrensituation schnell zu entscheiden: stehenbleiben oder weglaufen? Aber der Mensch sollte doch versuchen diese urmenschlichen Verhaltensreaktionen zu kontrollieren, dafür sind wir mittlerweile ja nun Mensch und nicht mehr nur Urmensch. Verstand über Vorurteil. Anderenfalls dürften Verkehrsteilnehmer mit bestimmten Merkmalen ja nie auf Mithilfe vertrauen können, oder?
Osteuropäisches Kennzeichen? Sehr wahrscheinlich kriminell, trachtet mir nach Hab und Gut oder gar nach dem Leben. Besser weglaufen bzw. weiterfahren.
Belgisches Kennzeichen? Alles Kinderschänder, denen helfe ich grundsätzlich nicht.
Schweizer? Die sind doch alle steinreich, der soll sich gefälligst einen teuren Pannendienst rufen.
Deutscher? Die haben doch alle super gewartete Autos. Das kann keine Panne sein, der wird nur hinter der Leitplanke pinkeln.
Und tatsächlich könnte in jedem einzelnen Fall der Fahrer oder ein mitfahrendes Kind leblos hinter der Leitplanke liegen, dehydriert, unterzuckert oder was auch immer.Ich halte oftmals sogar an, wenn das Pannenfahrzeug an einer Notrufsäule steht, augenscheinlich also bereits ein Pannendienst informiert ist. Beispielsweise, weil Frauen und Kinder hinter der Leitplanke bei hochsommerlichen Temperaturen warten, und das vielleicht schon seit langer Zeit, weil der Pannendienst eben nicht innerhalb von Minuten zur Stelle ist. Fahrer am Fahrzeug zurücklassen, Mutter und Kinder einladen und auf dem nächsten Rastplatz in die Sicherheit zu vermutlich Eis und Cola entlassen - so bereits praktiziert. Und Mutter und Kinder waren augenscheinlich heilfroh und dankbar.
Und ein Handy ist nur so lang hilfreich wie es funktioniert. Manchmal hat man keinen Empfang. Oder die Batterie ist down.
Das Einfachste ist in der Tat aber wegschauen und weiterfahren.
Ich finde jetzt reichts mit der Selbstbeweihräucherung. Du hast geholfen, es ist gut gegangen, also hast du alles richtig gemacht, und gut ist..
Bis du mal an die Falschen gerätst, die tatsächlich tagtäglich solche Pannen vortäuschen, auch wenn es für dich vielleicht nicht zu verstehen ist, oder wenn du auf dem Standstreifen über den Haufen gefahren wirst.
Frei nach dem Motto: "Auf seinem Grabstein steht geschrieben: Er wollte nur helfen."
Natürlich hat HHH1961 in diesem Fall alles richtig gemacht. Wie man richtig gegen osteuropäische Betrügerbanden vorgeht, zeigt auf Youtbe übrigens dieser Russe: https://youtu.be/w3ePawl3FLc
😁
Zitat:
Ich finde jetzt reichts mit der Selbstbeweihräucherung ..."
Das war nicht beabsichtigt. Bedaure, falls es so bei Dir angekommen sein sollte. Ich wollte lediglich die Einwände und Kritiken kommentieren.
Ähnliche Themen
Zitat:
@HHH1961 schrieb am 13. Oktober 2015 um 11:38:47 Uhr:
Ich stimme nicht zu. Ein Havarist auf dem Pannenstreifen? Wegschauen und weiterfahren? Nein, das mache ich nicht. .... Das Einfachste ist in der Tat aber wegschauen und weiterfahren.Zitat:
@berlin-paul schrieb am 13. Oktober 2015 um 01:26:26 Uhr:
Ein auf dem Standstreifen stehender "Havarist" ist eine enorme Gefahr für sich und andere. Es ist absolut richtig, bei so einem Fall die Polizei zu rufen. Die sind meist binnen weniger Minuten vor Ort und können diese Stelle mindestens mal mit Blaulicht absichern. Wenn die Örtlichkeit es erfordert, dann zieht die Polizei ein solches Fahrzeug auch mal selbst von der BAB runter (Abfahrt, Rast/Parkplatz, Haltebucht).Übrigens beisst sich Dein Argument "akute Gefahr" mit dem "Degradieren der Polizei zum Pannenhelfer" ...
AS60 hat es bereits verdeutlicht und Du hast mich scheinbar (nicht anscheinend!) missverstanden. Damit es nicht falsch verstanden werden kann hier also nochmals ganz deutlich: das Stehen auf dem Pannenstreifen, das ist bereits die akute Gefahr für Leib und Leben, die das Rufen der Polizei rechtfertigt. Das hat mit dem von Dir praktizierten mindersubtilen Unterjubeln der (Nationalitäts-)kennzeichen mal gar nichts zu tun. Die Polizei zu informieren ist ziemlich das Gegenteil von Wegschauen und Weiterfahren. Ich bin dann mal weg hier 😉
Ich habe einmal an einer Landstraße angehalten, weil der Fahrer eines E61 wild winkend halb auf der Straße stand. Wir waren vier Personen im Urlaub, mit Dachgepäckträger und randvoll beladen im damals 23 Jahre alten Auto.
Nachdem ich das Fenster hinuntergekurbelt habe, wollte, ging es los. Simpler Trick: "Wohin fahrt ihr?" "Bukarest" "Super, da habe ich ne Tante/Onkel/irgendwas. Ich habe kein Benzin mehr und kein Geld, leiht mir x€ und ihr bekommt das dort wieder. Als Pfand nehmt meinen Ring, der ist x*5€ wert" "Tschüss".
Der Klassiker. Der Betrüger war Rumäne. Kein Wunder, denn wir waren ja auch in Rumänien 😁.
Zitat:
@Taxidiesel schrieb am 13. Oktober 2015 um 14:29:52 Uhr:
Ich habe einmal an einer Landstraße angehalten, weil der Fahrer eines E61 wild winkend halb auf der Straße stand. Wir waren vier Personen im Urlaub, mit Dachgepäckträger und randvoll beladen im damals 23 Jahre alten Auto.Nachdem ich das Fenster hinuntergekurbelt habe, wollte, ging es los. Simpler Trick: "Wohin fahrt ihr?" "Bukarest" "Super, da habe ich ne Tante/Onkel/irgendwas. Ich habe kein Benzin mehr und kein Geld, leiht mir x€ und ihr bekommt das dort wieder. Als Pfand nehmt meinen Ring, der ist x*5€ wert" "Tschüss".
Der Klassiker. Der Betrüger war Rumäne. Kein Wunder, denn wir waren ja auch in Rumänien 😁.
Nächstes mal das Katana mitnehmen. 😁
Zitat:
@HHH1961 schrieb am 13. Oktober 2015 um 11:38:47 Uhr:
Ich halte oftmals sogar an, wenn das Pannenfahrzeug an einer Notrufsäule steht, augenscheinlich also bereits ein Pannendienst informiert ist. Beispielsweise, weil Frauen und Kinder hinter der Leitplanke bei hochsommerlichen Temperaturen warten, und das vielleicht schon seit langer Zeit, weil der Pannendienst eben nicht innerhalb von Minuten zur Stelle ist.
…oder bei -20°C. Das ist ja dann was anderes, denn man kann dann ja helfen. Ich habe nur geschrieben, dass wenn ich keine Hilfe anbieten kann, ich dann auch nicht an einem Pannenfahrzeug anhalte. Normalerweise ist es doch so, dass nur Hilfe am Fahrzeug gebraucht wird und wenn ich da nicht helfen kann, halte ich auch nicht an. Wenn ich sehe, dass noch aus anderen Gründen Not am Mann ist, oder ich mal Werkzeug zur Fahrzeugreparatur an Bord habe, kann das natürlich ganz anders aussehen.
Zitat:
@HHH1961 schrieb am 13. Oktober 2015 um 11:38:47 Uhr:
Fahrer am Fahrzeug zurücklassen, Mutter und Kinder einladen und auf dem nächsten Rastplatz in die Sicherheit zu vermutlich Eis und Cola entlassen - so bereits praktiziert. Und Mutter und Kinder waren augenscheinlich heilfroh und dankbar.
Dazu muss man aber wissen, ob an der Autobahn erst eine Abfahrt kommt oder eine Raststätte, denn kommt erst die Abfahrt, kann deine Lösung ein Problem der Familienzusammenführung mit sich bringen. 😉
Zitat:
@HHH1961 schrieb am 13. Oktober 2015 um 11:38:47 Uhr:
Und ein Handy ist nur so lang hilfreich wie es funktioniert. Manchmal hat man keinen Empfang. Oder die Batterie ist down.
Keinen Empfang an der Autobahn gibt es praktisch nicht, weil gerade die Autobahnen exzellent durch Sendemasten abgedeckt sind. Weiterhin gibt es ja auch noch Notrufsäulen und wer auf ein Handy angewiesen ist, dem passiert das mit einem leeren Akku wohl kaum.
Gruß
Uwe
Zitat:
@berlin-paul schrieb am 13. Oktober 2015 um 13:16:53 Uhr:
Damit es nicht falsch verstanden werden kann hier also nochmals ganz deutlich: das Stehen auf dem Pannenstreifen, das ist bereits die akute Gefahr für Leib und Leben, die das Rufen der Polizei rechtfertigt.
Na dann ganz konkret gefragt, wie oft hast du in dieser Situation schon die Polizei gerufen? Wenn du öfters auf der Autobahn fährst, müsste die 110 ja fast im Wahlwiederholspeicher der Freisprecheinrichtung abgelegt sein, weil man ja öfters ein liegengebliebenes Fahrzeug auf der Standstreifen der Autobahn sieht.
Gruß
Uwe
@Uwe Mettmann: Für mich ist nicht ersichtlich, weshalb Du mir hier blöd kommst. Wenn Du in solchen seltenen Situationen anders reagierst, dann mach das von mir aus weiter so. An Deinem Problembewusstsein kannst ohnehin nur Du selbst arbeiten.
@berlin-paul
Ich komme dir nicht blöd, ich habe nur gefragt, wie oft du in solchen Situationen die Polizei gerufen hast.
Die Anmerkung mit dem Wahlwiederholspeicher in der Freisprecheinrichtung ist nur dadurch entstanden, weil mir eingefallen ist, dass tatsächlich die 110 in meiner Freisprecheinrichtung im Wahlwiederholspeicher steht. Dort werden ja bekanntlich mehrere Nummer abgelegt und da öfters mal Gegenstände auf der Autobahn liegen, die ich dann der Polizei melde, ist die Nummer eben dort gespeichert. Der letzte 110 Anruf war ein Fahrzeug auf der Standspur, das allerdings so stark qualmte, dass die Sicht auf der Autobahn extrem eingeschränkt war.
Du siehst also, ich gehöre zu denen, die bei möglichen Gefahren lieber die Polizei einmal zu viel als zu wenig anrufen. Ich würde aber nicht auf die Idee kommen, nur weil ein Fahrzeug auf dem Standstreifen steht, die Polizei zu rufen. Es wäre dann ja auch ein Anruf je längerer Autobahnfahrt notwendig. Daher interessiert mich eben, wie oft du aus diesem Grund die Polizei schon gerufen hast. Interessant, dass du darauf nicht antworten möchtest.
Gruß
Uwe
Wenn jeder, der auf dem Standstreifen der AB ein Pannenauto sieht sofort die Polizei anrufen würde...........egal, die Polizei hat ja grad sowieso nicht besseres zu tun. Wie viele Autos fahren eigentlich pro Minute auf einer gut befahrenen AB an einem Pannenauto vorbei?
Ich halte nicht pauschal an (wenn die Person Hilfe braucht soll sie Handzeichen geben) und die Telefonleitungen (Notrufnummer) der Polizei blockiere ich erst recht nicht. Das hat den großen Vorteil, dass ich mir nicht selbst anerkennend auf die Schulter klopfen muss.
@Uwe Mettmann
Mir kommt die Frage trotzdem blöd vor.
Solche Situationen kommen in meinem Alltag nur selten vor. Ich rufe da immer die Polizei, führe aber keine Strichliste. Soweit ich mich erinnere war das letzte Mal im Februar 2015. Die Liste der abgehenden Anrufe wird in meinem Autotelefon mit dem Abziehen des Zündschlüssels automatisch resettet (Festeinbau ab Werk).
@berlin-paul
Danke für deine Antwort. Nun ich sehe wesentlich häufiger auf der Standspur stehende Autos, fast jedes Mal wenn ich mehr als 300 km fahre. Vielleicht fährst du aber seltener auf der Autobahn als ich. Wohnst du in Berlin? Nun, auf den Berliner Stadtautobahnen und den Autobahnen rund um Berlin habe ich allerdings auch selten liegengebliebene Fahrzeuge gesehen.
Meine Freisprecheinrichtung ist auch ein Festeinbau ab Werk und der Wahlwiederholspeicher ist nicht flüchtig.
Gruß
Uwe
Ja in Berlin. Siemens NCDC2015 mit Bose und allem was es damals gab (Autotelefonmodul im Handschuhfach mit Bedienung am Radio / alt aber fein 🙂). Da ist das leider flüchtig gelöst und man gibt entweder die Nr. ein oder wählt aus einer nicht flüchtigen Kontaktliste, die man zuvor "gefüttert" haben muss. Kann auch sein, dass ich irgendeine Einstellung ändern müsste und die einfach noch nicht gesehen habe.