Ausbeulwerkzeug - Erfahrungen
Hallo,
Ich war heute beim Beulendoktor und hab den ganz genau zugeschaut wie er eine Beule bei mir entfernt. Aussehen tut es ja sehr easy, allerdings ist da sicher viel Technik und Erfahrung dahinter. Da ich aber handwerklich rel. begabt bin, möchte ich mir das aneignen und meinen Hagelschaden in der Motorhaube selber entfernen.
Jetzt ist die Frage zum Werkzeug. Ich möchte die Klebetechnik verwenden.
Also brauch ich Aplikatoren. Welche Größen würdet ihr kaufen?
Kann ich ruhig auf einen billigen Gleithammer zurückgreifen?
Für mich sehen ja diese "Klebesticks" wie ganz normale Heißklebesticks aus. Oder gibts da wirklich unterschiede?
Also die Motorhaube soll sonst zwischen 100 und 150 euro kosten. Allerdings würde ich ja gern lernen wie man Beulen drückt. Wäre gut wenn ihr mir Infos geben könntet ob ich bei so günstigen Werkzeug dann wohl eher wieder 2 mal kaufen werde
Beste Antwort im Thema
ich bin Karosserie und FZGbaumeister und drücke keine Dellen!!! ok ich will nich abstreiten, dass ich es lernen könnte (ich weiss es nicht)
nur wenn ich es machen würde, würde ich mich für Werkzueg und Lehrgang von Dellen Müller entscheiden und dann ü 4000 hinlegen dafür!
im übrigen hab ich ne komplette ausrüstung zum Dellendrücken-die Lanzen kann man als Gehhilfe benutzen (mehr nicht) und den Dellenlifter kann man nehmen um Dellen reinzudrücken aber nicht um Dellen rauszuziehen!!
Das Zeug war mal Sauteuer!!!
wieso drücke ich keine Dellen??? Ganz einfach-man macht entweder das eine oder das andere--also entweder Lack oder Blech. Ich hab mich komischerweise für lack entschieden obwohl ich ja aussem Blech komme(beruflich). Man muss dafür nen Auge wie nen LUX haben und ne Geduld wie ne ausgestopfte Eule und nen Händchen wie diese typen, die diese Schiff in Flasche-technik beherschen.
Man muss dann auch täglich über jahre hin lernen und man darf zwischendran nix anderes machen. Dellendrücker die 2 wochen im Urlaub waren lernen erstmal wieder neu bis sie 100% wieder drin sind.
um ds kurz zu machen-- vergiss das mal fix mit dem selber machen--auch wenn du eher jemand bist, der wohl vieles selber machen will.
24 Antworten
Also erstmal: Ja lass es machen. ABER:
Wenn du Interesse am erlernen dieser Techniken hast (wirkliches Interesse), dann kauf dir vernüftiges Werkzeug und übe an einer Schrotttür o.ä.
Ja es braucht Zeit, und ja vielleicht setzt man dann das "Startgeld" für Werkzeug und Co teilweise in den Sand. Aber den Versuch es zu erlernen würde ich aufgreifen und nicht gleich im Keim ersticken. Wie gesagt, besteht wirkliches Interesse und bist du der Autodidakt dann tue es. Scheitern kann man immer noch...
PS: Meine Aussage bezieht sich auf den Privatgebrauch
Klar sieht das vom Profi wesentlcih besser aus und der wird auch wissen was er tut. Aber es ist ja immer noch nur die Karosserie.
In meinem Fall z.B. hab ich das Geld lieber in Ausbeulwerkzeug mit Klebetechnik investiert. Hab so schon 2 Dellen bei mir Rausgeholt und beim Vater auch ein paar kleine Sachen. Bei mir sieht man noch n bisschen was, aber wie gesagt, besser als 150 Euro. So seh ich das.
Zitat:
@xYamamoto schrieb am 6. Februar 2018 um 10:11:43 Uhr:
Sehe ich so wie Andimaschina!
Ich nicht. Ich gehöre auch zu denjenigen die alles selber machen und auch an den Beulen habe ich mich schon versucht. Das Werkzeug dazu hat mich schon eine Stange Geld gekostet und ich konnte auch schon viel Erfahrung sammeln. Die Summe meiner Erfahrung bestand daraus, dass ich das Werkzeug dazu wieder verkauft habe und Beulen einfach Beulen sein lasse.
Das Ergebnis war nie so wie ich es gerne gehabt hätte, also warum unnötig Arbeit und Geld verschwenden.
Entweder ab zum Profi oder die Beule so lassen wie sie ist.
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Ok, ist zwar eine alte Leiche, aber ich will meinen Senf auchmal dazu geben.
Ich schraube seit über 30 Jahren selbst an meinen Autos. Es hat bislang auch noch nicht eine Werkstatt meine Autos gesehen. Wartungsstau gleich Null. Wenn ich Werkzeug brauche, dann kaufe ich das, ist immer noch billiger wie eine Reparatur in der Werkstatt, und ich bin eh so ein kleiner Werkzeugfetischist!
Deswegen wollte ich mir für hunderte von Euro auch diese Ausbeulwerkzeuge kaufen.
Aber, ich habe es bleiben lassen da ein Bekannter sich vor drei Jahren in Punkto Smartrepair und Beulendoktor selbstständig gemacht hat. Er hat einige Schulungen und Lehrgänge mitgemacht und dafür auch eine Menge Geld investiert.
Ihm habe ich ein paar Mal über die Schulter geschaut. Wenn man das nicht hundert Prozent sieht, wo und wann die Delle anfängt und sich nur einen Millimeter verschätzt, ist das ganze Ergebnis fürn Arsch. Wer Brillenträger mit gewisser Stärke ist, oder eine ziemliche Sehschwäche hat, sollte das ebenso sein lassen. Ebenso sollten Grobmotoriker die Finger davon lassen.
Wer glaubt, dass man mal so mir nichts, dir nichts an einer alten Tür üben kann, hat auch schon verloren und wird sich an seiner Delle ärgern, spätestens dann wenn eine Falte drin ist, oder der Lack reißt!
Da bleibt dann die Frage, die Delle drin lassen, oder zu einem fahren der es WIRKLICH kann, denn auch hier trennt sich die Spreu vom Weizen!
Gruß Andreas
Als aller erstes würde ich dir raten einen gescheiten Reflektor und Nylon Rückschlagstifte zulegen, denn ohne hast du keine Chance auf ein passables Ergebnis.
Lernen kann das grundsätzlich jeder.
Ich bin zwar kein Profi und habe auch keine Schulung absolviert, aber ich habe aus meinen eigenen Autos ca. 10 Dellen entfernt und kann daher ein paar Erfahrungen berichten.
Teilweise muss ich meinen Vorrednern zustimmen:
- Ja, ich habe teilweise Geld für Werkzeug in den Sand gesetzt.
- Ja, man sieht noch Rückstände, wenn man weiß wo die Dellen waren oder ausgiebig danach sucht.
- Ja, ein Profi wäre pro Auto günstiger gewesen als das Werkzeug und hätte es besser gemacht.
Teilweise muss ich aber auch widersprechen:
- Nein, ich habe nicht zwei mal gekauft, obwohl ich relativ günstiges Werkzeug gekauft habe.
- Nein, die Autos sind kein Fall für den Lackierer, obwohl das Ergebnis nicht 100% perfekt ist.
- Und nein, das Ergebnis ist auch nicht für den Arsch. Es ist deutlich besser als die Dellen!
Jetzt ein etwas ausführlicherer Bericht:
Gekauft habe ich mir von Edelmann das Hebelset mit den farbigen Griffen und ein Klebeset mit Dellenlifter-Zange, Gleithammer, Zugadaptern, Klebepistole, Klebestiften und Rückschlagdorn (je Set ca. 250 €) und die billigste LED-Ausbeullampe, die ich bei ebay gefunden habe (ca. 90 €).
Beim Hebelset waren vier Hebel dabei, mit denen ich erfolgreich arbeiten konnte. Von den restlichen konnte ich mir bei einigen vorstellen, wozu sie gut sein könnten, bei anderen nicht (kommt vielleicht noch, je nach dem an welchen Bauteilen mir noch Dellen begegnen werden). Auch wenn ich noch nie mit "Profi-Werkzeug" gearbeitet habe, kann ich mir nicht vorstellen, dass das viel besser ist. Das sind alles nur gebogene Metallstangen und wenn sie die richtige Form haben, um die Delle erreichen zu können, erfüllen sie ihren Zweck. Und genau hier hat das Set ein Problem: Es fehlen Türhebel (einfach um 90° gebogene Hebel, wo das umgebogene Stück ausreichend lang ist, um damit das Türblech erreichen zu können, wenn man den Knick über ein Schutzschild an der heruntergelassenen Scheibe abstützt und dann durch Drehbewegung hebelt).
Beim Hebelset dabei war auch ein "Reflektorschild", dessen Aufpreis ich mir besser gespart hätte, denn damit sehe ich die Dellen nicht besser als ohne das Hilfsmittel. Schon besser ist ein auf dem Laserdrucker selbst gedruckter Farbverlauf schwarz-weiß-schwarz.
Sehr gut kann ich mit der Lampe arbeiten. Die hat zwei weiße und dazwischen einen gelben Leuchtstreifen und projiziert damit einen Farbverlauf das Blech, wo man jede Unebenheit sehr gut erkennen kann. Das einzige kleine Problem dieser Lampe: bei Lieferung war einer der Leuchtstreifen locker und musste von mir mit Tesa Power-Strips fixiert werden.
Beim Klebeset hätte ich mir besser die Dellenlifter-Zange gespart, denn wenn ich damit eine Delle raus ziehe, drücke ich an den Stellen, wo die Zange aufsitzt zwei leichte Dellen rein. Sehr gut hingegen komme ich mit dem Gleithammer klar. Hier ist der von Edelmann tatsächlich der beste, den ich je gesehen habe, denn er ist der einzige, bei dem das untere Stück lang genug ist, dass man ihn beim Hämmern daran halten kann. Alle anderen Gleithämmer muss man oben halten. Die mitgelieferte Heißklebepistole war Schrott (hatte immer wieder Aussetzer), aber ich hatte noch eine von Steinel rumliegen. Mit der Haftung der Zugadapter auf dem Blech bin ich nicht ganz zufrieden. Ob das an den Zugadaptern oder an den Klebestiften oder an beidem liegt oder ob das einfach nicht besser geht, weiß ich nicht, denn hier habe ich keinen Vergleich mit "Profi-Materialien". Aber mit genügend Wiederholungen ist es mit den mitgelieferten Materialien möglich, Dellen vollständig rauszuziehen oder sogar zu überziehen, um sie anschließend zurückzuschlagen.
An einer Türe und einer Heckklappe habe ich geklebt, an einem Seitenteil habe ich gedrückt. An allen Stellen, wo ich mich versucht habe, sehen jetzt 99% der Menschen im Vorbeilaufen keine Mängel mehr und 8 von 10 Menschen, die ich explizit gebeten habe, die ehemaligen Dellen zu suchen, haben sie nicht gefunden. Aber wenn man weiß, wo die Dellen waren, sieht man noch Rückstände. Und mit der Lampe sieht man sehr gut, dass ich die ehemals teilweise sehr großen Dellen (in die Fahrertür war z.B. ein LKW rein gefahren) durch viele winzig kleine Dellen ersetzt habe. Bei Autos mit durchschnittlich 300.000 km würde ich das als guten Kompromiss oder "zeitwertgerechte Reparatur" bezeichnen.
Nach meinen jetzigen Erfahrungen würde ich noch günstiger einkaufen:
- Gleithammer wieder von Edelmann für 55 €
- Billiges Zugadapter-Set für 10 € aus China (ggf. verschiedene ausprobieren, evtl. auch Edelmann oder Markenhersteller wie Würth, die dann etwas teurer sind)
- Lampe wie gehabt (90 € ist die billigste, die ich gefunden habe)
- Billigeres Hebel-Set, gerne aus China (z.B. habe ich ein Set mit vier Türhebel und ein anderes mit sechs "normalen" Hebel für je 30 € gefunden)
- Klebepistole von Steinel für ca. 35 €
- Stück dünnes (5 mm) Plexiglas aus dem Baumarkt für ca. 5 € als Scheibenschutzschild
- Verschiedene Klebestifte zum Ausprobieren (Baumarkt, ebay China, Edelmann, Würth etc.) für insgesammt vielleicht 20 €
- Kunststoff-Keile für ca. 2x 5 € zum Herstellen eines Spaltes zwischen Türverkleidung und Scheibe
- Rückschlagdorn (gerne wieder von Edelmann) für ca. 8 €
Das wären zusammen ca. 250 € für eine brauchbare Startausrüstung (ohne das Zeug, was in den Sets dabei ist aber nicht gebraucht wird). Damit würde ich vermutlich die gleichen Ergebnisse erzielen. Und ab spätestens 3 Dellen hat es sich amortisiert, wenn man einigermaßen geschickt ist und kein 100%-Ergebnis erwartet.
Update: Inzwischen habe ich mir aus Neugier so einen Satz billigste Zugadapter von ebay gekauft und muss nun doch davon abraten. Die haften ähnlich gut oder schlecht wie die von Edelmann, aber deren Hals ist schwächer als die Haftung, d.h. sie reißen ab, wenn man mit dem Gleithammer ordentlich dran zieht. Also doch besser die von Edelmann kaufen.