Auris Hybrid durch BMW i3 beerben?
Hallo zusammen,
nach sechs problemlosen Jahren mit meinem Auris (EZ 2014, jetzt 65.000 km) denke ich über die Anschaffung eines Nachfolgers nach.
Ein paar Aspekte hierzu:
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Da unsere zwei Kinder mittlerweile größer sind, wir keinen Kinderwagen mehr mitführen müssen und wir eigentlich auch keine größeren Urlaubsreisen mit dem Auto machen, bei denen viel Platz für Gepäck erforderlich wäre, kann es gerne ein etwas kleineres Auto sein.
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Auch hätte ich mal wieder Lust auf einen Neuwagen. Ein Gebrauchter kommt nicht in Frage.
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Ich bin überwiegend im (Groß-)Stadtverkehr unterwegs (Einkaufen, gelegentliche Besuche bei Kunden). „Pendeln“ tue ich allerdings mit dem Fahrrad (2 km). Gelegentlich fahren wir auch mal 500 km oder mehr, wo die unterschiedliche Reichweite und Betankungs-/Aufladedauer eine Rolle spielen werden.
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Ich habe mal den BMW i3 probegefahren und der hat mich daran erinnert, dass Autofahren noch (mehr) Spaß machen kann – bei meinem Auris liegt der Reiz ja eher darin, der Hybrid-Technik beim Funktionieren zuzuschauen. Das störrische Blöken des Motors beim Beschleunigen zusammen mit der lausigen Schalldämmung stören mich dagegen im Jahr 2020 genauso wie sie mich in 2014 gestört haben.
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Den neuen Corolla Hybrid 2.0 bin ich vor einem halben Jahr auch probegefahren. Hat richtig Spaß gemacht, eine deutliche Verbesserung gegenüber meinem Auris 1.8. Aber ein reines E-Auto wie der i3 mit seiner komplett linearen Leistungsentfaltung bei andächtiger Stille bis auf die Wind- und Abrollgeräusche ist noch einmal eine andere Nummer.
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Durch die aktuell hohen Subventionen für E-Autos würde der i3 ungefähr 30.000 € kosten. Ein Corolla mit Schrägheck – der aktuelle Kombi wäre mir zu lang – und eher üppiger Ausstattung läge preislich ungefähr auch in diesem Bereich.
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Der mit einem Auto verbundene Status ist mir relativ egal.
Jetzt bin ich am Hin- und Her-Überlegen. Aber diese komplexe Entscheidung auch nur zu strukturieren, geschweige denn, sie zu treffen, ist gar nicht so einfach… hilfsweise habe ich im Folgenden einmal die Pro- und Contra-Argumente zusammengestellt.
Pro Auris behalten:
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Nachhaltigkeit: Wenn ich den Auris behalten würde, würde ich das Multimedia-Gerät durch etwas Zeitgemäßeres mit Apple Car Play ersetzen, den langsam verschlissenen Winter- und Sommerreifensatz durch einen neuen Satz Ganzjahresreifen ersetzen (der letzte echte Winter bei uns liegt Jahre zurück) und das Auto nochmal 60.000 km fahren, die ich mir ähnlich problemarm wie die ersten 60.000 vorstelle – nachhaltiger geht es kaum, oder?
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Keine Ausgabe für einen Neuwagen
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Tanken geht schneller als Aufladen (habe zwar eine Garage, aber ohne Stromanschluss).
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Lustigerweise sind die Spritkosten (6 l/100 km x 1,20 €/l = 7,20 €) niedriger als die Stromkosten beim i3 (17,9 kWh/100 km x 0,50 €/kWh = 8,95 €) bei Nutzung von öffentlichen Ladesäulen. Sollte Benzin mal wieder teurer werden, könnte sich das natürlich wieder drehen.
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Toyota fühlt sich zwar nach Großserie an, gilt aber insgesamt als zuverlässiger als BMW.
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Für den i3 gibt es keine Allwetterreifen.
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Gerüchteweise soll es in 2021 noch einmal ein „Update“ für den i3 geben mit noch mehr Reichweite und anderen Features – da könnte ich bis dahin warten.
Pro BMW i3 kaufen:
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Ist was Neues
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Mehr Fahrspaß als beim Auris – etwas mehr als beim Corolla 2.0
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Handlicher, besser einzuparken
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Ist das neuere Auto (obwohl auch schon seit 2013 auf dem Markt)
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Fühlt sich „wertiger“ an
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Hat mehr Assistenten an Bord. So hat z.B. der Auris nur einen regulären Tempomaten, während der des BMW die Geschwindigkeit auch in Abhängigkeit von der des voranfahrenden Autos reguliert – ich liebe solche Dinge…
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Deutlich bessere Multimedia/Konnektivität als im Auris
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Ich finde den Wagen vom Konzept her originell (so wie damals die erste Smart-Serie) – ein Auto, das es nicht geklont bei jedem zweiten Automobilhersteller gibt
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(Vermeintlich?) umweltfreundlicher, da E-Auto ohne lokale Emissionen
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Kosten: Aktuell wegen Subventionierung des Kaufpreises recht billig zu haben, niedrigere laufende Wartungskosten, günstigere Versicherung, (noch) weniger KFZ-Steuer als der Auris
So, ich glaube, das wären meine Punkte und ich hoffe, dass ich keinen von euch mit der Vielfalt hier erschlagen habe.
Ich weiß, dass ich die Entscheidung am Ende allein treffen muss. Mich würde aber trotzdem Eure Meinung interessieren – vielen Dank für jede hilfreiche Rückmeldung!
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@tarantilo schrieb am 12. Oktober 2020 um 09:56:43 Uhr:
Hallo zusammen,
nach sechs problemlosen Jahren mit meinem Auris (EZ 2014, jetzt 65.000 km) denke ich über die Anschaffung eines Nachfolgers nach....................
Pro Auris behalten:
Nachhaltigkeit: Wenn ich den Auris behalten würde, würde ich das Multimedia-Gerät durch etwas Zeitgemäßeres mit Apple Car Play ersetzen, den langsam verschlissenen Winter- und Sommerreifensatz durch einen neuen Satz Ganzjahresreifen ersetzen (der letzte echte Winter bei uns liegt Jahre zurück) und das Auto nochmal 60.000 km fahren, die ich mir ähnlich problemarm wie die ersten 60.000 vorstelle – nachhaltiger geht es kaum, oder?
Keine Ausgabe für einen Neuwagen
Tanken geht schneller als Aufladen (habe zwar eine Garage, aber ohne Stromanschluss).
Lustigerweise sind die Spritkosten (6 l/100 km x 1,20 €/l = 7,20 €) niedriger als die Stromkosten beim i3 (17,9 kWh/100 km x 0,50 €/kWh = 8,95 €) bei Nutzung von öffentlichen Ladesäulen. Sollte Benzin mal wieder teurer werden, könnte sich das natürlich wieder drehen.
Toyota fühlt sich zwar nach Großserie an, gilt aber insgesamt als zuverlässiger als BMW.
Für den i3 gibt es keine Allwetterreifen.
Gerüchteweise soll es in 2021 noch einmal ein „Update“ für den i3 geben mit noch mehr Reichweite und anderen Features – da könnte ich bis dahin warten.
..............
Bei 65.000km in SECHS Jahren, würde ich den Auris Hybrid in jedem Fall behalten und entspannt weiterfahren.
Du sagst selbst, es ist das Nachhaltigste !!
Die etwas höhere Lautstärke kann doch auf den paar Kilometern nicht das Entscheidende sein.
Kauf dir Zubehör, wie bessere Multimedia-Geräte und bleibe zufrieden glücklich.
Spare das Geld für was Vernünftiges und/oder kaufe zwei schöne E-Bikes für dich und deine Frau!
Dann hast du auch E-Mobilität in nachhaltigerer Form und du kannst etliche der wenigen KM, die du sonst mit dem Auris fährst,
ebenfalls elektrisch unterwegs sein.
Es gibt keinen wirklichen Grund auf die KFZ-E-Mobilität zu wechseln, wenn man bereits einen zuverlässigen Toyota Hybrid hat.
Ich persönlich sehe die Strompreisentwicklung sehr skeptisch, da auf den Antriebsströmen noch keine wesentlichen Steueranteile des Verkehrs liegen.
Glaubst du, das bleibt auch in Zukunft so? Wenn die Mineralölsteuern einbrechen, fehlen Verkehrssteuern. Also E-Preise damit belasten! Mich bekommt so schnell niemand vom Verbrenner Hybrid weg !
Gute Grüße,
freis
21 Antworten
Vollhybride sind im eigentlichen Sinne keine E-Autos, die auch nicht gefördert werden. Der Anteil im Antrieb ist vernachlässigbar gering.
Zitat:
@tarantilo schrieb am 12. Oktober 2020 um 09:56:43 Uhr:
Durch die aktuell hohen Subventionen für E-Autos würde der i3 ungefähr 30.000 € kosten. Ein Corolla mit Schrägheck – der aktuelle Kombi wäre mir zu lang – und eher üppiger Ausstattung läge preislich ungefähr auch in diesem Bereich.
Das ist aber eher "optimistisch". BMW's Aufpreisploitik treibt die Preise extrem in die Höhe wenn man kein nacktes Basismodell will. Such dir mal ein konkretes Angebot mit Wunschausstattung raus, was würde das tatsächlich kosten?
Der Corolla 2.0 hat eine bessere Serienausstattung (und weitere Optionen sind günstiger) und ist mit Rabatt ab €24-25tsd zu haben.
Der i3 ist höchstens als Gebrauchter Interessant, als Neuwagen zahlst du für den bei dem Modell extrem hohen Wertverlust.
Falls du keinen großen Kofferraum brauchst sieh dir mal den Honda e an, die stärkere Version mit extrem guter Ausstattung ist ab € 26tsd zu haben.
Was die Umwelt betrifft ist die Produktion eines Neuwagens eine extreme Belastung, erst recht bei einem Elektroauto mit großer Lithium Batterie, bei Wenigfahrern wie dir fallen dagegen die Emissionen beim fahren nicht so stark ins Gewicht, aus Sicht der Umwelt ist ein Elektro-Neuwagen in dem Fall ziemlich unsinnig.
In ca. 5 Jahren werden vorraussichtlich neue Bauweisen für Batterien auf den Markt kommen, wenn es bessere Alternativen zu Li-Ion Akkus gibt wird der Wertverlust vermutlich auch steigen. Die Nachfrage nach Hybriden hingegen wird bei Leuten die keine Lademöglichkeit haben nicht sinken. Dein Auris hat schon einen großen Teil des Wertverlusts hinter sich und wird von jetzt an nur noch wenig Wert verlieren. Du könntest die Geräuschdämmung selbst verbessern, da gibt es sicher den ein oder anderen im Forum der das selbst schon gemacht hat, dann wäre dein Auris zumindest leiser.
Zitat:
@tarantilo schrieb am 12. Oktober 2020 um 09:56:43 Uhr:
(habe zwar eine Garage, aber ohne Stromanschluss).
Wie willst du ein E-Auto dann laden? Ist es überhaupt möglich einen Stromanschluss in der Garage zu installieren? Das musst du zu den Gesamtkosten auch dazurechnen.
Warum eigentlich das beharren auf einem Neuwagen? Gerade bei Elektroautos macht es doch kaum einen Unterschied ob die schon gefahren wurden, praktisch 0 Verschleiß am Antrieb, und der Wertverlust ist sehr hoch.
Zitat:
@selbertoyo schrieb am 13. Oktober 2020 um 12:12:56 Uhr:
Vollhybride sind im eigentlichen Sinne keine E-Autos, die auch nicht gefördert werden. Der Anteil im Antrieb ist vernachlässigbar gering.
Darum geht es in diesem Thread ab doch überhaupt nicht, lies Dir die Fragestellung des Threaderstellers nochmals durch!
Und Vollhybride sind genauso elektrifiziert wie Plug-Ins, nur eben nach einem etwas anderen Prinzip. Und wenn man die tatsächlichen Verbräuche von Plug-Ins anschaut, darf man sich schon wundern, warum die einen gefördert werden und die anderen nicht! Wobei wir dies natürlich wissen...
Zitat:
@Supercruise schrieb am 13. Oktober 2020 um 12:26:12 Uhr:
Zitat:
@tarantilo schrieb am 12. Oktober 2020 um 09:56:43 Uhr:
Durch die aktuell hohen Subventionen für E-Autos würde der i3 ungefähr 30.000 € kosten. Ein Corolla mit Schrägheck – der aktuelle Kombi wäre mir zu lang – und eher üppiger Ausstattung läge preislich ungefähr auch in diesem Bereich.Das ist aber eher "optimistisch". BMW's Aufpreisploitik treibt die Preise extrem in die Höhe wenn man kein nacktes Basismodell will. Such dir mal ein konkretes Angebot mit Wunschausstattung raus, was würde das tatsächlich kosten?
Der Corolla 2.0 hat eine bessere Serienausstattung (und weitere Optionen sind günstiger) und ist mit Rabatt ab €24-25tsd zu haben.
Sowohl der i3 wie auch der Corolla sind in meiner Konfiguration von der Ausstattung her ziemlich weit "oben" angesiedelt. Dein Corolla-Preis steigt damit auf rd. 30k, der des BMW bei Listenpreis 45k nach 20% Rabatt und 6k Bafa-Förderung kommt ungefähr beim selben Preis raus.
Zitat:
@Supercruise schrieb am 13. Oktober 2020 um 12:26:12 Uhr:
Wie willst du ein E-Auto dann laden? Ist es überhaupt möglich einen Stromanschluss in der Garage zu installieren? Das musst du zu den Gesamtkosten auch dazurechnen.
Das ist eine angemietete Tiefgarage mit insgesamt ca. 200 Stellplätzen. Habe schon Kontakt mit dem Vermieter aufgenommen. Aus dessen Sicht macht eine "Verstromung" der Garagen nur dann Sinn, wenn dies möglichst flächendeckend in einem Rutsch erfolgt und dann möglichst viele E-Autos Strom verbrauchen. Davon sind wir aber aktuell noch weit entfernt. Und ob E-Autos in zehn Jahren überhaupt noch gefragt sein werden oder nicht durch Wasserstoff o.ä. abgelöst werden, steht noch in den Sternen.
Das heißt draußen an der Säule zu laden.
Zitat:
@Supercruise schrieb am 13. Oktober 2020 um 12:26:12 Uhr:
Warum eigentlich das beharren auf einem Neuwagen? Gerade bei Elektroautos macht es doch kaum einen Unterschied ob die schon gefahren wurden, praktisch 0 Verschleiß am Antrieb, und der Wertverlust ist sehr hoch.
Wenn man vom Bruttolistenpreis kommt, dann scheint es so - zwei Jahre alte i3 werden um die 20k angeboten. Aber da gehen kein Rabatt und keine Bafa-Prämie mehr ab. Außerdem geht die technische Entwicklung in dem Bereich relativ schnell - die gebrauchten i3 haben in der Regel noch 94 oder gar 60 Ah, der Neuwagen dagegen 120 Ah. Und dann kann ich mir das Auto noch genau so zusammenstellen wie ich es mag. Also mir wäre das 10k Aufpreis gegenüber dem Gebrauchten wert.
Ähnliche Themen
Zitat:
@tarantilo schrieb am 13. Oktober 2020 um 15:38:17 Uhr:
Das ist eine angemietete Tiefgarage mit insgesamt ca. 200 Stellplätzen. Habe schon Kontakt mit dem Vermieter aufgenommen. Aus dessen Sicht macht eine "Verstromung" der Garagen nur dann Sinn, wenn dies möglichst flächendeckend in einem Rutsch erfolgt und dann möglichst viele E-Autos Strom verbrauchen. Davon sind wir aber aktuell noch weit entfernt. Und ob E-Autos in zehn Jahren überhaupt noch gefragt sein werden oder nicht durch Wasserstoff o.ä. abgelöst werden, steht noch in den Sternen.
Das heißt draußen an der Säule zu laden.
Damit macht ein E-Auto doch keinen Sinn. Immer extra zur Säule. Was machst du, während das Auto an der Säule steht? Das kostet dich doch viel Zeit. Die Zahl der E-Autos steigt immer weiter und damit auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Säule besetzt ist. Also ich würde mir das nicht antun. Bevor ich keinen eignen Stellplatz mit Strom habe würde ich mir darüber keine Gedanken machen.
Jenau
Zitat:
@Supercruise schrieb am 13. Oktober 2020 um 17:42:32 Uhr:
Damit macht ein E-Auto doch keinen Sinn. Immer extra zur Säule. Was machst du, während das Auto an der Säule steht? Das kostet dich doch viel Zeit. Die Zahl der E-Autos steigt immer weiter und damit auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Säule besetzt ist. Also ich würde mir das nicht antun. Bevor ich keinen eignen Stellplatz mit Strom habe würde ich mir darüber keine Gedanken machen.Zitat:
@tarantilo schrieb am 13. Oktober 2020 um 15:38:17 Uhr:
Das heißt draußen an der Säule zu laden.
Habe gerade im i3-Forum, wo ich die gleiche Anfrage gestellt habe, die Information bekommen, dass geplant ist, für Eigentümer wie Mieter einer Garage einen verbesserten rechtlichen Rahmen für den Einbau einer Wallbox o.ä. zu schaffen, guckst Du
hier.
Gesetz ist das noch nicht, aber wenn das kommt, wäre das doch schon mal was.