Aprilia Pegaso 650 Garda
Ein extra Aprilia - Forum gibt es hier offensichtlich nicht, in "weitere Marken" tut sich nichts, daher stelle ich die Frage hier:
Mir wird eine Aprilia Pegaso 650 Garda, EZ 2000, angeboten.
Das Motorrad befindet sich noch in Erstbesitz, steht meist nur herum, ist noch keine 6000 (sechstausend) gelaufen, wurde aber dennoch jährlich gewartet. Kein Um-/Unfall, Macken- und kratzerfrei
Der Rotax Einzylinder ist ähnlich dem der BMW F 650, wird über zwei Vergaser beatmet, hat nur ein Ventil mehr und eine etwas andere Abstimmung. Das Sondermodell Garda zeichnet sich durch Koffer in Moppedfarbe, eine tiefere Stufenbank und ein per Handrad gut verstellbares Federbein aus. Sie ist neu bereift (Metzeler Tourance), zugelassen, AU/HU noch für ein paar Monate vorhanden
Ich habe für diese Jahr offroad - Urlaubspläne, dafür stehen bereits zwei Honda NX 650 Dominator bereit, eine mit Conti Trail-Attack, das ist eher ein Straßenpneu, eine wird gerade gewichtserleichtert und mit einem Heidenau oder TKC 80 bezogen.
Die Pegaso könnte eine nette Ergänzung sein, sei angeblich tourentauglich (das ist die NX 650 auf keinen Fall) allerdings hatte ich bislang mit Aprilias nichts am Hut.
Unter diesen Aspekten suche ich Leute, die das Motorrad kennen, im besten Fall selbst gefahren sind und mir ihre Erfahrungen mitteilen, insbesondere hinsichtlich:
- Tourentauglichkeit (Windschutz, Vibrationen)
- Verbrauch (angeblich hoch)
- Offroad-Tauglichkeit (Schotter- und Feldwege)
- Bremsen (Einscheibensystem vorne, allerdings 300er Scheibe mit Doppelkolbenzange)
- Qualität und Verarbeitung (alles, was klappert, wackelt, rostet)
- was Euch sonst von der Pegaso bekannt ist
bevor ich ein paar Euro einstecke, den Hänger ans Auto binde und losfahre, den Esel zu holen.
24 Antworten
Hallo. Sorry dass ich hier so einen alten Thread ausgraben. Der lieber @Moppedsammler möchte keine PN empfangen deswegen Versuche ich es hier:
Hallo. Beim durchstöbern des Forums habe ich gesehen dass du 2015 eine Pegaso erworben hast und jetzt offensichtlich nicht mehr hast. Ich gehe mir morgen eine angucken in ähnlichem Zustand. 9.000km 1.200€. Gab es noch irgendwelche erwähnenswerte Gründe dass du sie wieder weggegeben hast?
Danke vorab für deine Ehrliche Antwort :-)
Gruß Stefan
Klar hat das einen Grund: Der Sammler macht das immer so! Er ist ein Schrauber aus Leidenschaft, da ist es normal Mopeds in üblem Zustand zu kaufen und in sehr gutem Zustand wieder zu verkaufen.
Als Ex-Pegaso- und Ex-BMW-F650-Fahrer kann ich Dir aber auch etwas sagen: Ein sehr empfehlenswertes Modell, egal ob als Aprilia oder als BMW.
Schau nach Verschleiß und dem Allgemeinzustand, in der Regel sind diese Mopeds sehr robust. Mit fiesen Mängeln ist selten zu rechnen.
Gruß Michael
Ich bin diese Pegaso zur Probe gefahren und hatte eine Honda Dominator in direkten Vergleich dazu.
Die Pagaso hat dagegen ein sehr laberiges Fahrwerk, besonders die Vordergabel.
Die Ersatzteilversorgung ist schlecht und teuer dazu.
Lass die Finger davon und hol Dir lieber einen japanischen Einzylinder aus der Zeit.
Ich bin übrigens genau diese Pegaso zur Probe gefahren, da ich damals mit dem Sammler eine mehrtägige Schottertour in Ligurien unternommen habe.
Es ging um die Auswahl eines geeigneten Moppeds dafür und er hatte dieses Mopped und eine Honda Dominator für mich zur Auswahl.
Nach eine kurzen Probefahrt war die Pegaso ganz eindeutig nur die Nummer zwei.
Im Vergleich zu meiner jetzigen Yamaha XT600 Ténéré wäre sie die Nummer 3.
Ok, die 650er Dominator ist auch eine Empfehlung wert, aber nach meinen Erfahrungen halt nur "auch". Also ob Honda, Aprilia oder BMW, die sind alle ab Werk in richtig guter Qualität ausgeliefert worden. Ob sie heute noch gut sind ist eine Frage der Historie des Mopeds, das gerade vor Dir steht. Deutlich besser als die anderen ist meiner Ansicht nach keines der Modelle.
Gruß Michael
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Klar, das sind heute Motorräder, die 25 Jahre und älter sind. Da ist der individuelle Zustand schon wichtig.
Ich bin damals beide Motorräder in einem vergleichbaren und gutem Zustand im Abstand von 5 Minuten gefahren und der Unterschied beim Fahrwerk war frappierend.
Und die Ersatzteilversorgung bei alten Aprilias ist wirklich schlecht und teuer.
Zitat:
@Vulkanistor schrieb am 11. Dezember 2020 um 22:13:42 Uhr:
Und die Ersatzteilversorgung bei alten Aprilias ist wirklich schlecht und teuer.
Ich kenne mich mit Aprilia, und speziell mit dem hier behandelten Modell, nicht aus. Dennoch erlaube ich mir die Frage: Welche Ersatzteile lassen sich denn nur schlecht und teuer besorgen?
Ich hatte mal eine Cagiva Raptor 650. Bekanntermaßen sind der Antriebsstrang und die Elektrik baugleich mit der Suzuki SV 650. Das heisst, dass Teile für die Komponenten gut - und zur Not über Suzuki - erhältlich sind. Gleiches gilt für Fahrwerk (Marzocchi, Sachs) und Bremse (Brembo). Was wirklich sehr schwer zu bekommen war, waren Verkleidungsteile. Selbst für abgeranzte Teile wurden noch saftige Preise aufgerufen.
Warum will man eine Ersatzteilbeschaffung besprechen, wenn man die Teile gar nicht braucht?
Weil Ersatzteile bei über 20 Jahre alten Motorrädern immer ein Thema sind.
Z.B. die Ansauggummis zwischen Motor und Vergaser.
Teuer und schwierig zu bekommen.
Verkleidungsteile sind bei so alten Motorrädern grundsätzlich teuer. Nicht nur bei Aprilia.
Ich meine auch zu erinnern, dass der Sammler der Pegaso keine besonders tolle Schrauberfreundlichkeit attestiert hat.
Für irgendeine eigentlich recht harmlose Arbeit/Wartung (weiß leider nicht mehr was) musste z.B. die komplette Abgasanlage (ein Teil im Ganzen, glaub ich) demontiert werden.
Halt so bescheuert, dass man sich fragt, wie man sowas konstruieren kann.
Ja wenn so eine Raptor mit Suzuki identische Teile verbaut hat und man zur Not zum Suzukihändler gehen kann, ist das schön und gut. Aber i.d.R. gibt es bei den Italomoppeds nicht so eine Hintertür.
Vor gut 20 Jahren hab ich mal eine leicht verunfallte Cagiva River mit ca 10 000km gekauft. Lenker, Spiegel, Blinker, Fußrastenträger waren kaputt und wurden bestellt. 3 Wochen später waren Lenker Spegel und Blinker beim Händler (zu einem ambitionierten Preis übrigens), zum zerbröselten Fußrastenträger aus Leichtmetall hieß es "nicht lieferbar".
Auf meine Nachfrage "wann lieferbar" kam die Antwort "nicht lieferbar heißt NICHT LIEFERBAR". Aha. Wieder was gelernt.
Ich hab dann eine Lehre gebaut, die Bruchstücke für das Schweißen einer V-Naht vorbereitet und darauf montiert, eine Schweißerei hat den Rest erledigt. Manch ein anderer weiß sich in solch einem Fall aber nicht zu helfen, und der guckt dann echt dumm.