Antriebsumbau zulassen

Guten Tag,
ich habe die Idee für ein Projekt und würde gerne wissen ob das so durchgehen würde bei einer Zulassung.

Idee: Peugeot 205 Rally Gr. B Eigenumbau
Der Peugeot 205 der in der Rally verwendet wurde hatte Mittelmotor und Allradantrieb. Mir ist die Idee gekommen die komplette Technik eines Allrad wagen bei dem der Motor vorne sitzt zu nehmen und um 180° zu drehen. Also Motor ist hinten und mit den Schwierigkeiten die das bringt (Lenkung swappen, Differentiale drehen, usw.) umzubauen.
Hat einer eine Ahnung ob sowas schon mal zugelassen wurde? Schätze dass schon genug Chassis auf andere Autos aufgesetzt wurden aber die Frage ist ob man mit der Drehung und dem effektiven Rückwärtsfahren durchkommt.

MFG
Paul

11 Antworten

Hallo,

Besprich sowas am besten im Vorfeld mit dem TÜV-Prüfer, der das ganze mal abnehmen soll. Der wird dir am genauesten sagen können, ob es möglich ist und auf was du achten musst.

Na passt, danke 🙂

Ich befürchte dass dabei ein ganz neues Fahrzeug herauskommt, wenn sowas überhaupt möglich ist. Mit anderen Worten: das wird ein Neuwagen mit dir als Hersteller und muss alle aktuellen gesetzlichen Voraussetzungen bezüglich Abgasverhalten, Crashsicherheit und allem Anderen erfüllen. Da sollte schon reichlich Geld im sechsstelligen Bereich vorhanden sein.

Das wird nicht so einfach sein.
Es müssen nicht nur die Komponenten stimmen. Der Prüfer schaut auch auf die verwendeten Materialien, Schweißarbeiten etc. Es darf wahrscheinlich nicht jeder an wichtigen Teilen herum braten, ggfs. braucht der Ausführende die nötige Ausbildung mit Zertifikat.
Wenn man dann nicht alles lückenlos belegen kann, muss man alles wieder zerlegen, damit der Prüfer wichtige Dinge selbst in Augenschein nehmen kann.

Kurz - besprich das mit einem Sachverständigen, es kann ja erst einmal ein unabhängiger Kfz-Sachverständiger sein, der sollte die Anforderungen doch auch kennen.

Von einem Fall weiß ich, da ist der Eigentümer nach England gegangen. Hat dort eine Straßenzulassung erwirkt und konnte damit auch hier fahren. EU-Richtlinie machte es möglich. Nach dem Brexit ist aber auch diese Quelle versiegt.

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Zitat:

@Deloman schrieb am 25. Oktober 2022 um 10:50:21 Uhr:


Wenn man dann nicht alles lückenlos belegen kann, muss man alles wieder zerlegen, damit der Prüfer wichtige Dinge selbst in Augenschein nehmen kann.

Also wäre es mit Bilderdokumentation besser?

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 22. Oktober 2022 um 12:06:40 Uhr:


Ich befürchte dass dabei ein ganz neues Fahrzeug herauskommt, wenn sowas überhaupt möglich ist. Mit anderen Worten: das wird ein Neuwagen mit dir als Hersteller und muss alle aktuellen gesetzlichen Voraussetzungen bezüglich Abgasverhalten, Crashsicherheit und allem Anderen erfüllen. Da sollte schon reichlich Geld im sechsstelligen Bereich vorhanden sein.

Wo liegt die Grenze, dass es als neues Fahrzeug gilt?

Mir ist ein Fall bekannt von einem Toyota Landcruiser, der restauriert wurde mit eigentlich picobello Ergebnis. Bei der Prüfung ist er durchgefallen. Er hatte die Nieten im Rahmen entfernt und durch Schrauben ersetzt.
Ich glaube du träumst da ein bisschen zu viel, wenn du sowas vor hast. Von der Machbarkeit ganz zu schweigen. Selbst bei einem Fahrzeug mit Rahmen halte ich das für nahezu unmöglich. Bei selbsttragender Karosserie? Never ever. Eher kannst du den Motor nach hinten bauen.

War denn das Fahrzeug bisher für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen? Soll es später zugelassen werden?

Oder gibt es für Rallyfahrzeuge auch ein Art Zulassungsbehörde?

Ich frage nur aus Neugier, habe davon keine Ahnung.

Zitat:

@Ferruwerkstatt schrieb am 25. Oktober 2022 um 13:02:53 Uhr:


Oder gibt es für Rallyfahrzeuge auch ein Art Zulassungsbehörde?

Ich frage nur aus Neugier, habe davon keine Ahnung.

Grundsätzlich muss ein Rallyeauto der STVZO entsprechen und zugelassen sein. Zwischen den Wertungsprüfungen wird im normalen Verkehr auf öffentlichen Straßen gefahren.

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 25. Oktober 2022 um 12:31:20 Uhr:


Selbst bei einem Fahrzeug mit Rahmen halte ich das für nahezu unmöglich. Bei selbsttragender Karosserie? Never ever. Eher kannst du den Motor nach hinten bauen.

Woran würde das deiner Meinung nach scheitern? Jetzt mal rein vom möglichen her.

Ich habe geschaut und gesehen, dass es Autos gibt bei welchen die Spurbreite nur um ca 3 cm breiter ist. Wenn man diese Achsen hineinsetzt, sollte das doch kein strukturelles Problem geben, oder?

Stände "Motor nach hinten bauen" nicht den gleichen Problemen gegenüber bei der Zulassung?

Ist für mich eher so ein Gedankenspiel. Würde des Umbau gerne probieren auch wenn nie zugelassen, weil er relativ cool und günstig wäre.

Relativ cool wäre ein Bi-Motor-Kfz.
Dann treibt der erste Motor die Vorderachse an und der zweite die Hinterachse.

Das hat es tatsächlich schon öfter gegeben, kann man im Netz nach suchen.

Oder der Umbau auf Flügeltüren. Also echte; nicht nur Scharniere tauschen, sondern Dachteile aussägen, an die Türen schweißen und die ganze Mechanik a la Bricklin oder DeLorean.
Das habe ich in den 90ern tatsächlich auch schon mal in Magazinen gesehen, und die Idee wurde gerade von Tesla wieder aufgegriffen.

Ansonsten sind Motorumbauten eher nicht gut, um den Prüfer zu überzeugen. Man muss vom Tank die Kraftstoffleitung versetzen, evtl. auch den Tank versetzen. Das bedingt die Einhaltung von Brandschutzbestimmungen [die ich nicht kenne], bzw. die Verwendung von zugelassenen Teilen. Nicht irgendwelches Rohr, dass in der Ecke lag und nichts kostete.

Technik kann man ja machen, aber alle Zulassungsbestimmungen einhalten, das wird sauschwer.
Von Abgasvorschriften fange ich gar nicht erst an. Aber das könnte man umgehen, wenn die Karosse eine entsprechend alte EZ hat.
Z.B. ein Käfer oder Kübelwagen eignete sich dazu, da diese ohnehin schon Heckmotoren haben.
Ein anderer Motor und ein anderes Häuschen auf die Karosse gesetzt, das wäre machbar.

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