Antischlingerkupplung falsch bedient
Hallo.
Ich hoffe, dass jemand mit Erfahrung mit der Antischlingerkupplung Alko AKS 3000 einen Tip geben kann, was ich gestern falsch gemacht habe.
Ich habe mir letzte Woche einen Pferdeanhänger gekauft und an den diese Kupplung (neu) anbauen lassen. Bei der Abholung wurde mir extra gesagt, dass ich den Hänger auch fahren kann, ohne den Antischlingerhebel nach unten zu drücken.
Gestern habe ich den Hänger angehängt. Er ist hörbar eingerastet. An dem unteren Hebel war auch die grüne Anzeige zu sehen. Da bin ich ganz sicher, weil ich dem 7-jährigen Sohn unseres Stallbesitzers, der mir interessiert zugeschaut hat, noch erklärt habe, dass man daran sehen kann, dass die Kupplung eingerastet ist (am Anhänger seines Vaters ist eine andere Kupplung). Was ich nicht weiß, ist, ob auch die Anzeige am Antischlingerhebel grün war (habe jetzt erst noch mal meine Bedienungsanleitung gelesen). Den Antischlingerhebel habe ich nicht nach untern gedrückt, weil ich nur mal zum Verladen üben anhängen wollte. Bin dann ca. 10 m (sehr langsam) zurück gefahren und beim erneuten Vorwärtsfahren ist der Hänger abgegangen.
Kann es an einem Bedienungsfehler liegen, d.h. kann es sein, dass man diese grüne Anzeige am unteren Hebel sieht, obwohl die Kupplung nicht richtig eingerastet ist? Habe kaum praktische Erfahrung mit Anhängen und gar keine mit der Antischlingerkupplung. Oder ist es eher wahrscheinlich, dass mit der Kupplung etwas nicht stimmt?Zwischen meinem Händler und mir liegen leider ca. 100 km, so dass ich nicht einfach so zum Nachschauen dahin fahren kann.
Dass mit meinem Kugelkopf etwas nicht stimmt, kann ich praktisch ausschließen. Es handelt sich um eine 2 Jahre alte abnehmbare Kupplung, die ich bis zum Kauf des eigenen Hängers nur ca. zehn Mal zum Anhängen (mit traditioneller Kupplung) genutzt habe. Da bin ich auch nicht gefahren, sondern habe nur Verladen geübt. Durch die Antschlingerkupplung hat sich jetzt zwar der Lacküberzug abgerieben. Habe zu spät gelesen, dass ich den hätte entfernen müssen. Dadurch können sich aber doch eigentlich keine Beeinträchtigungen bezüglich des Halts des Hängers ergeben?
14 Antworten
Mögliche Fehlerursachen:
- Es war entgegen deiner Annahme doch nicht eingerastet. Hast du den Anheben-Test gemacht? Grundsätzlich nach dem Einkuppeln versuche ich den Hänger von der Kupplung zu heben. Wenn dann das Auto sich mit anhebt ist sicher eingerastet.
- War das Stützrad des Hängers nicht eingezoen und deshalb nicht sauber eingekuppelt? Prüfung siehe 1.
Wenn tatsächlich der untere kleine schwarze Handhebel eingerastet, also flach auf der Deichsel anlag, so ist normalerweise perfekt angekuppelt. Den roten Hebel drückst du nur zur eigentlichen Aufgabe der AKS: Dämpfen von Schlingerbewegungen.
Wiederhole doch das Ganze noch einmal und schau mal ob du den Fehler reproduzieren kannst.
Gruß
Günter
Danke.
Ich habe weder einen Anhebtest gemacht, noch war das Stützrad ganz eingezogen. Hatte einfach auf die grüne Anzeige vertraut.
Werde einen solchen Test künftig aber sicher machen. Die Aktion hat mir nämlich einen komplett kaputten Stecker eingebracht.
So wie du das Procedere beschreibst, sieht es ganz stark nach einem Bedienfehler aus.
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1.Stützrad nicht ein(hoch)gezogen
2.Nur auf grüne Anzeige verlassen
Unbedingt nach dem Ankuppeln den beschriebenen Test von Günter jedesmal durchführen.
Soweit ich weiß bedeutet die grüne anzeige nur, das der Hebel richtig verschlossen ist. Nun kann es ja sein, dass die Kupplung einfach auf dem Kopf aufliegt. Ich handhabe es immer so, dass ich die Kupplung auf den Kopf lege, das Stützrad hochfahre, und dann den hebel der Kupplung öffne. Dann kann man genau sehen, wie die Kupplung ein stück tiefer sackt. Wenn dann der Hebel zum öffnen unten wieder einrastet, und die anzeige grün ist, ist er auch sicher verschlossen.
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Hallo,
bei Anhängern mit zwei Achsen und das ist ja wohl bei Tiertransportanhängern so, reicht es eben nicht nur das Stützrad völlig einzufahren und dann auf das Eigengewicht bzw. die Stützlast zu vertrauen und zu hoffen das die Kupplung einrastet.
Die Anhängerdeichsel ist öft höher als die Zugkugel des Zugfahrzeuges. Der Anhänger steht ja unbeladen auf seinen zwei Achsen und die Zugkupplung des PKW liegt etwas tiefer.
In solchen Fällen muß der Anhänger auf die Kugelkupplung gedrückt werden bis diese einrastet.
Ich gehe in Deinem Fall von einer falschen Bedienung aus und würde das ganze noch mal wie beschrieben probieren.
Gruß Peter
Bei unserem 2-achs kipperanhänger ist das eigentlich kein problem, da rastet er auch so ein. Und Pferdeanhänger haben die achsen ja ohnehin relativ weit hinten, somit sollte schon eine ausreichende stützkraft vorhanden sein. Aber das zu testen ist ja wohl das einfachste überhaupt. Wenn man es wie ich vorgeschlagen macht, merkt man ja ob er tiefer sackt oder nicht.
Natürlich hat solexpeter recht wenn er das 2-Achs-Problem hier nennt. Aber auch da gilt: Nach dem Ankuppeln wird angehoben und wenn sich das Auto mit anhebt ist es gut.
@DanielvanAalst: Deine Methode ist grundsätzlich richtig. Aber ich hätte ein wenig Angst, dass mir im unebenen (Camping-) Gelände der Hänger evtl. von der Kupplung wegrutscht und die Stossstange touchiert.
Gruß
Günter
Wenn das Gelände dies nicht zulässt, kann man das stützrad ja auch nur ein paar cm einziehen, dann sollte es auch klappen.
Zum Anheben Test bin ich eher skeptich. Die meisten haben ja doch schon relativ viel aufliegelast. Bei 75Kg die üblicherweise mindestens ausgenutzt sind fällt es einem schon schwer den Anhänger vorne hochzuheben.Ich würde fast sagen das man das nicht schafft. Die 75Kg drücken die federung des autos aber ein ganzes stück nach unten. Wenn man jetzt den anhänger versucht abzuheben, hebt man lediglich das auto ein wenig aus der federung, was den anschein erwirken könnte, dass man das auto anhebt. Hier wäre es sinnvoller wenn man das stützrad verwendet. Allerdings ist dieses auch nicht unendlich ausfahrbar, und der normale einfederweg des autos lässt sich nur schwer einschätzen.
Auch da muss ich dir Recht geben. Etwas Gefühl muss man bei der Sache schon an den Tag legen: Wenn du anhebst und ordenlich Nachwippen lässt, solltest du schon spüren, ob deine Kupplung auf dem Kopf richtig gerastet hat oder ob sie noch abgeht.
Jeder hat halt so seine Methode - und wenn das dann all die Jahre funktioniert, dann hat das sicher seine Richtigkeit.
Nur eines würd ich eben nie tun - einfach anhängen und losfahren und mich dabei nur auf die Sichtkontrolle an einem grünen Anzeigeknopf verlassen.
Gruß
Günter
Bei der BPM-Kupplung ist es so, dass der K.-Hebel im offenen Zustand einen Winkel von ungefähr 80° einnimmt.
Wenn die K. auf den KK trifft und die Passgenauigkeit zum Eingleiten gegeben ist, bzw. die Kupplung ein/heruntergleitet, so (ist neben dem Absacken der Deichsel um ca. 5cm) die automatische Hebelstellung der K. von dann ca. 40°. Für mich (ich hoffe auch allgemein) der Indikator, dass das Ding drauf sitzt.
Der Kupplungshebel wir dann runtergedrückt und ... gut is, hoffentlich.
Eigentlich wundert mich die "grün" Aussage schon etwas. Wenn ich nicht ganz falsch liege ist bei der Kupplung meines Anhängers korrekte "grün" Anzeige nur, wenn die Kupplung wirklich um die Kugel schliesst. Wenn ich die Kupplung fälschlicherweise ÜBER der Kupplung schliesse, dann ist die Anzeige anders, weil die Kupplung weiter schliesst, als nur um den Kopf:
http://www.knott-anhaenger-shop.de/.../show_pictures
Ist das bei anderen Kupplungen nicht so? Das ist doch ein ganz simpeles System, das gleichzeitig noch angibt, ob der Kugelkopf verschlissen ist. Oder geht das nicht, weil die Antischlingerkupplung soviel Materialabtrag hat, dass "Fehlalarm" entstehen könnte? Zumindest müsste bei ALKO ein nicht richtig angekuppelter Anhänger dann (fälschlich) als "verschlissener Reibbelag" angezeigt werden, da Kupplung und Reibkupplung sich weiter schliessen lassen als vorgesehen.
Amen
Die grüne Anzeige zeigt nur an ob die Kugel ganz in der Pfanne ist.
Sie zeigt aber nicht, ob die Arretierung der Pfanne unter der Kugel auch wirklich schliesst und so ein abhüpfen von der Kugel verhindert.
Mögliche Ursache ist daher auch ein defekt der Arretierung, (abgebrochen, Fremdkörper, verrostet oder lahme Feder)
Danke für die Hinweise. Nehme auf jeden Fall mal mit, dass ich mich nicht mehr auf Anzeige verlassen, sondern mindestens mal anziehe oder auch versuche mit dem Stützrad das Auto leicht zu heben. Letzteres müsste mit Automatikstützrad und am Hang abwärts stehendem Hänger schon gehen.
Aus Schaden wird man klug. Mein erster Gedanke war sowieso: Zum Glück noch kein Pferd im Hänger.
Werde am Wochende noch mal versuchen, ob ich das ganze reproduzieren kann. Einen Defekt in der Arretierung kann ich bei einer nur ein paar Tage alten Kupplung hoffentlich ausschließen.
wenn du den großen Hebel nicht herunter gedrückt hast, dann hast du nicht die seitlichen Bremsbacken der Antischlinger- Bremse angedrückt. Die vordere und hintere Bremsbacke müssen aber trotzdem den Hänger sicher halten können.
Wenn du vorher die Kugel der AHK nicht saubergemacht hast, hast du jetzt den Abrieb auf den Bremsklötzen kleben. Im Laufe der Zeit verhärtet dieser unter Druck und Bewegung und die Oberffläche der Bremsbeläge wird hart und glasig. Du merkst dies am lauten, knarrenden Geräusch bei jeder Bewegung. Du kannst ganz einfach mit einem feinen Schmirgelleinen diesen glasigen Belag abschmirgeln. (Sollte man lt. Aussage meiner Werkstatt eh mindestens einmal jährlich machen.) Wenn du dazu noch den Kugelkopf richtig blank schleifst, dann bremst die Antischlingerkupplung wieder wunderbar ruhig....