Anfängerfehler vermeiden
Hi,
dass man nicht wie blöd rumheizt, dürfte klar sein.
Mir geht es eher um Tipps von erfahrenen Bikern, an die man nicht sofort denkt.
Z. B. dass man unterm Helm Geräusche falsch ortet und der Krankenwagen dann plötzlich von hinten und nicht von vorne kommt oder die Straße bei frisch einsetzendem Regen vielleicht so glatt ist, dass man auch mit soliden Stiefeln beim Abstützen wegrutschen kann.
Gruß
Beste Antwort im Thema
Motorrad fahren ist nicht gefährlich. Stürzen dagegen schon.
Es ist besser, du ärgerst dich, die Kurve zu langsam angefahren zu haben als umgekehrt.
Lerne aus den Fehlern anderer. Du wirst nicht lange genug leben, um alle Fehler selbst zu machen.
Lass dich von einem Motorrad nie dorthin bringen, wo deine Gedanken nicht schon fünf Sekunden eher waren.
Es gibt drei einfache Regeln für eine ungefährliche Motorradfahrt. Leider kennt die niemand.
Am Anfang hast du eine volle Tüte mit Glück und eine leere Tüte mit Erfahrung. Der Trick ist nun, die Tüte mit Erfahrung zu füllen, bevor die Tüte mit Glück leer ist.
Gutes Urteilsvermögen erhält man durch Erfahrung. Leider erhält man Erfahrung meist durch eigene Fehler.
Fliehkraft ist nicht nur eine Idee, sondern ein physikalisches Gesetz. Übertretungen werden unerbittlich geahndet.
Fahr immer so, als ob Du unsichtbar wärst und niemand Dich sehen kann.
Fahr immer so, dass Du Dir selbst ohne Kollision entgegenkommen kannst.
das müsste es dann sein...😉
259 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Softail-88
[...]Genauso braucht man gar nicht probieren, mit seiner 50 PS-Kiste mit ner Hayabusa mitzuhalten U[..]Zitat:
Original geschrieben von camion-rebel
N[...]
Was ganz ähnliches um dich mal aufzubauen:
http://www.youtube.com/watch?v=jXsoAdh5P5gZitat:
Original geschrieben von TDIBIKER
Äh...das ist ja alles gut und schön. Aber wenn ein Anfänger sein eigenes Tempo fährt,
ist das halt ein Anfängertempo. Und bleibt es auch. Am Anfang ist das völlig OK, kein Thema.
Um irgendwann schneller zu werden, sollte man mit alten Hasen auf Touren gehen.
Schneller wird man mit jedem Kilometer. Keiner kann mir sagen, dass er noch den gleichen Stil hat, wie er ihn auf den ersten eigenen Metern nach der FS hatte.
Mit alten Hasen auf Tour zu gehen, bringt etwas, wenn
a, die Truppe auch auf den Anfänger Rückischt nimmt
b, der Anfänger die Strecke kennt, sonst ist man schnell überfordert (dranbleiben wollen + Strecke erfassen gleichzeitig)
c, die alten Jungs müssen auch gut fahren können (sonst kann man sich nichts abschauen) und den Anfänger auch einschätzen & ihm Tips geben
Ich finde es wichter einen sauberen Fahrstil zu haben, als schnell zu sein. Und letzteres kommt, wenn man ersteres beherrscht.
Zitat:
Original geschrieben von camion-rebel
Aber Du hast im Sauerland gesehen das man durch das Fahren in der Gruppe, sowie es @TDIBIKER schreibt, sich weiterentwickelt.
...
Wer immer nur alleine fährt kann keine neuen Erfahrungen sammeln, da er ja auf seinem Status quo bleibt.
Ich habe mich im Sauerland eher wenig am Vordermann orientiert, außer bei Linkskurven. Da wollte ich die kurve noch weiter rechts anfahren als mein Vordermann.
Mehr oder weniger habe ich mir die Linie vom Vordermann angeschaut und versucht diese einzuschätzen.
Sich komplett alleine einschätzen zu können ist schwer.
Ich habe mir in meiner Fahrschulzeit & danach noch viele youtube videos von Fahrschulen oder Fahrtip-videos angesehen und danach überlegt "Mach ich das auch so oder anders?".
Mit der GoPro kann ich meinen Fahrstil ebenfalls gut analysieren.
Das Problem ist aber eher, erkannte Fehler selber wegzutrainieren.
(Ich bin etwas perfektionistisch ... nur leider kann ich nicht so perfekt fahren ... )
*edit
@Dessie
Ich muss dir recht geben. Um Hamburg findet man sehr schöne kurvige Strecken. Sind vielleicht keine Serpentinenstrecken, aber schäne Landschaft mit kurvigen Landstraßen.
Ich will es mal auf eine Meta-Ebene heben - wenn man die meisten Leute die einen Unfall hatten fragt wie es zu dem Unfall kam, dann stellt man schnell fest, dass sie schon wussten was sie falsch gemacht haben - und es trotzdem gemacht haben. D.h. viel wichtiger als der letzte falsche Handgriff vor dem absteigen sind die Umstände die dazu führen, dass man (teils wider besseren Wissens) bei diesen Fehlern landet.
1) Ein Punkt ist sicherlich die Selbstüberschätzung - sehr naheliegend und bei den meisten reflektierten Fahranfängern vermutlich weniger ein Thema. Meist kommt das schleichend wenn man kein Anfänger mehr ist - es gibt ja auch einen entsprechenden Buckel in den Unfallstatistiken.
2) Fehlerkaskaden / Begrenzte Aufmerksamkeit. Je mehr Fahrerfahrung man hat, umso mehr Aktivitäten laufen "automatisch" ab und erfordern sehr wenig Aufmerksamkeit (bsp. schalten, lenkimpuls, usw.). Das Problem bei Fahranfängern: Wenn man aus dem "Ryhtmus" kommt, dann ist es wie beim tausendfüssler der anfängt beim gehen darüber nachzudenken wie er eigentlich seine tausend füße koordiniert. Und als Fahranfänger kommt man schnell aus dem Rhytmus wenn mal etwas unerwartetes passiert (und mit wenig Erfahrung ist vieles was so passiert unerwartet). Was dann passiert ist, dass man als Folge des Fehlers sowohl darauf Aufmerksamkeit verschenkt, als auch über die nächsten Handgriffe plötzlich sehr bewusst nachdenkt und sowohl länger braucht, als auch manche Dinge einfach "hinten runter" fallen mental. Blickführung/Zielfixierung ist ein klassischer Thema das jeder kennt, das aber trotzdem meist am Ende einer Fehlerkaskade steht, weil es am Ende wegen der begrenzten Aufmerksamkeit im jeweiligen Moment hinten runter fällt und dann eben zum Unfall führt.
Wie verhindert man es? V.a. in dem man nur dann fährt wenn man mental fit ist. Also ausgeschlafen sein, keine zu langen/anstrengenden Strecken am Stück, lieber häufiger eine Pause machen. Bei Gruppenfahrten ist die gleiche Strecke ist für einen Anfänger viel fordernder als für einen Erfahrenen Fahrer, insbesondere wenn der Erfahrene lockerer fährt. Und wenn man Tagestouren macht, dann nicht versuchen den ganzen Tag über "in Hochform" zu fahren. Man kann mal eine Etappe sich stärker fordern, aber wenn man versucht es zu erzwingen und sich den ganzen Tag über fordert, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass man mehr Fehler macht und dass ein Fehler ggf. nicht mehr Folgenlos bleibt. Und dementsprechend sollte man sich zwar ab und zu mal pushen um seine Fähigkeiten zu verbessern, aber die meiste Zeit eben genug Reserven lassen um auch bei Fehlern noch genug Platz und Zeit zu haben.
3) Akzeptieren lernen, dass man gute und schlechte Tage hat. Es gibt Tage da fährt man richtig gut und hat viel Spaß, und es gibt Tage da will sich der Spaß nicht richtig einstellen, man kommt nicht in den Flow. Nicht versuchen etwas zu erzwingen und Tempo steigern weil es doch das letzte Mal viel besser lief...
4) Sein eigenes Fahren reflektieren. Ist die Line OK? Bin ich zu angespannt und halte mich zu verkrampft am Lenker fest? Passt das Tempo wirklich für die Sichtweise um die felsigen, engen Kurven? Usw. Das dürfte das schwierigste sein, v.a. weil gerade andere, erfahrenere Fahrer oft ein Tempo in uneinsichtigen Kurven an den Tag legen, dass sich eher am fahrphysikalisch möglichen orientiert, als am verkehrstechnisch sinnvollem. In 99 von100 Fällen geht es auch gut - wie oft steht schon unmittelbar am Kurvenausgang ein kaputtes Auto oder eine Schafherde? Nicht oft, aber man muss eben doch damit rechnen bzw. drauf reagieren können. Hatte das Vergnügen in 11.000km und 12 Monaten mittlerweile dreimal. Zweimal gab es glücklicherweise schon kleine Indizien vor der Kurve, dass man das Tempo sicherheitshalber mal rausgenomen hat und einmal fuhr ich jemanden hinterher, dem ich als er bremste erstmal aufs näherkommende Heck geschaut habe als auf die Schafherde die er vor mir gesehen hatte, sodass ich erst einige Augenblicke brauchte um zu merken dass er eine Bremsung bis zum Stillstand machte. Ging aber auch alles gut, wäre die Herde aber näher am Kurvenausgang gewesen hätte es haariger werden können.
Respekt! Viele gute Gedanken...
Möchte hinzufügen, wenn Du von einer Fehlerkaskade redest, dass es darüber sehr interressante
Werke in der Flugzeug-Piloten Ausbildung gibt. Manchmal redet man von einem Fehlertrichter.
Du beginnst mit einem kleinen, an sich harmlos scheinenden Fehler, der aber deine Handlungsfreiheit immer mehr einschränkt, was wiederum zu erneuten Fehlern führt, die Du aufgrund deines eingeschränkten Spielraums in Kauf nimmst, und die deine Handlungsfreiheit noch weiter beschneiden.
Ein Beispiel: Du hast Aufgrund einer geplatzten Birne nur noch Standlicht, beschliesst aber trotzdem
am Nachmittag zu deinem Ziel zu fahren. Um keine Polizeistreife auf Dich aufmerksam zu machen, fährst Du langsamer als normal. Das führt dazu, dass Du bei Einbruch der Dunkelheit immer noch auf der Strasse bist. Du nimmst eine Dir wenig bekannte Abkürzung, um schneller nach hause zu kommen.
Die Strecke ist ist voller Schlaglöcher und Rollsplitt. Es beginnt zu regnen...
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Fehlt bloß noch der rote Helm und ein böser Wolf am Seitenstreifen auf dem Sprung...
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Thesen
Tempramente
Wir kriegen den TE schon noch so weit, dass er sich gleich nen deutschtypischen Rollator anschafft und auf motorisierte Teilnahme am Straßenverkehr verzichtet...
Zitat:
Original geschrieben von Dessie
Wir kriegen den TE schon noch so weit, dass er sich gleich nen deutschtypischen Rollator anschafft und auf motorisierte Teilnahme am Straßenverkehr verzichtet...
Keine Angst, ich lese interessiert aber nicht eingeschüchtert mit.
Ich habe selten in einem Forum soviel hilfreiches gelesen.
Und mir wird auch immer bewußter, dass ich mich über die "zügige" Ausbildung wohl doch nicht hätte freuen sollen. Wer weiß, was da noch alles fehlt.
Es ist doch zu mager, wenn die Fahrschule 4 x 1,5 h motorradspezifische Theorie auf 1 x 2 h komprimiert, die dann zur Hälfte noch aus Anekdoten des Fahrlehres bestehen.
Naja, ich glaube, das ist nicht so schlimm.
In der Theorie lernt man kein Motorrad fahren. Das ist mehr Erfahrungssache. Die meisten Dinge kann man auch mit dem gesunden Menschenverstand erfassen.
Ein guter Fahrlehrer, der einem während der Fahrt Tipps gibt, ist da viel mehr wert als zig Theoriestunden.
Hmm.. ich vertrete ja die Überlegung, dass bei vielen Motorradfahrern der Verstand schlicht aussetzt sobald sie den Zündschlüssel drehen....
Zitat:
Original geschrieben von muhmann
Das beschränkt sich aber nicht auf Motorrad. Das gilt für alle Fahrzeuge.
Ich meine das es wohl an der Sucht des Menschen nach Geschwindigkeit liegt.
Stell Dich mal hier an eine Skipiste und schaue Dir an was sich da abspielt. Da geht es auch nur darum möglichst schnell den Berg runter zu fahren und das teilweise ohne Rücksicht auf Verluste für sich selbst und andere.
Gruß Michi
Zum Thema eigenes Tempo folgender Denkanstoß:
Egal ob die sogenannten "Freunde" dir Weißmachen wollen, dass du zu lahm bist, du ne fahrende Schikane bist oder der Angststreifen auf deinem Rad lächerlich ist oder der Autofahrer hinter dir in ner nassen Kurve bis auf 20cm auffährt und dich mit der Lichthupe bearbeitet....
Bei all dem solltest du nicht vergessen:
Der Autofahrer wird nicht anhalten wenn du dich auf Maul geworfen hast
Deine "Freunde" werden nicht die Rechnung für die Rep deines Mopeds übernehmen, weil du dich überschätzt hast.
Auch die alten Hasen helfen dir nicht weiter, wenn sie dir nur zeigen wollen was sie drauf haben.
Guck mal bei
www.Streetfire.net
rein. Da gibt es genug Beispiele, wie Selbstüberschätzung ausghen kann.
Fahr dein Tempo, bleib locker und entspannt. Nicht verkrampfen, Respekt aber keine Angst haben. Lerne dein Moped zu bedienen und zu verstehen und wenn du genug Kilometer runter gespuhlt hast, kommt auch die Sicherheit, die Lockerheit und das Tempo. Empfehlenswert, wenn es nur ums Tempo geht, sind die Sicherheitstraining mit den "Stützradmopeds".
Mir ist noch was eingefallen: Versuch im Stadtverkehr (und bei Kreuzungen und Einfahrten aller Art) immer daran zu denken, daß kein Dosenfahrer mit Dir rechnet. Ein gutes Beispiel ist hier das Am-Stau-Vorbeifahren in der Stadt. Klappt hervorragend - aber wenn dann ein Autofahrer an einer Einmündung eine Lücke läßt und der von der Einmündund nach links abbiegen will, schaut der nicht nach, ob da vielleicht auf der "2. Spur" noch was kommt. Der gibt einfach Gas. Und schon knallts.
Ebenso wenn Du nach links auf eine Einbiegespur willst. Natürlich kannst Du viel früher als die Autos auf die Spur fahren - aber wenn vor Dir noch einer abbiegen will, dann macht der das. Und zwar meistens ohne zu blinken und immer ohne noch mal nach hinten zu schauen. Warum auch? Es kann ja kein anderes AUTO kommen.... Von der Sorte gibt es genügend Beispiele, aber pauschal kann man sagen: In dem Moment, in dem sich ein Motorrad anders verhält als ein Auto, muß der Biker sehr aufpassen und ganz genau wissen was er tut. Mit ihm rechnet keiner. Übrigens ist das kein typischer Anfängerfehler: Bei solchen Aktionen hats schon genügend Cracks auf die Fresse gelegt.
Ähnliches gilt in Sachen Vorfahrt: Du wirst gerne übersehen, und Deine Geschwindigkeit wird immer zu langsam geschätzt. Sprich: Wenn Du siehst, daß einer auf Deine Straße will, sei bremsbereit und nimm die Griffel vom Gas.
Das schöne ist, daß man für viele der Situationen eine Art "siebten Sinn" entwickelt. Das macht die Sache einfacher, dauert aber ein paar Jahre.
Zitat:
Original geschrieben von pal1
Keine Angst, ich lese interessiert aber nicht eingeschüchtert mit.Zitat:
Original geschrieben von Dessie
Wir kriegen den TE schon noch so weit, dass er sich gleich nen deutschtypischen Rollator anschafft und auf motorisierte Teilnahme am Straßenverkehr verzichtet...
Ich habe selten in einem Forum soviel hilfreiches gelesen.Und mir wird auch immer bewußter, dass ich mich über die "zügige" Ausbildung wohl doch nicht hätte freuen sollen. Wer weiß, was da noch alles fehlt.
Es ist doch zu mager, wenn die Fahrschule 4 x 1,5 h motorradspezifische Theorie auf 1 x 2 h komprimiert, die dann zur Hälfte noch aus Anekdoten des Fahrlehres bestehen.
Man sagt nicht umsonst, dass man erst nach dem bestandenen Führerschein das Fahren lernt. :-)
Mehr Fahrstunden hätten dich wohl auch nicht weiter gebracht. Lieber mit einem erfahrenen,
hilfsbereiten Biker fahren... da ist wohl mehr drin, als bei diesem "hinterhergetucker" in der Fahrschule.
Eine kleine Sache noch von mir...
Sei bei dem Fahren immer bei der Sache. Es gibt Dinge, die dich ablenken können.
Bei mir ist das z.b. der Fall, wenn ich ein Teil meiner Schutzkleidung weglasse... (Rückenprotektor z.b.)
Man fühlt sich dann "unsicher", macht sich Gedanken darüber... das führt zu Unaufmerksamkeit..
und das wiederum zu Fehlern... usw.
Wenn dir also noch etwas im Kopf herumspukt... dann erledige es, oder wie auch immer.
So auch bei anderen Dingen. Z.b. das Fahren in besonders emotionalen Momenten. Wenn du wütend, gereizt bist, dich abreagieren willst, Liebeskummer hast, etc., dann steig nicht aufs Bike. Das kann früher oder später nur böse ausgehen.
Grüße
Richtig, Marshal. Was einem manchmal schwer fällt, wenn man von der Arbeit heim fährt.
Ansonsten könnte man noch ein klitzekleines bißchen Konditionstraining empfehlen: Dadurch bist Du auf langen Strecken nicht nur körperlich, sondern auch mental etwas fitter.
Und immer dran denken: auf dem Motorrad gilt 0,0 Promille und 0 Drogen - egal was die Gesetzgebung sagt. Die 1/10tel Sekunde, die Du dadurch verlieren würdest, kann mal richtig wichtig sein.
Haben wir jetzt alles?
Das mit dem freien Kopf kann ich nur bestätigen. Hab erst im April einen Unfall gehabt weil ich nicht bei der Sache war. Paar Tage vorher hatte meine ex Schluss gemacht. Im Normalfall wäre das nicht passiert aber ich war mit den Gedanken wo anders