Allradfahrzeug für Jagd und Forst - Was ist zu beachten?
Hallo,
dank auch Eurer Mithilfe haben sich meine Kriterien geändert.
Ich suche jetzt nach einem Allradfahrzeug welches zu 75% im Gelände / Wald und zu 25% auf der Straße eingesetzt werden soll.
Für den Einsatzzweck im Gelände wird der Anfahrtsweg unter 10km sein, weswegen ich mich für einen Benziner entschieden habe.
Es sollte eine Anhängelast von mind. 1,3to., gute Bodenfreiheit und etwas Platz zur Verfügung haben (Mittelklasse, kein Riesen-SUV).
Geländegängigkeit ist wichtiger als Komfort, trotzdem wäre es toll, wenn man damit im Ausnahmefall auch mal auf der Autobahn eine Strecke mit 120km/h fahren kann.
Das Budget liegt bei 5.000 Euro, Einsatzort ist im äußersten Südwesten der Republik.
Irgendwo hab ich gelesen, dass man bei Benzinern auf mind. Euro 2 achten sollte (ab Baujahr 92?) damit man damit auch in die Städte fahren darf, stimmt das oder hab ich da was falsch verstanden?
Was sollte ich sonst noch beachten?
Jede Info ist willkommen.
🙂
42 Antworten
Ich hatte Niva und Jimny.
Niva zuerst.
Neben der Reparaturanfälligkeit für Kleinigkeiten (z.B. Treibstoffschläuche rissig, bin mit einem Muster davon zum Autofachhandel, der Verkäufer fragte mich, ist das für einen LKW?) waren auch gewisse Mängel am Design lästig, z.B. dass die offene Heckklappe als Regensammler wirkt, der das Wasser zuverlässig in den Laderaum leitet. Ist dann am Getriebeschaden gestorben, kurz bevor ihm der Rost den Garaus gemacht hätte.
Jimny: Problemlos, aber nicht toll wenn man über 100 km/h damit fahren will - wegen kurzem Radstand zu nervös. Die 1300kg Anhängelast habe ich einmal ausgenützt, aber so zu fahren ist wie wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt.
Der grösste Vorteil ist der grösste Nachteil; das Auto ist klein. Hinten passen eigentlich nur Kinder bis 10 Jahre rein, oder die Passagiere sollten sich yogamässig zusammenfalten können. Wenn man höchstens zu zweit unterwegs ist, kann man die Rücksitze ausbauen und sich eine Ladefläche einrichten, dann passt einiges rein.
Je nach Nutzung kann man sich wegen mangelnder Zuladung mit einem kleinen Anhänger bis 750 kg behelfen, aber wenn man die Geländegängigkeit nicht braucht (nur Forstwege und Schotterstrassen und auch mal an Steigungen auf Schnee), dafür mehr Stauraum oder auch mal 4 Personen befördern möchte, ist ein Allrad-Kombi die bessere Wahl.
Es fragt sich natürlich, wieviel einem das Gefühl, damit komm ich überall hin, wert ist - man bezahlt es mit einem viel zu grossen und im Unterhalt und Verbrauch zu teuren Auto, wenn man es nicht wirklich braucht. Wenn es beispielsweise nur eine Stelle an der Zufahrt zur Wochenendhütte mit zu tiefen Spurrillen ist, kann man auch, statt einen hochbeinigen Geländewagen zu nehmen, die Zuwegung dort für ein paar hundert Euro verbessern lassen.
Noch was zu Subaru Forester: Ein Bekannter hat den, da passt für seine Grösse erstaunlich wenig rein.
@emil17:
Danke für´s Teilen Deiner Erfahrungen.
Der Lada ist für mich definitiv aus dem Rennen, auch wenn er mich gereizt hätte.
@wuestenfuchs45:
ATV wäre schon sehr reizvoll für (als alter Endurist), aber für die Jagd könnte ich es nur dann nutzen, wenn ich mitten in meinem Revier wohnen würde.
??
??
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Zitat:
Wie weit hast du es bis zu deinem Revier?
Evtl geht ein UTV :-)
Gibt's auch mir Diesel Motor
Was ist denn ein UTV?
12 Kilometer.
Frag mal Tante Google, sieht fast aus wie ein Golfcar fürs Gelände.
Ein UTV mit kleinen Budget zu finden dürfte aber recht schwer bis unmöglich sein, ich hab es wegen der vollzähligkeit mal angemerkt:-)
Wurde ja schon mehrfach genannt - der Pajero Pinin. Als Dreitürer extrem kompakt und als 2.0 GDI mit dem SuperSelect-Getriebe des großen Bruders ausgestattet (nur Hinterrad, Allrad variabel, Allrad mit Sperre, Allrad mit Sperre und Untersetzung).
Mit den 129 PS ist man auch auf der Landstraße kein Hindernis, Autobahn ist mit dem 3-Türer eher suboptimal. Dazu wird er ab 140 auch laut (eingetragene Vmax ist 170) und ist mit dem kurzen Radstand auch ziemlich "holprig" unterwegs (soll beim 5-Türer besser sein).
Im Gegensatz zum Lada etc. gibt es auch Front- und Sidebags, Gurtstraffer, ABS und üblicherweise auch ne Klima. Also immerhin etwas Komfort und Sicherheit.
Der Verbrauch im Allrad-Modus (variabel) liegt bei 9,5l/100 km Super, im Gelände natürlich etwas mehr.
Das mit der Verkokung des Motors trifft so schon lange nicht mehr zu, da es bei uns keinen schwefelhaltigen Sprit gibt. Meiner steht jetzt knapp vor den 270tkm und hatte noch nie solche Probleme.
Rost? Ja, gibt es auch beim Pinin. Wobei meiner da glücklicherweise verschont blieb, obwohl er stets vor der Türe steht. Geschweißt wurde bislang nur der Auspuff (und nicht nur einmal). Ersatzteile sind allesamt verfügbar und preislich ok.
Nachteile? Der 3-Türer ist definitiv nur für 2 Personen geeignet, da die Rücksitzbank nur etwas für Kleinkinder oder Masochisten ist. Baut man die untere Sitzfläche aus und klappt die Lehnen um, erhält man eine ebene Ladefläche. Wer mit Familie fahren möchte, muss also zum 5-Türer greifen.
Gelände? Die technischen Voraussetzungen sind vorhanden, alles andere hängt von der Wahl der Reifen ab. Da ich mehr Straße wie Gelände fahre, habe ich mich als Kompromiss für den Nokian Rotiiva AT entschieden. Reicht für leichtes bis mittleres Gelände, bietet aber noch Grip und Komfort auf der Straße.
Gruß Frank
Hallo Foristi,
ja, meine Entscheidung ist gefallen und das Fahrzeug ist auch bereits angeschafft, es ist ein Jimny FJ geworden.
Ich hatte mich sehr um einen Lada Niva bemüht, dann aber immer mehr Negatives erfahren, dass ich die Finger davon gelassen habe.
Den Ausschlag hat ein Treffen mit "Niva-Fans" gegeben, von denen nur noch Einer Niva fährt, die Anderen fahren längst Suzuki oder Mitsubishi.
Mit dem einen Niva durfte ich fahren, war schon schön, aber auch dort bröselte es an allen Enden.
Pajero Pinin waren entweder alle abgerockt, eine Menge Kilometer oder schlicht zu teuer.
Für mich blieben dann der Grand Vitara und der Jimny übrig.
Wir haben einen Passat als Familienauto, die "Kinder" haben auch zwei Kleinwagen hier zu stehen, hört sich jetzt blöd an, aber der mangelnde Platz war mit ein Kaufkriterium für den Jimny.
Außerdem die etwas bessere Geländegängigkeit, das kleinere Profil (wenn es mal eng zugeht) und der Spritverbrauch.
Vlt. bereue ich es noch, vlt. ändere ich meine Meinung auch noch, die Jimnys sind ja sehr wertbeständig.
Momentan hab ich den Jimny aufgebockt.
Vorne rechts und hinten links ist die Achse undicht.
??
Apropopo:
Vielen Dank noch an der_Derk, der mich wirklich mit seinem enormen Wissen toll beraten hat.
Viele Grüße.
Der Jimny ist jedenfalls eine gute Wahl!
Wenn Du auf den Rost achtest, dann halten die auch lange durch - von der Geländegängigkeit her sind sie jedenfalls richtig gut :-)
Zitat:
@jaybomba schrieb am 23. Oktober 2021 um 07:26:48 Uhr:
Momentan hab ich den Jimny aufgebockt.
Vorne rechts und hinten links ist die Achse undicht.
??
Vorne Innenseite (Kugelpfanne, evtl. defekte Achsschenkellager) oder außen (Radlager/Simmering)? Hinten kann's Getriebeöl (Radlager defekt, reißt dann gerne den Simmering mit in den Tod) oder Bremsflüssigkeit (Bremszylinder Trommelbremse) sein. Wenn's kein deutlicher Verlust ist, sondern nur feucht - beobachten, muss nichts akutes sein. Hast Du evtl. Bilder gemacht?
Zitat:
@jaybomba schrieb am 23. Oktober 2021 um 07:26:48 Uhr:
Apropopo:
Vielen Dank noch an der_Derk, der mich wirklich mit seinem enormen Wissen toll beraten hat.
Immer gerne 🙂.
Gruß
Derk
Hallo zusammen,
vorne rechts war die Dichtung an der Achskugel hinüber, Wasser und Dreck hatten sich mit dem Fett dort vermischt.
Habe die Achsschenkellager und den Wellendichtring (Antriebswelle) sowie die Dichtung der Kugel hinten erneuert.
Netter Bonus: Das Lenkerflattern zwischen 80 und 90 km/h ist weg. 🙂
Hinten links war es der WeDi, Achsöl ist ausgelaufen und hat die Bremsbeläge runiert.
Habe den WeDi links und die Bremsbeläge beidseitig erneuert.
Das Jimny-Forum und Youtube haben mir dabei geholfen.
😉