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Tempolimit für Kleintransporter ?

Themenstarteram 19. September 2005 um 9:20

Hallo zusammen,

aus gegebenem Anlass (heute morgen hat mich ein 160Km/h-Sprinter-416CDI beinahe in die ewigen Autogründe befördert) möchte ich mal Eure Meinung zu dem Thema hören. Welche Lösung würdet Ihr bevorzugen? Habt Ihr andere Ideen?

ciao

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112 Antworten
Themenstarteram 24. September 2007 um 12:56

Zitat:

Original geschrieben von pivili

Ein Tempolimit halt ich für unnötig, das das nur am Symtom kuriert.

In Deinen Augen gibts also die zwei Probleme

1) mangelhafte Ladungssicherung

2) schlechte Bremsen

zumindest Punkt 2 kann man durch ein Tempolimit ganz erheblich entschärfen. Warum sollte dieses dann unnötig sein?

Bei Tempo 100 ist die kinetische Energie eines Fahrzeugs nur etwa halb so gross wie bei Tempo 140! Demnach müssen auch die Bremsen nur halbe Arbeit leisten.

ciao

Ich glaube mit einem Tempolimit von 130 könnte man in einem Kleintransporter gut leben.

Die Praxis zeigt, daß man mit hohen Geschwindigkeiten sowieso KAUM einen Zeitvorsprung herrausfährt.

Somit wäre es auch für das gestreßte Kuriergewerbe bestimmt kein Beinbruch.

UND - man gewöhnt sich an alles!:) 

Aber Kleintransporter die mit 180 über die AB fahren, stellen ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar.

Spätestens beim nächsten Massencrash, der durch solch einen Kandidaten verursacht wurde, wird wieder über eines Gesetzesänderung nachgedacht. Es muß halt erst was richtig großes passieren.

Eine umsetzbare Lösung wäre folgendes:

Limit für als LKW (ggF auch SoKFZ) zugelassene Fahrzeuge über 2,5t = 80km/h

Pflicht einen entsprechendene Aufkleber am Heck anzubringen.

Eine Ausnahmeverordnung, ähnlich wie bei der 100er zulassung für Anhänger, die dann z.B. bis 130 gehen kann.

Daran sind dann z.B. einige Auflagen geknüpft wie bei den Hängern:

ABS (wie bei Zugfahrzeug für Hänger)

ESP (entsprechend der Schlingerdämpfung bei Hängern)

Max. Reifenalter und vorgeschriebene Last und Geschwindigkeitsklassen (wie bei Hängern)

Verstärkte Bremsen

was sonst noch sinnvoll ist.

Wer alles erfüllt bekommt den gesiegelten 130er Aufkleber.

Wer z.B. einiges erfüllt aber z.B. noch kein ESP hat kann 100er Aufkleber bekommen.

Wer ein Altfahrzeug ohne moderne Sicherheitsfeatures fahren möchte muss sich mit 80 begnügen.

Diese Regelung sollte auch für Ausländer gelten.

Entsprechende TÜV-Prüfung --> Ausstellen einer Bescheinigung und vergabe des Aufklebers.

Das hatt dann auch den Vorteil das nicht einige Kamikazefahrer (gerne auch aus östlichen Nachbarländern) der meinung sind das es der 85er Transit, LT oder 207er auch noch gut mit 150 den Berg runterkommen.

Eine entsprechende Kontrolle durch die Polizei wäre dann natürlich nötig.

am 24. September 2007 um 18:53

Zitat:

Original geschrieben von Cleandevil

Ich glaube mit einem Tempolimit von 130 könnte man in einem Kleintransporter gut leben.

In Anbetracht der Tatsache, dass nur wenige Kleintransporter deutlich schneller fahren können, wäre das ein ziemlicher bürokratischer Aufwand.

Zumal ich noch immer nicht verstehe, wieso ein Unfall mit einem Kleintransporter gleich als Grund für ein Tempolimit herhalten muss, selbst wenn es unter dieses Umständen mit einen PKW ebenso dazu gekommen wäre. Es fahren auch jede Menge PKW mit ähnlichem Gewicht, ähnlich hohem Schwerpunkt, fehlendem ESP, schlechten Bremsen - oder sogar all dem zusammen auf unseren Straßen rum.

Erhöhte Sicherheitsauflagen würde ich da eher begrüßen, das entschärft alle Situationen, auch die unter 130 km/h!

Was nutzt mir ein Fahrzeug, dass einen Bremseweg (100 auf 0km/h) von unter 40m hat, in allen Crashtest's sehr gut abschneidet und alle erdenklichen Sicherheitseinrichtungen hat; wenn dann Fiffi oder das Zeug das ungesichert auf der Hutablage/Kofferraum/Rückbank liegt die Insassen und evtl. andere Personen (außerhalb des Fahrzeug's) verletzt?

Und wenn sich beim Ausweichen auf einmal die Ladung verschiebt kann auch ESP nicht immer helfen.

Die Gefahr die durch ungesicherte Personen bzw. Gegenstände ausgeht wird leider oftmals unterschätz oder ist garnicht bekannt. Stellt euch z.B. einfach mal am Wochenende an einen Baumarkt, da könnt ihr dann

sowas/url] [url=http://www.klsk.info/foto/2005/2005_12.htm]oder sowas

oder

Extrembeispiel 1

Extrembeispiel 2

sehen. Viel Fahrer wissen vermutlich noch nicht einmal wie gefährlich so eine Ladung werden kann.

Bei gewerblichen Transporten sieht das ganze dann genauso aus. Dort gibt's auch die 'Das wiegt soviel, das kann (ich) sich nicht bewegen' oder die Leute die aus Faulheit oder Unwissenheit oder unzureichender Technik nicht ausreichend sichern.

Das andere Problem ist, dass die Unwissenheit über das Fahrverhalten des Fahrzeugs. Ein Transporter kann sich mit unterschiedlicher Beladung, Bereifung und Fahrbahnbeschaffenheit ganzschön verändern.

Personen die alt den Führerschein Klasse 2 gemacht haben, dürfen Züge fahren bestehend aus einem 7,5t plus Anhänger (ZZGG 12t, auf Antrag auch bis 18,5t). Die können dann z.B. ihren Umzug selbst durchführen (7,5-Tonner gibt's bei vielen Vermietern), oder die können damit auch für irgend jemanden fahren (z.B. Verteilerverkehr). Nur wer von denen weiß wie man mit so einem Teil umgeht, wie man sowas richtig belädt, welche Vorschriften und Gesetze man beachten muß und wie sich das Teil dann Verhält?

 

Meiner Meinung nach bringt ein Tempolimit nicht viel. Wer davor nicht mit seinem Fahrzeug umgehen konnte, gewinnt dadurch auch nichts.

Mit Operationen am offenen Herzen kenn' ich mich nicht aus; da hilft mir ein mit den besten Geräten ausgestatteter Operationssaal auch nichts. Nur werden die wenigsten am offenen Herzen rumfummeln, bei i Fahrzeugen kennen sich aber alle aus.

Letzten's beim Fahrsichertraining: Rund die hälfte der Teilnehmer (9Männer und 2 Frauen) wussten nicht was für Sicherheitssysteme ihr Fahrzeug hat... (hinter wussten sie's aber und auch ob's funktioniert;))

Sich auf's neue Fahrzeug einweisen zu lassen, zu fragen oder die Bedienungsanleitung zu lesen ist halt ein Zeichen von Schwäche.

Themenstarteram 25. September 2007 um 6:07

Zitat:

Original geschrieben von Kunstbanause

Was nutzt mir ein Fahrzeug, dass einen Bremseweg (100 auf 0km/h) von unter 40m hat, in allen Crashtest's sehr gut abschneidet und alle erdenklichen Sicherheitseinrichtungen hat; wenn dann Fiffi oder das Zeug das ungesichert auf der Hutablage/Kofferraum/Rückbank liegt die Insassen und evtl. andere Personen (außerhalb des Fahrzeug's) verletzt?

Äh, ja...sicher. Aber da gehts nicht um Europaletten mit Gewichten um 1000Kg. Das müsste schon ein verdammt gut genährter Fiffi sein ;) Ausserdem ist ja die Ladungssicherung nur das eine. Das Verhältnis von Gewicht zu Bremsanlage ist trotz fettem Fiffi beim PKW besser.

 

Zitat:

Original geschrieben von Kunstbanause

Und wenn sich beim Ausweichen auf einmal die Ladung verschiebt kann auch ESP nicht immer helfen.

Jetzt musst Du mir nur sagen, welche riesen Ladungen sich beim PKW so erheblich verschieben sollen dass sogar ESP nix mehr machen kann (wir sprechen ja hoffentlich von der Regel der Fälle und nicht von dem einen Typ der einmal im Leben einen Schmiedeamboss zum Altmetallhändler bringt ;) )

Deine Extrembeispiele will ich hier mal gar nicht kommentieren da sie im Vergleich zu überladenen Transportern zahlenmässig zu vernachlässigen sind. Vollidioten kann man nicht ausrotten – das ist ein Naturgesetz :D

 

Zitat:

Original geschrieben von Kunstbanause

Das andere Problem ist, dass die Unwissenheit über das Fahrverhalten des Fahrzeugs. Ein Transporter kann sich mit unterschiedlicher Beladung, Bereifung und Fahrbahnbeschaffenheit ganzschön verändern.

Personen die alt den Führerschein Klasse 2 gemacht haben, dürfen Züge fahren bestehend aus einem 7,5t plus Anhänger (ZZGG 12t, auf Antrag auch bis 18,5t). Die können dann z.B. ihren Umzug selbst durchführen (7,5-Tonner gibt's bei vielen Vermietern), oder die können damit auch für irgend jemanden fahren (z.B. Verteilerverkehr). Nur wer von denen weiß wie man mit so einem Teil umgeht, wie man sowas richtig belädt, welche Vorschriften und Gesetze man beachten muß und wie sich das Teil dann Verhält?

Guter Einwand. Anfangs bin ich gegen die Restriktionen des neuen FS gewesen. Als ich dann (habe noch den alten Schein) plötzlich unseren 5.2-Tonner Rettungswagen fahren sollte wurde es mir ganz anders :eek: Der fährt sich zwar gut für so ein Schiff, aber die Umstellung vom PKW ist extrem! Seitdem finde ich die neue Regelung ganz gut ;)

 

Zitat:

Original geschrieben von Kunstbanause

Meiner Meinung nach bringt ein Tempolimit nicht viel. Wer davor nicht mit seinem Fahrzeug umgehen konnte, gewinnt dadurch auch nichts.

Angesichts Deiner Äusserung zu den schlechten Bremsen vieler Transporter kann ich diese Haltung noch immer nicht verstehen. Es gibt nur zwei Dinge die man tun kann um eine schlechte Bremse zu entlasten:

1) Gewichtsverringerung (schlecht, denn dann kann nix mehr geladen werden, Transporter somit sinnfrei)

2) Geschwindigkeitsverringerung

ciao

 

Zitat:

Äh, ja...sicher. Aber da gehts nicht um Europaletten mit Gewichten um 1000Kg. Das müsste schon ein verdammt gut genährter Fiffi sein ;) Ausserdem ist ja die Ladungssicherung nur das eine. Das Verhältnis von Gewicht zu Bremsanlage ist trotz fettem Fiffi beim PKW besser.

Wenn die Ladung auf einmal das 30-50-Fache wiegt kann das aber schon wehtun.Sortimo Crashtest

Der Adac hat z.B. schon Test's von Dachboxen oder einen 'Innenraumzubehörtest' durchgeführt (kannst ja mal danach googeln wenn's dich interessiert). Was auch immer toll ist sind diese Eltern die sich selbst anschnallen; aber die Kurzen sind nicht angeschnallt, fahren auf dem Schoß mit oder turnen im Auto rum; wie aber natürlich auch nicht soviel.

Bei meinem letzten Beitrag ist mir ein Fehler unterlaufen; eigentlich sollte dieses Bildmit rein.

Das Holz wird wohl auch nicht "so viel" gewogen haben und der Wagen wurde ja anscheinend nur aus Stadttempo abgebremst (was wohl bei einem Unfall passiert wäre?).

Mit einer schwereren Ladung auf einem Lkw sieht das ganze dann so aus.

Zitat:

Jetzt musst Du mir nur sagen, welche riesen Ladungen sich beim PKW so erheblich verschieben sollen dass sogar ESP nix mehr machen kann (wir sprechen ja hoffentlich von der Regel der Fälle und nicht von dem einen Typ der einmal im Leben einen Schmiedeamboss zum Altmetallhändler bringt ;) )

Schau dir mal den Dachboxentest vom Adac an; da ist zumindest ein Kandidat fröhlich auf dem Dach hin und hergerutscht; hast aber recht. Ich hab' das mehr auf die Transporter bezogen. Der aktuelle Mercedes Sprinter hat ein ESP das sich dem Beladungszustand anpasst; aber ob das auch damit fertig wird? Außerdem kann die Ladung dann auch drausen landen z.B. auf der Nebenspur oder dem Gehweg.

Zitat:

Guter Einwand. Anfangs bin ich gegen die Restriktionen des neuen FS gewesen. Als ich dann (habe noch den alten Schein) plötzlich unseren 5.2-Tonner Rettungswagen fahren sollte wurde es mir ganz anders :eek: Der fährt sich zwar gut für so ein Schiff, aber die Umstellung vom PKW ist extrem! Seitdem finde ich die neue Regelung ganz gut ;)

So wie dir wird's wahrscheinlich vielen gehen. Nur gibt's dann manche die trotzdem meinen wie die Profis fahren zu müssen oder erst merken dass sich das Teil anders verhält wenns schon (fast) zu spät ist. Beziehunsweise wissen wie die Technik (z.B. Druckluftbremse) funktioniert. Was denkst du denn welchen Führerschein die Leute haben die diese 7,5-Tonner fahren?

Zitat:

Angesichts Deiner Äusserung zu den schlechten Bremsen vieler Transporter kann ich diese Haltung noch immer nicht verstehen. Es gibt nur zwei Dinge die man tun kann um eine schlechte Bremse zu entlasten:

1) Gewichtsverringerung (schlecht, denn dann kann nix mehr geladen werden, Transporter somit sinnfrei)

2) Geschwindigkeitsverringerung

Hab ich irgendwo geschrieben, dass die Bremsen von Transportern schlecht sind?

Öamtc Kleintransportertest

Die sprechen von Bremswegen von 45-50 Metern. Bestimm keine tollen Bremswege; aber durchaus noch in dem Bereich von anderen Fahrzeugen (Geländewagen, Billig-Kleinwagen).

Und wenn man bei Transportern anfängt muß man auch bei anderen Fahrzeugen weitermachen. Wohnmobile bauen z.B. auf dem gleichen Fahrgestell auf (meist Fiat Ducato/ Sevel); den VW-Transporter gibt's auch als Caravelle (geänderter Name, Ausstattung, Preis), genauso Mercedes Vito etc. und wenn man bei z.B. Caddy; Combo; Berlingo und co. hinschaut; was waren die Anfang's.

Von daher würd' ich sagen, die Technik kann man immer verbessern; aber das Entscheidende ist der Idiot hinterm Steuer. Auch mit diesen Rentnerfahrstühlen kann man Schaden anrichten...

Themenstarteram 25. September 2007 um 11:17

Zitat:

Original geschrieben von Kunstbanause

Hab ich irgendwo geschrieben, dass die Bremsen von Transportern schlecht sind?

Sorry, das warst nicht Du. Hab ich verwechselt. Macht aber nix, denn besonders gut sind sie ja wirklich nicht.

Zitat:

Original geschrieben von Kunstbanause

Die sprechen von Bremswegen von 45-50 Metern. Bestimm keine tollen Bremswege; aber durchaus noch in dem Bereich von anderen Fahrzeugen (Geländewagen, Billig-Kleinwagen).

Bei Dauerbelastung werden diese Bremswerte aber sehr rapide schlechter. Zumindest den alten Sprinter und den VW LT kenne ich zur Genüge aus dem Rettungsdienst. Da muss man bergab echt aufpassen weil die Bremse ziemlich schnell weich wurde und nicht mehr in den Regelbereich des ABS kam. Schon nach einmaliger beinahe-Vollbremsung aus 140Km/h war die Bremse beim alten Sprinter für die nächsten 3 Minuten fertig mit der Welt.

Der ganz neue Sprinter sowie der neue Iveco Daily sind da aber erheblich besser, geb ich zu.

Zitat:

Original geschrieben von Kunstbanause

Und wenn man bei Transportern anfängt muß man auch bei anderen Fahrzeugen weitermachen. Wohnmobile bauen z.B. auf dem gleichen Fahrgestell auf

Richtig. Würde ich auch begrüssen. Denn die Urlaubsfahrer kennen ihr Fahrzeug in der Regel ganz besonders schlecht (wenn sie überhaupt ein eigenes Fahrzeug haben und es nicht einmal im Jahr für 2 Wochen mieten).

Zitat:

Original geschrieben von Kunstbanause

das Entscheidende ist der Idiot hinterm Steuer. Auch mit diesen Rentnerfahrstühlen kann man Schaden anrichten...

Das sowieso :D

 

Ciao

 

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