Airmatic nach Erneuern des Kompressors
Hallo,
ichfahre einen S430 aus Baujahr 2000 und hatte bis vor kurzem das Problem, dass der Kompressor meiner Airmatic defekt war. Nachdem die 40 Ampere Sicherung zweimal durchgebrannt war, hatte ich einen neuen Kompressor eingesetzt. Nach dem Starten wurde das Fahrzeug auch ziemlich schnell auf die normale Höhe gefahren. Ich bin dann den ganzen Tag unterwegs gewesen, öfters mal für 3-4 Stunden den Wagen stehen gelassen, alles kein Problem. Am nächsten Morgen musste ich aber feststellen, dass der gesamte Wagen komplett unten lag. Danach habe ich nach Undichtigkeiten am Kompressor oder Ventileinheit geschaut, konnte aber soweit nichts feststellen. Nach dem Starten wurde das Fahrzeug auch ganz normal wieder angehoben. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass alle Dämpfer undicht sind ??? Kann über die Stardiagnose der Fehler gefunden werden oder kann damit nur der Kompressor überprüft werden?
Gruß
11 Antworten
Hast Du auch das Relais (10 €) für den Kompressor getauscht?
Hat zwar nichts mit dem Vorfall zu tun, aber wird empfohlen, da es öfter hängt und für den vorzeitigen Kompressortod sorgt.
Ist der Wagen vor dem Kompressortausch auch schon abgesunken?
Wieviel km hat Dein Wagen gelaufen?
Auch bei undichtem System verhindert ein Ventil an jedem Federbein, daß das Fahrzeug völlig absinken kann.
Ich hatte vor kurzem durch einen Urlaub 16 Tage Standzeit, der Wagen hat seine Höhe gehalten.
Spontan würde ich tatsächlich davon ausgehen, daß alle Federbeine undicht sind, aber es fehlen noch Hintergrundinfos von Dir.
lg Rüdiger:-)
Hi Rüdiger,
ja das Relais habe ich auch getauscht und auch die Kabel vom Kompressor nach Korossion überprüft. Vor dem Erneuern des Kompressors hat er auch über mehrere Tage das Niveau gehalten. Erst nach dem Tausch singt das Fahrzeug komplett ab. Gelaufen hat er jetzt 200.000 KM und der Kompressor war bisher das Einzige, was mich im Stich gelassen hat. Bis dato gab es nicht einen außerplanmäßigen Werkstattaufenthalt:-)
Sobald ich das Fahrzeug starte, verschwindet die Fehlermeldung im BC innerhalb von einigen Sekunden und das Niveau ist wieder erreicht.
Nachdem der Kompressor auf der Autobahn ausgefallen ist, bin ich sofort wieder nach Hause gefahren (5KM), um schlimmeres zu verhindern und auch, damit der Wagen noch angehoben werden kann.
Ich hoffe ja nicht, dass die Rückfahrt doch gereicht hat, um die Faltenbälge zu zerstören, allerdings hatte das Fahrzeug ja noch Niveau, so dass immer noch Luft vorhanden war.
Gruß
Thomas
Aus eigner Erfahrung kann ich sagen, daß man nach Ausfall des Kompressors noch ca 150 km fahren kann, bis der Wagen zu weit absinkt.
Ich hatte meinen Kompressor bei ca. 225.000 km wechseln lassen, in Wirklichkeit war aber nur die Zuleitung korodiert.
Von daher dürften die 5 km kein Problem gewesen sein. Hattest Du schon die rote Meldung "Stop, Fahrzeug zu tief"?
Ich tappe etwas im Dunkeln.
Wenn der Wagen ein paar Minuten gelaufen ist, wie lang dauert der Hochpumptest?
Dann bliebe noch die Dichtigkeitsprüfung der vorderen Federbeine: Klick hier!
Allerdings könnte eine Undichtigkeit auch weiter unten entstehen.
Ein Sensorausfall ist auch unwahrscheinlich, dann dürfte der Wagen nicht gleichmäßig absinken.
Ein paar Dinge sind mir noch immer unklar, was die Airmatic betrifft.
Wenn z. B. das ganze System incl. Zusatzspeicher drucklos gemacht wird, wie weit sackt der Wagen dann ab?
Wieviel Restniveau halten die Federbeine dann tatsächlich?
Am Kompressor sitzt auch das Druckablaßventil.
Wenn das über Nacht den Befehl bekäme, "Druck ablassen!", oder falls es undicht wäre, sackt der Wagen dann ab?
Von dem Fall habe ich boch nicht gehört, wäre aber eine Überlegung.
lg Rüdiger:-)
Sorry für die triviale Frage, aber könnte da nicht normales unschädliches Lecksuchspray hilfreich sein?
Bei den verfügbaren geringen Volumina reicht sicherlich eine minimale Undichtigkeit in Form eines Haarrisses oder eine Loches kleiner als ein Nadelstich um das Niveau nach einigen Stunden Absinken zu lassen, jedoch bei normaler Kompressorarbeit noch immer in der regulären Zeit hoch zu Pumpen.
Solche kleinen Leckagen lassen sich eigentlich mit Lecksuchspray wie es für Gasleitungen verwendet wird recht gut auffinden (Blasenbildung an der Leckage).
Da es alle Federbeine betrifft sollte nach Suchlogik an zentralen Stellen wie Kompressor, Regelventilen usw mit der Suche begonnen werden.
das Passt ja auch zur Info, dass der Fehler erst nach Kompressorwechsel auftrat.
Viel Erfolg
Kappa9
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Zitat:
Original geschrieben von kappa9
Sorry für die triviale Frage, aber könnte da nicht normales unschädliches Lecksuchspray hilfreich sein?Bei den verfügbaren geringen Volumina reicht sicherlich eine minimale Undichtigkeit in Form eines Haarrisses oder eine Loches kleiner als ein Nadelstich um das Niveau nach einigen Stunden Absinken zu lassen, jedoch bei normaler Kompressorarbeit noch immer in der regulären Zeit hoch zu Pumpen.
Solche kleinen Leckagen lassen sich eigentlich mit Lecksuchspray wie es für Gasleitungen verwendet wird recht gut auffinden (Blasenbildung an der Leckage).
Da es alle Federbeine betrifft sollte nach Suchlogik an zentralen Stellen wie Kompressor, Regelventilen usw mit der Suche begonnen werden.
das Passt ja auch zur Info, dass der Fehler erst nach Kompressorwechsel auftrat.Viel Erfolg
Kappa9
Deinem Vorschlag stand bisher meine Meinung entgegen, daß der Wagen durch Ventile an den Federbeinen nicht absinken darf, selbst wenn das System drucklos ist.
Deshalb habe ich einen kurzen Test gemacht: Klick hier!
Offensichtlich war meine bisherige Meinung falsch. Das Ventil scheint eher andersherum zu funktioniern und zu verhindern, daß der Druck außerhalb des Federbeines abfällt.
Also kann man mit Deinen Tips weitermachen.
lg Rüdiger:-)
Hallo,
der Ansatz ist genau richtig.
Diese Ventile heißen Restdruckventile weil sie bei abgesunkenem Federbein verhindern sollen das der Faltenbalg zusammen sackt.
Es ist auch richtig das die Räder sehr weit "eintauchen" müssen ehe die Ventile das Ganze stoppen.
Dann ist auch kaum noch ein Einlenken der Vorderräder möglich.
Daraus folgt dann auch, wie schon richtig erkannt, das ein Absacken auf mehr als einem Rad immer auch ein Leck im System als Ursache hat.
Wegen der geringen Luftfüllung ist ein Leck auch so schwer zu finden.
Allerdings kann auch in der Ventilsteuerung einiges undicht werden was dann zu sehr seltsamen Federbeinstellungen führen kann.
Auch kann das Steuergerät je nach Programmstand selbsttätig aus dem Speicher nachfüllen.
Man merkt das auch an einem mehrere cm abgesackten Wagen der durch den SCHLÜSSEL geöffnet wird. (Nicht bei Keyless go)
Das Fahrzeug hebt dann sofort an (wenn der Speicher noch Druck hat)
Diese Logik ist sehr aufwändig und wurde auch sehr oft geändert.
MB-Dok
Zitat:
Original geschrieben von S500L2000
Auch kann das Steuergerät je nach Programmstand selbsttätig aus dem Speicher nachfüllen.
Man merkt das auch an einem mehrere cm abgesackten Wagen der durch den SCHLÜSSEL geöffnet wird. (Nicht bei Keyless go)
Das Fahrzeug hebt dann sofort an (wenn der Speicher noch Druck hat)Diese Logik ist sehr aufwändig und wurde auch sehr oft geändert.
MB-Dok
Bei meinem obigen Test parkte der Wagen schon ca. 30 Minuten.
Ich habe ihn mit Keyless-Go geöffnet, dann den Hebel für die Fronthaube gezogen, die Fahrertür wieder ins Schloß fallen lassen (ohne abzuschließen).
Nachdem Lösen/Festziehen des Luftschlauches waren knapp 10 Minuten vergangen.
Ich hatte bewußt darauf geachtet, beim erneuten Öffnen der Tür wurde sofort aus dem Speicher nachgepumpt.
lg Rüdiger:-)
Zitat:
Original geschrieben von S500L2000
.......Auch kann das Steuergerät je nach Programmstand selbsttätig aus dem Speicher nachfüllen.
.......Diese Logik ist sehr aufwändig und wurde auch sehr oft geändert.
Ist der Programmstand hardwareabhängig oder kann man so etwas updaten?
Der Programmstand ist im EEPROM des Steuergerätes.
Es hängt von dem verwendeten Hardwarestand (Baujahr und Ausführung der Platine) und von der Step-Version des Programmstandes (EEPROM im Steuergerät) ab.
Die Speicherbausteine können "geflasht" also neu mit anderer Software geladen werden.
Allerdings ist das für Laien,aus gutem Grund, so gut wie unmöglich gemacht.
MB macht das normalerweise im Zuge der Wartung (wenn es Sicherheitsrelevant ist). (und auch da haben die großen Respekt davor denn es ab und zu schief)
Wenn man ein guter Kunde ist wird da auch mal ein Auge zu gedrückt und man bekommt eine aktuellere Version.
Allerdings ist das ganze nicht so unkompliziert wie ein Windoof Update.
Es können eine Menge Probleme erst durch ein Update ENTSTEHEN.
Vorteile bringt ein Update der Steuergeräte fast nie außer man hat wirklich einen Fehler den man weg haben will.
ALLERDINGS passen beim W220 zum Teil auch neuere Steuergeräte in das Rechnernetz (richtiger Bus mal vorausgesetzt)
Hier kann man dann auch neue Funktionen bekommen. Allerdings müssen die auch als Gerät vorhanden sein.
Zum "Wakeup" der Airmatic kann man nur sagen ... testen. Es gibt da so viele Änderungen das nur schwer allgemeiner Rat dazu geben kann.
ich würde empfehlen mit der Stardiagnose die Federbeine auf Dichtheit zu prüfen. Die Federbeine
können einzeln angefahren werden, d.h. mit Druck aufgepumpt. Danach wird auf dem Bildschirm
ein Druckabfall angezeigt. Man muss allerdings die MB Werkstatt dafür aufsuchen.
Viel Erfolg + frohe Weihnachten
Die Federbeine und Luftsystem auf Druckabfall mit dem DAS zu prüfen ist von der Theorie her schon richtig, da dann auch die Ladezeit des Kompressors geprüft wird.
Aber in der Praxis erkennt das DAS nur dann einen Druckabfall wenn der Wagen innerhalb eines Tages weit absackt.
Alles was darüber liegt kann vom DAS nicht erkannt werden da die Änderung des Drucks zu gering ist.
Die Testzeit ist nur wenige Minuten. Daher ist die Prüfung nur zur Fehlersuche bei sehr schnellem Druckabfall oder unklaren Fehlerbildern einzusetzen.
Meist sind vergammelte Leitungen oder Anschlüsse die Ursache und müssen sehr aufwändig getauscht werden. Von den Federbeinen mal ganz abgesehen.
MB-Dok