ADAC Fahrsicherheitstraining

Hallo ihr.
Ich war gerade auf der HP vom ADAC.
Dort hatte ich mich schlau gemacht(zumindest Versucht) weil ich an einem Fahrsicherheitstraining teilnehmen wollte,speziell für winterliche Verhältnisse.
Wenn ich das richtig Verstanden habe muß man erst X andere Trainings Absolviert haben?!
Kann mir jemand genauere Angaben machen?
D.h. ja im Klartext,ich müßte erst mehrere 100 Euros Ausgeben bevor ich daran teilnehmen kann?
Wäre Nett wenn sich jemand findet der mich Aufklärt,evtl mit Preisangaben(bin im ADAC).
Tausend dank euch.

Beste Antwort im Thema

Ich versuche mal, einige der im Thread genannten Aspekte aufzugreifen und vielleicht ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen.

Zunächst mal zur Frage des TE:
Nein, du musst nicht ganz viele verschiedene Trainings durchlaufen. Die Trainingsvarianten für "Ersttäter" sind Kompakt, Basis und Intensiv. Der Unterschied besteht im zeitlichen und inhaltlichen Umfang, welcher beim Kompakt-Training geringer ausfällt. Die Frage ob Basis- oder Intensiv-Training hängt von der technischen Ausstattung der Trainingsanlage ab. Beide sind inhaltlich sehr ähnlich.

Diese drei Trainingsvarianten kann man ohne Vorkenntnisse besuchen!

Erst wenn man an den darüber rangierenden Aufbau- und Perfektionstrainings teilnehmen möchte, muss man vorab ein Basis- oder Intensivtraining teilgenommen haben (dies wird übrigens sehr wohl geprüft). Hintergrund ist, dass in den höheren Trainings gewissen Grundlagen einfach als bekannt voraus gesetzt werden, damit man sich genau damit nicht mehr aufhalten muss.

Einige Trainingsanlagen des ADAC haben auch spezielle Angebote für den Winter (Beispiel). An diesen Trainings kann man üblicherweise ohne Vorkenntnisse teilnehmen.

Zum Verschleiß:
Wenn an einem Trainingstag der Reifensatz hinüber war, dann wage ich die Behauptung, dass es sich nicht um ein klassisches Sicherheitstraining gehandelt hat sondern um eine Art Rennstreckentraining. Dass der Verschleiß dabei höher ist liegt in der Natur der Sache. Der Verschleiß beim normalen Sicherheitstraining ist vernachlässigbar gering. Wäre es anders könnte der ADAC diese Trainings gar nicht anbieten. Die Übungen werden überwiegend auf bewässertem Asphalt bzw. Gleitflächen gefahren. Im Intensivtraining liegen die höchsten Geschwindigkeiten aus denen gebremst wird bei ca. 70 km/h. Alle anderen Übungen werden mit deutlich niedrigeren Geschwindigkeiten gefahren, was aber vollkommen ausreicht, um Fahrzeug und Fahrer an die Grenzen zu bringen.

So, was war noch? Ach ja, der wunderbare Tipp, sich einen großen Parkplatz zu suchen bzw. einfach so durch die Gegend zu fahren, weil man nur dort das Auto fahren lernen würde. Klar, das einschätzen von Verkehrssituationen kann ich nur im Straßenverkehr lernen. Wenn es aber darum geht, gezielt Grenzsituationen zu erleben und zu trainieren, dann kommt man an einem strukturierten Training meines Erachtens nicht vorbei.

Auf einem Parkplatz kann man zwar ein bisschen durch die Gegend rutschen, aber das war es dann auch. Es fehlt jegliche Rückmeldung, ob das eigene Verhalten sinnvoll oder eher weniger empfehlenswert ist. Auch die Reproduzierbarkeit von Fahrmanövern ist überhaupt nicht gegeben. Im SHT wird zum Beispiel auch thematisiert, welchen Einfluss kleine Geschwindigkeitsänderungen auf das Gelingen von Fahrmanövern haben.

Und nicht zuletzt geht es auch schlicht um das Korrigieren von Gewohnheiten, die einfach nicht gut sind. Viele Fahrer sind beispielsweise mit einer Sitzposition unterwegs, die im Falle eines Unfalls ausgesprochen schwerwiegende "Nebenwirkungen" haben kann. Sowas lässt sich nicht durch Rumrutschen auf einem Parkplatz korrigieren, geschweige denn durch die normale Teilnahme am Straßenverkehr.

Um nicht falsch verstanden zu werden: Kein SHT kann Fahrpraxis ersetzen. Ein SHT produziert auch keine perfekten Fahrer. Das ist auch gar nicht der Anspruch. Ein SHT hat lediglich zum Ziel, die Kompetenz des Fahrers zu verbessern. Und das kann vermutlich so ziemlich jeder in unterschiedlichem Umfang gebrauchen.

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Denk mal in den knapp 40Jahren ist da auch was zusammengekommen.
Aber ich lebe noch!
Und,hätte es in der Ostzone damals sone Trainings gegeben,wäre der
Erste auf der Matte gewesen!
Mir hat halt das Popometer über die "paar"Jahre geholfen um,denk ich
zumindest,bei Gefahrsituation richtig zu reagieren und ein Fahrzeug
zu beherrschen,unter Kontrolle zu halten.

ja, ja das popometer.......

...so was gibt es heutzutage offenbar nicht mehr.

bin gespannt wann die ersten threads auftauchen: " wo kann ich die "popometer-app" runterladen?

😁😁😁

Doch schon,gibt es noch dieses A....gefühl bei
der Jugend.
Ist aber die denkende Minderheit! 

Alsoerst einmal vielen dank für eure Meinungen.
Ein ganz besonderer Dank geht an a.Menge😁
Was er geschrieben hat war sehr Aufschlußreich,

Worum es mir geht...
Ich fahre seit vielen Jahren mal wieder einen Allrad.
Wie es so ist,man bekommt von den Leuten sicher gut gemeinte Tipps,gerade im Winterbetrieb des Autos.
Ich wollte nur einen Kurs besuchen wo man mir erklärt und ich es auch mal in der Praxis erlebe wie es ist wenn ein Allradler ausbricht,
wie verhält sich so ein Fahrzeug im Grenzbereich in Kurven usw.pp.
Da ich seit 25 Jahren Auto fahre kann ich nicht einsehen das man x Kurse besuchen soll,nur um Winterliche Verhältnisse zu Trainieren.
Hier ein Auszug O-ton meines zuständigen Fahrsicherheitstrainingszentrums...

Bitte beachten Sie bei Ihrer Buchung, dass für Ihre Teilnahme an den Produkten Pkw-Aufbau-Training, Pkw-Top-Training und Motorrad-Aufbau-Training die Teilnahme an den vorausgehenden Trainingsstufen in der jeweiligen Fahrzeugkategorie zwingend erforderlich ist.
Ein fehlender Nachweis führt ohne Ersatzanspruch zum Kursausschluss. Diese Regelung dient Ihrer Sicherheit.

Nur daß das Klar ist, es geht hier um ein sogenanntes Kompakt Winter Spezialtraining.
Ohne Linzenzen, irgendwelche Rallys zu fahren😁

Ähnliche Themen

mit einem allrad kann man viel spaß haben:

http://www.youtube.com/watch?v=wdy8CG09rSU

😁😁😁

@Lcgaco: Die Aussage "deines" Fahrsicherheitszentrums ist doch korrekt. Die höheren Varianten erfordern ein Intensivtraining als Grundlage. Das Wintertraining kannst du ohne Voraussetzungen absolvieren. Ich würde aber darüber nachdenken, etwas mehr Geld zu investieren und das Intensivtraining zu buchen. Das Wintertraining ist ein Kompakttraining, welches überwiegend auf Gleitflächen stattfindet. Im Intensivtraining sind deutlich mehr Übungen enthalten und auch dort kommen die Gleitflächen zum Einsatz.

@DCACKG: Ich arbeite selbst nebenberuflich als Fahrsicherheitstrainer und kann dir sagen, dass gerade Fahrer mit langjähriger Fahrerfahrung eine Menge aus einem SHT mitnehmen können, wenn sie denn offen dafür sind, das eigene Verhalten mal kritisch zu hinterfragen. Wie ich schon sagte fängt dies bei grundlegenden Themen wie der Sitzposition oder der Blickführung an. Auch die Frage, durch welch geringe Geschwindigkeitsänderungen man jenseits des Limits landen kann können viele nicht zuverlässig beantworten - ebenso wie sich sehr viele verdammt schwer tun, ihre Anhaltewege treffsicher einzuschätzen.

Man kann als erfahrener Autofahrer schlicht und einfach mal überprüfen, ob die eigene Selbsteinschätzung einer kritischen Prüfung stand hält.

Zitat:

Original geschrieben von BMW K100RS16V


nichts! - dir bringt das garnix!
Perfektionisten wie sie HIER bei MT an der Tagesordnung sind können da nichts mehr lernen

So eine Schwach......-Meinung ist der Bringer aus deiner Sicht?

Hat hier jemand gepostet perfekt zu sein?

Mach mal runter auf Standgas!

Zitat:

Original geschrieben von Kawaman1974


mit einem allrad kann man viel spaß haben:

http://www.youtube.com/watch?v=wdy8CG09rSU

😁😁😁

Ja,der gute.alte Qattro 😁

Zitat:

Original geschrieben von Lcgaco



Zitat:

Original geschrieben von Kawaman1974


mit einem allrad kann man viel spaß haben:

http://www.youtube.com/watch?v=wdy8CG09rSU

😁😁😁

Ja,der gute.alte Qattro 😁

der S1 war und ist eine bestie!

wer den beherrscht, der kann wirklich fahren😁

Hallo ins Forum,

Zitat:

Original geschrieben von ichtyos


Das war dann aber kein normales Fahrsicherheitstraining.

ich hab's als solches verstanden, nennt sich übrigens Perfection-Training. Dauert 2 Tage und beinhaltet u.a. Slalom, Spurwechsel, Spurwechsel/Ampel, ABS-Haken/Ampel, Kreisdrift, Kurvendrift, Handling-Parcours, Lastwechselslalom, Angeleitetes Fahren Rennstrecke und Race of Champions bei einer Höchstgeschwindigkeit in den Stationen von 130 km/h. Als Vorkenntnisse ist Führerschein Kl. 3/Kl. B erforderlich.

Dieses Training habe ich deshalb ausgewählt, weil man damit in einem höheren Geschwindigkeitsbereich üben kann. Immerhin wird Richtgeschwindigkeit (ok, man ist auf der Bahn ja meist schneller) gefahren, so dass die Reaktionen des Fahrzeugs schon sehr praxisnah sind.

Zitat:

Original geschrieben von ichtyos


Vollbremsung mit Bremsschlag wird übrigens nach Bericht eines Fahranfängers in der Fahrschule geübt. Ob das offizieller Teil der Ausbildung ist oder er nur an eine gute Fahrschule geraten ist, kann ich aber nicht sagen.

ist m.W. nicht Zwangsbestandteil. Mein Fahrlehrer hat's aber auch gemacht (war allerdings im Bekanntenkreis der einzige mit der "Zusatzübung"😉.

Das mit dem Reifenverschleiss erklärt sich bei den oben angegebenen Übungen vor allem dadurch, dass die Übungen auf dem Ostring in Hockenheim gefahren wurden. Da ist Ultra-Hochgrip-Belag und dies hat vor allem die Reifenflanken abgehobelt. Bei 2 Fahrzeugen war am 1. Tag am Rand maximal noch 1 mm drauf. Die Instruktoren erzählten, dass sie auch schon Übungen hatten, bei denen das Gewebe am Ende des Tags rausgekommen ist.

Viele Grüße

Peter

Zitat:

Original geschrieben von AMenge


@DCACKG: Ich arbeite selbst nebenberuflich als Fahrsicherheitstrainer und kann dir sagen, dass gerade Fahrer mit langjähriger Fahrerfahrung eine Menge aus einem SHT mitnehmen können, wenn sie denn offen dafür sind, das eigene Verhalten mal kritisch zu hinterfragen.

Man kann als erfahrener Autofahrer schlicht und einfach mal überprüfen, ob die eigene Selbsteinschätzung einer kritischen Prüfung stand hält.

Danke,das war ein sachlicher "Aufklärer".

Werd mal im Fj. 2013 mich damit beschäftigen.

Vieleicht lern ich ja nach 40Jahren FS noch dazu?

Zitat:

Original geschrieben von 212059



Zitat:

Original geschrieben von ichtyos


Das war dann aber kein normales Fahrsicherheitstraining.
ich hab's als solches verstanden, nennt sich übrigens Perfection-Training. Dauert 2 Tage und beinhaltet u.a. Slalom, Spurwechsel, Spurwechsel/Ampel, ABS-Haken/Ampel, Kreisdrift, Kurvendrift, Handling-Parcours, Lastwechselslalom, Angeleitetes Fahren Rennstrecke und Race of Champions bei einer Höchstgeschwindigkeit in den Stationen von 130 km/h. Als Vorkenntnisse ist Führerschein Kl. 3/Kl. B erforderlich.

Dieses Training habe ich deshalb ausgewählt, weil man damit in einem höheren Geschwindigkeitsbereich üben kann. Immerhin wird Richtgeschwindigkeit (ok, man ist auf der Bahn ja meist schneller) gefahren, so dass die Reaktionen des Fahrzeugs schon sehr praxisnah sind.

Hmm - ich hab mal was gefettet. Das brauche ich im Alltag niemals nicht. Rennfahrer will ich sicher nicht werden. Das,was Du da mitgemacht hast, war sicher was anderes als ein normales Sicherheitstraining.

Zitat:

Original geschrieben von 212059



Zitat:

Original geschrieben von ichtyos


Vollbremsung mit Bremsschlag wird übrigens nach Bericht eines Fahranfängers in der Fahrschule geübt. Ob das offizieller Teil der Ausbildung ist oder er nur an eine gute Fahrschule geraten ist, kann ich aber nicht sagen.
ist m.W. nicht Zwangsbestandteil. Mein Fahrlehrer hat's aber auch gemacht (war allerdings im Bekanntenkreis der einzige mit der "Zusatzübung"😉.

Da bin ich mir derzeit halt auch nicht sicher. Ich schau mal, ob ich das klären kann.

Zitat:

Das mit dem Reifenverschleiss erklärt sich bei den oben angegebenen Übungen vor allem dadurch, dass die Übungen auf dem Ostring in Hockenheim gefahren wurden. Da ist Ultra-Hochgrip-Belag und dies hat vor allem die Reifenflanken abgehobelt. Bei 2 Fahrzeugen war am 1. Tag am Rand maximal noch 1 mm drauf. Die Instruktoren erzählten, dass sie auch schon Übungen hatten, bei denen das Gewebe am Ende des Tags rausgekommen ist.

Siehe oben - bei einem Renntraining ist der Reifenverschleiß sicher ungleich höher.

Zitat:

Original geschrieben von AMenge


....@DCACKG: Ich arbeite selbst nebenberuflich als Fahrsicherheitstrainer und kann dir sagen, dass gerade Fahrer mit langjähriger Fahrerfahrung eine Menge aus einem SHT mitnehmen können, wenn sie denn offen dafür sind, das eigene Verhalten mal kritisch zu hinterfragen. Wie ich schon sagte fängt dies bei grundlegenden Themen wie der Sitzposition oder der Blickführung an. Auch die Frage, durch welch geringe Geschwindigkeitsänderungen man jenseits des Limits landen kann können viele nicht zuverlässig beantworten - ebenso wie sich sehr viele verdammt schwer tun, ihre Anhaltewege treffsicher einzuschätzen.

Man kann als erfahrener Autofahrer schlicht und einfach mal überprüfen, ob die eigene Selbsteinschätzung einer kritischen Prüfung stand hält.

tja ... ich dachte genau an dass was du geschrieben hast.

als der Freundliche "Perfektionist" meinte er hat alles gemacht was man "kann".

Man glaubt garnicht was so alles an "Unzulänglichkeit" und "Schmarrn" sich in einem Autoleben einschleicht!

Alex

Ich für meinen Teil war doch sehr überrascht - was ich mitdem Motorrad so alles an Unsinn treib und mein ich bin gut!
Aber in unseren HEUTIGEN Zeit - wo ja keiner einen Fehler zugibt, wird die Luft für die selbstkritischen Menschen - dünn...
Lauter Perfektionisten und ich soll ein Depp sein....*grummel

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