Achtung: Aufpassen bei Länge der Radbolzen (Reifenwechsel)
Hi,
ich habe vor kurzem meine Winterreifen draufgezogen und die mitgelieferten Radbolzen verwendet (habe die Felgen schon ein paar Jahre).
Die Radbolzen für meine Winterräder sind 1-2mm länger als jene für die Sommerräder.
Nachdem ich alles mit dem Drehmomentschlüssel festgezogen habe, fuhr ich los und hörte es poltern. Daraufhin bin ich zur Werkstatt gefahren (< 1km).
Der Werkstattmeister meinte, dass ich Glück hatte, dass das Gewinde nicht gerissen ist. Anscheinend war keines der Räder richtig fest, da das Gewinde am Ende verrostet ist.
Er hat meine Bolzen entsorgt und kürzere verwendet.
Er meinte, dass es bei Mercedes oft zum Rostansatz im Gewinde komme und der Drehmomentschlüssel daher zwar klickt, aber das Rad nicht fest ist.
Gab es da eine Kundenmaßnahme?
Oder fällt das unter irgendeine Gewährleistung (also die Rostentfernung)?
Das hätte gefährlich werden können.
Ich habe gehört, dass man die Bolzen mit Fett einschmieren kann und sie dann reinschraubt um Rost zu verhindert.
Macht das jemand von Euch?
Beste Antwort im Thema
Auf gar keinen Fall darf ein Schmiermittel an das Gewinde kommen. Dadurch würde die Reibung der Gewindegänge herabgesetzt und die Radschraube würde sich lösen.
Für den beschriebenen Fall mit dem Rost in den Gewindelöchern, fällt mir als einzige Lösung ein, die Schraube erstmal ohne Felge hineinzudrehen und darauf zu achten, daß alles leichtgängig ist.
Gruß
Achim
28 Antworten
Hallo,
ich schmiere die Radbolzen (die ersten 4-6 Gewindegänge) mit etwas Kupferpaste und schraube sie so rein. Somit hat man später auch keine Probleme beim Lösen der Radbolzen.
Gruß
Hatosy
Zitat:
Original geschrieben von hatosy
Hallo,ich schmiere die Radbolzen (die ersten 4-6 Gewindegänge) mit etwas Kupferpaste und schraube sie so rein. Somit hat man später auch keine Probleme beim Lösen der Radbolzen.
Gruß
Hatosy
Genauso gehört es sich auch !
Wenn ich solch einen Schwachsinn lese, von wegen nie Schmiermittel......................kopfschüttel................😕
generell sollte man die Gewinde oder die Schrauben niemals einfetten. Das hat folgenden Grund: die Radschrauben sitzen, wie oben in einem Beitrag erwähnt, direkt an den Bremsscheiben. Und die können, z. B. bei Berg-ab-Fahrten mit Dauerbremsung (Automatikgetriebe) auch schon mal rot glühend heiß werden. Dann "verkokt" das Schmiermittel und die Schrauben backen im Gewinde so fest, dass man sie nicht mehr los bekommt. Da hilft dann auch kein gewaltsamer Löse-Versuch mehr, weil man damit das Gewinde ausreißen würde 😠😠😠
Abgesehen davon, unter normalen Betriebsbedingungen würde tatsächlich die zusätzliche Gefahr bestehen, dass die Schrauben sich lösen können. Wenn das eigene Rad Dich dann überholt hat, ist das Fahren nur auf den Bremsscheiben ziemlich ungemütlich (auch bei Airmatic 😁)
Kupferpaste hat man tatsächlich früher genommen, das ist richtig.
Heute schreiben aber fast alle Hersteller vor die Gewinde trocken ohne jegliches Schmiermittel zu lassen. Z.T. wird Kupferpaste sogar ausdrücklich als verboten aufgeführt.
Früher hat man auch zuweilen die Zentrierkegel /Zentrierringe in der Mitte der Felge und die Auflageflächen dünn eingeschmiert - auch das ist nicht mehr erlaubt - wegen dünnem Materialauftrag und dadurch Unwucht/Seitenschlag in der Bremse.
Bei verrosteten Innengewinden kann man sich behelfen mit einer alten nicht mehr benötigten Radschraube. In diese sägt man unten einen kleinen Keil heraus (ähnlich wie bei selbstschneidenden Schrauben).
Die ersten Gewindegänge kratzen ohne Schaden zu machen dann den Rost und festgebackene Rückstande heraus und sind selbstreinigend.
Anschliessend Schraube raus, sauberpusten und das Rad normal montieren.
Diese vorbereitete Schraube kann man dann immer wieder für diesen Reinigungszweck verwenden.
Beim Reinigen mit einer (Stahl)Drahtbürste kann es zu Ablagerungen von der Bürste kommen, die dann widerum später zu Rost führt - ähnlich Bohrspäne auf Edelstahl zu Rostpickeln im Edelstahl führen können.
kappa9
Zitat:
Original geschrieben von ameisenpo
Genauso gehört es sich auch !Zitat:
Original geschrieben von hatosy
Hallo,ich schmiere die Radbolzen (die ersten 4-6 Gewindegänge) mit etwas Kupferpaste und schraube sie so rein. Somit hat man später auch keine Probleme beim Lösen der Radbolzen.
Gruß
Hatosy
Wenn ich solch einen Schwachsinn lese, von wegen nie Schmiermittel......................kopfschüttel................😕
Ähnliche Themen
Die Festigkeit einer Schraubverbindung entsteht durch Kraftkontakt
der verbundenen Flächen. (Reibung)
Wer hier ein Schmiermittel auf den den Kegel- oder Kugelbund der
Radschrauben aufbringt, wie im Thread empfohlen, handelt gefährlich.
Bei sauberem Gewinde der Radnabe, sowie der Radschraube, ist
keine Kupferpaste auf den ersten ein- oder zwei Gewindegängen
notwendig.
Es schadet aber auch nicht. 30 Jahre Praxis sprechen dafür.
Wo etwas Kupferpaste wichtig ist:
Rund um die Mittenzentrierung der Radnabe. Beim A6 eines Freundes
ließen sich die Schrauben zwar leicht lösen, aber die Felge konnte
nur in der Werkstatt demontiert werden. Da wollte niemand zusehen.
Gruß
Wir reden hier auch nicht von irgendwelchen Ölen, oder x - beliebigen Fetten, sondern von Kupferpaste - das ist ok !!!
Am Sichersten und Gleichmäßigsten ist ein Rad angeschraubt, wenn alle Radschrauben die gleiche "Leicht- bzw. Schwergängigkeit" nenne es wie du willst, aufweisen, damit der Drehmomentschlüßel auch Sinn macht !
Eine Schraube, die schon beim Eindrehen durch Dreck, Rost oder anderem gehemmt ist, wird niemals mit vorgeschriebenem Drehmoment festgezogen sein, obwohl der Schlüßel knackt................und das ist gefährlich !!!
Da ist das bisserle Kupferfett das kleinere Übel 😁
@fr348ts - hast Recht 30 Jahre Schrauberfahrung tun ihr übriges.
Und ja, das um den Mittenzentrierring hatte ich vergessen - sehr wichtig
Im Zweifelsfall das Gewinde nachschneiden. Aber wie schon von anderen gesagt, an Radbolzen gehört etwa soviel Schmiermittel wie auf Bremsscheiben :-)
Halbwissen ist auch Wissen... 😉 und lesen bildet:
aus einem Schraubenlexikon:
"Durch Schmierung kann sich die Reibungszahl, und damit die wichtigste Variable für das Anzugsdrehmoment sehr stark verändern. Grundsätzlich gilt, dass die Reibungszahl µ sinkt, wenn ein Schmiermittel verwendet wird. Daher kann bei Schmierung leichter ein "Abreißen" der Stahlschrauben eintreten, wenn mit gleicher Kraft wie bei einer ungeschmierten Verbindung angezogen wird."
Macht aber nichts aus, denn die Alufelge wird das schon ausgleichen...
Gruß
Crossman
Schrauben tue ich auch seit 1978, aber einiges hat sich halt geändert in dieser Zeit - auch die Vorschriften der Hersteller.
Fakt ist nunmal dass Mercedes und Audi vorschreiben die Schraubengewinde trocken zu lassen. Kann jeder von uns in seiner BA nachlesen.
Dies deckt sich auch mit der Aussage der MB Niederlassung Göttingen und des Autohauses GÖ- Lutteranger (VAG/Audi, Porsche).
Wer es nun besser weiß soll es halt so machen wie er es für richtig hält, ist doch ok - solange es nicht an meinem Auto ist.
Ich habe mich mit meiner zuvor auch anderen Erfahrung und Meinung von den offiziellen Aussagen der Hersteller überzeugen lassen und halte es für mich so wie vorgeschrieben.
Unterwegs in einer freien Werkstatt, oder beim Reifenhändler lege ich auch Wert auf die Einhaltung. Mein angestammter Reifenhändler sagte übrigends von sich aus er dürfe da keine Kupferpaste, oder Keramikpaste oder Graphit usw. dran schmieren.
Zitat:
Original geschrieben von kappa9
Schrauben tue ich auch seit 1978, aber einiges hat sich halt geändert in dieser Zeit - auch die Vorschriften der Hersteller.
Fakt ist nunmal dass Mercedes und Audi vorschreiben die Schraubengewinde trocken zu lassen. Kann jeder von uns in seiner BA nachlesen.
Dies deckt sich auch mit der Aussage der MB Niederlassung Göttingen und des Autohauses GÖ- Lutteranger (VAG/Audi, Porsche).Wer es nun besser weiß soll es halt so machen wie er es für richtig hält, ist doch ok - solange es nicht an meinem Auto ist.
Ich habe mich mit meiner zuvor auch anderen Erfahrung und Meinung von den offiziellen Aussagen der Hersteller überzeugen lassen und halte es für mich so wie vorgeschrieben.
Unterwegs in einer freien Werkstatt, oder beim Reifenhändler lege ich auch Wert auf die Einhaltung. Mein angestammter Reifenhändler sagte übrigends von sich aus er dürfe da keine Kupferpaste, oder Keramikpaste oder Graphit usw. dran schmieren.
Da stimme ich Dir grundsätzlich zu. Aber:
Die Hersteller müssen vom Worst-Case ausgehen. Vollgeschmierte Schrauben,
Radkreuz mit aufgestecktem Ror als Verlängerung oder der Schlagschrauber
auf Drehmoment max. eingestellt.
Es ist wie immer im Leben. Man sollte wissen was man tut. Und sicherheitrelevante
Tipp's nicht einfach übernehmen.
Es stellt auch einen Unterschied dar, ob das Fahrzeug neu / neuwertig ist (und darauf beziehen sich die Herstellerangabe, bzw. Vorschriften), oder schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat.
Klar, bei neuer Schraube + neuem Gewinde ist Schmierung kontraproduktiv.............
Aber wie schon erwähnt, bei älteren Verbindungen das kleinere (bessere) Übel !
@crossman202
Theorie + Praxis waren schon immer 2 Paar Stiefel.............😉
Noch etwas möchte ich hierzu anfügen:
Wären die anderen (etwas längeren) Radschrauben, beim letzten, oder vorletzten Wechsel etwas mit Kupferpaste behaftet gewesen, wäre dieser Fred hier gar nicht entstanden.........................😉
Die nicht benötigten Gewindegänge in der Radaufnahme hätten nämlich gar nicht die Möglichkeit gehabt vor sich hinzugammeln, weil durchs Kupferfett daran gehindert.
Es sind nicht alle Möglichkeiten, welche in der Praxis auftreten können, durch die Betriebsanleitung, Wartungsvorschriften etc. (Theorie) abgedeckt, bzw. berücksichtigt....................🙁
Und das Radschrauben unterschiedliche Längen aufweisen können, liegt nicht nur an Zubehörfelgen, sondern ist auch bei Originalteilen, sogar bei DB, so (Stahlfelgen - Alufelgen).
Bei etwas angerosteten Gewinden leisten eine Stahlbürste und etwas Kupferpaste schon jahrelang gute Dienste.
Und sollte es doch jemand wagen, die Vorschriften 100% ernst zu nehmen und kompromisslos umzusetzen (Gewinde nachschneiden - neue Radschrauben etc.) geht doch hier wieder ein Aufschrei durchs Forum, mit den Wörtern Wucher, Abzocke etc. durch den 😁 nur weil dieser es gewagt hat die Summe X für den Reifenwechsel aufzurufen..............😕😕😕
Noch was:
Erst kürzlich benötigte ich für nen Transporter einen Gewindeschneider für die Radaufnahme, weil die Gewinde wirklich nicht mehr zu verantworten waren, den passenden hatte ich leider nicht da.
Also ging ich zum benachbarten Vertragshändler und bat darum mir diesen mal kurz zu leihen....................
Wörtliche Aussage des Meisters: Ohhhhhhhhhh, da muß ich erst mal schauen, ob wir soetwas überhaupt noch haben...................
Gewinde werden von uns schon lange nicht mehr nachgeschnitten (Radaufnahme) von wegen der Sicherheit, wir verbauen immer gleich ne neue Radaufnahme...................😰
So und jetzt ?
Derjenige, der die Rechnung zahlen muß, wäre bestimmt froh gewesen, es hätte ihm jemand vor ein, zwei Jahren an die Radschrauben etwas Kupferpaste geschmiert..................
Und um Spekulationen vorzubeugen, der Meister hätte mir den Schneider nur nicht rausrücken wollen (was er letztendlich tat) und nach Ausreden gesucht:
Ich bin mit dem schon jahrelang befreundet !
Letztlich kann jeder machen, was er will.
Diese Weisheiten als fachmännischen Rat in einem Technik-Forum, in dem auch Laien Rat suchen, als das non plus ultra zu verkaufen, finde ich nicht richtig.
Kein Wunder, wenn gewissenhafte Handwerker mit den Augen rollen, wenn ein Kunde ihnen erklärt, er hätte sein Fachwissen aus einem Internetforum.
Ich persönlich fette meine Radschrauben übrigens nicht, da bei meinen Fahrzeugen jedes Jahr mindestens 3x die Räder de- und montiert werden und somit die Radschrauben keine Chance zum festgammeln haben.
Gruß
Crossman
Der letzte 'gewissenhafte' Handwerker wollte die Radschrauben
an meinen nagelneuen AMG-Felgen mit einem Schlagschrauber
reindrehen.
Diese ausgelutschten Teile bei denen die schlackernde 17er
den Lack im wahrsten Sinne zerschlagen hätte.
Es ist nicht alles Gold...