ACAC & Steuererhöhung

ADAC & Steuererhöhung

Gerade (31. März) hole ich das ADAC-Heft der ADAC-Motorwelt aus dem Briefkasten.

Auf 108 Seiten keine Zeile zum Thema Wohnmobil-Steuern!

Theorie & Praxis.
Geschwätz & Wirklichkeit.

Der ADAC wird mutmaßlich mit den "Vorlaufzeiten der Heftproduktion" argumentieren...

Ich habe selbst Jahre lang eine Kundenzeitschrift mit knapp 2 Millionen Examplaren verantwortet, weiss also, was geht und was nicht.

Bis zum Andruck geht - wenn man nur will - alles!!!!

Ich unterstelle dem ADAC nicht fehlenden "guten Willen" - aber festzustellen bleibt ein gerüttelt Maß an Schwerfälligkeit und Bürokratismus!

Klaus G. Wertel

14 Antworten

Meinst Du nicht, dass Du ein klein wenig mit Kanonen auf Spatzen schiesst?

Und vielleicht hat der ADAC in seinem Heft keine Infomation drin, weil es noch nicht wirklich amtlich ist und man sich jeglicher Spekulation entziehen will? Oder vielleicht betrachtet man die Sache als gar nicht so wichtig? Ich jedenfalls habe mit diesem Thema so meine Probleme. Wer problemlos 50.000E und mehr für ein Fahrzeug ausgeben kann und sich plötzlich bei 400-500E Steuern betrogen fühlt.... Für mich ist die Abschaffung der Gewichtsbesteuerung nur ein Schritt in Richtung gerechtigkeit, bzw. Abschaffung ungerechtfertigter Subventionen. Wenn alle ihren gerechten Anteil zahlen würden, könnten alle billiger wegkommen. Warum ist ein moderner kombi-PKW mit einem 2-Liter Diesel und Euro 4 deutlich teurer als ein 3,2Tonnen Womo mit einem 10 Jahre alten Stinker-Diesel? Kannst Du mir das bitte mal erklären?

Über die Art und Weise -wenn sich wirklich was ändern sollte, laut neuester Informationen bleibt es ja bei der Gewichtsbestuerung bei den Sonder-KFZ-Wohnmobil (wobei diese Bezeichnung ja abgeschafft werden sollte) kann man sich wirklich unterhalten. In der Tat. Aber hier sollten wir von einer Politikerkaste, die in den 68er mit Steienen warf und nun den feinen Macker (bei völligem REaltitätsverlust) spielt, eh nicht zu viel erwarten.

Mir jedenfalls geht das Geheule über die "Steuererhöhung mächtig auf den Senkel.

Jürgen

"Kanonen auf Spatzen"

Zu den "Kanonen auf Spatzen"
fünf Anmerkungen:

1) Der ADAC betont selbst (in einer Pressemitteilung vom 23. März 2005 sowie in Stellungnahmen zu Anfragen), wie energisch er sich gegen die geplante Steuererhöung einsetze, verweist auf Schreiben an die Finanzminister der Länder und andere Aktivitäten.
Vor diesem Hintergrund erscheint mir die Null-Information" in der April-Ausgabe der Motorwelt bemerkens- und kommentierenswert.

2) Über "Steuergerechtigkeit" lassen sich Tonnen von Akten, Gutachten & Büchern schreiben - und streiten.
Tatsache ist, dass sowohl die Kraftfahrzeugsteuer (der Länder) und die Mineralölsteuer (des Bundes) einst mit der - richtigen - Begründung der "Sonderlasten durch den Kraftverkehr" eingeführt wurden - und dass diese, nur von den Haltern der Fahrzeuge aufgebrachten, Sondersteuern mittlerweile jeweils mehr als das Zehnfache dessen einbringen, als umgekehrt die Verkehrsetats (einschließlich Schienenverkehr, Radwegebau, Wasserstraßen) des Bundes und der Länder betragen.
Für eine weitere Erhöhung dieser Sondersteuern fehlt demnach jede Plausibilität,

3) Bislang wurden die verschiedenen Sätze der Kraftfahrzeugsteuer stets begründet: mit der Belastung der Straßen, mit Schadstoffausstoß und/oder Lärmemissionen - im Nutzfahrzeugbereich auch mit der Wettbewerbsfähigkeit im europäischen Umfeld.
Veränderungen dieser Einstufungen wurden ebenfalls begründet : Dies gilt beispielsweise auch für die steuerliche Gleichbehandlung von schweren geländegängigen Fahrzeugen mit PKW. (Man kann diese Begründung teilen oder nicht - immerhin: Es gibt sie.)
Im Falle der Wohnmobil-Besteuerung gibt es eine solche Änderungs-Begründung bislang nicht! Ob diese Änderung nun gewissermaßen "aus Versehen" oder "heimlich" beschlossen wurde, ist gleichermaßen nicht vertrauensbildend.

4) Eine vergleichende Betrachtung - etwa nach Bauart, Nutzung, Schadstoff- und Geräuschklassen - zeigt auch dem Laien, dass eine systematische Gleichsetzung von Wohnmobilen mit PKW unsinnig ist. Dass künftig ein zum Wohnmobil ausgebauter Mercedes-Transporter mit vielleicht 8000 Jahreskilometern mit weit über 3000 Euro doppelt so hoch besteuert würde, wie ein rund um die Uhr über die Straßen rollender 40-Tonnen-LKW belegt diese
Unsinnigkeit.

5) Es mag in Deutschland zu den landschaftstypischen Eigenheiten gehören, kein Opfer zu scheuen, das andere bringen sollen. Aber auch wer so "denkt", muss sich gelegentlich gefallen lassen, mit tatsachen-gestützten Argumenten konfrontiert zu werden.

Klaus G. Wertel

Hallo Jürgen,

der ADAC hat das Thema, genau wie übrigens auch die Industrie, ziemlich verschlafen. Ich habe dazu mit einigen Leuten Mails und Briefe ausgetauscht. Erst als es fast zu spät war, sind dann alle aufgewacht.

Wegen der Gerechtigkeitsdiskussion: es geht nicht um das neue Mobil auf Dukatobasis, das statt 200 jetzt 400 Euro an Steuern kostet. Es geht um mehrere 100.000 alte Wohnmobile, die im Jahr vielleicht 10.000 km fahren und jetzt über 1000.- Euro an Steuern im Jahr kosten sollen. Die Skala ist ja nach oben offen - ein WoMo auf Reisebusbasis und 12 Liter Maschine kann 4.500.- Euro p.a. kosten.

Und das ist weder angemessen für die Fahrleistung noch gerecht gegenüber PKW oder LKW, da diese einfach deutlich mehr fahren. Ausserdem bedeutet es für die Besitzer (bin auch betroffen) eine Enteignung durch die Hintertür, da sich der Wert der Fahrzeuge quasi in Luft auflöst. Und das Eigentum der Bürger ist vor der Willkür des Staates qua Grundgesetz geschützt. Im Übrigen: Was soll der Nutzen sein? Viele Familien müssen auf Ihr Mobil verzichten, die Zusatzeinnahmen des Staates werden gering sein.

Noch ein Hinweis: mit Rot-grün hat das Ganze herzlich wenig zu tun, da die KFZ-Steuern den Ländern zufallen und die sind mehrheitlich schwarz regiert. Tatsächlich sind die Schwarzen sogar die Verhinderer in dieser Diskussion.

Viele Grüße

kai

Auch wenn ich nu ins Fettnäpfchen tret, was aber keine Absicht ist...aber, warum lassen dann denn die Halter der älteren Wohnmobile diese Fahrzeuge das ganze Jahr angemeldet? Wäre doch sinnvoller und günstiger diese nur während der Zeit anzumelden wo sie auch gebraucht werden! Ein WoMo ist ja kein Alltagsfahrzeug, oder? Schimpft mich nicht, das war nur ne Überlegung!
Im übrigen bin ich jas auch dafür, das die Gewichtsbesteuerung für WoMo`s bleibt, solange keine Umsetzung der Kfz-Steuer auf den Spritpreis kommt.
Ich selbst fahr nen Jeep Cherokee 2,1l TD und darf nu auch 789€ bezahlen, wär aber auch bereit nachzurüsten, nur, es gibt halt nix. Sollte nicht ne Verpflichtung der Hersteller bestehen Nachrüstkits anzubieten? Zu nem akzeptablen Preis? Also wenn es nen Kat gibt für den uralten 300D, warum dann nicht auch für WoMo, Offroadfahrzeuge, etc. , die auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben!

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URALTMOBILE

@ Rebie: EINSPRUCH!

Ältere Wohnmobile sind bei vielen Nutzern eben doch aus Kostengründen der Erstwagen!

Da wird dann oft für Kurzstrecken umweltbewußt das Fahrrad genommen und für den Familieneinkauf, die Fahrt zum Baumarkt und zum Wochenende für den Surftripp an die See oder den See das Wohnmobil.

Unser 15 Jahre altes Alkoven-Mobil ist sicher kein Alltagsfahrzeug! Wir fahren max 10.000 Km damit im Jahr, und zwar machen wir viele spontane Kurztouren am Wochenende, dann bin ich Surfer und hab das Material immer auf dem Dach, so daß ich an windigen Tagen einfach losfahr ans Wasser.
Längere Urlaube sind max 2 Wochen, den Rest des Jahres, und zwar auch im Winter, machen wir Kurztouren. An- und Abmelden macht bei uns überhaupt keinen Sinn, und wenn jemand sein Wohnmobil auch entsprechend nutzt, und nicht nur 2 Mal im Jahr für 2-3 Wochen wegfährt, dann ist diese ganz Anmelderei sinnlos!

Wenn eine Steuererhöhung kommt, dann würd meine Frau das Womo sofort verkaufen wollen! Statt 178 Eur müßten wir dann 980,- Eur im Jahr zahlen, daß ist einfach nicht akzeptabel und absolut ungerecht!
Wir haben sehr gespart, um die 10.000 Eur für da sMobil vor 3 Jahren zusammenzukriegen, nicht jeder fährt ein Fahrzeug für 40.000 oder 50.000 Eur! Gerade Familien und jüngere Leute sparen hart und lange für dieses Hobby!
Ich bin allerdings seit 30 Jahren Camper (bin jetzt 36) und könnte das Hobby (eher: das Leben!) nie aufgeben! Bei einer solchen Steuerregelung würde es auf ein Saisonkennzeichen hinauslaufen, so daß das Fahrzeug 4 Monate im Winter stillsteht. Dann müßten wir zwar immernoch 400 Eur mehr bezahlen als jetzt, aber das muß dann anderweitig eingespart werden!
Eine solche Steuererhöhung würde einfach nur dazu führen, daß viele dieses Hobby aufgeben würden, die Camping- und Tourismusbranche sehr drunter leiden würde und damit Arbeitsplätze in großer Zahl vernichtet werden, und diejenigen, die ihr Fahrzeug verkaufen, werden zukünftig mit dem Flieger im Ausland ihren Urlaub verbringen und dort das Geld ausgeben!
Und jeder Transporter (mit gleichem Motor und Chassis) zahlt weiterhin die gleichen Steuern wie bisher, nur weil in den Papieren "LKW" steht....

Gruß, Jens

wenn du die kiste abmeldest brauchst du aber einen stellplatz, den nicht jeder vor der haustüre hat, denn dann darf das womo nicht auf öffenlichem verkehrsraum abgestellt werden.

dies ist in der regel mit zusätzlichen kosten verbunden und hier muss im einzelfall abgewogen werden.

mich trifft es auch von 210 auf 960 euro für rund 8000 km im jahr.

aber zum thema zurück, der adac hätte zumindest die aktuelle sachlage abdrucken können, denn viele womo fahrer wissen noch nichts von ihrem glück. ( hab ich im bekanntenkreis abgecheckt ) und die öffenliche diskussion darüber wäre dami tnoch etwas zu verstärken gewesen. ich schliese mich dehalb dem erstschreiber an, der adac krankt am bürokratismus und ist nur noch ein laberhaufen.

gruss sulzi

Tja, es wird halt bei jeder Regelung die die in Berlin, bzw. in den Ländern abschließen, Gelackmeierte geben, die nicht ausweichen können. Ich sag ja, der beste Weg über Emissionen zu besteuern ist der über die Mineralölsteuer. Wer viel fährt zahlt viel, wer wenig fährt kommt günstiger weg. Bei entsprechender Berücksichtigung der Entfernungspauschale für alle dann.
Außerdem kommt da ja nu auch noch was in Richtung Partikelfilter, die ja auch nicht ganz billig sein dürften für die WoMo`s. Abgezockt werden wir Dieselfahrer wohl alle.
Wünsch Euch trotzdem nen schönes WE und hoffentlich den ersten sonnigen Ausritt im WoMo

- ich hatte mich auf keine einzelne Partei bezogen. Vielmehr ist für mich die gesamte derzeitige Politikerkaste zur Zeit reif für den Sondermüll. Sorry, aber egal wer momentan "die macht ausübt", von gesundem Menschenverstand ist man meilenweit entfernt.
- auch ich kritisiere die Tatsache, dass man ohne Übergangsfristen die Besitzer älterer Fahrzeuge überfallartig zur Kasse bitten will/wird/wollte
- was ich aber überhaupt nicht verstehe ist, warum Wohnmobile preiswerter in der KFZ-Steuer sein sollen als PKW. Und bislang habe ich noch keinerlei Argumente gehört, die ich verstehe. Insbesondere das hier wieder geäusserte Argument: ältere Fahrzeuge werden von ihren Besitzern als erst-PKW benutzt ist doch gerade symbolisch für den Irrsin, normale PKW in den Abgasnormen und Steuern hochzutreiben und dafür andere "PKW" aussen vor zu lassen. Warum ist ein Euro 3 oder Euro 4 PKW in der KFZ-Steuer teurer als ein 10 Jahre altes, 3,2 Tonnen schweres Womo, das überhaupt keine Schadstoff-Grenzwerte einhält?

Jürgen

na ich denke der hauptgrund ist das man einen lkw motor nicht mal eben einfach als pkw motor einstufen sollte.

Erhöhung Kfz-Steuer Womos

Ich kann gar nicht ausdrücken, wie sehr mich diese Erhöhung (und gleich derart deftig) ankotzt. Ich habe mich vor 11 Jahren heftig verbiegen müssen, um mir ein damals (´94) 11 Jahre altes Wohnmobil kaufen zu können, der Vollintegrierte ist nun 22 Jahre alt, und wird in aller Regel an Ostern 2 Wochen nach Südfrankreich, und im Sommer 3 Wochen nach Skandinavien gefahren. Zwischendrin vielleicht an 3 Wochenenden innerhalb der BRD. Mehr kann ich mir als kleiner Beamter mit 3 Kindern einfach nicht leisten. Womo-Urlaub war bisher das einzige, was einigermaßen preiswert zu machen ging. ALLES wird teurer, Lebensmittel, Mieten, etc, Ihr wisst das alle selbst. Ich komme mir ehrlich gesagt ausgeraubt vor, und das von den "eigenen Politikern". Wem gegenüber das auch immer gerecht sein soll, es leuchtet doch niemandem ein! Als wenn es in dieser Bananenrepublik irgend jemandem darum ginge, Gerechtigkeit walten zu lassen! Sorry, aber ich bin so heillos entsetzt über diese gewaltige Abzocke, ich bin zu keinem vernünftigen Argument mehr fähig. Im Sinne der tatsächlichen Gerechtigkeit gäbe es ohnehin nur eine Lösung: Umlegen der Kfz-Steuer auf den Spritpreis. Also bei mir steht das Ende der Womo-Fahrerei unmittelbar bevor, Wert hatte die Kiste ohnehin fast keinen mehr, jetzt werd ich das Ding wohl bald verschrotten können. Vergleiche dieser Art sollten wir uns besser sparen. Gibt sicher einige die diese Zeit erlebt haben und es richtig finden, dass sie vorbei ist

EDIT BY AKL33

Hallo, habe mir im letzten Jahr ein Womo gekauft. Einen LT 35 Bj 1985. Wie es aussieht muß ich es wohl wieder verkaufen. Ich hatte mir es gekauft da ich im Jahr höchsten 1 Woche Urlaub habe und ich so wenigstens am WE mit meiner Familie mal rauskomme. Das dürfte sich dann ja wohl erledigt haben. Ich bekomme einen Brechreiz wenn ich solche Kommentare höre wie: wer sich ein Womo für 50.000€ kaufen kann...
Mein Womo war so teuer wie die Steuern die ich jetzt zahlen soll. Dabei nutzte ich es gerade mal 3000 km in 10 Monaten. Das ist in dieser Neidgesellschaft wohl so, das niemand gönnen kann und schon gar nicht solche, die jetzt noch die Macht haben. So geht ein Euro nach dem anderen dem Staat flöten, kostet Arbeitsplätze und Vertrauen...

danke chris. du drückst das richtig aus.
ich hab zwar nen neuen ducato von letztem jahr, aber mich kotzen solche sprüche auch an.
am besten war der verkäufer einer anderen marke, der meinte, wenn man 60.000 euro für ein womo ausgibt, sollte es einem doch egal sein, ob man mit einem pickerl oder der go box durch österreich fährt...-> würg, das sagt evtl jemand, der 1mal im jahr durch österreich fährt, aber nicht so wie ich 10-15 mal pro jahr in oder durch österreich gurke...

jetzt besteuern sie meinen defender anders, mein womo anders, mein kind braucht neue schulbücher und jetzt kommt der hammer, die kleine wird im kidnergarten nächstes jahr nicht mehr so gern gesehen, weil sie dort mehr geld für nicht-deutsche kinder bekommen. deshalb wollen sie die plätze erstmal für die besser bezahlten plätze freihalten-

doppelwürg...

sorry für den missbrauch des threads, aber die womo steuer ist nur der gipfel des eisbergs....und dass es genau solche leute trifft, die mit ihrem bus oder lt ihren kindern einen familien urlaub ermöglichen find ich zum abgewöhnen.....

frustriert

a man

WOMO-Steuer

Hallo,

wir sollten eine solche Steuererhöhung nicht wiederstandslos hinnehmen. Unter der Adresse www.camperline.de gibt es Gleichgesinnte, die sich über eine sehr gut vorbereitete Petition gehör verschaffen wollen.
Je mehr Leute die petition Unterschreiben, je größer unsere Chance.

Viele Grüße
Ralf

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