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A100 - ein Sonderfall?

Mercedes E-Klasse W212
Themenstarteram 19. Mai 2017 um 10:50

Sicherlich haben die Berliner-Forenti den schlimmen Unfall vom Anfang der Woche auf der A100 Höhe Alboinstr. verfolgt. Im Ergebnis kam es fast zum Verkehrsinfarkt in Berlin.

Ursache des Unfalls war wohl ein grauer Styropor-Klotz (sah aus wie Beton) der auf der Fahrbahn lag.

Ein VT im PKW hat daraufhin eine Vollbremsung veranlasst was letztlich zum Unfall mit Schwerverletzten (u.a. BSR-Mitarbeiter im Entsortungslaster eingeklemmt) geführt hat.

Es wäre hilfreich wenn sich hier im wesentlichen die Forenti mit Ihrer Meinung äußern würden die die A100 kennen.

Meiner Meinung nach war der Unfall nicht vermeidbar.

1. Hätte wohl jeder eine Vollbremsung hingelegt nach Sichtung dieses Teils auf der Fahrbahn

2. Auf der A100 ist die Einhaltung des Sicherheitsabstandes nicht möglich

Kurz nach der Tickermeldung wurden die üblichen Kommentare hinsichtlich Sicherheitsabstand gepostet. Vermutlich von Teilnehmern die die Bedingungen auf der A100, die wohl die am stärksten befahrene Autobahn Europas sein soll, nicht kennen.

Von Kontrollen hinsichtlich Sicherheitsabstand habe ich noch nichts gehört. Von zu schnell Fahrern ab und an (meistens Nachts).

Ist die A100 ein Sonderfall, und man lässt das Ganze so laufen weil es eben nicht anders geht?

Der Durchsatz an Fahrzeugen würde sich bei korrekter Einhaltung der Sicherheitsabstände vermutlich mehr als halbieren. Damit wäre der Verkehrsinfarkt stetig vorprogrammiert.

Wie denkt Ihr über die A100?

LG

Argh, bitte kann das mal ein Mod ins V&V verschieben? Sorry.

 

Beste Antwort im Thema

Kurze Zwischenfrage. Warum ist es aufgrund hoher Verkehrsdichte nicht möglich den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand einzuhalten? Igendwann wird der Verkehrsfluss halt langsamer und dann ist auch weniger Abstand notwendig... Wenn alle mitspielen, gibts auch keine Probleme. Blöd ist es nur, wenn es ein paar wenige gibt, die für sich Sonderrechte in Anspruch nehmen und meinen in der Sicherheitsabstand von anderen einfahren zu müssen. Ist doch bei Schlangen an Karussells in Freizeitparks sehr ähnlich. Oder seit ihr schneller an der Reihe wenn ihr euch dichter an den Vordermann stellt und drängelt?

Meine Erfahrung aus 10 Jahren Autobahnpolizei besagt, dass die wenigsten Unfälle auf der BAB tatsächlich unvermeidbar sind, sondern in der Regel eher aus einer Kausalkette unbedachten Handelns (sinnlose Spurwechel, unangepasste Geschwindigkeit, grenzenlose Selbstüberschätzung; späte Wahrnehmung der Situation durch Ablenkung, oä) resultieren. Einen Verkehrskollaps gibt es relativ häufig in Deutschland. In aller Regelmäßigkeit jeden Samstag im Winter zwischen München und Österreich. Hier kommt es allerdings in den seltensten Fällen und Unfällen mit schwersten Verletzungen, da durch das hohe Verkehrsaufkommen die passive Sicherheit für die gefahrenen Geschwindigkeiten ausreicht. Viel Gefährlicher und meist auch Folgenreicher sind Unfälle auf Strecken wo tatsächlich sehr schnell gefahren werden kann

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Ich sehe die A100 als notwendiges Übel an, das man nehmen muss, um schnell durch die Stadt zu kommen. Im Berufsverkehr ist es kaum auszuhalten dort. Und ich sehe als Hauptproblem die aggressive Fahrweise. Die Leute sind so wahnsinnig unentspannt, drängeln, schimpfen. Ständige Spurwechsel ohne Rücksicht und somit Ausbremsen der Anderen. Es wirkt auch so als würde man ihnen erst 50m vor der Abfahrt sagen wo sie runter müssen, leider befinden sie sich dort auf der linken Spur.

So langsam scheint aber die A100 in das Visier der Polizei bzw der Behörden zu kommen. Unfälle verursachen zu leicht einen Kollaps, nachts rasen die Deppen als gäbe es keinen Morgen. Es wurde jahrzehntelang weggesehen und nun versucht man aufzuräumen. Es wird minimum 10 Jahre dauern bis eine Besserung in Sicht ist. Häufigere Kontrollen finden definitiv statt. Ich habe allein dieses Jahr zweimal den 5er BMW mit auffälliger Elektronik fahren sehen. Oft wird von den Brücken geblitzt. Aber das ist eben nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Gerade auf der A100 wäre es von Nöten, mal wirklich aggressive Fahrer rauszuziehen. Abstand hin oder her, das kann man nicht immer gewährleisten. Aber wenn man anfängt den Leuten klar zu machen das Zeitdruck kein Grund ist Leben zu gefährden und man auch mal Fünfe grade sein lassen muss in der Behandlung anderer Teilnehmer, wird man nach und nach auch eine weitere Verbesserung spüren.

Als ehemaliger Berliner kann ich mich dazu äußern, A100 ist und wird immer ein Sonderfall bleiben. Ich erinnere mich, dass Ende der 60er Jahre noch teilweise 100km/h gefahren werden durfte und Mitte der 70er Jahre generell erst auf 80km/h runtergesetzt wurde. BVG fuhr auch noch über den Stadtring.

Seit meiner Ausbildung 1977 stand ich täglich im Berufsverkehr im Stau. Wenn es dann mal gelaufen ist, war ein Sicherheitsabstand von 1 1/2 Fahrzeuglängen "normal". Ich staune seit Jahren, dass nicht mehr passiert ist.

Nach der Grenzöffnung wurde es richtig katstrophal. Die A100 erstickt im Berufsverkehr immer mehr und nachts wird dann auch mal schneller gefahren als 80km/h, gilt als normal.

Kurze Ein- und Ausfahrten erhöhen das Risiko nochmals, das gibt es sonst nur auf der A40 durch Essen.

Für Ortsunkundige ist es fast unmöglich sich an den Verkehrsfluss anzupassen. Ich komme immernoch klar damit, weil ich weiß wo ich hin muss.

Es bleibt eine Katastrophe diese A100.

Gruß AtzeKalle

Ich stimme Nico da zu. Es ist ein notwendiges Übel. Sicherheitsabstand wird in den Stoßzeiten nicht eingehalten (wie auch, zu viele Leute auf zu wenig Fahrbahn). Durch diese Überfüllung ist es meistens auch recht schwer rauf und runter zu kommen, außer man ordnet sich bereits Kilometer vorher auf der rechten Seite ein. Ein Unfall führt zwangsweise zu riesigen Problemen, da die Straße ja nicht ohne Grund so viel befahren ist.

Ausweichmanöver sind auch nicht wirklich möglich, außer man bereit sich die ganze fahrt darauf vor.

Ich fahre selber recht ungerne dort Tagsüber (und nein, ich rase auch nicht nachts... gleiten trifft es eher).

Ohne pauschale Anschuldigen zu verbreiten fällt es auf, dass gerade die Lenker der Stadtreinigungsfahrzeuge minimalste Sicherheitsabstände einhalten.

Zitat:

@germania47 schrieb am 19. Mai 2017 um 15:46:03 Uhr:

Ohne pauschale Anschuldigen zu verbreiten fällt es auf, dass gerade die Lenker der Stadtreinigungsfahrzeuge minimalste Sicherheitsabstände einhalten.

Die wollen doch pünklich um 14.00h Feierabend machen.

hier mal eine Fahrt auf selbiger

https://youtu.be/F32gGum4vNc?t=100

https://youtu.be/S1iQySZyV58

 

hin und wieder sieht's auch mal so aus

https://youtu.be/jHFeTF8RPT8

https://www.youtube.com/watch?v=NqLQwMyqONQ

 

Angesichts des Verkehrsaufkommens, passiert eigentlich realtiv wenig.

Und das bei extrem hoher Verkehrsbelastung die Sicherheitsabstände nicht unbedingt einhaltbar sind, ist ja nicht nur ein "Problem" der A100, sondern dies besteht ja generell bei hoher Verkehrsdichte.

 

Also meine fast 20järige Erfahrung auf der A100 ist, das zumindest tagsüber halbwegs diszipliniert gefahren wird. Auch wenn es chaotisch scheint, was da abläuft, die Berliner und jene, die häufig auf ihr fahren kommen im Großen und Ganzen sehr gut miteinander klar. Wie, das muss man als Außenstehender mit zunehmender Erfahrung erkennen und lernen und man rollt dann mit der Zeit selbst ganz gut mit.

 

Ich weiß nicht was Ihr habt. Die A40 ist genau so. Kurze Auffahrten, Mauern rechts und links, Dauerparkplatz. Sicherheitsabstand ist natürlich nicht einhaltbar zu Stoßzeiten, logo. Trotzdem geht es da recht sicher zur Sache. Denn, wo so viele Autos sind, kann keiner wie ein Irrer heizen. Eingedelltes Blech gibts halt hier und da mal. Verglichen mit der Menge der Fahrzeuge pro Stunde dürfte es da ziemlich sicher zugehen.

So, wer hat den Längsten, äh die schlimmste Autobahn vor der Haustür. :D

Als ich die ersten Posts gelesen hab dachte ich noch: Dort muss ja das Chaos Pur sein und man braucht ein starkes Nervenkostüm!

Nachdem ich die Videos gesehen hab hat dieser Abschnitt aber sicher kein Alleinstellungsmerkmal. Weltweit betrachtet bewegt man sich hier doch noch ganz entspannt und sicher Vorwärts!;)

Und überall wo dichtester Innerstädischer Verkehr ist, da ist der Sicherheitsabstand ala Fahrschule und Gesetz ohnehin Passe. Ist man gewillt diesen Einzuhalten bewegt man sich allsbald mehr Rückwärts als Vorwärts. Häufige Spurwechsel bringen übrigens meist gar nichts. Erhöht nur das Risiko!

Hier hilft halt nur Bremsbereitschaft und erhöhte Aufmerksamkeit (zb. nicht Telefonieren, Simsen, Zeitunglesen oder keine Maniküre während der Fahrt);)

Alles halb so Wild

Zitat:

Hier hilft halt ... erhöhte Aufmerksamkeit (zb. nicht Telefonieren

Ja, ja, ich weiß, ich weiß. :D

Aber in der Situation habe ich mir es mal erlaubt, ranzugegen. ;)

am 19. Mai 2017 um 15:28

Warum sollte die A100 ein Einzelfall sein? A3 bei Nürnberg, A9 bei München, A92 ebenso... und nein, ich kenne die A100 nicht, aber sehe das Chaos jeden Tag irgendwo auf der Straße...

Wer sich solche Autobahnen täglich im Berufsverkehr in einem normalen Auto (= kein Hybrid oder E-Auto) antut, verdient höchsten Respekt, auch wenn´s totaler Blödsinn ist und für mich nicht nachvollziehbar.

Das ist aber auch das einzige, das mir dazu einfällt... und Sicherheitsabstand... oftmals würde es reichen, das Handy wegzulegen, was aber nicht heißt, dass ein aufmerksamer Fahrer den Sicherheitsabstand (weiter) unterschreiten darf.

PS/Edit:

Bremsassistent bzw. Abstandsregeltempomat (wie es wohl offiziell heißt) und schon läuft´s (bis der Hintermann einem auffährt oder das eigene Auto einen Fehler macht).

Zitat:

@Rainer_EHST schrieb am 19. Mai 2017 um 16:15:34 Uhr:

hier mal eine Fahrt auf selbiger

Angesichts des Verkehrsaufkommens, passiert eigentlich realtiv wenig.

Und das bei extrem hoher Verkehrsbelastung die Sicherheitsabstände nicht unbedingt einhaltbar sind, ist ja nicht nur ein "Problem" der A100, sondern dies besteht ja generell bei hoher Verkehrsdichte.

Im Video sieht mans ja auch. Vor Dir nicht - Aber hinter Dir!:D

Zitat:

@einsdreivier schrieb am 19. Mai 2017 um 17:28:43 Uhr:

 

Das ist aber auch das einzige, das mir dazu einfällt... und Sicherheitsabstand... oftmals würde es reichen, das Handy wegzulegen, was aber nicht heißt, dass ein aufmerksamer Fahrer den Sicherheitsabstand (weiter) unterschreiten darf.

Natürlich "darf man das nicht"! Aber Theorie und Praxis sind halt wieder 2 paar Schuhe!;)

Kurze Zwischenfrage. Warum ist es aufgrund hoher Verkehrsdichte nicht möglich den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand einzuhalten? Igendwann wird der Verkehrsfluss halt langsamer und dann ist auch weniger Abstand notwendig... Wenn alle mitspielen, gibts auch keine Probleme. Blöd ist es nur, wenn es ein paar wenige gibt, die für sich Sonderrechte in Anspruch nehmen und meinen in der Sicherheitsabstand von anderen einfahren zu müssen. Ist doch bei Schlangen an Karussells in Freizeitparks sehr ähnlich. Oder seit ihr schneller an der Reihe wenn ihr euch dichter an den Vordermann stellt und drängelt?

Meine Erfahrung aus 10 Jahren Autobahnpolizei besagt, dass die wenigsten Unfälle auf der BAB tatsächlich unvermeidbar sind, sondern in der Regel eher aus einer Kausalkette unbedachten Handelns (sinnlose Spurwechel, unangepasste Geschwindigkeit, grenzenlose Selbstüberschätzung; späte Wahrnehmung der Situation durch Ablenkung, oä) resultieren. Einen Verkehrskollaps gibt es relativ häufig in Deutschland. In aller Regelmäßigkeit jeden Samstag im Winter zwischen München und Österreich. Hier kommt es allerdings in den seltensten Fällen und Unfällen mit schwersten Verletzungen, da durch das hohe Verkehrsaufkommen die passive Sicherheit für die gefahrenen Geschwindigkeiten ausreicht. Viel Gefährlicher und meist auch Folgenreicher sind Unfälle auf Strecken wo tatsächlich sehr schnell gefahren werden kann

Zitat:

@noam82 schrieb am 19. Mai 2017 um 18:30:29 Uhr:

Kurze Zwischenfrage. Warum ist es aufgrund hoher Verkehrsdichte nicht möglich den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand einzuhalten? Igendwann wird der Verkehrsfluss halt langsamer und dann ist auch weniger Abstand notwendig... Wenn alle mitspielen, gibts auch keine Probleme. Blöd ist es nur, wenn es ein paar wenige gibt, die für sich Sonderrechte in Anspruch nehmen und meinen in der Sicherheitsabstand von anderen einfahren zu müssen. Ist doch bei Schlangen an Karussells in Freizeitparks sehr ähnlich. Oder seit ihr schneller an der Reihe wenn ihr euch dichter an den Vordermann stellt und drängelt?

Da hast Du sicher Recht. Leider und das wirst Du auch zur genüge Festgestellt haben spielen immer einige nicht mit. Wird die Lücke zw. den Fahrzeugen zu groß so fangen die ersten schon wieder von einer Spur in die andere zu Hüpfen an. Läßt man weniger gr. Abstand verringert sich die Frequenz dabei geht aber mitunter der Rechtskonforme Sicherheitsabstand Flöten.

Bei den Schlangen im Freizeitpark kommt man zwar mit mehr Abstand auch nicht später drann. Allerdings wird die Schlange länger und es passen nicht mehr soviele in den dafür anberaumten Platz. Das führt dazu daß sich manche erst gar nicht mehr Anstellen - also das Fahrgeschäft Meiden. Abhilfe schafft da nur mehr Raum für die Wartenden. Eine Spur auf der AB und das Verkehrsaufkommen kann leichter Aufgenommen werden!

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