5-Gang Automatik ‚bremst’ beim schalten
Hallo MT,
keine Ahnung, wie ich den Titel bzw. mein ‚Problem‘ besser beschreiben soll. Bitte seht es mir nach.
Mein W210 E280 M112 mit 722.6 hat folgende Phänomene:
-Schaltvorgänge hoch sowie runter sind deutlich spürbar. Kein reinhämmern der Gänge, sondern wirklich nur deutlich spürbar. Egal ob im Stadtverkehr, oder bei 200 und Volllast.
-Bei ca 50% aller Schaltvorgänge in den nächst höheren Gang fühlt es sich so an, als würde für den kurzen Moment des Schaltvorgangs, der Wagen ausgebremst werden. Wirklich so, als würde für kurzen Moment ein Loch vorhanden sein, indem keine Leistung übertragen wird. Der Motor dreht dabei aber nicht höher als sonst. Volle Leistung ist auch vorhanden.
Öl, Filter und Stecker wurde vor ca. 3000KM gewechselt.
Davor hatte ich eine Misere mit dem Steuergerät - das habe ich aber inzwischen behoben.
Fehlermeldungen oder Notlauf habe ich nicht.
Ich würde als Nächstes das Öl gegen original Mercedes 236.14 tauschen lassen, sowie einen genauen Blick auf Abrieb in der Ölwanne werfen.
Ist es möglich, da mein KFZler auch schon zugegeben hat, das er keine Ahnung von ATG's hat, er ein Öl ohne die passende Freigabe eingefüllt hat, bzw. dass das Öl zu dick ist, und der Gang dementsprechend länger braucht um eingelegt zu werden?
Hatte jemand diese Phänomene schon, oder kann mich in die richtige Richtung lenken?
Gruß
84 Antworten
Zitat:
@JoeDreck schrieb am 29. Juli 2020 um 19:16:41 Uhr:
Ich hab den Schaltschieberkasten in der P Stellung ausgebaut
Hast du noch mehr Erfahrungen, die du weitergeben kannst? Eventuelle Probleme auf die ich vorbereitet sein sollte?
Also für die Anleitung für die Reinigung vom Schaltschieberkasten, kann man googeln. Glaub der Pade hat eine recht umfangreiche.
Ich persönlich habe den Kasten nicht zerlegt. Lediglich die Ventile und Drehzahlsensoren hab ich gereinigt.
Tipps sind: genug Bremsenreiniger!
Das Abstandsstück original kaufen. Ich hab schlechte Erfahrungen mit dem Zubehör gemacht.
Zudem hab ich das Öl abgepumpt, um die Ablassschraube nicht rausnehmen zu müssen.
Was möchtest du noch wissen?
Welche Beanstandungen hattest du, und haben sich diese nach der Reinigung gelegt bzw. gebessert?
Welches Abstandsstück meinst du?
Interessant wäre auch, welchen KM Stand du hattest, wie deine bisherigen Ölwechselintervalle aussahen, und vor allem, wie viel Dreck du bei der Reinigung raus geholt hast.
Wie hast du das Öl abgepumpt? Eine passende Pumpe genau für diesen Anlass habe ich sogar hier. Klingt interessant. Weniger Sauerei?
Ähnliche Themen
Also 2 von 3 Autos haben hart geschaltet und einfach immer etwas geruckt, teilweise beim anfahren wenig kraftschluss.
Nach der Spülung und Reinigung deutlich besser.
Abstandsstück ist der Zwischenstecker zum Kabelbaum.
Km waren
250000
260000
360000
Wechsel vorher weiß ich nicht, da die Autos relativ frisch sind. Bei dem mit 250t wurde sicher schon gewechselt.
Die anderen beiden eher nicht. Da waren die Magneten und dir Filter richtig richtig voll. Evtl finde ich nachher fotos. Auch das Öl das rausgespült wurde sah gruselig aus. Ebenso die Ablagerungen auf dem Schaltschieberkasten.
Also anbei ein paar Fotos.
Vorab: ich hab das Öl durch das Rohr vom Messstab abgesaugt. Die Ablassschraube ist oft fest. Ich wollte vermeiden die schraube oder die Ölwanne zu beschädigen.
Anhand der Fotos sieht man ganz gut die Verschmutzung des Magneten und des Filters. Übel ist, wenn der magnet gesättigt ist, dann bleibt der Abrieb im Öl und setzt den Filter zu.
Ist der Filter dicht, kann die Pumpe nicht mehr genug ansaugen und der Druck lässt nach. Alles in allem also schlecht.
Sollte es unbekannt sein, ob jemals Öl gewechselt wurde, würde ich absolut dringend zum spülen raten. Inkl Reinigung des Schaltschieberkastens und der Ventile. Wurde ein regelmäßiger Intervall von 60tkm eingehalten, würde ich mich wohl auf den Wechsel beschränken.
Danike dir für deine Mühe.
Gewechselt wurde vermutlich zum ersten Mal bei 218.000KM. Jetzt bin ich bei 221.000KM.
Leider mit Öl, welches wohl nicht wirklich kompatibel mit dem Getriebe ist.
Für mich ergibt das auch vollkommen Sinn. Jetzt, wo ich alle Fehler der vergangenen Monate reduzieren konnte.
Ich bin wirklich gespannt, was mich unter der Ölwanne erwartet.
Das reinigen des Schaltschieberkastens wurde mir schon vor Monaten empfohlen. Allerdings habe ich damals noch auf zu viele Stimmen gehört. Jetzt ist mir klar, das es keinen Weg daran vorbei gibt.
Weil ich dringend auf den Wagen angewiesen bin, belasse ich es heute bei der Reinugung des Schaltschieberkastens, so wie einem Ölwechsel.
Aber eine Spülung werde ich in naher Zukunft machen lassen.
Ich habs nicht im Kopf. Wenn du keine Ablassschraube am Wandler hast, dann solltest du wirklich spülen. Ansonsten mein Tipp wenns gar nicht anders geht: Öl absaugen, neues rein, 50km fahren, Öl absaugen, neues rein, 50km fahren, etc. beim dritten Mal den Schaltschieberkasten reinigen.
Dann hast du das Öl ohne Freigabe genug verdünnt, sodass ich, je nach Aussehen des Öls und der Ölwanne, nicht mehr spülen würde.
Wenn der Wechsel erst so wenige km her ist, denke ich nicht, dass du wirklichen Abrieb am Magneten finden wirst. Interessant wird der Schaltschieberkasten, da du dort wahrscheinlich einen richtigen Belag finden wirst.
Spüle auch die Ventile ordentlich aus. Inkl der Siebe.
Und ganz vielleicht hast du ja jemanden, der das ganze fotografisch festhalten kann.
Eine Schraube am Wandler habe ich. Das Altöl am Wandler wurde beim Wechsel auch abgelassen.
Ich weiß nicht, ob die Ölwanne, geschweige denn die Magneten in der Werkstatt gereinigt wurden.
Dementsprechend ist es mir auch so wichtig, das diesmal persönlich zu machen.
Wenn das ganze schon deutliche Verbesserung bringt, wäre es vielleicht sogar möglich in 1000KM einfach nochmal das Öl selber zu wechseln. Und ab dann einen Intervall von 15.000KM einzuhalten, bzw. den Getriebeölwechsel parallel zur Inspektion zu machen. Auf die 200€ kommt es mir dann wirklich nicht mehr an.
Ich versuche den Vorgang zumindest teilweise zu dokumentieren. Vielleicht ja doch recht interessant für den ein oder anderen. Viele vernünftige Bilder aus den letzten Jahren gibt es vom Schaltschieberkasten ja nicht.
Oh sehr gut! Dann hast du ja relativ einfach die Möglichkeit dem ganzen Herr zu werden. Ich wünsche schon mal gutes gelingen!
Zitat:
@phoenix217 schrieb am 30. Juli 2020 um 09:34:38 Uhr:
Wenn das ganze schon deutliche Verbesserung bringt, wäre es vielleicht sogar möglich in 1000KM einfach nochmal das Öl selber zu wechseln. Und ab dann einen Intervall von 15.000KM einzuhalten, bzw. den Getriebeölwechsel parallel zur Inspektion zu machen. Auf die 200€ kommt es mir dann wirklich nicht mehr an.
Jetzt aber doch vielleicht besser 'die Kirche im Dorf lassen'! 15-20tkm Wechselintervalle aus früher Dexron & Merconi-Zeit, der Ära, in der auch Motoröle regelmäßig nach 5tkm 'fertig' waren, waren nötig, weil damalige ATFs kaum länger durchhielten. Gängige, aktuelle Empfehlungen zum Wechsel 'nur noch' alle 50-60tkm entsprechen bei normalem Fahrverhalten durchaus dem Standvermögen heutiger ATFs. Selbst sensible Gemüter sind selten in der Lage, nach weniger als 30-40tkm erste, dezente Anzeichen von Ölermüdung im Schaltverhalten wahrzunehmen.
Optimistisch betrachtet, könnte die DEXRON VI-Befüllung über die seither verfahrenen paar tausend km sogar, wenn auch milde, reinigend gewirkt - und den Automaten gar nicht mal so schlecht auf Neubefüllung mit passendem ATF vorbereitet - haben. Entsprechend lange sollte nach Filterwechsel etc. an dieser Front denn auch alles ok sein. Zur Abmilderung evtl. Unverträglichkeitsreaktionen mit unvermeidlich im Getriebe verbleibenden Altölresten könnte allenfalls Zugabe eines Fläschchens lube1 "Platin" zum Frischöl 'ner Überlegung wert sein.
Auch zusätzliche Spülungen, es sei denn, um bewussten Reinigereinsatzes willen, können sich Besitzer 'ablassfähiger' Wandler getrost sparen. Die ganze Spültechnik entstand ja überhaupt nur aus der Verlegenheit, beim Großteil moderner Automaten einen vollständigen Ölwechsel anders kaum mehr zustande bringen zu können.
Sollte dir der Sinn trotzem nach weiteren Wechseln von Öl stehen: Es gibt auch noch welches in Lenkservokreislauf und Differential - gerne vergessen und daher in oftmals gruseligem Zustand 😉
Im ersten Beitrag war die Rede von einer Misere mit dem Getriebesteuergerät.
Was war da los?
Ist das jetzige Steuergerät nicht das, was zu diesem Wagen original gehört?
Wenn ja, war das ein neues Steuergerät, das mit SD für diesen Wagen codiert und verriegelt wurde?
Zitat:
@star mechanic schrieb am 30. Juli 2020 um 20:59:34 Uhr:
Im ersten Beitrag war die Rede von einer Misere mit dem Getriebesteuergerät.
Was war da los?
Ist das jetzige Steuergerät nicht das, was zu diesem Wagen original gehört?
Wenn ja, war das ein neues Steuergerät, das mit SD für diesen Wagen codiert und verriegelt wurde?
Dafür bekomme ich bestimmt eins auf den Deckel, aber..
Ich weiß nicht, was genau meine Probleme damals ausgelöst hat.
Vielleicht kannst du Licht ins dunkle bringen.
Über einen Zeitraum von ca. zwei Monaten hat der Wagen immer schlechter geschaltet. Jeden Tag wurde es schlimmer.
Ich weiß nicht mal, wie ich das genau beschreiben soll.
Nur die englische Bezeichnung "it was all over the place" fällt mir hier ein.
Schaltvorgänge waren sporadisch, hart, in den ungünstigsten Momenten, als wäre das Getriebe komlett ohne Steuerung, oder eine Steuerung die sporadisch ausfällt. Quasi wie ein Kind was gerade laufen lernt und immer wieder hinfällt. Wirklich strange.
Irgendwann habe ich einen Blick ins EGS geworfen. Stand, wie sollte es auch andere sein, unter Öl.
Habs dann ausgebaut und gereinigt. Den Stecker natürlich auch. Genaugenommen habe ichs zwei Mal gereinigt. Mit Spezialreiniger von Conrad.
Der Besitzer von der Stern Garage hat mich auf die Idee gebracht, das es am EGS (und dem schlecht leitenden Öl) liegen könnte.
Aufjedenfall bin ich dann mit gereinigtem EGS, neuem Stecker sowie einem Öl- und Filterwechsel nach Berlin. Aus einem mir bis heute unerklärlichen Grund, habe ich es für eine gute Idee gehalten, das EGS nach TE Methode (Schlüssel + Pedal) zurückzusetzen. Dementsprechend hat der Wagen dann auch geschaltet. Somit war für mich auch nicht nachvollziehbar ob das EGS wirklich defekt ist, oder ob das Öl schlecht ist.
Im nachinein hätte ich das EGS nicht zurücksetzen, und das Öl nicht wechseln sollen.
Berlin habe ich abgebrochen, weil Fahrten durch die Stadt unmöglich waren. Bin dann im W Modus und Schonfahrt gut zuhause angekommen.
Zuhause habe ich mich auf die Suche nach einem baugleichen(!) EGS gemacht. Nach einigen Pleiten hatte ich dann auch eins was ohne Notlauf einwandrei schaltet. Hätte mir damals mal einer gesagt, dass sich ein EGS erst anlernen muss bzw. automatisch anlernt. Denn die ersten Fahrten waren toll :-)
Nunja, ich bin dann bei einem "Getriebespezialist" gewesen, welcher die Adaption zurückgesetzt (das hat man auch gemerkt, gott schaltet das schlecht die ersten 1000KM), sowie angeblich(!) das EGS neu "geflashed" hat.
Stand jetzt: Das Getriebe schaltet so präzise wie es soll. Also ist wieder intelligent.
Lediglich das kuriose Schalten, sowie ein leichtes rubbeln kommend vom Wandler oder KÜB im untertourigen Bereicht ist vorhanden. Beides schiebe ich auf das schlechte Öl bzw. eine verschmutzte EHS.
--
Das arbeiten unter dem Auto, nur mit Rampen hat sich übrigens etwas schwierig gestaltet.
Ich habe für morgen eine Bühne organisiert. Damit sollte alles deutlich besser gehen.
Zitat:
@Sonntagschrauber schrieb am 30. Juli 2020 um 14:17:12 Uhr:
Zitat:
@phoenix217 schrieb am 30. Juli 2020 um 09:34:38 Uhr:
Optimistisch betrachtet, könnte die DEXRON VI-Befüllung über die seither verfahrenen paar tausend km sogar, wenn auch milde, reinigend gewirkt - und den Automaten gar nicht mal so schlecht auf Neubefüllung mit passendem ATF vorbereitet - haben. Entsprechend lange sollte nach Filterwechsel etc. an dieser Front denn auch alles ok sein. Zur Abmilderung evtl. Unverträglichkeitsreaktionen mit unvermeidlich im Getriebe verbleibenden Altölresten könnte allenfalls Zugabe eines Fläschchens lube1 "Platin" zum Frischöl 'ner Überlegung wert sein.
Auch zusätzliche Spülungen, es sei denn, um bewussten Reinigereinsatzes willen, können sich Besitzer 'ablassfähiger' Wandler getrost sparen. Die ganze Spültechnik entstand ja überhaupt nur aus der Verlegenheit, beim Großteil moderner Automaten einen vollständigen Ölwechsel anders kaum mehr zustande bringen zu können.
Sollte dir der Sinn trotzem nach weiteren Wechseln von Öl stehen: Es gibt auch noch welches in Lenkservokreislauf und Differential - gerne vergessen und daher in oftmals gruseligem Zustand 😉
Weißt du, das deine Antworten mir ziemlich Hoffung auf einen positiven Ausgang machen?
Allgemein, dieser ganze Post scheint mir sehr optimistisch - danke für's nicht bashen.
Die anderen Öle stehen übrigens zusammen mit dem nächsten Service auf der Liste.
Unter anderem hat mein Diff gerade angefangen am Simmerring Öl raus zu drücken. Noch tropft es aber nicht.